Beiträge von Frapper

    OT: du bist ein Mann? Damit hab ich nicht gerechnet. Du hattest mal Bilder von deinem Arbeitszimmer hochgeladen, seitdem hielt ich dich für weiblich.

    Das habe ich hier noch nicht einmal zum ersten mal geschrieben, sogar hier im Thread (s.u.), außer du hast mich vorher für eine 2-Meter-große Frau gehalten. ;)
    Ich mag es einfach nett und schön. Solche grauen Leitzordner und auch ansonsten nur farblose, nüchterne Bürogegenstände treiben mich ja in eine Depression!


    Ich bin aber auch eine der wenigen Ausnahmen bei uns im Kollegium. So zahlreich sind wir Männer bei uns an der Schule (leider) nicht. Neben dem neuen Sportlehrer bin ich der einzige Mann in der Hauptstufe bei uns.


    Ich bin 2m groß und da kann ich ja nicht jeden [Wagen] nehmen

    Im Urlaub habe ich bei einer Wanderung eine Förderschulkollegin aus NRW kennengelernt. Aus ihrer Ref-Zeit kannte sie jemanden, die auch an einer Förderschule Hören und Kommunikation war. Man glaubt es kaum, aber diese Schule hat wohl Dienstwagen für solche Fahrten! Es scheint wohl möglich zu sein.
    Für mich als 2-Meter-Mann stellt sich dann leider immer noch die Frage, ob ich den Wagen reinpasse. Beim Probesitzen für mein neues Auto fielen da manche Modelle schon direkt raus.

    Ach Volker_D, ich finde dich auch recht uneinsichtig.


    zu (1): Ja, ich wurde zu dieser Art von Arbeit gezwungen! Ich wurde in der Planungsphase zum neuen Schuljahr eingeladen und auf meine neue Aufgabe eingeschworen. Einarbeitung gab's auch nicht wirklich. Ich muss wie alle von uns die Aufgaben übernehmen, die mir meine SL vorsetzt. Da ich als Förderschullehrer nunmal formal für fast alle Fächer von Vorklasse bis 10 einsetzbar bin und im Zweifel auch (komplett) im "Außendienst" in der Beratung/Abordnung ran muss, gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten.


    zu (2): Über den Papierkrieg beklage ich mich nicht. Das ging relativ schnell auszufüllen.


    zu (3): Ich will keinen Neuwagen, das wäre völlig vermessen. Ich habe mir auch selbst keinen Neuwagen gekauft. Zwischen einem Neuwagen und meinen 300€ Selbstbeteiligung mit einem geringen Pauschalbetrag für eine längere Hochstufung in der Versicherung gibt es jedoch noch einige Graustufen. Dass da eine beachtenswerte Lücke ist, sehen auch die Personalräte und arbeiten seit längerem an einer Lösung/Versicherung seitens des Landes Hessen. Ich bin ja nicht der einzige, dem bisher so etwas passiert ist und drauflegt.
    Ich sehe eine Armada an Dienstwagen auch nicht als die Lösung des Problems an. Diese ganze Debatte um Dienstwagen käme gar nicht erst auf, wenn sich unsere Dienstherren nicht so billig aus der Affäre stehlen würden á la "dein Auto, dein Problem" wie in meinem Fall oder "deine Aufgabe, dein Problem, wie du da hinkommst" wie in anderen Fällen.

    Doch, das verstehe ich schon. Deinem Unfallgegner geht es übrigens evtl. genau so. Auch sein Wagen lief evtl. absolut gut und auch die Insepktion war [....]Wie machst du das bei deinem Unfallgegner, dem du aufgefahren bist: Ersetzt du dem auch die Differenz aus Zeitwert und tatsächlichem Schaden oder stellst du ihm einen Ersatzwagen zur Verfügung?

