Beiträge von Frapper

    Achso, wie praktisch. Wir müssen an unserem Konsumverhalten demnach nichts ändern?

    Da hat Bolzbold leider Recht. Es ist total schwierig über die Kaufentscheidung Einfluss auf die Unternehmen zu nehmen. Günstige Kleidung zu vermeiden, ist ein Anfang, aber schon im mittelpreisigen Segment kann man nicht mehr nachvollziehen, ob der Preis in bessere Arbeitsbedingungen, teure Werbekampagnen oder kostspielige Mieten geht. Jemand anderes hat es ja auch schon erwähnt, dass wir bei deutlich besseren Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie vor Ort kaum etwas oder gar nichts mehr für unsere Kleidung bezahlen würden. Der Gewinn der Unternehmen wäre schlicht nur etwas geringer. In diesen Sweatshops wird von kik bis hin zu Designerware alles mögliche genäht. Auch ein in Deutschland gefertigtes Kleidungsstücke garantiert nur eine faire Bezahlung der Näherinnen in Deutschland. Wie und wo z.B. die Baumwolle hergestellt wird, ist dabei dann schon nicht mehr dabei.
    Wir sind davon abhängig, dass die jeweiligen Länder ihre Hausaufgaben dahingehend machen. Auffällig ist in den letzten Jahren, dass die Textilbranche ständig ihre Produktion verlagert, Bsp.: Früher stand öfters Made in Turkey auf den Etiketten. China war danach ein großer Player. Mittlerweile sind sie nach Bangladesh und in andere Länder Südostasien umgezogen. Immer hat es auch zur Entwicklung dieser Länder beigetragen, so dass man sich bessere Arbeitsbedingungen leisten konnte, was die Kosten steigerte und dann wieder zu einer Umverlagerung führte. Es ist leider ein sehr zweischneidiges Schwert.

    Kunstlehrer in der Oberstufe scheinen wohl so eine Gattung für sich zu sein. Die Kunstlehrerin in der 13 konnte sich auch kaum Namen merken. Fast alle Mädchen hießen bei ihr Judith.


    Mein Kunstlehrer in Klasse 11 und 12 war auch so ein Schlawiner. Er saß immer an dem Gruppentisch, den er gerade am witzigsten fand. Er hat oft irgendwelche anzüglichen Geschichten erzählt oder Witze gerissen, unter anderem über das Sexleben seiner Tochter. ^^ "Zwei Sternzeichen Löwen in einer Beziehung - das klappt nur im Bett."
    Mein Sitznachbar in der 11 hat total oft geschwänzt. Da er wiederholte, war er schon 18 und konnte sich seine Entschuldigungen selbst schreiben. Nachdem er wieder mal so zwei Wochen nicht erschienen war, sprach Herr D ihn darauf an. Dass er das für Schwänzen hält, konnte man ganz deutlich raushören. Mein Mitschüler schrieb die Entschuldigung und schob sie rüber. "Die nehme ich nicht an, du hast geschwänzt." - "Sie müssen die annehmen." - "Hmpf." Dann nahm Herr D. sie und unterschrieb mit "Karl Dall". :lach:
    Es war immer unterhaltsam bei ihm und wir haben schöne Sachen in Kunst gemacht.

    Nach zweimaligem Lesen des zitierten Beitrages von Buntflieger bin ich ja dann doch zu dem Schluss gekommen, dass es sich um Ironie handelt... (bitte, bitte)

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Buntfliefer das genau wie ich nicht gut findet. Er schildert einfach, was seine Wahrnehmung ist und ich teile das. Ich sehe auch einen großen Unterschied zwischen Fehlerkultur (Irren ist menschlich) und völliger Belieibgkeit (anything goes).

    ich sehe da kein Problem.
    Die differenzierte Fehlerkultur, auf die wir zweifelsohne zusteuern, wird es ermöglichen, dass Fehler insgesamt als Chancen und nicht mehr als Stigmata begriffen werden. Insofern reicht es aus, wenn man sich nach bestem Wissen und Gewissen bemüht, keine zu machen. Reicht das Wissen nicht aus (und ist das Gewissen evtl. etwas schwächlich ausgeprägt), ist das eben so.

