Auch in meinem Bundesland ist es kein größeres Problem, als Lehrer aus dem GS- oder H/R-Kapitel an eine Förderschule zu wechseln. Davon haben wir auch ein paar. Manche haben draufgesattelt (teils, weil sie damals noch mussten; ist heute nicht mehr so) und dann auch ganz offiziell Förderschullehrer. Bei H/R ist es oft entscheidend, welches Fach man mitbringt. Da soll dann eher ein bestimmter Mangel gestopft werden.
Wenn man Zweifel hat, würde ich einfach mal hospitieren. Habe ich auch mal gemacht an einer Sprachheilschule Sek I. Das ist ganz genau, wie es hier beschrieben wird: eher schwächeres Hauptschulniveau und das Arbeiten am Verhalten ist eine Hauptbaustelle.
Beiträge von Frapper
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Das sag ich doch! Und woran liegt das?
Du hältst dich für objektiv aber das bist du nicht. Eine Ordnungs-4 ist eben kein Garant für mangelndes Wissen oder geringen Intellekt. Allenfalls für schlechtere Schulleistung, die eben zum Gutteil auf eine bestimmte Weise abgeprüft wird.Und ich habe nicht gesagt, dass du Hefternoten vergibst, ich sprach von Kollegen, die das tun. Ich hab über die Jahre schon ein bissel mehr über den Tellerrand gucken können, um das ganze etwas breitgefächerter zu sehen, als was genau nur in meinem Zimmer in meiner Wahrnehmung eine Rolle spielt.
Du legst mir wieder etwas in den Mund. Eine 4 im AV ist kein Zeichen für einen geringen Intellekt, nur für megamäßige Unordnung und keine Arbeitsdisziplin, die sich eben so ziemlich überall rächt. Nicht überall geht es um Intellekt, sondern man muss sich auch einfach ein gewisses Maß an Wissen draufschaffen. Da ist Ordnung und Disziplin nun mal eine sehr notwendige Voraussetzung.
Das sehe ich gerade leibhaftig in einer R-Klasse, wo ich für eine Kollegin ein paar Wochen Vertretung mache. Ein Junge hat den Intellekt für R, aber das Arbeitsverhalten ist unter aller Sau und es tut sich da aber auch nichts seit anderthalb Jahren. Ohne das hat er da keine Chance. In meiner Klasse zeigt sich gerade das Gegenteil: zwei Schüler auf Probebeschulung R sind sehr fleißig sowie strukturiert in ihrer Arbgeitsweise ( so gut es die Pubertät eben zulässt ) und werden wahrscheinlich auf R bleiben. Meine Anerkennung dafür haben sie, denn ihnen fliegt es am wenigsten zu.Ich habe es nicht so verstanden, dass du mir das mit den Mappennoten unterstellst. Ich sehe das bei meinen Kollegen. Ich finde es zum Teil verschwendete Zeit, mir das genau anzuschauen und mit meiner Mappe (die ich dafür ja auch anlegen muss) zu vergleichen, zum anderen bekomme ich es ja auch einfach nebenbei mit.
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@Krabappel
Jetzt sei mal nicht so kleinlich. Das war eine Aufzählung der typischen Dinge, die man bei den Chaoten hat. Das tritt in aller Regel gehäuft auf und nicht separat.Ich gebe für die Mappen gar keine Noten. Ich sammel die auch gar nicht ein. Bei unseren wenigen SuS bekomme ich direkt mit, wer ordentlich ist und wer nicht.
Ich finde, dass du nicht richtig gelesen hast. Ich schrieb, dass ich es als recht unwahrscheinlich erachte, in den Fächern auf 2 zu stehen, aber im AV eine 4 zu haben. Der gegenteilige Fall, in den Fächern um die 4 zu stehen, aber eine 2 im AV zu haben, kommt schon häufiger vor. Nur weil man Ordnung hat, muss das ja nicht bedeuten, dass man fachlich die Wurst vom Teller zieht.
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Sind es die Abschlusszeugnisse oder sind es generell die "Bewerbungszeugnisse", auf denen die Verhaltensnoten nicht ausgewiesen werden sollen?
