Ich habe zwar nicht etwas wirklich Neues beizutragen, fühle mich aber auch von Deinem Beitrag angesprochen.
Ja, man kann durchaus mit seinen Aufgaben wachsen.
"Ich war als Leiterin bei Jugendfreizeiten dabei und die Aufgabe hat mir immer Spaß gemacht." Das hört sich doch schon mal gut an. Mach unbedingt ein Praktikum in einer Schule und wenn es nur für Dich für eine Woche ist. Frag den Lehrer/die Lehrerin, ob Du auch mal eine Stunde etwas ausprobieren darfst. Das gibt Dir auch noch mal eine Vision, wie es sein könnte. Überhaupt, Arbeit mit Kindergruppen, in einer Hausaufgabenhilfe, in Sprachschulen und Co, das könnte Dir eine Orientierung geben.
Das mit den Referaten und so... das ist ganz unterschiedlich. Es gibt keine Garantie, ob Dir freies Sprechen vor Eltern und Schülern liegen wird, aber wirklich viele, denen das schwer fiel, entwickeln sich noch und meistern das dann. Da kannst Du von der Tendenz eher zuversichtlich sein.
In manchen Bereichen war ich auch einmal recht "introvertiert", aber Elternabende und Co meistere ich ohne jede Aufregung, ich weiß, dass ich Fragen kompetent beantworten kann und eine prinzipiell eher "zurückhaltendere Art" muss nicht verkehrt sein, damit kann man auch weit kommen. Ich denke mal, dass der Link, den hier jemand gepostet hat in diese Richtung zielt, auch wenn ich ihn mir nicht angesehen habe. In Sachen Referate war es sehr heilsam, dass ich im 1. Semester ins kalte Wasser geschmissen wurde. Ein Referat mit 2 Mitstreitern vorm größten Hörsaal der Uni auf Englisch. Ich wollte es, das Thema hat mir Spaß gemacht und dann ging es auch. Mit Adrenalin, aber erfolgreich. Das ist der Punkt, wenn Du hinter der Sache stehst, wirst Du diese Unsicherheit überwinden, mildern, in etwas anderes umwandeln.
Die Fächer im Studium sollten Dir aber schon liegen, denn da wirst Du schon tief in die Materie eintauchen. Ich finde, dieser Gedanke, dass man es ja "nur für das Grundschullehramt" macht, trifft kaum je zu, denn um bei den Schülern einen guten Start, eine gute Basis zu legen, muss man die Materie gerade sehr gut verstanden haben. Obwohl man dann als Grundschullehrer später mit der entsprechenden Erfahrtung dann oft auch eine Menge nicht-studierte Fächer unterrichtet, da wächst man dann auch noch hinein.
Was aber ganz ungünstig ist, wenn Du Druck bekommst von Außenstehenden, oder wenn Du den Lebenstraum deiner Mama verwirklichen "sollst" oder "möchtest". Das ist absolut keine Grundlage. Das spürst Du aber (glaube ich) auch selbst. Die Ausbildung/das Studium sollte Dir liegen, Deine Neugier wecken und Dir auch ein wenig Spaß bereiten. Klar ist mal ein Teilbereich des Studiums vielleicht nicht Dein Lieblingsbereich und vielleicht muss man sich auch mal durch eine Veranstaltung zwingen, aber so im Großen und Ganzen... Nur wenn Du zum Schluss kommst, dass Du es probieren magst, dass Du es eigentlich möchtest, aber noch einen mutigen Schritt nach vorne machen musst, dann soltest Du es machen.
Die Alternative, Dir Dir im Kopf schwebt, solltest Du auch noch etwas durchdenken, denn Du hattest sicher Gründe, warum Du Dir diese Fachrichtung vorstellen könntest. Welche waren/sind das? In welche Richtung würdest Du denn mit der sozialen Arbeit gehen wollen? Jugendarbeit? Familienhilfe? Oder...?
Wenn Dir das mehr zusagt, ist das doch auch eine vollkommen legitime Wahl und in manchen Bereichen auch mit Schnittstellen zur Schulpädagogik, jedenfalls wenn man seine Schwerpunkte so setzt. Auch in diesem Bereich würdest Du noch eine Entwicklung durchmachen, auch in dem Bereich, der Dir Angst macht. Du hältst zwar keine "Referate" im Berufsleben, aber musst im Studium auch durch Prüfungen und im Beruf mit Menschen sprechen, auch in schwierigen Situationen, vielleicht auch mal eine Teamsitzung leiten oder Menschen aus verschiedenen Bereichen an einen Tisch holen. Aber Du wirst dann, wenn das die richtige Richtung für Dich sein sollte, das entsprechende Wissen und den entsprechenden Hintergrund haben.