    Diese Ansicht finde ich teilweise sehr befremdlich. Wenn mein Arzt/Chirurg bei manchen medizinischen Verfahren auch so denken würde, wäre ich vermutlich ganz weit weg.
    Niemand kann alles und Fehler werden zweifelsohne überall gemacht, aber man sollte schon versuchen, sie möglichst gering zu halten.

    Das ist ja nun ein sehr spezielles Beispiel. Es sagt niemand, dass ein Gehörloser gerade in einem Telekommunikationsunternehmen den idealen Arbeitsplatz finden wird. Außerdem: was wäre deiner Meinung nach besser, als ein Dolmetscher? eine Firma nur für Gehörlose? Eine Parallelgesellschaft mit gehörlosem Metzger, Bäcker, Arzt?
    Eine Behinderung bleibt eine Behinderung, das ist ja ihre Definition, dass jemand in einem Bereich eingeschränkt ist, der für den Großteil der Bevölkerung problemlose Normalität darstellt und unsere Gesellschaft genauso eingerichtet ist, dass sie für die meisten praktikabel ist.


    Unter Inklusion verstehe ich auch das Ziel, dass andere damit klar kommen. Dass jemand nicht zum Deppen abgestempelt wird, sondern behandelt werden will, wie jeder andere auch.

    Du versuchst mir wieder diese totale Separation zu unterstellen, was ich nicht fair finde. Ich habe mit meinem genannten Beispiel kein Problem, höre aber schon wieder Inklusionsidealisten, denen das alles nicht genug wäre. Und eine gehörlose Parallelgesellschaft gibt es übrigens überall dort, wo Gehörlose entsprechende Organisationen, Firmen, Angebote usw. aufgebaut haben. Das wollen sie sogar so. Alles viel unkomplizierter für sie als ständig irgendwo mit Dolmetscher an der Hacke aufschlagen zu müssen, wenn etwas Wichtiges zu klären ist.



    Sagen wir mal, die körperlich beeinträchtigten SuS lassen sich sicherlich idR "eiinfacher" integrieren, vor allem, wenn deren Handicap durch Hilfsmittel welcher Art auch immer ausgeglichen werden kann, sei es ein Hörgerät, ein Rollstuhl oder was auch immer. Wenn sie zumindest intellektuell in der Lage sind, alles im gleichen Maße zu erfüllen wie SuS ohne Beeinträchtigung, sind sie mMn an jeder Schulform zumindest "integrierbar", wenn auch ggf mit materiellem Mehraufwand und/oder geschultem Personal.

    Ein Hörgerät kann ein recht guter Ausgleich sein, wird aber den Hörverlust niemals komplett ausgleichen können - leider. Wer hochgradig schwerhörig ist, wird damit höchstens auf leicht- bis mittelgradig schwerhörig gepuscht. Ein Hörverlust von 25 dB wird bei den hochgradig betroffenen Frequenzen immer vorhanden sein. Das ist wie das Tragen eines Schallschutzes aus dem Baumarkt. Ich bin immer wieder erstaunt, was unsere Sehbehinderten trotz ihrer Blindheit noch so alles sehen können. Eines gibt ihnen die Technik aber nicht: Zeit! Zeit, die schwerhörige brauchen, um z.B. unbekannte Begriffe und Redewendungen nachzuschlagen oder erklärt zu bekommen (in PoWi und Geschichte besonders schlimm!); Zeit, die stark sehbehinderte SuS benötigen, um auf dem Vergrößerungsgerät zu lesen, zu schauen und zu schreiben.
    Eine Kollegin ist zwei Tage an einer einzügigen Dorfgrundschule bei einem blinden Mädchen. Bisher klappt es mit Computer und Braillegeräten dank I-Helferin mit einigem Engagement sehr gut, wobei man eine unbezahlte Fortbildung bei deren kärglichen Lohn wohl kaum erwarten sollte. Nächstes Jahr geht's an eine Gesamtschule. Ich bin gespannt, wie*s läuft. Sie wird vermutlich eine Gymnasialempfehlung seitens der Grundschule bekommen. Das Blindengymnasium in Marburg wäre also Plan B.