Das ist meines Wissens nur bei den Abschlusszeugnissen so.
Arbeitsverhalten ist doch aber vielfach ein Teil der Leistungsbewertung (bei den Fachnoten). Ich bin sehr dafür, beides voneinander zu trennen. Das klassische Beispiel sind eben der unordentliche Typ, der aber eben doch ein Genie in Mathematik ist oder das zaghafte, schüchterne, graue Mäuschen mit den besten, fantasievollen Aufsätzen, die man sich denken kann.
Die Vermischung von fachlicher Leistung und Arbeitsverhalten, Ordnung, Mitarbeit etc. verfälscht ja geradezu die Leistungsbewertung in solchen Fällen.
Das liest sich ja ganz schön, aber leider ist es meistens bei uns so, dass bei den Chaoten auch die Leistung darunter leidet, wenn man es nicht gebacken bekommt, HAs abzuschreiben, Elternbriefe zu Hause abzugeben und unterschrieben zurückzubringen, ABs gescheit abzuheften, einigermaßen ordentlich irgendetwas aufs Papier zu bringen, den Schulranzen für den nächsten Tag vollständig zu packen, Ersatzbatterien für Hörgeräte oder CIs dabei zu haben usw.
Eine 4 in Arbeitsverhalten und trotzdem ein 2er-Zeugnis haben, ist wohl recht selten. Ein Zeugnis mit einer 2 im Arbeitsverhalten mit eher mäßigen Fachnoten findet man da eher, wenn einfach die Leistungsfähigkeit nicht so da ist. -
Meine Güte,
ich dachte, das lässt viel einfacher und eindeutiger klären...
puh....Der Laden muss ja irgendwie laufen, weshalb sich jede Regierung hüten würde, in ein Gesetz zu schreiben, dass man so etwas Grundlegendes wie eine Klassenleitung ablehnen kann. Irgendwie logisch. Fachfremden Unterricht kann auch ganz klar aus §12 herauslesen.
Du kannst vorher das Gespräch mit deiner Leitung suchen, dass du mal eine Pause von einer KL haben möchtest. Ich kann ja verstehen, dass man das auch mal nicht möchte, aber generell hat eine Leitung häufig auch nicht die Masse an Optionen und so müssen eben immer die Gleichen dran glauben.
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Diese Diskussion um Kopfnoten verblüfft mich immer wieder. Man kann doch SuS nicht nur aufgrund ihrer fachlichen Leistung bewerten. Da muss man sich ja nur mal so im privaten Feld umhören, worüber es im Beruf den meisten Stress gibt. Da geht es sehr häufig um Verhalten.
Dann las ich oben, dass in Abschlusszeugnissen keine Kopfnoten drin seien und somit ein Neustart möglich sei. Haha! Die SuS bewerben sich in der Regel gar nicht mit diesem Zeugnis, sondern mit dem Halbjahreszeugnis, wo die Kopfnoten eben drin sind. Oft verlangen die Arbeitgeber mehrere aufeinanderfolgende Zeugnisse, damit sie die Kopfnoten sehen können. Eltern wissen, dass diese Noten recht entscheidend bei Bewerbungen sind. Bei einer 4 in AV oder SV sind Eltern zurecht alarmiert und melden sich meist von sich aus, wenn unsererseits kein Kontakt gesucht wurde.
Diese Noten fallen ja nicht vom Himmel, sondern haben eine jahrelange Vorgeschichte. Die Sichtweise, dass gute Kopfnoten Bauchpinselei und schlechte Noten Racheaktionen der Lehrkräfte seien, finde ich höchst befremdlich. Es soll eine ehrliche Rückmeldung sein! Das gemeinschaftliche Entscheiden über die Note ist auch ein gewisser Schutz vor Willkür. Außerdem ist es auch für schwächere SuS schön, wenn sie da oben gute Noten stehen haben, auch wenn sie in den Unterrichtsfächern nicht gerade die Wurst vom Teller ziehen. -
Er war allerdings auch sehr verschlossen, was sicherlich an seinen massiven Sprachproblemen lag, die er anders als andere Geflüchtete nicht aufholen konnte. Wir vermuteten den Förderschwerpunkt Lernen bei ihm. Vielleicht standen aber auch die Kriegserlebnisse dem Lernen im Wege.
