Und ja, wenn zum Beispiel auch in Österreich Kinder mit Coronaverdacht bzw. Kinder, die in Quarantäne müssen, den Familien entzogen werden und außerhalb der Familie in Wohngemeinschaften untergebracht werden sollen, bin ich auf einer Demo dagegen. Das schließt aber nicht aus, dass man gewisse Regeln dabei einhält. Das dies in Deutschland wirklich geplant ist: https://jobs.diakonie-michaels…SSpJr2wTd-dhT5fDXwaZUXTgo
Das ist doch totale Panikmache. Und das in einem Lehrerforum. Das zweifle ich echt an der pädagogischen Kompetenz.
Erstmal sagt die Anzeige überhaupt nicht aus, warum die Kinder in Quarantäne kommen. Vielleicht sind das Kinder aus Pflegeheimen oder aus der normalen Unterbringung, die jetzt in Quarantäne müssen. Die kann man ja schlecht mit den anderen Kindern zusammen lassen, oder?
Zweitens sagt das gar nichts über das Alter der Kinder aus. Viele ältere Kinder werden auch auf Wunsch der Eltern aus der Familie genommen. Was machst du mit dem 17jährigen, der seiner Mutter ein paar Ohrfeigen gibt, wenn sie ihm sagt, dass er aufgrund der Quarantäne zu Hause bleiben muss? Soll der arme Junge dann in der Familie bleiben? Gibt es erst Hilfe nach Corona? Hat Mama halt Pech gehabt.
Drittens was machst Du, wenn die gesamte Familie unter Quarantäne steht. Papa ist sowieso schon mit Gewalt gegen seinen Kinder aufgefallen. Seine Therapie findet seit Wochen nicht statt. Aus der 3-Zimmer-Wohnung zum Abkühlen rausgehen kann er auch nicht, da Quarantäne. Nachbar ruft die Polizei, nachdem Schreie aus der Wohnung kamen. Das Kind in der Familie lassen? Das Kind in eine reguläre Einrichtung ohne Quarantäne?
Und nein, dass sind keine Fälle, die selten sind. Ich bin seit mehr als 10 Jahren im Dienst. Ich habe auch schon leider vieler solche Fälle gesehen. Ich kenne keinen einzigen Fall, wo ich oder Kollegen gesagt haben: Mensch, das Jugendamt greift aber viel zu früh ein. Aber ich kenne ganz viele Fälle, wo wir uns Sorgen gemacht haben, weil das Jugendamt nicht eingreift oder nicht eingreifen konnte. Frei nach dem Motto: Solange keine Beweise vorliegen oder noch nichts Ernstes passiert ist, sind uns die Hände gebunden. Es mag auch andere Fälle geben. Aber ich glaube, die viel seltener.
Es gibt eine Menge problematischer Familie. An manchen Grundschulen bis zu 50%. Wir haben auch rund 5%. Das sind Familien, die schon im normalen Leben (große) Probleme mit dem Zusammenleben und der Erziehung haben. Und dann kommt eine Coronainfektion dazu. Die Eltern haben vielleicht Angst um ihren Arbeitsplatz, haben Stress weil sie sich nicht an Vorgaben gehalten haben, haben Angst um ihre Gesundheit. Vielleicht muss die Mutter ins Krankenhaus und der Vater kann die Kinder nicht versorgen. Vielleicht ist ein Geschwisterkind Riskopatient und hat gerade eine Chemo hinter sich. Wie willst du die in einer kleinen Wohnung schützen? In einer Stadt wie Köln mit einer Million Einwohner wird es zahlreiche Fälle geben.
Sorry, aber in einem Lehrerforum kann ich solche Post echt nicht verstehen. Also fast alle von uns, die jetzt nicht unbedingt an der Sek2 / Berufsschule arbeiten, werden doch schon Erfahrungen mit Mißbrauch und Gewalt in Familien gemacht haben. Da weiß man, wie schnell so was explodiert.