    Jeden Unfallgegner, der unschuldig ist, trifft es blöd. Da hast du absolut recht, aber dieses Risiko kann man leider nicht wegzaubern. Er war privat unterwegs und muss genau wie ich dieses Risiko bei jeder privaten Fahrt in Kauf nehmen. Ich war hingegen nicht freiwillig unterwegs. Das macht einfach den Unterschied. Punkt! Muss ich demnächst in meiner Schule auch alles bezahlen, was eben nun mal so im Alltag kaputt-/schiefgehen kann? Angefangen bei doof abgebrochenen Kreidestücken, Fehlkopien, ...

    zu 2: Macht er doch jetzt schon. Der Schaden wird doch gedeckt, wenn man einen Antrag stellt. Was erwartest du von Frappers Sachbearbeiterin? Sollte die in die Glaskugel schauen um den Sachschaden festzustellen oder aus ihrer Handtasche ein Bündel Geld ziehen, als ein "2m großer" "erboster" Mann plötzlich unerwartet zwischen zwei Terminen bei ihr auftaucht und bisher keinen Schaden beziffern konnte?

    Ich habe mich die ganze Zeit gewundert, wie du auf jemandem vom Schulamt kommst. Ich bin zu meiner Beratungsleitung (Konrektorin) gegangen und nicht zu einer Sachbearbeiterin beim Schulamt. Am Schulamt weiß man noch gar nichts von meinem Schaden. Die Anträge habe ich erst abgegeben und müssen über den Schreibtisch meines Chefs. Das kann aus Erfahrung dauern ...


    Du verstehst meinen Punkt mit dem tatsächlichen Sachschaden einfach immer noch nicht. Es wurde ein Gutachten im Auftrag der KFZ-Versicherung über die entstehenden Reparaturkosten, den Wiederbeschaffungswert und den Zeitwert erstellt, damit man etwas hat, womit man diesen Schaden einkategorisieren kann. Dieser Wagen lief absolut gut und auch in der Inspektion war alles in Ordnung. Der voraussichtliche - ich nenne es mal so - Nutzwert für die nächsten Jahre wäre einfach höher gewesen als das, was ich letztendlich an Zeitwert bekomme. Da das aber ein Blick in die Kristallkugel ist, fällt das einfach nicht ins Gewicht, wenn es um meine Entschädigung geht. Für meine Entscheidung, dass ich so etwas nicht noch einmal erleben möchte, aber sehr wohl.

    Ergänzung: Mal so als Vergleich. Hier geistert ja immer wieder das Beispiel "privater Beamer" durch das Forum. Wenn der Schulträger es für unwichtig hält, die Schulen mit Beamern auszustatten, aber eingie meinen, es sei "bequemer" oder "didaktisch wertvoller", sich einen privaten Beamer für den Schulgebrauch zu kaufen, und dieser fällt dann vom Schultisch und geht kaputt, dann ist das auch das private Risiko.

    In meiner Dienstreisegenehmigung steht, dass ich das Auto zum erhöhten Satz benutzen darf, weil es mit den Öffis schlicht nicht zu machen ist. So ist es ja auch! Ändert sich dann deine Meinung?

    zu 2 und 4: Nein, verstehe ich auch nicht, weil es deine Argumente unlogisch sind. Man stellt einen Sachschadenersatz-Antrag und erhält seinen Schaden ersetzt. Das ist die Fürsorgepflicht deines Arbeitgebers. Wo ist da ein Schaden, der nicht ersetzt wird.

    Mein Schaden lässt sich überhaupt gar nicht beziffern. Mein Wagen war frisch aus der Inspektion und wäre sehr wahrscheinlich noch jahrelang kostengünstig für mich gelaufen. Das kann ich ja nun aber ganz schlecht nachweisen oder in Zahlen vorlegen. Ich bekomme den Zeitwert, weil sich das berechnen lässt. Die Hochstufung in meiner privaten Vollkaskoversicherung bekomme ich ja auch nicht erstattet.
    Da ich letztendlich die versteckten Kosten tragen muss, bin ich für eine eindeutige Trennung von privat und dienstlich.

    Ich war einen Tag nach dem Unfall bei meiner Beratungsleitung und habe ihr das mitgeteilt. Da war noch kein Gutachter beim Auto. Letzte Woche wusste ich dann, dass der Wagen hin ist. Ja, da war ich ziemlich sauer drüber und finde, dass meine Leitung das auch ruhig mitbekommen kann. Das ist ja schließlich auch ihre Fürsorgepflicht! Ich habe mich da oben missverständlich ausgedrückt und das editiert.
    Den Antrag habe ich erst am Donnerstag abgegeben. Da hat noch keiner drübergeschaut und laut meiner Kollegin dauert es lange, bis sich seitens des Schulamts etwas tun wird.