Ich sehe das wirklich in Zusammenhang mit der Flucht- und Lebensgeschichte. Verpasst man in der Entwicklung manche Zeitfenster, wird es echt schwer, das wieder aufzuholen. Mein Schüler hat auch den Förderbedarf Lernen bekommen wie andere auch.
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Ich habe nur eine einzige richtige Flüchtlingskinderfahrung. Sehr, sehr aufgeweckter Junge, der nach 9 Monaten Vorbereitungsklasse zu mir kam. Er war sehr dankbar für jede Zuwendung meinerseits, hat alles aufgesogen. Sprühte vor Freude, nur auf seine Flucht durfte man ihn nicht ansprechen. Im Unterricht wollte er alles machen, was ging...
So eine habe ich in der Beratung auch. Sie lief vorher unter dam Radar, weil ihre Schwerhörigkeit auch hier nicht auffiel. Rein zufällig kam sie am Gym in eine Klasse, wo eine anderer schwerhöriger Schüler von mir ist. In der ersten Stunde, die ich in der Klasse war, ging sie zur Lehrerin und sagte, dass sie nicht hinten sitzen könne. Sie verstehe da nichts und müsse vorne sitzen. Da war ich echt beeindruckt. Wie sehr ich mich da oft beio anderen abstrampeln muss, bis die Schüler ihr "Ich möchte nicht auffallen"-Versteckspiel verlassen und so etwas machen. Auch im Unterricht meldete sie sch ständig mit richtigen Antworten. Als ich nach der Stunde mit ihr sprach, erzählte sie mir, dass sie sich um vieles in der Familie kümmere, bei Bedarf Unterstützung bei der Familienhilfe holt, und auch den Antrag übersetzen würde. Das hat mich schon tief beeindruckt.
Diese Schülerin ist wirklich intelligent, weswegen ihr einiges sicher einfach von der Hand geht. Bei anderen merkt man, dass da viel sehr lange brachlag und das auch nicht mehr so einfach nachzuholen ist. Es fällt vor allem auf, wie eng unser Netz in Deutschland doch ist und Kindern/Jugendlichen bei uns so viel in den Schulen mitgegeben wird. -
Ich hatte auch zwei Jahre lang einen Flüchtling in meiner Klasse und es war schwierig. Es war ein Junge, der mitsamt seiner drei Geschwister über viele Umwege mit seiner Mutter hier ankam. Nach meinem Hausbesuch dort (die Scheibe der Wohnungstür wurde von einem Kind eingeschlagen!) wurde mir klar, dass die kleinen Geschwister noch schlimmer dran waren. Er war einseitig ertaubt. Wie das alles kam, wissen wir nicht, denn er hat jedes mal eine andere Geschichte erzählt. Das war generell so, dass bei manchen Dingen aus der Vergangenheit, völlig inkonsistente Varianten zusammenkamen. Der Rest der Klasse und ich stutzten immer wieder mal, wenn er etwas erzählt hatte. Es fiel einfach auf, dass das nicht passen kann.
