Beiträge von Frapper

    Müssen sich die Länder was einfallen lassen, um den Arbeitsplatz Schule attraktiv zu gestalten und ich vermute, das Thema Inklusion hat damit am allerwenigsten zu tun.

    Da würde ich widersprechen, da ich das Arbeitsfeld Inklusion derzeit als den größten Brocken im Schulsystem wahrnehme. Mit Einblick in das Feld über die Beratung von Förderschule GE bis eben Berufsschule hat sich da noch kein stabiles System etabliert, sondern es wird permanent daran herumgeschraubt. Das schreckt auch ab. Gruppen mit starken Verhaltensproblemen oder sehr leistungsheterogene Gruppen zu unterrichten ist aus meiner Erfahrung am anstrengendsten.

    Ich bin generell auch der Meinung, dass Inklusion nicht wirklich durchdacht ist. In Deutschland gab es sehr gut arbeitende Förderschulen, die den Förderkindern den Zugang zu einem Bildungssystem ermöglich(t)en.

    Das wurde wie so vieles überhaupt nicht durchdacht, obwohl es von der Rechnung schon klar ist, dass ein Aufteilen der Förderschüler auf mehr Regelschulen eben auch mehr Personalaufwand bedeutet. Das Personal hatte man nüchtern betrachtet ja nicht einmal langfristig für die Förderschulen.


    Und in dem Zusammenhang nochmal "Schöne Grüße aus der Grundschule" - wir unterrichten auch angehende Gymnasialkinder parallel zu GB-/LB-Kindern.

    Ich finde den Vergleich nicht ganz so passend. Die Schere geht irgendwann so deutlich auseinander, dass man überhaupt gar nicht mehr thematisch sinnvoll zusammenarbeiten kann. Klar, man kann viele Inhalte dermaßen runterbrechen, dass auch GE-Schüler irgendwie mitarbeiten können. Damit hat man sie lediglich dabei, aber um deren echte Bedürfnisse hat man sich noch lange nicht gekümmert.


    P.S.: kurze Anmerkung noch zur Personalquote - in einigen Kreisen NRWs gibt es sogenannte "Schwerpunkt(Grunds-)schulen". Da gibt es dann eine GL-Schule pro Kommune (in großen Kommunen auch mehrere) und sowohl die Förderkinder als auch die Förderlehrer werden da gebündelt.

    Das wurde bei uns auch mal für den Förderschwerpunkt Hören in Sek I-Schulen angedacht und wurde verworfen. Deshalb würde mich interessieren, wie es im Vergleich zur regulären Inklusion läuft. Weißt du da etwas?

    An Schulen, bei denen es ums Lernen geht, Unterricht anders gedacht wird, an Schulen, die sich auf den Weg zu neuem Lernen und die Inklusion zum Markenzeichen machen, stelle ich das nicht fest.

    Es gibt Schulen, wo Inklusion gut funktioniert. Das will ich gar nicht bestreiten und das sehe ich auch in der Beratung.

    ABER: Das lässt sich so nicht verallgemeinern, weil diese Schulen oft durch ein oder mehrere Merkmale im Gegensatz zu anderen Schulen herausstechen, was das Ganze trägt. Das mit dem Ausbrennen würde ich genau diesen Schulen unterstellen, weil es i.d.R. die Belegschaft ist und war, die durch dauerhafte unbezahlte Mehrarbeit (= unheilbarer Idealismus) das System überhaupt erst ermöglicht(e). Dann waren es nur bestimmte (mildere) Behinderungsbilder, mit denen sie konfrontiert wurden. Ohne das würden sie krachend scheitern. Was ich auch immer wieder feststelle, wie man sich da bestimmte Sachen schönredet, wo ich den direkten Vergleich zwischen Inklusion und Förderschule sehe. Das können die Inklusionsbefürwörter, die i.d.R. nu ihre eigene Schule kennen, nicht von sich behaupten.