    Ich glaube, du verstehst es einfach nicht: wenn einem mit einem Dienstwagen etwas passiert, habe ich noch nie von jemandem gehört, dass man selbst dafür haften muss, außer man hat es mit Vorsatz getan. Stellst du aber deinen Privatwagen, hast du das Risiko! Bei ihrem Auto war ein größerer Schaden, ein Auto ist nunmal ein komplexes Gerät und man steckt letztendlich nicht drin, wenn mal etwas größeres dran war. Der Wagen gilt als instandgesetzt und einen eindeutigen Zusammenhang mit dem Unfall nachzuweisen, ist bei einem Gebrauchsgegenstand sehr schwierig. Es geht hierbei einfach nicht nur um ein paar Euro, sondern um ziemlich viel. Viele haben bei ihrer Versicherung auch keine freie Werkstattwahl, ich z.B. nicht.


    Ich weiß auch nicht, was du mit der Umwelt und der Volkswirtschaft hast. Soll man das alles einfach ertragen, weil der Dienstherr es sich wieder besonders einfach macht, das Meiste auf uns abzuwälzen? Am besten noch mit dem Argument, dass die anderen, die nicht mit dem Auto dienstlich unterwegs sein müssen, keine Nachteile davon haben werden? Dafür habe ich dann echt kein Verständnis, da ich mir die Rumfahrerei nicht ausgesucht habe!!!
    Solange man nicht wesentlich besser vom Dientsherrn versichert wird (so etwas ist laut meinem PR in Planung, aber dauert wie immer und ich werde nichts davon haben ...), legt man im Zweifel privates Geld für Dienstgeschäfte drauf. Das kann einfach niemand von einem verlangen!



    Wenn mehr Kollegen so wären, dann wären die Arbeitsbedingungen vielleicht endlich tragbar. Dann würde der Job auch Spaß machen, denn das Unterrichten, Umgang mit SuS usw. ist ja in Ordnung. Aber der Rahmen ist halt grauenvoll.

    So geht's mir und einigen Kollegen auch gerade. Die Arbeit mit den Kindern belastet mich nicht und macht sehr viel Freude. Das ganze Drumherum empfinde ich derzeit als extrem belastend.

    Dann will ich euch mal auf den aktuellen Stand bringen.
    Am Dienstag bin ich zu meiner Beratungsleitung rein zwischen zwei Terminen. Dass ich einen Unfall hatte, wusste sie schon. Dass es ein Totalschaden wird, war eine Woche zuvor noch nicht klar. Ich war ziemlich erbost und habe ich geschildert, dass ich wegen des Totalschadens auf einem guten Betrag sitzen bleiben werde und dass ich das ein Unding finde. Sie meinte, sie könne mir da kein Geld geben und man könne da jetzt keine Grundsatzdiskussion drüber führen. Ich entgegnete ihr, dass mir bewusst sei, dass mein Verlust nicht zu beziffern sei, aber sicher im vierstelligen Bereich liegt und ich deshalb meinen Privatwagen nicht mehr zur Verfügung stellen werde. Sie schaute schon ziemlich getroffen. Sie könne mir da aber letztendlich nichts zu sagen, wie es dann weiterginge. Ich solle einen Termin beim Chef ausmachen. Das gehe ich dann nach den Ferien an.
    Ein alteingessener Kollege meinte zu mir, dass ich in dem Gespräch aufpassen müsse. Ich hatte eh den Wunsch, aus der Beratung zu gehen, und mein Chef könnte es so auffassen, dass ich das jetzt ausnutze, um mein Ausscheiden aus der Beratung zu erzwingen.