Im Unterricht hatte er generell eher wenig Motivation und kam schnell an seine Grenzen. In Anbetracht der Tatsache, dass er bis auf eine kurze Zeit in Griechenland nie in der Schule war, ist das natürlich nicht verwunderlich. Diese visuelle Schiene (die meistens von Schwerhörigen ganz eindeutig präferiert wird) zog viel weniger als die auditive. Der Kontrast, dass er recht schnell Deutsch lernte, aber alles, was so auf einem Papier ablief, kaum hinbekam, wies recht eindeutig darauf hin, dass er ein auditiver Lerner ist. Bei manchen Konflikten war es schwierig, mit ihm auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Gelegentlich gab es auch Diskussionen, die völlig eskaliert sind, wo man gemerkt hat, wie stark sein Fluchtinstinkt getriggert war. Da kam er auch gar nicht mehr runter und man musste die Diskussion erst einmal beenden. Er hatte einen Schattenplan, wo er in eine Parallelklasse ging, weil es für die Klasse zum Teil auch nicht mehr auszuhalten war. Wenn es ans Eingemachte ging, fing er an zu stottern. Man merkte, dass da etwas unterhalb liegt, was ganz heikel ist.Wir hatten eine ganzen Willkommensklasse mit überwiegend gehörlosen Schülern unterschiedlichsten Alters: von Grundschulalter bis 20 Jahre alt. Freitags blieben sie immer zu Hause, weil wir nicht genug Lehrer hatten, um die Klasse zu versorgen. Das war auch gut so, da die einfach nach vier Tagen Schule völlig fertig mit der Bereifung waren. Einer der älteren war in Aleppo auf die Schule gegangen und kam im Alltag recht gut zurecht. Meine Kollegin verstand seine Gebärden aber nicht immer und es fiel ihm schwer, sich auf die deutschen Gebärden einzulassen. Auch redete er viel über seine Religion und es war schwierig, seinen Blick für etwas zu öffnen. Ein Mädchen ist sehr ruhig und zurückhaltend. Sie gebärdete auch kaum zurück, wenn ich z.B. in der Schülerfirma an der Kasse bei ihr bezahlte. Mit den anderen gebärdenden Schüler der DGS-Klasse wollte sie auch kaum Kontakt und fühlte sich unter den anderen schwerhörigen Schüler der LE-Klasse wohler, obwohl kaum Kommunikation stattfand. Sie ist wirklich sehr in sich zurückgezogen.
In der Beratung habe ich auch einen Schüler, der zwar kein Flüchtling ist, aber sich die ganze Familiengeschichte ähnlich liest. Spät mit Hörgeräten versorgt, keine richtige Muttersprache, da die Mutter zu Hause nur gebrochen Deutsch spricht. Die Mutter ist auch laut Klassenlehrerin sehr unemotional gegenüber ihren Kindern und der Anspruch, dass ihre Kinder irgendwie funktionieren, überwiegt. Den Schüler habe ich auch ganz unterschiedlich erlebt. In der Schule teilweise wirklich locker wie ein ganz normales Kind, vielleicht ein bisschen kichrig. Als er dann beim Hörtest war, erlebte ich ihn von der völlig anderen Seite. Er war total ernst und wollte nicht einmal seine Hörgeräte auf den Tisch legen.
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Dann frage ich mich noch, ob man sogar konkretere Vorgaben machen kann, sprich, Schuluniformen vorschreiben. Es geht mir gar nicht um die Vor- und Nachteile von Schuluniformen (natürlich überwiegen die Vorteile ), sondern darum, ob so etwas umsetzbar ist.
Ist das so, dass "natürlich" die Vorteile einer Schuluniform überwiegen? Das sehe ich komplett anders. Es gibt einige Farbtöne, in denen ich richtig krank aussehe. Solche warme Farben wie fast jedes Gelb, jedes Orange, Lindgrün, Olivgrün, so ein typisches Beige oder Erdbraun machen mir einen total fahlen Hautton. Müsste ich das als Schüler als Teil der Schuluniform jeden Tag anziehen, fände ich das ziemlich schlimm.
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Öhm... Wer Teilzeit macht, hat immer einen Grund dafür. Und es sollte jede/jeder das Recht haben, Teilzeit zu arbeiten. Auch in NRW wird das oft nicht genehmigt, und es ist ein Unding, das nicht zu genehmigen. Schließlich gibts auch weniger Geld, und im Schulbereich ist es sogar oft mit unbezahlter Mehrarbeit verbunden.L.G. Pia
Ich meinte damit nicht, dass die das aus Jux und Dollerei machen. Da stecken schon etwas Stress dahinter oder auch Vermeidung gewisser Aufgaben, die man bei Vollzeit an sie herantragen würde. Eine Kollegin macht auch all ihren Unterricht immer nur in ihrer Klasse plus ein bisschen Diagnostik. Das ist für sie schön übersichtlich und wäre bei Vollzeit nicht durchzuziehen.