    Die allermeisten Kinder mit einer Sinnesschädigung sind alleine damit und kennen keine weiteren Hörgeschädigten/Sehbehinderten, weil es eben recht selten ist. Keine noch so gute Inklusion kann ihnen den Kontakt zu anderen Kindern und Jugendlichen mit einer Sinnesschädigung bieten, die manche brauchen. Das kann nur die Förderschule!

    Es gab bei uns in der Stadt die Überlegung, Schulen mit besonderer Ausstattung in Bezug auf eine Behinderungsart zu schaffen. Das hätte den Vorteil, dass Kosten geringer gehalten werden könnten, das begrenzte qualifizierte Personal zu bündeln sowie den Kindern und Jugendlichen Peer-Kontakte zu ermöglichen und eine auf Dauer eine Schülerschaft zu haben, die sensibler bezüglich dieses Themas ist. Die Wohnortnähe hätte gelitten, was aber in der Stadt verschmerzbar gewesen wäre. In der Sek I ist es ohnehin eine wildes Hin- und Hergependel. Es wurde aus ideologischen Gründen abgelehnt und auf diese ideologische Verbohrtheit trifft man leider immer wieder!

    Solche Ideologen machen mir einfach nur Angst. Das ist in der Realität überhaupt nicht darstellbar. Neulich sagte mir ein Konrektor einer Förderschule, dass er für die Inklusion düster sieht. Selbst die Eltern mit Migrationshintergrund kehren der Inklusion mittlerweile zum Teil den Rücken, meinte er. Auch aus meiner Erfahrung haben diese Eltern schlechte Bedingungen in der Inklusion am ehesten hingenommen.

    Der Fachkräftemangel wird sich weiter zuspitzen und das wird auf Kosten der Inklusion gehen. Wer als Förderschullehrer die Wahl zwischen Förderschule und Inklusion hat, wird wohl eher an die Förderschule gehen. Die Stellen in der Inklusion werden leerlaufen. Das sehe ich doch jetzt schon bei einer Pilotschule, die sich eigentlich ihr eigenes Personal suchen müsste. Das finden sie aber nicht, weshalb dann das Förderschulpersonal vom BFZ abgeordnet wird. Ohne das wären sie am Ar...! An einer anderen Pilotschule ist das Bild ähnlich. Dabei sind wir in einer Großstadt und die Schulen sind personell gut aufgestellt, zumindest besser als auf dem Land.

    Ach komm, hier geht es nicht ums Englische! Und ob dir das nun als "untypisches Verständnis" erscheint oder nicht oder ob ich "absichtlich etwas missverstehe", ist mir recht egal. Ich kann hier ja nur meine persönliche Sichtweise darstellen und die ist eben so und nicht anders. Punkt.

    Das Englische mit der von Grund auf geschlechtsneutralen Form friends verdeutlicht ziemlich klar, dass es hier zwischen den drei verschiedenen Vorkommen (männlich/weiblich/gemischt) klare Unterschiede im Gebrauch gibt. Das ist im Deutschen gleich. Deine Interpretationsweise deckt sich einfach nicht mit dem üblichen Gebrauch, mit dem man zwangsweise im Leben zu tun hat. Deswegen ist es schlicht ungewöhnlich und es stellt sich die Frage, woher es stammt.


    Ich könnte diesem Sprachgehabe generell mehr abgewinnen, wenn ich im realen Leben feststellen würde, dass es zu Nachfragen oder Verwechslungen zwischen generischem und spezifisch männlichem Gebrauch käme. Das ist aber einfach in keinster Weise auffällig. Die paar häufig zitierten Studien sind sehr weit weg vom normalen Sprachgebrauch. Die psychologische Forschung steckt ja generell in der Replikationskrise, weswegen solche Ergebnisse sowieso mit Vorsicht zu genießen sind. Da bin ich also auf die Alltagserfahrung zurückgeworfen.


    Ich stelle vielmehr fest, dass auch Frauen sich und andere Frauen ständig mit der Grundform bezeichnen. Zwei Beispiele dazu:

    (1) In einer Klasse mit zwei Frauen als KL spricht die Englischlehrerin mal von Klassenlehrern oder Klassenlehrerinnen, wenn es um die beiden geht. Die Schüler korrigieren sie nicht einmal, wenn sie Klassenlehrer sagt.

