Beiträge von Frapper

    Kann's sein, dass das veraltet ist? Inzwischen steht zumindest bei "Elster", man soll ohne Nachfrage garnix an Belegen einreichen, und bei mir gab's da letztes mal (=erstes mal) auch kein Problem.
    Gruß,
    DpB

    Seit diesem Jahr soll man nichts an Belegen einreichen, sondern es nur bei Nachfrage bereithalten. Das ist tatsächlich neu.

    Wobei ich mich schon frage, ob Trainingsräume, Termine beim Sozialarbeiter, runde Tische und was auch immer nicht evtl. doch kontraproduktiv sind. Führen alle diese Maßnahmen doch dazu, daß der Schüler sein Ziel erreicht, nämlich dem regulären Unterricht fernzubleiben. Während er im Trainingsraum ist, hat er ja de facto Pause. Gleiches gilt für alle sonstigen Maßnahmen, die sich heute so ausgedacht werden.

    Wir haben an der Schule auch den Trainingsraum und ich bin ein Fan davon. Allein, dass er da ist, verhindert, dass manche SuS sich im Unterricht daneben benehmen. Das kommt aber auch darauf an, wer da drin sitzt. Mal ein Beispiel von mir: Ich war auch mal dort eingesetzt und wenn da die richtigen Knaller kamen, habe ich sie gegrillt. Manche sehe ich einmal, dann wussten sie, wann ich da drin saß. Von einer Kollegin habe ich auch mal gehört, dass eine gewisse Schülerin im Unterricht sagte: "Halt die Klappe, Herr XY ist gerade im Trainingsraum." Mission accomplished. :teufel:
    Im Moment verteile ich auch richtig viele Verwarnungen für den Trainingsraum, damit sich manche mal zusammenreißen. Sie wissen, dass ich alles haarklein auf den Zettel drauf schreibe - jedes obszöne oder peinliche Wort, wenn es fällt. Im Moment schreibe ich auch mal Mails an Eltern, wenn es mir reicht. Das haben sie sich gewünscht, damit sie direkt Druck machen können.

    Muss man das unterschriebene Zeugnis überhaupt gesehen haben? Natürlich kontrolliere ich das und ich hatte so einen Fall auch noch nicht, aber mein Stufenleiter hat mir mal gesagt, wir müssten das gar nicht sicherstellen. Wir haben das Zeugnis ausgestellt und dem Kind oder den Eltern ausgehändigt, was durch eine Kopie in der Akte dokumentiert ist und damit hätten wir unsere Pflicht getan.


    Internetdolmetscher haben den Vorteil, dass man fast immer welche findet. Dolmetscher vor Ort ins oft nicht leicht zu bekommen, hier in NRW haben Dolmetscher häufig eine Anfahrt von 100 bis 200 km bis zu ihrem Einsatzort.

    Wie sieht es mit der Verfügbarkeit aus? Wir sollen Dolmetschereinsatz drei Monate im Vorhinein dort reservieren, weil sonst keiner mehr frei ist. Der Markt bei den Gebärdendolmetschern hat sich in den letzten Jahren deutlich angespannt.

    Ich finde das mehr als skurril und jeder Außendienstmitarbeiter würde das garantiert nicht so machen. Für mich wären die 4 Stunden Zugfahrt Arbeitszeit, genau wie der Besuch der didacta, der zu meiner Fortbildung dient. Man könnte bei einer Dienstreise an einem Schultag darüber diskutieren, ob man die sonst zu erledigende Anfahrtszeit zur Schule abzieht. Ich setze mich ja nicht in diesen Zug, weil ich Lust darauf habe. Das Ticket bekomme ich ja auch erstattet (plus halbes Tagegeld für den langen Tag!).
    Bei meinen Beratungen sind die Fahrtwege für mich zu einem Teil auch Arbeitszeit, da sie deutlich länger als die Fahrt zur Schule sind. Zur Schule brauche ich 30 Minuten, zu meinen Beratungsschulen fahre ich im Schnitt eine Stunde. Das Beratungsgebiet (ein halber Landkreis) habe ich mir ja nicht ausgesucht, sondern zugewiesen bekommen.