    Dass alle Menschen das Bedürfnis haben, nicht angestarrt zu werden, selbstbestimmt zu leben und ein Teil der Gesellschaft zu sein ist denke ich unbestritten.

    Beide unterstrichenen Ziele sind sehr stark wahrnehmungsabhängig. Eine Bekannte, die bei der Telekom arbeitet, hat einen gehörlosen Kollegen. Sind Besprechungen angesagt, kommt er mit Dolmetscher. Er kann jetzt in der Firma auch nicht groß irgendwelche anderen Tätigkeiten übernehmen, die viel mit Kommunikation und Kundenkontakt zu tun haben. Die Pause eben mal so "locker" mit den Kollegen quatschen ist auch nicht drin. Er wird nie ein Kollege wie alle anderen sein. Ob er selbstbestimmt lebt und Teil der Gesellschaft ist, lässt sich nicht so klar beantworten. Das könnte man so oder so sehen und aus meiner Erfahrung heraus mit Gehörlosen würden sie das auch für sich unterschiedlich bewerten.



    Insofern sollte sich vielleicht die Inklusionsdebatte auf die Problematik der psychischen Störungen konzentrieren? Einfacher wird sie dadurch nicht, aber zumindest ehrlicher bzw. konkreter.

    Diese Reduktion nervt mich ja unglaublich! Neben LE und emsoz gibt es noch andere Fachrichtungen. Von den SuS gibt es nicht so viele wie LE-SuS und die sind auch vom Verhalten nicht so auffällig wie emsoz-SuS, aber sie sind mit ihren ganz anderen Baustellen nun mal da. Oft gehen sie einfach unter. Sie scheinen oberflächlich zu laufen und deshalb interessiert es keine Socke. Es gibt einige Kollegen mit LE/emsoz, die auch merken, dass sie von unserer Fachrichtung wenig Ahnung haben. Dann gibt es leider noch die anderen, die nach drei Stunden Weiterbildung bei uns im Haus meinen, sie könnten da jetzt auch noch beraten. "Die tragen ja nur Hörgeräte." war da mal ein Zitat einer Lehrerin aus meiner Ref-Schule (LE). Ne, da hängt jetzt noch deutlich mehr dran ...

    Ich wurde durch Mikaels Link zu schrägem Lehrerverhalten im Thread zur Stimmungsmache gegen Lehrer auf die Idee gebracht.
    Wir sind alle Lehrer und kennen manche Schrullen unserere Kollegen (und vielleicht unsere). Blicken wir aber mal zurück in unsere eigene Schulzeit. Was gab es für seltsame, ulkige oder schlichtweg groteske Verhaltensweisen eurer Lehrer? Hat sich irgendwer immer besonders gewagt oder besonders angezogen?



    Ich erinnere mich lebhaft an meinen Englischlehrer, den ich 5,5 Jahre hatte. Er war Deutscher, hat das aber immer irgendwie geleugnet. Er hat so getan, als sei er wirklich Engländer, obwohl er einen typisch deutschen Vor- und Nachnamen hatte. Er hatte auch einen sichtlich englischen Kleidungsstil. Ich habe das auch früher geglaubt, aber der Vater einer Freundin war auch Lehrer an meiner Schule und hat uns versichert, dass er wirklich Deutscher ist und noch nie dort gelebt hat. Wenn er auf Deutsch geredet hat, hat er immer mit englischem Akzent gesprochen (und teilweise fürchterlich dabei gespuckt). Es war irgendwie völlig skurril. :lach:

    Solche Threads wie dieser hier führen mir mal wieder vor Augen, wie anders bei uns an der Förderschule gearbeitet wird. Verschlampt habe ich noch keine Arbeit. Da ein Klassensatz problemlos in meine normale Vorbereitungsmappe reinpasst, fiele mir das auch schwer. Wenn jemand bei der Arbeit fehlt, fiele mir das natürlich direkt auf. Da ich nur in meiner Klasse Unterricht halte, wo ich Ziffernnoten geben muss, schreibe ich auch nie zwei Arbeiten an einem Tag. Die ganze Stapelschlepplogistik dahingehend fällt weg.
    Durch solche Threads wird mir klar, was man für Unwägbarkeiten in so einer Regelschule bewältigen muss, die mir völlig fremd sind. Was mich aber immer wieder ärgert, ist die Sorglosigkeit unserer SuS, die sich da so was von drauf ausruhen. Kein Name auf die Zettel vom eigenen Block geschrieben - "Sie kennen doch meine Schrift." Nur der Vorname auf die Arbeit gekritzelt - "Stellst du dich auch woanders so vor? Ich bin 'der Till', hast du keinen Nachnamen!?!"

    Glücklicher Weise bleibt ja jedem selber überlassen, wie er seine Arbeitszeit verteilt, die er neben der Unterrichtsverpflichtung hat und manchmal mache ich eben solche Dinge lieber in Ruhe in den Ferien und dafür außerhalb weniger als andersrum.
    Ich verstehe also durchaus, dass man dies gerne möchte oder macht, denn ich finde es deutlich entspannter dann mehr kürzere Tage als viele mit mehr als 8 Stunden Arbeit zu haben!


    Denn Ferien sind ja auch nicht Urlaub ;)


    Ich bereite z.B. ganze Unterrichtsreihen in den Ferien vor, in Musik ist der Unterricht bis Anfang Mai z.B. grob geplant, dann habe ich den Stress nicht außerhalb der Ferien.

    Das mache ich genau so! In den Sommerferien habe ich meinen neuen Klassenraum eingerichtet und konnte am ersten Tag rein und es war fast nichts mehr zu tun. Auch für Englisch und Mathe habe ich wahnsinnig viel vorbereitet und bei vielem hole ich derzeit nur die Vorbereitungen aus dem Ordner, die das Buch ergänzen. Davon werde ich bis zu den Sommerferien zehren können. Herrlich!!!



    Wir können immer in unsere Schule rein - sogar ins Seki kommen wir mit einem unserer normalen Schlüssel (Aktenschränke sind dann alerdings verschlossen). Im Ref war ich mit einer Kollegin in der Inklusion an der Realschule. Sie hat so einen Chipschlüssel bekommen, der darauf programmiert war, dass er nur am Beratungstag funktionierte. Das fände ich irgendwie demütigend, vor verschlossener Tür zu stehen, wenn man mal einen Termin außerhalb der Reihe hätte.

    Man muss sich auch einfach mal die finnische Bevölkerungsverteilung anschauen. Als das am schwächsten besiedelte Land Europas gibt es zum Teil ja überhaupt keine Möglichkeit, in verschiedene getrennte Schularten aufzuteilen. Da gibt es dann eine Gemeinschaftsschule, die für alle halbwegs erreichbar ist. Auch meine schwerhörigen SuS mit ihren jetzt schon langen Fahrtwegen müssten faktisch durch das halbe Staatsgebiet verfrachtet werden. Da bleibt ja auch vermutlich nur die Wahl zwischen einer Spezialschule in der Hauptstadt und vielleicht noch anderswo mit Internatsbetrieb oder eben die recht kleine Regelschule vor Ort.
    In den kleinen Orten kennen sich wahrscheinlich so gut wie alle, was ein ganz anderes Leben darstellt als in einem zum großen Teil urbanisiertem Deutschland.

