Ich glaube, dass wir bei diesem Thema immer die gleichen haben, die eine bestimmte Meinung vertreten.
Das gilt bei mir genauso.
Bei uns gab es keinen (nachgewiesen) Massenausbruch an Schulen, wohl aber an Kindergärten. Es gab aber sowohl bei uns als auch in den Nachbarkreisen Übertragungen an Schulen.
@Humbleebee: Wo bist Du eigentlich? Ich dachte immer, dass du bei mir in Ecke Friesland / Ostfriesland bist. Aber dann bist du ja wahrscheinlich eher Richtung Cuxhaven?
Grundsätzlich denke ich aber auch, dass es für eine "normale" Lehrkraft es durchaus schwierig ist, das Infektionsgeschehen an der Schule zu verfolgen. Wenn die Klasse 4a in Quarantäne ist, weil Tim positiv ist und Tom nun auch positiv ist, das geht das den Rest der Schule nichts an. Entsprechend erfährt das bei uns auch in der Regel nur die Schulleitung und in Regel auch die Klassenlehrkraft. Aber wir haben auch Kollegen, die selbst Sachen, die öffentlich bekannt sind nicht mitbekommen. Wir hatten eine Klasse im Distanzlernen und nach einer Woche fragt eine Kollegin, warum die denn nicht da sind. Das ist noch nicht mal böse. Aber wenn man sich nicht aktiv darum kümmert, dann bekommt man vieles nicht mit. Das ist ja auch richtig so. Wenn eine Mutter anruft, dass ihr Kind zu Hause bleibt, weil sie selber positiv ist, dann geht die meisten nicht an. Und wir haben dann auch Fälle, wo man sich fragt, ob sich nicht A bei B angesteckt hat. Aber das kannst du ja nicht beweisen. Und da die Informationen gar nicht rausgehen, wissen das andere Kollegen gar nicht. Daher können es viele Lehrkräfte gar nicht beurteilen. Gerade natürlich an größeren Schulen. (Ich glaube Frau Wollsocken scheint da tatsächlich eine Ausnahme zu sein. Zu mindestens wirkt sie informiert).
Irgendwo schrieb jemand, dass man Erzieher vom Risiko nicht mit Lehrkräften vergleichen kann. Wer das glaubt, hat noch keine erste oder zweite Klasse unterrichtet. Ok, wenn man Glück, gehen die alle alleine auf Toilette. (Ist aber auch nicht immer so) Aber die sind fast alle noch super anhänglich, fassen dich an, wollen Nähe etc.. Natürlich ist das nicht so extrem wie im Kindergarten, aber auch nicht so viel besser, dass es aus Infektionssicht einen großen Unterschied macht. Dazu kommt, dass die Gruppengröße mal eben 2-3 mal so groß. Oft unterrichtet man auch noch in der Parallelklasse. Ich glaube daher schon, dass Lehrkräfte in Klasse 1 und 2 ähnlich überproportional betroffen sind.
Eine interessante Sache ist, dass es eine Stadt gibt, wo die beiden Schulleiter der weiterführenden Schulen genau konträr reagiert haben. Da war ein Bericht von beiden in der Lokalpresse. Der eine hat sich schon vor der Maskenpflicht für eine ausgesprochen und die Schüler aufgefordert nicht ohne am Unterricht teilzunehmen. Da gibt es auch eine Aufsicht. Ohne Maske komme ich in der Regel nicht auf das Gelände.
Bei der anderen Schule hat sich die Schulleitung gegen eine Maskenpflicht ausgesprochen. Mit den üblichen Argumenten, dass die Kinder das Gesicht sehen müssen, dass das nicht zumutbar ist, dass Schulen ja sicher sein usw.. Inzwischen haben wir ja die Pflicht aber wenn man da morgens vorbeifährt hatte immer die Mehrheit auf dem Gelände noch keine Maske auf. Die wurden dann wahrscheinlich erst beim Reingehen aufgesetzt. Gerüchteweise wird das mit dem Lüften usw. von den meisten Lehrern auch nicht so ganz genau umgesetzt. Die Wahrnehmung der Leute ist aber, dass es an ersterer Schule kaum Quarantäne Maßnahmen gibt, während an der zweiten Schulen regelmäßige Jahrgänge zu Hause sind.
Ihr versteht sicher, dass ich mich da etwas vorsichtig ausgedrückt habe. Letztlich ist das ja auch nur das, was man von Schülern und Eltern hört bzw. in den Medien liest.