    Eher eine Randbemerkung: Bei uns beruht die Beratungszeit auf Vertrauen und folglich kontrolliert es niemand, aber ich weiß, dass dies an einer anderen Schule anders gehandhabt wird. Dort müssen die Kollegen ihre Zeit minutengenau erfassen (das Eintragen der Daten selbst zählt ausdrücklich nicht hinein!) und regelmäßig einreichen. Bei Minuszeiten muss man dies in der Schule nacharbeiten (Vertretungen), auch wenn man die Beratung voll umfänglich erfüllt hat und es eben nicht mehr zu tun gab - das liegt ja nicht unbedingt an einem selbst. Ist das zu beobachtende Kind krank oder die Lehrkraft fehlt, mit der man etwas besprechen wollte, sammelt man direktunverschuldet Minusstunden. Wenn niemand Beratungsbedarf hat und das einfach gerade so ist, müssen sich die Kollegen zum Teil aufdrängen, damit sie keine Minusstunden sammeln und vom Chef schief angeschaut werden. Das finde ich heftig.

    Wo siehst du denn da einen Zusammenhang? Siezt du deine Schüler? :sterne:
    Die Siezdebatte hat doch mit diesem Thema 0 zu tun. Und wie deine Lehrer dich als Sechsjährigen angesprochen haben wirst du wohl nicht mehr wissen..

    Nein, ich sieze meine SuS natürlich nicht. Wieso sollte ich auch? Ich habe geschrieben, dass ich das Siezen im Laufe der Grundschulzeit lernen musste und nicht ab Tag 1. Lesen ist das A & O, aber Hauptsache irgendwie plump provozieren. Typisch!


    Die Siezdebatte hat auch etwas mit Wahrnehmung zu tun und dass man immer weniger von SuS verlangt oder alles immer mehr zu einem riesigen Eiertanz wird. Wenn ein Lehrer sagt "Ihr seid zu laut." und ich war als Schüler tatsächlich nicht laut, aber meine Klassenkameraden waren es, dann bin ich wohl nicht gemeint, sondern eben die anderen. Ab Klasse 5 (TE schreibt aus der Warte des Gymnasiums) kann man schon etwas Selbsteinschätzung erwarten. Manche SuS fühlen sich aber immer wegen allem angesprochen, egal wie man es formuliert (meine Erfahrung). Wenn ich verlautbaren lasse "Wer mir das noch NICHT abgegeben hat, tue dies bitte morgen", quakt garantiert einer rein: "Aber das habe ich schon gemacht.". Bitte nicht immer alles auf die Goldwaage legen und eine Sekunde nachdenken.

    Im Grundschulbereich ist es ziemlich üblich, die Klasse als Person anzusprechen sozusagen. Da werden Arbeitsaufträge als "Du schneidest jetzt mal das Bild aus" formuliert, beziehen sich dabei jedoch auf die ganze Klasse. Das hat jedenfalls an der Schule wo ich war jeder Lehrer so gemacht und hat wohl mit der Unmittelbarkeit zu tun, also die Kinder sind ja teilweise noch "egoistisch" und können noch gar nicht anders denken.




    "Unfair" ist ja auch sehr oft eine klassische Schülerausrede.

    Ich finde, das ist eine sehr seltsame Wendung im Grundschulbereich. Ich musste im Laufe der Grundschulzeit lernen, meine Lehrer zu siezen, weil man das mit Erachsenen nunmal so macht. Das scheint gerade voll out zu sein. Ich finde aber, dass das gut ist, um auch die Hierarchie und Distanz klar zu machen. Das ist zwischen Erwachsenen ja auch nicht anders. "Du Arschloch" ist schneller gesagt als "Sie Arschloch". Ich darf den SuS es dann ab Klasse 5 mühsam beibiegen, weil sich dieses Du in deren Hirn eingefressen hat.


    Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, warum SuS einen Satz wie "Ihr nehmt jetzt ... " oder "Jeder von euch benutzt ..." nicht verstehen sollen. Ist doch klar, dass nicht 24 Händchen den selben Stift halten sollen.



    "Unfair" und "fies" ist in Schüleraugen alles, was zu ihren Ungunsten ist, egal ob gerecht oder nicht. ^^ Diese Phrasenliste kann man erweitern durch "Aber der hat angefangen", "Letztes mal haben Sie nichts gesagt", "Die guckt immer so", "Ich habe doch gar nichts gemacht", "Die mobben mich, nur weil ich [ein chronischer Nervsack bin und einfach nicht den Rand halten kann, meine Ergänzung]" und unzähliges weitere vervollständigen. :zahnluecke:

    Wie ist denn das? für von Geburt an Gehörlose ist Schriftsprache wahrscheinlich immer auch eine Hürde, weil Laute verschriftlicht werden, oder?