    Ich habe auch noch mit einer Kollegin gesprochen, die auch mal einen Unfall in der Beratung hatte in dem üblichen Gehetze, um die Termine ermöglichen zu können. Ihr Wagen wurde repariert und dann ging es erst richtig los: kaputte Kabel und Kurzschlüsse (einmal auch im Urlaub im Ausland) mit vielen Werkstattbesuchen und entsprechenden Kosten. Nach einer gewissen Zeit hatten sie und ihr Mann auch genug und das Auto dann verkauft. Auf diesen ganzen Kosten blieb sie letztendlich auch sitzen. Für die erhöhte Schadensklasse bei der Versicherung hat sie einen einmaligen Pauschalbetrag erhalten. Ihr Mann hat sich wohl sehr über das Dauerdrauflegegeschäft aufgeregt, denn er bekommt von seiner Firma einen Dienstwagen. Nene, für mich ein eindeutiges Nein zum weiteren Einsatz meines Wagens für berufliche Zwecke!


    Vorgestern habe ich mein neues Auto abgeholt. Es ist definitiv eine Verbesserung zu dem, was ich vorher hatte. :) Das war nicht unbedingt beabsichtigt, weil ich eigentlich gar nicht so viel Schnickschnack brauche. Es war aber halt einfach dabei. Es ist ja auch nicht so einfach, auf die Schnelle ein passendes Auto für einen zu finden. Ich bin 2m groß und da kann ich ja nicht jeden nehmen.

    Dazu müsste Frapper erläutern, wie sie (er) das bisher gemacht hat. @Frapper, kommst du bisher (mit Ferien) auf eine 40-Stunden-Woche?

    9,5 Stunden meines Deputats gehen in die Beratung, was umgerechnet 14 Zeitstunden in der Woche bedeutet. Die arbeite ich derzeit nicht, weil - wie man aus der Argumentation im Thread zu den unbeantworteten Mails herausliest - die Kollegen der Regelschule keine Beratung in diesem Umfang haben möchten. Problematisch wird es weniger von der Arbeitszeit her, sondern von der extremen Einschränkung meiner Arbeit, wenn ich ohne Auto unterwegs bin. Ich kann dann auch mal mehreres erledigen, was ohne Auto nicht geht, weil ich dafür zu unflexibel bin.


    Ein Beispiel: Ein Schüler möchte eine neue Höranlage ausprobieren, die er sich geliehen hat, wofür ich kommen soll. Dazu kommt die Klassenlehrerstunde in Frage, die montags einmal im Monat 8./9. Stunde liegt. Ich habe montags nach der fünften Stunde Schluss. Ohne Auto habe ich keine Chance, das zeitlich zu schaffen. An meinem Beratungstag hat der Klassenlehrer keinen Unterricht in der Klasse (Gym halt) und kann das auch nicht einfach mal so tauschen. Der Klassenlehrer wurde krank, weswegen es ausfiel. Die nächste Klassenlehrerstunde wäre in einem Monat, aber da wären die Leihgeräte wieder weg. Es wird so enden, dass ich es an einen anderen Termin dranhänge, wo ich früh Schluss habe. Ohne Auto könnte ich das aber wiederum nicht schaffen wegen der miserablen Verbindung. Das würde sich alles immer ewig nach hinten schieben mit den Terminen.

    Wir sind gut 15 Kollegen, die einen oder zwei Tage die Woche rausfahren.
    Dann stehen da also 15 Autos an 5-6 Tagen pro Unterrichtswoche ungenutzt bei Kollegen vor der Haustür? Oder anders: Sie werden an etwa 40-80 Tagen pro Jahr benutzt und an den restlichen weit über 270 Tagen rosten die vor sich hin?Bei würde ich mal spitz nachrechen. Da dürfte bei der 1 mal pro Woche Variante sogar ein Taxi günstiger sein.

    Ich habe nicht 15 gefordert, sondern ausreichend. Das dürften dann wohl weniger sein.


    Ich würde mich auch weiterhin freudig mit meinem Auto dienstlich fortbewegen, wenn ich da nicht das Risiko hätte, so einen riesigen Draufleger zu machen. Defacto verliere ich mehrere tausend Euro, weil ich mir ein neues Auto anschaffen muss. Meins wäre noch bestimmt fünf Jahre gelaufen. Das wäre so gut wie abgeschrieben gewesen und extrem günstig für mich. Die Versicherung wird mich außerdem sicherlich hochstufen, was ich bezahlen muss und nicht irgendwo geltend machen kann. Die 35 Cent/km, die ich bekomme, retten mich insgesamt wohl eher nicht!