Auf dem Antragsbogen für Teilzeit muss man aber einen Grund angeben und da kann man dann keinen "typischen" Grund ankreuzen. Ich meine, das hieß voraussetzungslose Teilzeit.Bei der unbezahlten Mehrarbeit bei Teilzeit habe ich eine gespaltene Meinung. Bei uns gehen manche unangenehme Aufgaben oder ein breiterer Fächereinsatz an den Teilzeitleuten vorbei. Eine Kollegin hat das auch bewusst gemacht und damit eine Klassenleitung vermieden. Die ging dann an eine auch sehr belastete Kollegin. Als sie sich beschwerte, bekam sie gesagt, dass sie mal über Teilzeit nachdenken solle, um ihre Aufgaben (die einfach zu viel sind) zu bewältigen; also voll arbeiten und nicht voll bezahlt werden. Frechheit! Die eine geht als
Gewinnerin raus und die andere hätte die Arschkarte! -
Ich kenne mehrere, die Teilzeit ohne einen Grund machen, und die SL genehmigen es, obwohl Mangel herrscht. Die SL machen das, weil sie Angst vor einem Ausfall der Person haben.
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Da das schon mehrfach vorkam: Ich frage mich ja schon, wie man Oberstufenklausuren in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern "korrekturfreundlich" stellen soll.
Ich bin kein SekII-Lehrer und weiß nicht, ob das rechtens wäre oder Sinn ergibt. Das wären meine Ideen, um eine Aufgabe der Arbeit vom Textumfang zu reduzieren und mir so wenig Sermon wie nötig durchlesen zu müssen:
- Man könnte eine Wortbegrenzung für Aufgaben vorgeben. Wie oft habe ich in den Arbeiten rumgelabert, weil ich noch Zeit hatte und es dafür keinen Abzug gibt.
- Für Geschichte: erstelle eine chronologische Reihenfolge der zentralen Ergebnisse in Stichpunkten. Das Wissen hakst du wahrscheinlich bei einem Fließtext auch nur auf deinem Erwartungshorizont ab.
- Für Argumentationen: liste alle Argumente für und wider tabellarisch auf. Schildere die drei wichtigsten jeder Seite ausführlich. -
Aha, war also provokant genug um euch mal wach zu machen.
Den Teil verstehe ich nicht.
Bei uns gibt es ja schon Möglichkeiten, die Klasse aus dem Fadenkreuz zu nehmen. In der Grundstufe haben sie ein paar wenige Knaller. Die werden dann tageweise in eine andere Klasse gesetzt. Vor allem in den höheren Klassen wird wenig gemuckt, wenn sich ein kleiner Terrorkrümel unter doppelt so alten Schülern wiederfindet. Auch eine Zeit lang beliebt war es, die in die Gebärdensprachklasse zu setzen. Das Gelaber hat die dortigen SuS zum Glück wirklich nicht interessiert, da für sie nicht verstehbar.
Für die Kinder ab der fünften Klasse kann recht konsequent bei niederschwelligem Stören der Trainingsraum eingesetzt werden. 20 Minuten hat man dann auf jeden Fall erst einmal Ruhe. Will man es länger haben, schickt man sie zurück, weil einem der Rückkehrplan nicht gefällt. Da irgendwas hinschreiben zu müssen, mogen viele nicht. Zweimal am gleichen Tag oder fünfmal im Monat im Trainingsraum haben eine sofortige Suspendierung vom Klassenunterricht zur Folge, bis ein Elterngespräch mit der Stufenleitung (Schulleitungsmitglied) stattgefunden hat. Das habe ich bisher selten erlebt. Da konnte sogar so mancher Kandidat mitzählen und sich dann doch nochmal zusammenreißen. Waren die Gespräche im Trainingsraum sehr unangenehm, führte das auch schon zu einer Verhaltensänderung. Ich schreibe z.B. gerne mal peinliche Details auf den Zettel, zu denen man sich dann äußern muss. Als ich dort früher auch mal eingesetzt war, habe ich die üblichen SuS ziemlich gegrillt. In dieser Klasse war dann zu meiner Trainingsraumzeit meist Ruhe.