    Das hast du sehr gut erkannt, wobei ich das nicht nur auf Gehörlose verengen würde, sondern allgemein auf Hörgeschädigte ausweiten würde. Ein Gehörloser mit zwei gut funktionierenden CIs ist mehr wie ein Schwerhöriger zu behandeln. Wie gut da Schriftsprache beherrscht wird, hängt von mehreren Faktoren ab: Grad der Schwerhörigkeit, Zeitpunkt der Hörschädigung und Verlauf und natürlich Intelligenz (höhere Kompensationsmöglichkeit).
    Vor allem primäre Gebärdensprachler haben zu kämpfen, weil die Gebärdensprache völlig anders aufgebaut ist als Lautsprache. Lautsprache ist sequentiell (Wort für Wort), während Gebärdensprache auch einiges simultan abhandelt (Handform, Ausführungsort, Richtung der Bewegung, Mimik als grammatikalische Struktur, Körperhaltung, Mundbild). "vier schlimme Jahre lang" (4 Worte) ist eine einzige Gebärde mit der entsprechenden Mimik. Viele Sprichwörter mit dem Wortwitz, wie wir Hörende sie gerne verwenden, gibt es in der Gebärdensprache in diesem Sinne nicht. Die haben einen ganz anderen Modus.


    Diese ganze Technik (angefangen bei digitalen Hörgeräten bis eben zu solchen Diensten) ist ein Fluch und Segen zugleich. Vieles wird möglich, aber man ist davon abhängig. Diese Untertitel-App für Kinofilme auf dem Handy ist nur da nutzbar, wo man Empfang oder W-LAN hat und so geht das immer weiter. Außerdem verleitet es auch dazu, zu denken, dass die Technik da jetzt steht und ansonsten ist nichts mehr nötig. Was nützt mir eine Verschriftlichung eines Worts, das ich gar nicht kenne und mir auch nicht herleiten kann? Davon gibt es unter Umständen einige und man fragt nicht jedes nach. Hörgeschädigte haben einen geringeren Wortschatz als Normal-Hörende. Sich dem "normalen" Wortschatz anzunähern, ist harte Arbeit. Als Berufsschüler kann man das Skript nehmen und zu Hause nacharbeiten.
    Je jünger die Kinder sind, umso wichtiger ist es, dass da auch jemand etwas erklärt, warum das so ist. Einem kleinen Kind nützt eine reine Übersetzung nichts, wenn es nicht weiß, was das für Hörende eigentlich bedeutet. Da braucht es eben einen pädagogisch ausgebildeten Dolmetscher, der zwischen diesen beiden recht unterschiedlichen Welten vermittelt.

    PS: Das geht übrigens auch schon online ohne dass der Gebärdendolmetscher im Raum ist, da muss man nur die passende Infrastruktur schaffen --> https://www.verbavoice.de/

    Hast du schon Erfahrung damit gesammelt? Ich habe von Kollegen gehört, dass man eine sehr stabile Verbindung dafür braucht.
    Ich hatte für eine Weiterbildung in Gebärden vor kurzem ein Skype-Interview in Gebärden. Da gab es bei unserer mittelmäßigen Verbindung eine längere Bildstörung.

    (1) Ja, Gebärdensprachdolmetscher sollen nur dolmetschen und sonst nichts. Allerdings ist es möglich, mit ihnen individuelle Absprachen zu treffen, wo sie die Dolmetscherrolle kurz verlassen können. Das dürfen aber nur diejenigen bestimmen, die auf die Dolmetscher angewiesen sind.


    Ansonsten gibt es hier Leitfäden: http://kestner.de/n/elternhilf…leitfaden-regelschule.htm


    (2) Da gibt es nichts zu beneiden. Der Nachteil von so kleinen Klassen ist, dass du als Lehrkraft gezwungen bist, wirklich jeden einzelnen Schüler zu berücksichtigen und viel Binnendifferenzierung machen musst. Es fällt viel Vorbereitungsarbeit an und du hast Schüer aus schwierigen familiären Verhältnissen. An Brennpunktschulen gibt es die natürlich auch, aber an Förderschulen haben sie eben auch noch eine Behinderung, die die Lösung von Konflikten erschweren kann.