    1. Der Problemsteller hat einen privaten PKW und will wahrscheinlich auch nicht darauf verzichten. Jeder zusätzliche Dienstwagen produziert unnötige Kosten und verschmutz unnötig die Umwelt. Deine Rechnung würde nur aufgehen, wenn man auf private PKW verzichtet. Hohes und löbliches Ziel, aber ich wette, die meisten Lehrer/Menschen werden dagegen sein.
    2. Selbst wenn man die Lehrer alle dazu bringt dieses Ziel umzusetzen (keinen privaten PKW), dann wären Dienstwagen immer noch viel zu teuer und viel zu umweltschädlich. Warum? Weil bei uns 3 Wochen Praktikum pro Jahr sind. Dann wollen/sollen natürlich alle Lehrer in diesen 3 Wochen Dienstwagen haben. Da reicht nicht ein Wagen, den man sich teilt. Und die anderen 52-3=49 Wochen würde dieser vielen Dienstwagen ungenutzt herumstehen. Was für eine Geldverschwendung. Da wäre es sogar günstiger und umweltschonernder, wenn alle Lehrer ein Taxi bezahlt bekämen. Ich würde mir dann aber eher Leihwagen hohlen, da noch günstiger als Taxi.

    Zu 1: Wieso verschmutzt ein Dienstwagen die Umwelt mehr? Ich würde ihn ja statt meines PKW nehmen. Das würde dann aber auch nur wirklich Sinn ergeben, wenn ich ihn am Vortag nach Unterrichtsschluss mitnehme, am nächsten Tag damit fahre und am übernächsten Morgen wieder hinstelle. Dann wäre er bereit für den nächsten. Erst zur Dienststelle fahren und dann ausleihen ergibt bei uns keinen Sinn. Der Schlüssel ist in der Verwaltung und die öffnet nicht früh genug, damit ich zur ersten Stunde 50 km weit entfernt rechtzeitig ankomme. Bei Rückkehr am späten Nachmittag hätte sie nicht mehr offen, um ihn zurückzugeben.


    Zu 2: Wir sind gut 15 Kollegen, die einen oder zwei Tage die Woche rausfahren. Diese Dienstwagen würden sich definitiv lohnen! Unser Chef benutzt unseren Dienstwagen auch für Fahrten nach Wiesbaden oder anderswohin.
    Wenn es wirklich nur so einen kurzen Zeitraum durch Praktika gibt, soll man bei weiten Distanzen einen Mietwagen nehmen dürfen. Da wird aber vermutlich wieder ein riesiger Eiertanz drum gemacht. Was der Dienstherr bestellt, soll er auch gefälligst real begleichen und nicht nur pseudo.

    Und was bedeutet das in der Realität? Du hast x Inklusionskinder an y Schulen. Ob du um 13 Uhr mit dem Auto heim kommst oder 16 Uhr mitm Bus, danach kräht doch kein Hahn. Wobei man ehrlicherweise sagen müsste, dass man sowieso nicht auf 40 Stunden käme. Das meine ich mit "bei Lehrern eh nicht auszurechnen."
    Deswegen fahren die meisten halt doch mit dem eigenen Auto.

    Du hast da natürlich einen Punkt. Die Beratung bedeutet in den meisten Fällen, dass man einen ganzen Schultag und einen Nachmittag dafür zur Verfügung hat. Ich habe z.B. noch nie eine Klassenkonferenz an meinem tatsächlichen Beratungstag gehalten. Die lagen immer im Anschluss an meinen Unterricht an einem anderen Tag. Das könnte ich dann gar nicht mehr machen, weil niemand bis 15 oder 16 Uhr auf mich warten würde. Meine Berechtigung für die erhöhte Pauschale habe ich u.a. wegen der Mitnahme sperriger Gegenstände erhalten. Sensibilisierungsstunden mittels Schallschutz fallen dann eben aus oder nur mit Dienstwagen.


    Meine Schule hat übrigens einen Dienstwagen. Für einen Hausbesuch habe ich den auch schon einmal genutzt, aber ob ich den für die Beratung nutzen dürfte, weiß ich nicht. Das muss ich mal erfragen. Das wäre höchstens eine Lösung für mich, nicht für die Masse meiner Kollegen.