    (2) Eine Kollegin zu Klassenfahrten: "Ich möchte mir nicht mit einer Kollegin das Zimmer teilen. Auch wenn ich die anderen mag; es sind und bleiben immer noch Kollegen!" [Sie kann hiermit nur Frauen meinen, denn alles andere gibt der Kontext nicht her.]


    Wenn also die sprachliche Zugewinn gen Null geht, muss man sich fragen, warum es bei manchen trotzdem so einen Anklang findet. Da ist für mich schon klar, dass es dazu dienen kann, politische (linke) Gesinnung zu kommunizieren (sogar innerhalb der einzelnen Formen: Doppelnennung/Binnen-I vs Sonderzeichen), sich gegen möglich Angriffe zu schützen, Tugendsignalisierung, klassisches Mitläufertum usw.

    Interessant an dem Beispiel finde ich allerdings, wie leicht und diskussionsarm die Betriebe die Nennung der Diversen umgesetzt haben. Die haben da offensichtlich gar kein Problem. Einfach machen.

    Das ist ein ziemlich schwaches Argument, da hier völlig andere Mechanismen als beim normalen Sprechen und Schreiben greifen. Eine Firma kann jemanden mit entsprechender Qualifikation anheuern. Dass diese Leute dann etwas Ansprechendes hinzaubern können, verwundert wenig. So viel Sprachkompetenz, die zahlreichen Klippen zu umschiffen, kann man von Durchschnittssprechern nicht erwarten.

    Ist wirklich Überzeugung dahinter oder wird das nur aus Marketinggründen vorgeheuchelt? Das "pink washing" könnte man mit Fug und Recht kapitalistisch bezeichnen, denn hinter gegenderten Formulierungen kann man sich ja auch super verstecken. Wie es Frauen wirklich hinter dem Firmenschild geht, weiß man dadurch auch nicht. Eine Nebelkerze!


    Du sitzt in meinen Augen immer noch der Illusion auf, dass das Sternchen auch nur den Hauch einer Chance hätte, sich durchzusetzen. Das glauben vermutlich nicht mal viele aus dem Bereich ( https://www.n-tv.de/panorama/H…nnen-article23509239.html ) und auch Gisela Zifonun hat einen sehr interessanten Artikel dazu geschrieben, wo sie die vielen schwerwiegenden grammatischen Tücken/Widersprichte/Unmöglichkeiten aufzählt und auseinandernimmt ( https://ids-pub.bsz-bw.de/fron…_Eine_Linguistin_2021.pdf ).


    Das Bemühen um eine sog. geschlechtergerechte Sprache ist kein rein deutsches Phänomen. In den meisten germanischen Sprachen wird mittels der Genera kein biologisches Geschlecht transportiert. Durch das Weglassen der Movierung (the authoress) erhält man eine geschlechtsneutrale Form. Im Spanischen wird in den beiden Genera wie im Deutschen Geschlecht transportiert (amico/amica), wobei diese Formen gleichwertig gebildet werden. Zuerst versuchte man dies schriftlich mit @ (@ = a + o) zu verdeutlichen (amic@s). Mit einer neuen Endung werden die Begriffe geschlechtsneutral (50 amicos + 50 amicas = 100 amices). Beide einfachen Lösungen sind für das Deutsche leider versperrt.

    Was man trotzdem daraus mitnehmen kann: Geschlechtsbetonende Varianten wie "Lehrer:innen" haben sich nirgends durchgesetzt, sondern immer nur geschlechtsneutralisierende.

    Und genau das empfinde ich eben nicht so. Für mich ist "Freunde" rein männlich.

    Das ist aber ein sehr untypisches Verständnis davon, da umgangssprachlich (auch bspw. im Englischen) für reine Männergruppen andere sprachliche Varianten verwendet werden. Die generische Verwendung/Interpretation ist da so dermaßen dominant. Da spricht in meinen Augen schon viel dafür, dass man hier diese Form so (miss)verstehen will.