    Wollsocken:
    Das ist wohl so eine NRW-spezifische Sache. Bei uns in Niedersachsen (Gymnasium) erbringen die Schüler sowohl in der Sek I als auch in der Sek II in allen Fächern schriftliche Leistungen, die in die Endnote einfließen (Ausnahme: Sport, es sei denn es ist Abitur-Prüfungsfach).


    In Niedersachsen war Rot-Grün nicht lange genug an der Macht, um uns auf das Niveau von NRW zu ziehen...


    Gruß !

    Bei uns konnte eine der beiden Klausuren pro Halbjahr durch ein Referat ersetzt werden. In meinem Studium in Dortmund war ich zum Teil wirklich entsetzt, was meine Kommilitonen aus NRW so von ihrer Schulzeit in diese Richtung erzählten. :/ Eine Freundin von mir war vor Studienbeginn in Bochum in einer Studienberatung. Sie hatte ein paar Selbstzweifel, ob das für sie so einfach wäre. Da sagte ihr der Dozent geradeaus, dass sie ihr Abitur ja in Hessen gemacht hätte und sie sich deshalb keine Sorgen machen müsse.

    SPON ist sich beim Lehrer-Bashing mittlerweile für nichts mehr zu blöd:


    Hier erzählen anonyme Leser von durch's Klassenzimmer fliegenden Armprothesen und anderem Unsinn:
    http://www.spiegel.de/karriere…ame-lehrer-a-1235772.html


    Gruß !

    Das finde ich ziemlich humorig! :lach: Jetzt sei mal nicht so. Hattest du nicht irgendwelche seltsamen Lehrer?


    Ich erinnere mich lebhaft an meine Deutschlehrer in der Oberstufe, die beide für mich einfach nur einen gewaltigen Dachschaden hatten. Einen musste ich zwei Jahre lang ertragen und er trug jeden Tag die gleichen (hoffentlich nicht die selben!!!) Sachen von Jack Wolfskin. So eine seltsame schwarze Hose mit Gummizug am Beinabschluss, einen olivgrünen Pullover und seine runde Nickelbrille. Dazu Glatzkopf und Vollbart zu seiner schiefen Körperhaltung - so ein richtiger zu groß geratener Gnom. Ein Haar der Augenbrauen stand immer ab. Nur im tiefsten Winter wurde das Outfit gegen einen dicken Pullover ausgetauscht. Er hat immer die Literatur ausgesucht, die ich am beschissensten fand und ewig auf dem langweiligsten Mist rumgehackt. Er hat mir wirklich so ziemlich jede Lust am Lesen eines Romans verleidet und egal wie ich mich angestrengt habe, kam ich über eine 3 nicht hinaus. Ich habe den einfach überhaupt nicht verstanden und nach einem Jahr habe ich ihn und seinen Unterricht einfach nur noch gehasst! :qualm:

    Ich war auch auf einer IGS. So gut wie alle an meinem Ort sind nach der Grundschule an die örtliche Gesamtschule. Nur einer aus meiner Grundschulklasse ist direkt ans Gymnasium gegangen. 10 Minuten Fußweg statt einer 40-minütigen Fahrt in die Stadt rein war sicherlich eines der ausschlagenden Argumente für meine Eltern. Mir war's ja irgendwie egal - Hauptsache, ich blieb bei meinen Freunden.
    Ich denke, es gibt da zwei Perspektiven - die des Schülers und die der Lehrer und Eltern. In meiner Klasse waren am Anfang 32 Kinder. Nach einem halben Jahr wurden wir in Englisch und Mathe in ein dreistaffeliges Kurssystem einsortiert. Der Rest der Fächer war bis Ende der 6. Klasse immer zusammen, und zwar immer in dieser Klassenstärke mit einem Lehrer. Doppelsteckungen gab es nie! In der 7. Klasse kam noch eine Differenzierung in Deutsch und Wahlpflicht (zweite Fremdsprache für mich) dazu. Fächer wie Physik, Bio, Chemie und GL hatten wir nach wie vor zusammen. Dort habe ich mich zum Teil echt gelangweilt. Ich habe das aber hingenommen, weil ich eben dachte, dass das normal sei. Erst am Oberstufengymnasium bekam ich in diesen Fächern mal so richtig Futter bekommen und sie haben mir so richtig Spaß gemacht. Ich mochte sie vorher auch, aber man wurde ja eigentlich die ganze Zeit nur ausgebremst. Das hat meine Freude schon etwas getrübt.