    In der Beratung mangelt es echt an einigem - angefangen bei der halben Stelle für die Sekretärin, die man dauerhaft einsparen wollte und es lief kaum noch etwas, über den einen einzigen PC, den wir uns mit einem Dutzend Leute für Zwecke der Kommunikation und Dokumentation teilen müssen, bis zu den fehlenden Dienstwagen. Das ergibt ein stimmiges Bild, wie ich mein Handeln ausrichten werde.

    Ich werfe einfach mal eine neue Perspektive in den Ring:
    Der Chef schickt dich irgendwo hin. In Bayern werden die Öffentlichen gezahlt, ansonsten der Privat-PKW, das aber nur in „Ausnahmen“. Wenn du öfters solche Termine hast, die du ohne Auto nicht wahrnehmen kannst, kann es ja auch sein, dass du eben nur noch normal Unterricht machst und deine Sonderjobs jemand anderes macht.
    Dem Chef bleibt ja auch nix anderes übrig. Ob das ein Vorteil oder ein Nachteil für dich wäre, weiß ich nicht

    Zeitlich ist die Beratung definitiv ein Vorteil, weil meine Beratungszeit einfach nicht abgerufen wird. Nervlich und vom Wohlfühlfaktor her gebe ich deutlich lieber Unterricht. Ich war auch vor ein paar Wochen bei meinem Chef und habe darum gebeten, aus der Beratung rauszukönnen. Da habe ich erst einmal keine Chance. In Wiesbaden schaut man nur darauf, wie viele Personen in der Inklusion arbeiten. Etwas anderes interessiert da kaum.


    Unsere Fahrtzeiten sind definitiv Arbeitszeit! Das wäre ja auch noch schöner. Mein Einsatzgebiet kann ich mir ja nicht aussuchen, sondern ich habe es einfach bekommen. Ich habe mit die weitesten Fahrten im Team, während die meisten deutlich wohnortnäher eingesetzt sind.


    Ein Freund von mir arbeitet in der hessischen Justiz. Wegen seiner Tätigkeit im PR muss er einmal (!) im Monat zu Sitzungen seiner eigentlichen Dienststelle von seiner Außenstelle aus. Er hat einen Dienstwagen - selbstverständlich.

    Ich habe zwei Fragen, auf die ich von euch gerne euren Rat, eure Einschätzung und Erfahrung wissen würde.


    1) Wie einige hier schon wissen, bin ich nicht nur an meiner Stammschule im Unterricht tätig, sondern muss auch in der Gegend rumfahren. Meine Fahrten setzen sich aus Fahrten zu den allgemeinen Schulen und öfters auch mal zu den Familien nach Hause zusammen. Je nach möglichem oder nötigem Termin fahre ich an meinem Beratungstag direkt von der Wohnung los oder ich fahre nach dem Unterricht weiter zu einem Termin und von dort aus nach Hause. Ich habe eine allgemeinen Genehmigung für diese Dienstreisen und bekomme auch eine erhöhte Pauschale von 0,35€ wegen der Unerreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Distanzen bewegen sich allgemein so zwischen 40 und 55 km für eine Strecke zu meinen Terminen, sowohl ab Wohnung als auch Dienstort. Manchmal muss ich auch ziemlich viel Zeugs mitnehmen, was ich mit Bus, Bahn und zu Fuß nicht mitbekäme.
    Ich habe auch hier im Forum schon gesucht und diesen Thread gefunden: Abordnung innerhalb einer Stadt! Da steht, dass ich meinen Privatwagen nicht zur Verfügung stellen muss. Von meinem Wohnort wäre es zum Teil gar nicht möglich zu den Familien zu fahren und zu den Schulen bräuchte ich immer mindestens zwei Stunden für eine Strecke! Meine Arbeit wäre praktisch nicht möglich. Was könnte eine Reaktion meines SL sein, wenn ich die Benutzung meines Privat-PKWs für Dienstgeschäfte ablehne? So richtig blicke ich noch nicht durch, was da überhaupt von mir verlangbar wäre.