    Rein weiblich: Freundinnen / my girls, girlfriends

    rein männlich: Kumpels, meinen Jungs / buddies, my lads

    gemischt: Freunde / friends

    Ich empfehle dich damit genauer zu beschäftigen, dann wirst du feststellen, das es wissenschaftlich belegt nicht nur zwei Geschlechter gibt, sondern noch einiges mehr.

    Das sind keine wissenschaftlichen Quellen, aber sie sollen dir ja auch nur aufzeigen, dass da noch mehr ist als zwei Geschlechter.

    Den Ratschlag mit der Auseinandersetzung kann man nur zurückgeben. ;) Niemand ernstzunehmendes behauptet in der Biologie, dass es mehr als zwei Geschlechter bei Säugetieren gäbe, da es kein drittes Set an Geschlechtsorganen mitsamt drittem Gametentyp gibt. Komm mir jetzt auch bitte nicht mit diesem einen ständig fehlzitierten Artikel aus der Nature, wo die Autorin im Nachhinein klargestellt hat, dass es natürlich nur zwei biologische Geschlechter gibt. Wenn du irgendetwas von einem Spektrum erzählen möchtest, bitte ich um die eine Maßeinheit, in der du das misst. ;) Keine Einheit - kein Spektrum!


    Sog. Intergeschlechtlichkeit sind Varianten von männlich und weiblich, die vom Ideal abweichen. Viele wissen noch nicht einmal, dass sie zu einer der gut 40 Diagnosen gehören, weil man sie sehr genau untersuchen müsste, um das herauszufinden. Anderen sieht man es eben direkt bei Geburt an, dass sich sowohl die männliche als auch die weibliche Geschlechtsanlage (in unterschiedlichem Ausmaß) entwickelt haben. Die Option auf den Geschlechtseintrag divers ist auch nur eine rechtliche Kategorie, keine biologische. Schon vor dem Urteil des BVerG konnte der Geschlechtseintrag leer bleiben, um diesem Umstand Rechnung zu tragen.

    Welche anderen Quellen meinst du außer CNN?


    Und wer meint, dass Welt, Focus, taz, Zeit und Spiegel usw. alles dasselbe Mainstream sei, der steht schon extrem außerhalb.

    Die USA sind ein sehr großes Land mit einer sehr großen Medienlandschaft und auch viele Seiten und Kommentatoren außerhalb der USA beschäftigen sich mit US-Politik. Wie viele Quellen soll ich hier denn jetzt aufzählen, die man verwenden kann außer eben den Medien, die den Demokraten zugeneigt sind? Da muss man nur in die britischen Medien springen und es ist deutlich differenzierter als bei uns. Das ist einfach meine jahrelange Erfahrung.


    Nein, diese ganzen Blätter sind natürlich nicht alle das Gleiche, aber es gibt eben Themen, bei denen du eine sehr große Einhelligkeit finden wirst, wenn auch nur zeitweise, bis einen die Realität einholt. Da hast du dann leider echt blinde Flecken. Das war am Anfang der Flüchtlingsbewegung 2015 so und auch bei Corona lag sehr lange der Fokus stark auf dem Virologischen/Epedimiliogischen (der Ethikrat hat ja ähnliche Probleme selbst benannt!).

    Wenn Mainstream bedeutet, dass eben viel mehr Menschen, zu denen auch Journalisten gehören, eher demokratisch als republikanisch denken, dann finde ich Mainstream durchaus in Ordnung.

    Den o.g. Rückschritt Richtung Mittelalterdenken in den USA sollte man deutlich benennen, genau so wie den Angriffskrieg Russlands. Und das in allen demokratischen Medien.