    Zu (1): Da gibt es eben deutliche geteilte Meinungen, was die pädagogische Rolle von Dolmetschern aussieht. Fr. Prof. Becker von der Uni Berlin hat da eine deutlich andere Meinung als Karin Kestner. Letzte ist in der Szene schon recht umstritten in ihren Positionen. Ihr Gebärdenlexikon wird bei uns gut genutzt, aber sie als Person hat schon einen schlechten Ruf bei uns - aus persönlicher Erfahrung mit ihr. Sie ist per se kontra Förderschule eingestellt.
    Gestern hatten wir eine Sitzung zum Nachteilsausgleich. Die Gebärdenkinder mit Dolmetscher haben wir nur angeschnitten, aber das ist ein Pulverfass, schon allein von der rechtlichen Lage her. Ob das hochgeht, werden wir erst in den nächsten Jahren erfahren, wenn diese SuS in den Klassen aufsteigen.


    Zu (2): Das kommt auf die Klasse/Gruppe drauf an, wie schwer es ist. Dieser extrem hohe Differenzierungsgrad ist nicht immer der Fall. Irgendwann verzettelt man sich ja auch zu sehr.

    Ob es tatsächlich so ist (je teuer der Studienplatz desto mehr wird ausgesiebt) weiß ich nicht, aber scheint mir plausibel. Der Zweck wäre dann aber die Einsparung bzw. Kosten-Nutzung-Rechnung und nicht eine Orientierung am Bedarf (auch wenn's dasselbe Mittel wäre).

    So stringent denkt man wahrscheinlich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass man bei den teuren Studiengängen mehr darauf achtet, dass man ein mögliches Überangebot eher gering hält.

    Dies entspräche einer Planwirtschaft ("Bedarf").

    Das ist ein Totschlagargument. In anderen Bereichen läuft das ja auch (Medizin, FS-Lehramt usw.), wo es gesteuert wird, weil diese Studienplätze nicht gerade billig sind. Was kosten denn Germanistik und Geschichte? Ziemlich billig. Räume und Bücher reichen überspitzt gesagt. An Dozenten kommt man ebenso recht einfach. Klar, dass man da nichts begrenzen muss. Da sieht es bei manchen Studiengängen schon schwieriger und kostspieliger aus. Ganz frei ist es deshalb nicht.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihre recht wenigen Stunden Unterricht im Ref nur mit Musik verbringt. Alles, was du aufzählst, wissen das Seminar und der Mentor auch. Man will ja keine reine Musiklehrerin, sondern Mathe, Deutsch und Sachunterricht sind da sicherlich auch auf dem Schirm.
    In meinem Förderschulref hatte jeder mindestens ein Hauptfach unterrichtet, egal was das Ausbildungsfach war. Das gehört einfach dazu und wird bei der GS auch nicht anders sein.

    Bei Musik solltest du aber bedenken, dass du alle Klassen der Schule unterrichten wirst. Das würde ich fürs Ref nicht empfehlen.

    Ist das wirklich so? Ich würde vermuten, dass man schon noch mindestens ein Hauptfach abdecken muss. So verstehe ich jedenfalls das Zweitfach Grundschulbildung. Da würde ich mal nachfragen, wie das so laufen würde.


    Für die Stellensituation hinterher hat das wahrscheinlich überhaupt keine Auswirkung. Jeder mit Grundschullehramt bekommt eine Stelle derzeit. Der Mangel ist ja schon eklatant.

    Ja, aber nicht übertrieben. Ein paar LÜK-Hefte für ein paar Euro und ein Übungsbuch. Direkt zum Lehrwerk habe ich noch die Workbooks (brauche ich, um die Hausaufgaben aufzugeben), Begleitwerk und die interaktiven Tafelbilder. Den Rest hatte ich mir aus der Englischsammlung rausgesucht. Da ich Englisch jedes Jahr unterrichte, finde ich es ok, einen kleinen Fundus zu Hause zu haben. In Mathe habe ich nichts außer dem Arbeitsheft (für die HA). Da bin ich dafür sparsam.
    Mein Problem ist, dass ich Sachen gerne selbst habe. Wenn ich mir das irgendwo ausleihen muss, mag ich das nicht. Wenn das dann meins ist, es an seinem festen Platz steht und ich immer darauf zugreifen kann, finde ich es am einfachsten.
    Da wir bei uns kopieren können, bis der Arzt kommt, habe ich meine Sammlung an Kopiervorlagen, um in Englisch zu ergänzen. In Hörgeschädigtenkunde bleibt mir ja auch gar nichts anderes übrig. Es gibt ja kein Lehrwerk.