    2) Letzte Woche habe ich leider auf so einer Fahrt von meiner Schule zu einer anderen einen Unfall gebaut. Das Navi hat mich über eine unbekannte Strecke geschickt. Da ich mich kurz orientieren musste, wo ich abbiegen muss, war ich kurz abgelenkt. Die Ampel vor mir ging auf Rot, was mein Vordermann auch erst spät bemerkte. Da bin ich hinten drauf gerauscht. Mein Auto stammte noch aus Ref-Zeiten und war entsprechend günstig. In den gut 5,5 Jahren habe ich über 120.000 km runter. Ich habe zwar noch kein Gutachten über einen Totalschaden, aber in der Werkstatt meinten sie schon, dass eine Reperatur den Zeitwert sehr wahrscheinlich übersteigen würde. Insgesamt alles sehr ärgerlich!
    Da der Unfall auf einer Dienstreise passierte, bekomme ich alles oder einen Teil des Schadens erstattet - so weit habe ich mich schon eingelesen. Was fällt denn jetzt darunter? Nur meine 300€ Selbstbeteiligung oder mehr? Hat jemand Erfahrung mit dem Einreichen, was ich da generell tun muss?

    Gleichzeitig habe ich auch schon Beratung erlebt, die realistisch und am Möglichen orientiert war - von Lerntherapeuten und teilweise von den zur Schule gehörenden Sonderpädagogen - wobei die auch oft selber ratlos sind bei den Säuen, die in Berlin ständig durch die Schulen rennen müssen.

    Ich versuche das ja auch realistisch zu halten. Meine Vorgängerin hat seitenweise Ratschläge mitgegeben, was ich völlig erschlagend finde. Ich wäge immer ab, wie die Leute so drauf sind und wo ich in der Beratung stehe. An den weiterführenden Schulen gebe ich recht wenig aus, weil die Umsetzung beim Fachlehrerprinzip einfach schwierig ist. Das sind drei individuell angepasste PPP-Folien, wo das Wichtigste draufsteht, was ich ausgebe. Das passt auf eine ausgedruckte Notizseite. In der Grundschule ist es etwas mehr, weil man mehr umsetzen kann und die KL die Kinder besser kennen.
    Und ja, ich mache es auch davon abhängig, wie die Klasse so drauf ist. Ich habe schon sehr liebe Klassen gesehen, wo man wirklich einiges umsetzen kann. Dann gibt's auch richtig schwierige, wo mir eine KL schon ihr Herz über den ganzen Rest ausgeschüttet hat. Das ist für mich dann total schwierig. Ich sitze dann mit meiner einen Akte da und mehr geht mich ja eigentlich nicht an, aber ich will das nicht einfach so abwürgen und ohne hilfreichen Kommentar stehen lassen.


    Was du da oben mit diesem Musikunterricht beschreibst, ist aber auch sehr extrem. Ich habe noch nie zwei Übertragungsanlagen getragen (die gehen auch für die Hörgeräte). Die stören sich eventuell sogar nur gegenseitig! Melodien kann man schon einüben. Das kommt auf den CI-Träger an. Er kann's dann halt im Zweifel nicht, aber es geht ja auch um Freude an der Musik. Melodieführung sollte man eben nicht benoten, sondern etwas anderes heranziehen. Unser Musiklehrer (ein Musiktherapeut) leitet auch den Chor und die singen aktuelle Popmusik.

    naja, wenn du wirklich absichtlich ignoriert werden solltest, dann ist das Verhältnis eh schlecht und kann durch eine Ansage vom Chef nur besser werden.

    Es ist ja nicht so, dass ich mit den Leuten direkt ein schlechtes Verhältnis habe. Ich glaube, dass sie einfach keine Lust auf die Arbeit haben, die die ganze Beratung mit sich bringt. Oft sieht der von den Regelschullehrern selbst beschlossene Nachteilsausgleich vor, dass Rechtschreibfehler bei Diktaten, die auf die Schwerhörigkeit zurückzuführen sind, nicht gezählt werden dürfen. Ich biete an, dass man mir die Diktate als Scan schicken kann und ich diesbezüglich drüberschaue. Das hat noch nie einer wahrgenommen. Das habe ich mal gemacht, als ich dann mal da war.


    Finde auch sinnvoll: melden Sie sich, oder Termin gilt als abgesagt, und tschüss.

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