Ja, leider ...
Die Arbeitsbelastung ist durch die Fächerkombination äußerst unglücklich für manche Kollegen.
Wenn Du nur Sprachen hast und die Lehramtsbefähigung für Sek II dann hast Du den "Jackpot" gezogen. Ganz wenige Kollegen, die z.B. Deutsch/Englisch oder Französisch/Engl. auf Gym haben, schaffen es Vollzeit zu arbeiten. Mit Familie/Kinder gänzlich unmöglich. Teilzeitkräfte arbeiten quasi 50 Stunden die Woche - aber es beschweren sich zu wenig.
Ganz schlimm ist es, wenn Du in SH noch an einer Gemeinschaftsschule mit Oberstufe bist - jedes Jahr Abitur und ein bemitleidender Blick der Sek I Lehrkräfte, die für rund 100 € / Monat Brutto mehr diese Belastung eben nicht machen werden und auch müssen.
Klausuren: Werden in den Profilfächern dann auch zweimal pro Halbjahr im 12.Jahrgang geschrieben, ca. 1000 Worte - jetzt hast du bis zu 30 Schüler im Kurs. Daneben hast Du so Fächer wie Physik/Bio/Chemie Oberstufe 12. Jahrgang und da sitzen gerade mal 10 Schüler - und nur eine Klausur pro Halbjahr.
Selbe Entlastung, selbe Besoldung. Wenn Du Pech hast, dann ist der NaWi-Kollege auch noch in einer besseren Erfahrungsstufe.
Gerecht? Sieht anders aus.
Apropo Abitur:
In Englisch z.B. hat man Korridorthemen, die sich (glaube alle drei Jahre) ändern, also nichts mit "Rückgriff auf altbewährtes". Die Abiturprüfungen werden mit einem Gutachten versehen: Erstprüfer berichten von 5 bis 7 Stunden pro Erstgutachten, 2 bis 4 Stunden pro Zweitgutachten. Damit sind die Frühjahrsferien gerettet und wenn es ungünstig liegt, dann machst Du mal eben sowas noch im laufenden Betrieb. Eine Teilzeit Kollegin hat gerade erst wieder 17 Zweitgutachten aufs Auge gedrückt bekommen. Rechne 17 * 3 und dann fragst Du dich, wie du den Rest noch schaffen sollst.
Wer Sek II mit Sprachen anbietet sollte tunlichst die Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe hier in SH meiden ...