    Mit solchen Zeilen holst du dir hier natürlich ganz viele (billige) Likes ab. Ich selbst bin überhaupt nicht gegen Abtreibungen und begrüße es überhaupt nicht, dass evtl. (es steht ja nunmal noch überhaupt nicht fest!) das Urteil revidiert wird. Die mutmaßliche Begründung, dass Abtreibungen eher eine bundesstaatliche als eine gesamtstaatliche Sachen sein sollen, halte ich tendenziell für einen Vorwand. Wenn den Demokraten das alles jedoch SOOO wichtig gewesen wäre, hätten sie vielleicht einmal die über 50 Jahre nutzen sollen, um ein Recht auf Abtreibungen fest gesetzlich zu verankern. Haben sie aber nicht.

    Die wenigsten hier in Deutschland wissen jedoch, dass die Demokraten an anderer Stelle Frauenrechte mit Füßen treten, was einen ziemlich großen Teil ihrer eigenen Anhängerschaft zumnehmend sauer aufstößt. Darüber wird hier sehr wenig berichtet. Wohnte ich in den USA, wüsste ich nicht, welche der beiden Seiten ich wählen sollte. Sie sind ähnlich grässlich.

    So ist es eben. Bestimmte Personen verwenden den Begriff "Mainstream" ausschließlich abwertend, und nach einiger Zeit wird er fast nur noch negativ verstanden. "Querdenken" war im Grunde auch mal positiv besetzt, das haben einige Idioten jetzt geschafft zu ändern.

    Vielleicht ist da aber auch einfach etwas dran, dass es ein ziemlich großes Problem in den Medien gibt?!?

    Da kann ich dir gerne ein Beispiel für geben vom heutigen Tag. In der heute Show kam eine Satire zu der ganzen Abtreibungsgeschichte in den USA (Roe vs Wade) und dem neuen Gesetz aus Florida, was von demokratischer Seite als "Don't Say Gay Law" betitelt/geframet wurde. Man kann zu beiden Themen stehen, wie man will, darum geht es mir nicht. Ich beobachte es sehr häufig, dass in den hiesigen Medien (auch im ÖRR, für den ich bezahle!) das nahezu 1:1 übernommen wird, was auf CNN läuft - einem Sender, der den Demokraten sehr nahesteht. Wenn du dann mal etwas nachforschst und auch andere Quellen heranziehst (ich meine nicht Fox News!), stellt sich das immer als deutlich differenzierter dar. In dem Punkt habe ich in den letzten Jahren sehr viel Vertrauen verloren.

    Kannst du solch abwertenden Begriffe nicht einfach sein lassen?

    Was soll an dem Begriff abwertend sein? Und jetzt bitte nicht wieder irgendsoetwas wie "XYZ (ganz böse Person!!!) benutzt auch diesen Begriff und damit verbreitest du letzlich auch diese Position ..."

    Also ich stelle mir das Kriegsende so vor, daß sich Russland mit den Ausgaben für den Krieg übernimmt und irgendwann vor der Wahl steht entweder den Krieg weiter zu betreiben oder ihn zu beenden, um die Lebensmittelversorgung der eigenen Bevölkerung sicherstellen zu können. Dann werden die eigenen Leute Putin abservieren und im Anschluß daran kann man dann mit einer neuen russischen Regierung ernsthafte Verhandlungen betreiben. Alle Verhandlungsergebnisse mit Putin sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden. Er würde sich in den nächsten Jahren ja doch nicht daran halten.


    Als Vorlage hierfür dient mir der Rüstungswettlauf in den frühen 1980ern. Damals hat Ronald Reagan formuliert, daß Eddas Ziel ist die Sowjetunion zu Tode zu rüsten. Das Ergebnis davon war, daß die Sowjets ökonomisch mit den USA nicht mithalten konnten und sich auf Abrüstungsverträge eingelassen haben. Sie waren ökonomisch so am Ende, daß der Rest der Welt die dortige Lebensmittelversorgung sicherstellen mußte. In der Folge wurde das Politbüro dann durch die eigenen Leute entmachtet, Jelzin kletterte auf einen Panzer vorm Kreml…


    Den Rest findet ihr in den Geschichtsbüchern.