    Meine Schule ist im Prinzip auch eine Art Gemeinschaftsschule. Von LE bis offiziell Realschule und ein paar eingesprengselten Gymnasiasten haben wir ja auch alles. 5. und 6. Klasse sind H und R noch zusammen ohne Einstufung, was ich gut finde. Die LEs waren bei uns spätestens ab Klasse 5 getrennt, aber unsere Schulleitung wollte das eigentlich nicht. Kompromiss war eine Klasse mit SuS, die recht eindeutig LE sind, und anderen, die noch so auf der Kippe zwischen LE und H stehen. Es gibt Leisten, wo die Stärkeren in den Hauptfachunterricht der Regelklasse gehen, um dort das Niveau abzuklopfen. Das scheint wohl ganz gut zu funktionieren, was aber auch an unseren kleinen Klassengrößen von durchschnittlich 7 bis 8 SuS liegt. Außerdem ist alles recht übersichtlich mit unseren insgesamt gut 200 SuS verteilt von Vorklasse bis Klasse 10. Vom Stundenplanstecken war es wohl nicht so witzig.
    Ab Klasse 7 sind H und R möglichst in unterschiedlichen Klassen getrennt (wir sind überwiegend zweizügig mit ein paar jahrgangsgemischten Spezialklassen: Gebärdensprache und LE), was aber je nach Jahrgang nicht immer funktioniert. Da gibt es auch immer mal eine H/R-Klasse. In einer haben wir einen recht schwachen Hauptschüler, aber im Gegenzug jemand, der fast überall auf 1 steht und schon plant, an welches Oberstufengymnasium er gehen will. Das ist auch ein ziemlicher Spagat. Auf dem Schulhof und im AG-Bereich durchmischt sich alles immer wild.
    Letztes Jahr hatte ich in Hörgeschädigtenkunde eine 6. Klasse mit H/R-SuS und zwei ziemlich schwachen LEs. Klar, das kriege ich über die Bühne, aber zum Teil war das unbefriedigend. Die beiden LEs waren sehr häufig mit den Rollenspielen zum Umgang mit ihrer Hörschädigung überfordert, aber ich konnte das nicht so kleinschrittig erklären, weil sich die anderen sonst zu Tode gelangweilt hätten. Das rauschte dann irgendwie an ihnen vorbei, was ich ziemlich schade finde bei so einem wichtigen Thema.


    Ich kann mir eine Gemeinschhaftsschule auf dem Land (!) schon grundsätzlich vorstellen, wenn man das massiv mit Personal füttert. Da das vermutlich nicht geschehen wird, stehe ich dem eher ablehnend gegenüber. Es wäre eine weitere Totgeburt der deutschen Bildungspolitik.

    Das ist natürlich ungünstig für dich und darf so eigentlich nicht sein. Ich glaube da bist du aber eher die Ausnahme.

    Natürlich darf das sein. Die Einstellung des Quereinsteigers und das Verteilen des Ref-Platzes hat in der Verwaltung überhaupt nichts miteinander zu tun! Da einige ihren Ref-Platz auch noch in letzter Sekunde absagen oder nicht zur Vereidigung erscheinen, wäre jede Verwaltung mit dem Klammerbeutel gepudert, das eine vom anderen abhängig zu machen. Das mit dem "wer bekommt wekche Stelle auf welchem Wege" ist und bleibt wie vieles im Leben: persönliches Glück oder Pech!