Dann haben wir noch die sog. gelben Zettel bei schwereren Verstößen - mit und ohne Elternbenachrichtigung - und diese landen auch in der Schülerakte. Ich habe so einen Zettel auch schon mal mit einem beiliegenden Schreiben meinerseits, unter dem meine Note im Sozialverhalten fett gedruckt prangte, per Post nach Hause verschickt. Diese Briefbomben schlugen immer sehr gut ein! -
na aber mal ehrlich - die Rede ist von Suspendierung, nicht von "ich hab dich mal zum Rektor geschickt".
Bis sowas passiert, ist schon einiges vorgefallen.
Bei "uns" passiert so etwas an sich nicht, weil der betreffende Kandidat da schon nicht mehr "Schüler dieser Anstalt" ist (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Außerdem ist der "Tatbestand", der zu einer Suspendíerung führt, ggf. schon entsprechend strafrechtlich zu verfolgen, und dementsprechend erledigt sich das Problem von selbst (sprich, derjenige wandert in den Jugendknast).Wie manche dir schon rückgemeldet haben, stellst du es dir etwas zu einfach vor.
Was ist, wenn das Kind schon in einer Pflegefamilie/Wohngruppe ist? Da kann das JA dann auch erst einmal nicht eingreifen bzw. hat es ja schon getan. Da bahnt sich bei uns gerade an, dass das Opfer eines Gewaltausbruchs die Schule wechseln wird.
Die KJP hat wirklich lange Wartelisten, so lange du nicht akut selbstmordgefährdet bist. Ein Schüler von uns erscheint nicht zum Unterricht, weil er nicht schulfähig ist und auf einen Platz in der KJP wartet. Das hatte auch eine Vorgeschichte, wo zwei Kollegen mit dem Kind beim Arzt waren und dieser ihm aufgrund seines extremen Übergewichts bei kleineren körperlichen Anstrengungen (Treppensteigen!!!) eine Todesgefahr bescheinigte. Es verbesserte sich nichts von zu Hause aus, Kindeswohlgefährdung wurde einegreicht und es passierte seitens des JAs nichts!
Ein Schüler war bei uns nicht mehr tragbar, aber wegen des Förderschwerpunkts konnten wir uns seiner nicht entledigen. Er wurde in eine andere Klasse versetzt, ist dann sitzengeblieben und hat dann massiv geschwänzt, was ein Segen für die Mitschüler war und zum Abschluss des Schuljahres, in dem er volljährig wurde, bekam er sein Entlassungszeugnis in die Hand gedrückt. Das Ganze hat dann über drei Jahre gedauert. -
habe gerade angerufen, der zuständige bearbeite ist natürlich krank
Es scheint wohl evtl Probleme zu machen, dass das Ref in Bayern 24 Monate dauert und in Thüringen nur 18 MonateErnsthaft? Das ist so typisch Bayern, wo man einfach nur irgendwas sucht, um die Leute aus dem Bundesland zu halten. Außer man braucht diese ... in Dortmund sind sie beim Förderschwerpunkt Sehen aufgeschlagen, um Werbung zu machen. Obwohl einem aus NRW das dritte didaktische Fach fehlt, wäre das alles kein Problem gewesen, denn die kann man ja gebrauchen, weil man selbst nicht ausbildet.
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Hallo EineFrage,
es ist wohl eine Erfindung der Inklusions-Ideologen, dass Förderschulen nicht dem allgemeinen Bildungssystem zuzurechnen seien. Faktisch ist das falsch - natürlich gehören auch Förderschulen dem allgemeinen Bildungssystem an. Hier wird eine Kluft erzeugt bzw. herbeigeredet, die gar nicht real existiert.Dir hilft das natürlich nicht weiter, weil das sicherlich länderspezifisch sehr verschieden interpretiert wird. Ich wollte es nur anmerken.
der Buntflieger
Das ist leider eine Definitionsfrage, die Inklusionsbefürwörter und Inklusionsskeptiker sehr unterschiedlich sehen. Da alle Förderschulen in Hessen bis auf GE-Schulen auch min. den Hauptschulabschluss anbieten, zählen sie für mich zum allgemeinbildenden Schulsystem. Eine Rückmeldung, die wir bekommen, ist, dass unsere SuS recht gut vorbereitet sind, auch wenn das Vorurteil von der Außenwelt ein anderes ist. Auch an meiner Ref-Schule (LE) hatte man eine ziemlich gute Erfolgsquote.