    Äh ja, in der Tat findet man das dort in den Geschichtsbüchern. Die demokratische Zeit bis Putin Ende der 90er-Jahren an die Macht kam, waren das völlige Chaos in Russland. Ein Teil davon geht auch auf die westliche Kappe. Diese Zeit hat sich so ins kollektive Gedächtnis gebrannt, dass das Wort Demokratie extrem negativ besetzt ist und man dort von diesem Konzept nicht wirklich überzeugt zu sein scheint. Für die realen Lebensverhältnisse der normalen Leute war Putin in der Tat eine Verbesserung. So zumindest schilderte es Konstantin Kissin - selbst russisch, mittlerweile im UK lebend und mit einer Ukrainerin verhreiratet - ziemlich glaubhaft. Ich bin da recht hoffnungslos geworden, dass sich zu meinen Lebzeiten Russland in eine echte Demokratie verwandeln wird.


    Derzeit bin ich auch (noch) für Waffenlieferungen, aber ich bin sehr dankbar über diesen offenen Brief gegen schwere Waffen. Beide Positionen - also für und gegen Waffenlieferungen - haben so ihre Eigenlogik, die man zu Ende denken muss. Für die Waffenlieferungen spricht der Grundsatz, dass der Aggressor nicht als Gewinner vom Feld ziehen sollte, weil das einen Anreiz zum Weitermachen gibt. Das Recht auf Selbstverteidigung kommt hinzu. Mit diesem Grundsatz muss man dann aber auch letztendlich schauen, was man sich langfristig einhandelt. Die Waffensysteme, mit denen die Ukrainer etwas anfangen können, werden recht schnell aufgebraucht sein. An neuen Waffensystemen müssen sie erst angelernt werden. Wo macht man das? Auf unserem Grund und Boden oder auf deren? Also wir schicken unsere evtl. Soldaten in die Ukraine, um auszubilden? Irgendwann werden der Ukraine in einem Abnutzungskrieg sicherlich auch die ausbildbaren Menschen ausgehen. Wollen wir am Grundsatz festhalten, dass Russland keinen Sieg davontragen darf (sagt unser Kanzler so!), müssen wir dann selber rein. Das wäre dann also ein Stellvertreterkrieg ähnlich dem Korea- oder Vietnamkrieg. Das will ja sicherlich auch niemand ernsthaft. Es ist eine sehr vertrackte Lage, in der es leider kein eindeutiges Richtig oder Falsch gibt. Die Lösung kann nur am Verhandlungstisch erfolgen und ich befürchte, sie wird uns nicht gefallen.


    Ich befürworte harte Sanktionen, aber ich frage mich, wo sie letztendlich langfristig hinführen sollen. Russland in ein zweites Nordkorea zu verwandeln ist unrealistisch. Ich kann damit jetzt nicht wirklich dazu beisteuern, wie man sich am besten verhalten kann. Ich bin aber schon ziemlich erschrocken, wie einseitig richtig man diese Waffenlieferungen hält, ohne dass alles bis ins Letzte zu Ende zu denken. Wie zerrissen die deutsche Gesellschaft ist, zeigt ja auch die aktuelle Umfrage (45% dafür, 45% dagegen), denn beide Varianten sind extrem unattraktiv.

    Wusste gar nicht, dass Lehrer in Hessen ein Landesticket bekommen. Muss vielleicht mal das BL wechseln. Hessen liegt ja auch super in D, man ist doch recht schnell in anderen BL für Kurzurlaube :)

    Das wurde eingeführt als Teil einer Lohnerhöhung. Mich als Stadtmensch hat es gefreut und auch ein paar Beratungsfahrten innerhalb der Stadt kann ich gut damit bestreiten, aber für viele in meinem Kollegium ist das recht sinnlos - privat wie dienstlich.

    Zu den Kurzurlauben: Ab der Landesgrenze musst du dann aber bezahlen und das geht in Hessen häufig recht schnell. ;) Fernziele wie Hamburg, Berlin und Co steuert man dann eh meistens mit IC/ICE an, so dass man nur für die Anreise zum Bahnhof etwas davon hat.