    Ich habe auch schon seit dem Ref nicht mehr einen IQ-Test durchgeführt und die IQ-Testung wird bei uns von ein paar wenigen durchgeführt oder wir geben es raus an die Förderschullehrer vor Ort. Bei uns wird der SON-R wegen seiner Sprachfreihehit als Standard durchgeführt und auch im Ref an der Förderschule Lernen war er der Standardtest. Sind die Kinder sprachlich fit, wird auch gelegentlich der HAWIK zur Differenzierung herangezogen.
    Neulich hatte ich ein Grundschulkind ohne richtige Sprache, wo der SON-R ein unterurchschnittliches Ergebnis hervorgebracht hat, und die Förderschulkollegin vor Ort hat laut ihrer Aussage noch einmal den CFT durchgeführt, um das Ergebnis des SON-R zu bestätigen. Ein Ergebnis hat sie mir nicht genannt, er scheint aber wohl ähnlich ausgefallen zu sein. Der CFT wird gelegentlich genutzt, aber ziemlich selten.

    Ich würde mich bedanken, wollte ein externer Referent meinen Mitmenschen erklären, was und wie ich so wahrnehme :sterne:

    Nö, so etwas kann sehr gut funktionieren. Die Mitmenschen sind ja meist recht hilflos in dieser Situation und die Autisten können das ja auch nicht erklären, weil sie nicht verstehen/kein verständliches Muster erkennen, was sie falsch machen oder verpassen. Wenn da jemand kommt und gut erklären kann, wo es hakt, kann das sehr befreiend für alle sein.
    Ich mache das in der Beratung auch, wo ich den Mitschülern mal vorführe, wie es ist, schwerhörig zu sein. Das am eigenen Leib zu erfahren und zu merken, dass oft gut gemeinte Ratschläge und Hilfsangebote nicht so einfach funktionieren, kann vor allem in den höheren Klassen sehr erhellend sein und zu mehr Rücksicht führen.


    Wenn die Wahrnehmungsgrenzen (von Autisten, Hörgeschädigten, Sehbehinderten, Leuten mit einer geistigen Behinderung) dauernd totgeschwiegen werden und alles zu "der ist nur ein bisschen anders" heruntergeredet wird, lernt man nichts voneinander.


    So eine AG finde ich eine nette Idee. Man braucht eben ein gemeinsames Thema, mit dem sich alle beschäftigen können. Man muss darauf vorbereitet sein, bestimmte Dinge zu thematisieren, aber ich würde es vorwiegend dann aufarbeiten, wenn es auftaucht. Die Kollegen von der Förderschule werden da bestimmt auch Ideen zu haben.

    Auf der einen Seite stimme ich zu, dass ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit ungerecht ist. Andererseits werden auch Personen in der gleichen Firma für die gleiche Arbeit unterschiedlich bezahlt. Das sorgt vielleicht nicht für so großen Unmut, weil sie das Gehalt des anderen nicht kennen. Von Arbeitnehmern in unterschiedlichen Firmen der gleichen Branche will ich gar nicht reden!


    @Stille Mitleserin
    Die Frage ist, ob die anderen Länder der EU ihr Rentenniveau weiter so hoch halten können. Die haben grundsätzlich ähnliche Probleme wie wir. Außerdem können viele von ihrer Rente ziemlich gut leben. Es sind diejenigen mit niedriger Rente, die mich da eher sorgen. Den Prozentsatz hoch zu halten ist die berühmte Gießkanne, von der auch die profitieren, die eh schon genug haben. Man muss vielmehr schauen, dass man einen Satz einführt (möglicherweise wie jetzt aus verschiedenen Töpfen), den man mindestens an Einkommen haben sollte.