Den Fall habe ich gerade: eine meiner Beratungsschülerin, die zu uns in der Probebeschulung ist, muss gerade ganz schön keulen, um mithalten zu können und ihren Rückstand aufzuholen. Auch wenn ich in den Hospitationen an Regelschulen in den Arbeitsphasen mal über die Hefte der anderen SuS schaue, finde ich, dass sich unsere SuS da sehen lassen können. -
Ich kann mir kaum vorstellen, dass man der Mutter den Platz verwehren könnte. Aus meiner Erfahrung gibt das Schulamt dem Elternwunsch nach. Die wollen nämlich selbst keinen Stress mit Eltern. Z.B ist es laut Auskunft von jemandem aus dem Schulamt so gut wie unmöglich, den Förderschwerpunkt GE festzustellen, wenn die Eltern das nicht wollen. Das läuft dann unter Lernen weiter.
Die große Frage nach so einem Verbalschamützel ist, ob man sein Kind da weiter an diese Schule schicken möchte. Generell stellt sich ja die Frage Grundschule oder Förderschule. Für die einen ist es an der Grundschule gut, für andere nicht.
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Bei uns ist ein Wechsel nach zwei oder drei Jahren vorgesehen und das finde ich gut so. Zu Klasse 2 oder 3 erfolgt ein Wechsel. In Klasse 5 werden sie wegen der Quereinsteiger oft neu zusammengesetzt und auch zu Klasse 7 werden häufig H und R getrennt. Die Realschüler haben eine KL von Klasse 7 bis 10, aber das ist die einzige vorgesehene Ausnahme im System.
Bei meinen ersten beiden Klassen reichte es nach zwei Jahren auch. Ich habe gemerkt, dass ich in ein paar zentralen Belangen mit manchen von ihnen nicht mehr weiterkam. Da musste mal jemand anderes her. Ich habe sie dann jeweils in ein oder zwei Nebenfächern noch ein Jahr lang gehabt. Auf dem Schulgelände sehe ich sie ja alle Nase lang.
Meine dritte Klasse hatte ich nur ein Jahr lang, da ich einspringen musste. Das war ein bisschen wenig. Da ich aber mit dem Jahrgang in die Klasse 7 hochgegangen bin, haben immerhin zwei von sieben mich weiter als KL - vermutlich noch weitere vier Jahre ... Da wir bei nur fünf Schülern sehr aufeinanderhocken, müssen wir uns eh sehr mit den Macken der anderen auseinandersetzen und abfinden.
Eine Schwesterschule von uns hat standardmäßig eine KL von 5 bis 10 und das finde ich schlimm. Das Schlimmste, was ich je erlebt habe, war an der Körperbehindertenschule meiner Zivizeit. Da war ein Lehrertandem, das mit den SuS in Klasse 1 angefangen hat und sie bis zum bitteren Ende (dort 11 oder 12 Jahre) durchgezogen haben. Das war fürchterlich für die SuS, die schon eine stärkere Aversion gegen eine der beiden KL entwickelt hatten. Gruselig. -
Wieso sollte es unmöglich sein, Firmen, die in Deutschland Klamotten verhökern dazu zu verpflichten, den Weg der Kleidung und von mir aus auch der Rohstoffe nachzuweisen?
Neues Gesetz: "Kleidung darf nur verhökert werden, wenn der lückenlose Nachweis der nach Richtlinie XY erfüllten Bedingungen vorliegt."Klar können da 107 Argumente gefunden werden, die dagegen sprechen. Es könnten aber auch Wege gefunden werden. Nichts ist unmöglich.
Moment! Ich schrieb, dass es uns als Verbrauchern wenig möglich ist, etwas über die Kaufentscheidung zu verändern. Du sprichst von Gesetzen, die aber nicht von Verbrauchern gesetzt werden, sondern von Politikern. Ein kleiner aber feiner Untschied.
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