Nein, die von dir zitierten Aussagen stammen alle aus der Zeit von Ende Februar bis Anfang März, also noch bevor der Covid-19-Ausbruch von der WHO offiziell als Pandemie eingestuft wurde. Das war - wenn ich mich richtig erinnere - am 11. März 2020.
Aber sei's drum. Ich würde trotzdem nicht sagen, dass hier jemand das Corona-Virus als "keine Gefahr" eingeschätzt hätte, da gebe ich Plattenspieler recht. Unterschätzt wurde die Gefährlichkeit des Virus allerdings durchaus, was aber auch - wie du ja selbst sagst - daran liegt, dass damals noch niemand wissen konnte, wie es sich weiterentwickelt und was noch passieren würde.
Panikmache hielt und halte ich für fehl am Platz und zwar nicht nur im Fall von Covid-19!
Praktisch. Wenn die WHO also morgen sagt, wie haben keine Pandemie mehr, dann haben wir auch keine? Das ist ja voll einfach. Dann haben die Querdenker ja doch Recht.
Aber auch für dich vom 11. März:
#1.233
Das ist nur ein Atemwegsinfekt.
Viele der positiv Getesteten berichten, dass sie fast keine Symptome haben.
Ich verstehe die Aufregung immer noch nicht.
Ich könnte auch meine Aussagen umformulieren:
(Am Anfang der Pandemie) Ab der Zeit als wir Erkenntnis von einem neuartigen Virus aus China, dass sich nun auch in Deutschland ausbreitete, bekommen haben, gab es im Forum Stimmen, die vor den Gefahren warnten und Simmen, die es eher unproblematisch sahen. Leider hat sich herausgestellt, dass in der Summe eher schlimmeren Befürchtungen eingetreten sind.
So wurde Covid19 anfänglich mit einer Grippe oder einem Atemwegsinfekt verglichen. Heute halten die meisten Wissenschaftler den Vergleich für nicht statthaft.
Es wurde auch darauf verwiesen, dass die Gefahr eines Zusammenbruches des Gesundheitssystems reine Panikmache ist, da unser Gesundheitssystem nicht mit dem italienischen vergleichbar ist. Heute wird der aktuellen Lockdown insbesondere mit der Überlastung von Krankenhäusern und Intensivstationen begründet.
Ein weiterer Aspekt wäre, dass man Spätfolgen für eher unwahrscheinlich gehalten hat. Es wurde auch argumentiert, dass Wissenschaftler, die vor Spätfolgen warnen, nicht seriös arbeiten, weil man Spätfolgen erste Jahre später erkennen würde. Heute spricht das RKI von Langzeitfolgen, wobei es durchaus auch Folgen die Monate oder Wochen später erscheinen, als Langzeitfolgen bezeichnet.
Die Aussage, dass Covid19 für jüngere und gesunde Menschen unproblematisch ist, ist durch Todesfälle und Langzeitfolgen in dieser Altersgruppe widerlegt. Natürlich sind diese aber weiterhin weniger stark betroffen. Trotzdem werden die meisten von uns versuchen eine Infektion zu vermeiden und sich impfen lassen.
Die Aussage, dass ein Impfstoff erst in 10 Jahren zur Verfügung stehen wird, ist durch die Fakten widerlegt. Hättest du damals jemanden gesagt, dass wir 9 Monaten nach Beginn der Pandemie die ersten Menschen impft, hätte dir wahrscheinlich niemand zugestimmt. Tatsächlich haben wir es geschafft. Am 11. März begann nach deiner Definition die Pandemie, am 14. Dezember wurden die ersten US-Amerikaner geimpft. Wahnsinn!
P.S.
Zu deiner Pandemie-Definition:
Wenn ein Haus brennt, brennt es dann erst, wenn jemand das Feuer entdeckt und ausruft, dass ein Feuer brennt. Müsste nicht vielmehr der Punkt, wo die Kriterien erfüllt sind, den Beginn der Pandemie bezeichnen? Dann wäre es schon deutlich vorher eine Pandemie gewesen.