    Zum Einsatzwunsch: Kö-Schulen gibt es wenige, die Wahrscheinlichkeit der Integration ist auch häufiger. Wenn du LE hast, wirst du dort mit 99%iger Wahrscheinlichkeit auch anfangen. Es laufen immer Versetzungsanträge zur Kö und Versetzung hat Vorrang vor Neueinstellung.

    Im Großen und Ganzen deckt sich das mit meiner Erfahrung von meiner Vertretungsstelle im Ruhrgebiet zwischen Studium und Ref. Da waren an der kmE-Schule auch ein paar, die sich von der LE-Schule dorthin versetzen ließen. Da ist das Boot dann wirklich voll und auf die wenigen zu besetzenden Stellen kommen viele Bewerber. Anders sieht es außerhalb der großen Ballungsgebiete aus, wenn die Uni mit dem Angebot kmE zudem weit weg ist. Hier an meiner kmE-Schule vor Ort werden viele aus dem GE-Kapitel eingestellt, was ja grundsätzlich nicht verkehrt ist. Heute wie vor 5 Jahren wäre ich da mit dem Förderschwerpunkt kmE recht einfach reingekommen.


    Dass man nur an der Förderschule arbeitet, ist eher ein Glückstreffer oder man ist bereit in eine Nische zu gehen. Auch wir an überregionalen Schulen müssen vielmals mit einem Teil unserer Stunden in die Inklusion. So gut wie alle jüngeren Kollegen bei uns sind da irgendwann fällig. Von Anfang an kommt keiner bei uns da rein - zum Glück. Eine Kollegin, die seit einem Jahr bei uns ist, kam dieses Jahr frisch dazu und das finde ich schon heftig. Meine Referendarin war an ihrer neuen Schule direkt von Anfang an in der Beratung. Man kann nicht alles wissen/sich in allen Bereichen auskennen, aber etwas mehr Grundlage als das Ref wäre schon nett.
    Wir haben auch ein paar Regelschullehrer/Quereinsteiger fest bei uns an der Schule (teils Neueinstellung, teils Versetzung), die für die Beratung nicht eingesetzt werden. Die sind ironischerweise komplett im Unterricht eingesetzt.


    Was derzeit natürlich auch super geht: Erzieherstellen. Dafür reicht das Studium als Quali aus und da gibt es auch verschiedenste Einsatzbereiche.



    Was sollte das sein? Die attraktiven Sozialpädagogenstellen wollen die Sozialpädagogen selber haben. Außerdem sind Lehrer in Sozpädjobs nicht gern gesehen. Wir wollen nämlich nur unterrichten und bewerten ;)

    Das stimmt so was von!!! So einen haben wir auch bei uns an der Schule. Der schwingt seine schlauen Sprüche über das angeblich völlig veraltete Bildungssystem. Da wir wegen des SuS-Transports einen gewissen Vertretungsstock an Erziehern haben (müssen), damit der Laden läuft, ist seine Aufgabe nun einmal hauptsächlich Vertretung. Ich habe immer etwas Aktuelles für meine Klasse parat, ein allgemeiner Vertretungsordner ist verpflichtend und meine meisten SuS wollen das sogar machen. Da ist der eiskalt und verbietet ihnen das, damit er irgendwelche Spielchen machen kann. Der Schulkram ist ja nicht soooo wichtig. :uebel:

    An mobilen Geräten kenne ich nur die Geräte, die solche Führer in Museen oder bei Stadtführungen haben. Die Klangqualität ist nicht so toll.


    Bei uns stehen in den Klassenräumen ab Klasse 5 solche sog. Hörbäume mit Lehrermikro plus weiteres Zubehör (SuS-Empfänger, SuS-Mikros, MediaHub für den PC) von der Firma Phonak. Super Qualität und dei Preise für alles gehen in die Tausende. Das Lehrergerät kostet alleine schon über 1.100€. Gute Klangqualität geht leider sehr schnell ins Geld ...


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    https://www.google.com/imgres?…whXKBYwFg&iact=mrc&uact=8

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