    Alle Lehrer in Hessen haben ja bereits das Landesticket. Da stellt sich die Nutzung in meinen Augen als recht zwiegespalten dar. Ich wohne in der Stadt und benutze deshalb deutlich häufiger die Straßenbahn und den Bus. Einzeltickets empfinde ich als ziemlich teuer. Als ich neulich nach Frankfurt zum Flughafen musste (Urlaub! :) ), habe ich das auch genutzt. Wer auf dem Land wohnt, hat meist kein gut ausgebautes Angebot und nutzt es recht wenig. Mit dem 9€-Ticket wird es ähnlich sein, auch wenn es sich ja schon bei einer einzelnen Fernreise mit Regionalzügen lohnt. Es ist da im Prinzip nicht anderes als ein sehr günstiges Schönes-Wochenende-Ticket.

    Da hat wohl jemand zu viel Reitschuster und co. geguckt? Warum fordern wohl fast alle Wissenschaftler dazu auf die Maske in Innenräumen zu tragen? Weil sie alle keine Ahnung haben? Was ist wohl für das Kind schlimmer? Eine Maske zu tragen oder wenn die Lehrkraft 10 Tage krank ist, weil sie angesteckt wurde? Oder wenn Mama oder Papa oder es selber krank ist?

    Das habe ich nie angesehen, aber nun gut. Irgendwie musst du es ja in dein Weltbild packen. Dann bin ich halt Reitschuster-Gucker, Querdenker, Impfgegner, was auch immer ... wer bietet mehr?

    Ich bin wirklich erschrocken, was aus diesem Forum geworden ist.

    Zitat aus dem Artikel:

    Dazu gehörten Reizbarkeit (60 %), Kopfschmerzen (53 %), Konzentrationsschwierigkeiten (50 %), geringere Fröhlichkeit (49 %), Abneigung gegen Schule/Kindergarten (44 %), Unwohlsein (42 %), Beeinträchtigung des Lernens (38 %) und Schläfrigkeit oder Müdigkeit (37 %).“


    Bitte komm, das hat sicher nicht mit der Gesamtsituation zu tun sondern einzig und allein mit den Masken?? Really?

    Ich wiederhole mich: Die Auswirkungen von Masken auf das Infektionsgeschehen ist einfacher zu erheben als die deutlich vielfältigeren Auswirkungen der Maske auf Menschen. Nur weil man es nicht glasklar mit Zahlen belegen kann, heißt nicht, dass es nicht da ist. Das zeigt auch die Grenzen wissenschaftlicher Prinzipien auf. Ab einem gewissen Punkt kommt man da auch nicht weiter und kann nur akzeptieren, dass manche eben andere Prioritäten setzen.

    Ich schreibe es deutlich, jede Infektion erhöht dein Risiko dauerhaft ernsthaft zu erkranken. Oder wie ein Virologe sagte, man kann nicht sicher vermeiden, sich irgendwann zu infizieren, aber man sollte versuchen, jede einzelne Infektion zu vermeiden. Die Schäden addieren sich.

    Die Frage ist und bleibt eben: zu welchem Preis erkaufst du dir das? Da gehen die Meinungen auseinander und das werden sie vermutlich auch weiterhin. Da erleben wir eben gerade eine Abstimmung mit den Füßen.

    Welche Auswirkungen hat denn eine Maskenpflicht in Innenräumen auf Leben und Gesundheit? Also negative Auswirkungen. Die müssen ja schon groß sein, dass man dafür die Gesundheit und das Leben riskiert.

    Google ist dein Freund! Z.B. das hier: https://tkp.at/2021/01/14/stud…askenpflicht-den-kindern/

    Wenn man will, findet man gute. Wie ich oben schrieb, bekommt man da aber leider nicht so schön handliche Daten wie Inzidenzen und Todeszahlen. Die Konsequenzen sind oft langfristiger und schwieriger zu erheben.

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