    Und ich muss sagen, dass ich in Bezug auf den sonderpädagogischen Förderbedarf hier auch eher skeptisch bin. Denn das medizinische Gutachten hat nur eine visuelle Wahrnehmungsstörung attestiert, der angebliche Autismus wird nur von der Mutter erwähnt. Es gibt halt auch Eltern, die gerne auf die Autismus-Schiene aufspringen.

    Wenn er eine solche visuelle Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (kurz CVI) hat, hat er den FS Sehen. Das ist wie das Pendant im Bereich Hören (AVWS) nicht so geläufig und es gibt da auch ein paar Fehldiagnosen.
    Ein Gentest auf Autismus ist mir noch nicht unter die Nase gekommen. Das finde ich auch seltsam.

    Gibt's denn dazu irgend eine verwertbare Studie?
    Was ich immer "gehört habe" ist, dass Lernförderschüler an Regelschulen mehr lernen als an Sonderschulen.


    Und dass "fittere" Schüler davon profitieren, "Schwächeren" etwas zu erklären. Hab ich gelesen.

    Im Sek-Bereich gibt es kaum Studien. Im Primarbereich gibt es einiges, aber die meisten dieser Studien sind einfach im Grunde nichts wert, weil sie alle größere Fehler haben. Viele sind gar keine Längsschnittstudien und somit von vornherein unbrauchbar. Dann fehlt oft eine echte Vergleichsgruppe. Hier liegt die Betonung auf echt, denn überhaupt eine Vergleichsgruppe zu haben, macht eine Studie nicht rund. Um das mal mit einem Beispiel aus meinem Bereich zu verdeutlichen:
    Ein Teil der hörgeschädigten Schüler ging in eine gut ausgestattete (!) Inklusionsgruppe, der andere Teil blieb an der Förderschule. Die sprachlich fitten SuS mit dem besseren Elternhaus waren in der Inklusion, während die mit der geringen Sprachkompetenz und den nicht ganz so dollen Elternhäusern an der Förderschule blieben. Natürlich waren die SuS in der Inklusion besser, weil sie vorher schon besser waren und haben sich besser entwickelt, wie sie es sowieso getan hätten. Nett, eine Studie, aber aussagefrei. Dann kann man sich böse die Frage stellen, warum man es nicht fair durchmischt hat. Die Antwort können sich viele denken. Fand ich sehr interessant, wie eine Berliner Professorin uns das so vorgetragen hat. Seitdem sehe ich diese ganzen Studien deutlich kritischer und vertraue mehr darauf, was ich im Alltag an den Regelschulen sehe.
    Bei diesen Studien gilt es immer das Kleingedruckte zu lesen und es stellt sich für mich immer das gleiche heraus: Für manche ist Inklusion der bessere Weg und die haben's gut da. Andere wiederum gehen an der Regelschule ein wie die Primeln. Man muss sich auch immer wieder vor Augen halten, wer diese Studien durchführt. Wer wird so etwas beforschen? Überwiegend absolute Inklusionsbefürworter und natürlich werden die Erfolge besonders herausgestrichen, während das Scheitern oder verzerrte Bild der Studie irgendwo hinten zu lesen ist und manchmal auch sehr versteckt ist. Ist doch auch logisch: wenn ich als Inklusionspädagoge schreibe, dass Inklusion doch nicht so in Allem überlegen ist, verliere ich evtl. meine Stelle bzw. wird mein Lehrstuhl gestrichen.


    @Freakoid, durchsetzen muss man sich natürlich zuerst. Aber irgendwas zum Schreiben, Schneiden, Zuordnen etc. macht schon Sinn: Das was im Buch steht, reicht allein nicht für alle Stunden...

    Ich muss auch in Englisch immer zuschustern. Das im Lehrwerk an Übungen reicht überhaupt nicht. Im Ref an der LE-Schule habe ich oft parallel mit Klick und Mathe Oberstufe gearbeitet, damit ich auf das nötige Pensum komme. :zahnluecke: Bei den ganzen Sozialversicherungssachen in Mathe habe ich eigentlich alles selbst erstellt. Das benutzt meine Kollegin, der ich das gegeben habe, immer noch.

Werbung