Beiträge von Frapper

    Ein wenig angestoßen aus einem anderen Thread beginne ich mal dieses Thema. Wie ist das für euch als Förderschullehrer (ob an der FS oder in der Inklusion), dass ihr in so vielen Fächern einsetzbar seid bzw. in der Regel auch eingesetzt werdet? Schätzt ihr diese Vielfalt an Themen, die ihr vermitteln könnt, oder nervt es euch, in so dermaßen vielen Themen präsent sein zu müssen?


    Ich habe ja auch schon einige Fächer bei mir an der Schule durch - ich hatte einmal gezählt und es waren neun. Mittlerweile hat sich das etwas reduziert. Bei Deutsch habe ich klar gesagt, dass ich das nie wieder unterrichten möchte, denn es ist überhaupt nicht meins. Bis auf ein wenig DaZ für einen Flüchtling wurde das auch eingehalten. Für Kunst und NaWi werde ich voraussichtlich nicht mehr eingesetzt. In NaWi ist derzeit kein Bedarf und Kunst wird oft als letztes besetzt und geht im Zweifel an einen Lehrauftrag oder irgendwen. Das bekommen ja viele irgendwie hin. Mit meinem Einsatz in derzeit 6 Fächern von Klasse 5 bis 10 (LE bis RS) bin ich ganz zufrieden und finde es abwechslungsreich.
    Wenn ich in der Beratung dann am Gym war, habe ich mich manchmal gefragt, wie es für mich wäre, auf nur zwei Fächer festgenagelt zu sein. Hat man ein Mangelfach, unterrichtet man das hauptsächlich oder im schlimmsten Fall ausschließlich. Ich glaube, ich wäre nach einiger Zeit echt ein wenig angeödet.


    Wie sieht's bei euch aus?

    Am Gymnasium wird selten fachfremd eingesetzt!


    Gruß !

    Wie viele Lehrer gibt es denn an deiner Schule, die auch dauerhaft bzw. regelmäßih ein drittes Fach unterrichten, das sie nicht studiert haben. Die Nähe zwischen Mathze und Physik ist ja kaum zu leugnen.

    Physik / Chemie als Kombination sehe ich übrigens problematisch aus folgenden Gründen:

    • Die Kollegen mit zwei experimentellen Fächern kommen kaum aus ihren Unterrichtsräumen / Sammlungen heraus, da es immer was vorzubereiten, aufzuräumen usw. gibt. Nur als "Einsiedler-Typ" wird man wahrscheinlich glücklich damit.
    • Mit zwei Kurzfächern wird man sehr viele Lerngruppen unterrichten müssen, im Extremfall 12 unterschiedliche, lernt also im Schuljahr bis zu 300 neue Schülerinnen und Schüler kennen. Da muss man schon den Charakter für haben.

    Ich bin da wieder etwas unbeleckt, weil bei uns an der Förderschule die Unterrichtsfächer im Zweifel auch fachfremd nach Gusto der jeweiligen Lehrkraft verteilt werden. Wenn man Physiklehrer ist, ist man im Zweifel doch in den Klassen 5-10 als Mathelehrer einsetzbar, oder? Ob es der Mangel dann nachher hergibt, ist ja wieder etwas anderes.

    Ich weiß noch, wie ich bei uns als KL angefangen habe. Bis zu den Herbstferien war ich leicht überwältigt, dass ich jetzt für diese Schüler hauptverantwortlich bin.
    Denk dir etwas nettes zum Kennenlernen aus für die erste Stunde und vielleicht ein paar Grundsätze, aber viel mehr muss es nicht sein. Schau dir die Blagen erst einmal an und reagier dann. Das wird schon!

    Ich würde das Zeug einfach mitnehmen. Wie will sie denn durchsetzen, dass du das rausrückst? Du bist dann ja einfach weg. Wenn ihr eh nicht im Guten auseinandergeht, meldet sie sich vielleicht gar nicht mehr.
    Soll das Material wirklich zur Nutzung für alle zur Verfügung stehen? Oft kann man ja mit fremdem Material wenig anfangen.

    Der BMI ist schon ein sehr guter Indikator dafür, ob jemand zu viel Körperfett mit sich herum trägt oder nicht. Es gibt Studien die zeigen, dass bereits ein BMI von 25 stark mit Herzkreislaufproblemen und verkürzter Lebenserwartung korreliert. Es gibt auch Studien die zeigen, dass etwa die Hälfte der untersuchten Personen am oberen Ende des "Normalgewichts" per BMI bereits einen deutlich erhöhten Körperfettanteil haben. Der BMI meint es damit mit vielen von uns definitiv zu gut als zu schlecht. Ich bin ziemlich sportlich und liege bei etwa 20. Nur sehr wenige Leistungssportler im Bereich des Krafttrainings schaffen es rein aufgrund von Muskelmasse auf über 25. Dazu wird wohl kaum jemand von uns zählen.


    Ich habe noch etwas zum BMI gestöbert und etwas interessantes gefunden. Als 2-Meter-Mann falle ich darunter und mein BMI-Wert wird ziemlich relativiert. Das war mir so aber auch noch nicht klar.

    Aber die Einheit Kilogramm pro Meter wäre sehr unfair großen Menschen gegenüber: denn die Masse wächst nicht proportional mit der Größe eines Menschen, sondern mit der dritten Potenz. Das heißt, ein doppelt so großer Mensch hätte – bei gleicher Statur – das achtfache Gewicht. Fairerweise müsste man für den BMI also die Masse durch die Körpergröße hoch drei teilen. In der Realität sind aber große Menschen keine maßstabsgetreuen Vergrößerungen von kleinen, deshalb wäre ein Exponent von etwa 2,5 fairer. Da mit solch einem krummen Wert niemand rechnen kann, benutzt man das einfachere Quadrat, auch wenn damit große Menschen eher als dick diagnostiziert werden als kleine.

    Der Body Mass Index (BMI) geht auf den belgischen Mathematiker Adolphe Quetelet zurück. Er untersuchte in den 1840er Jahren, wie das Gewicht eines Menschen mit seiner Größe zusammenhängt. Dabei bemerkte er, dass sich das Gewicht eines gesunden, durchschnittlichen Menschen in etwa proportional zum Quadrat der Körperlänge verhält. Das heißt, ein um 20 Prozent größerer Mensch ist in etwa 44 Prozent schwerer.

    @FLIXE
    Für GE-Kinder braucht man eine andere Stundentafel und damit einhergend eine andere Ausstattung. In Hessen gehen Kinder mit dem Förderbedarf GE und einer Hörschädigung meist an die lokalen GE-Schulen. Schwierige Fälle gehen an die eine HK-Schule mit einer Abteilung für GE, viele mit Internatsunterbringung. Natürlich ist das nicht unbedingt schön für die Eltern, aber wie will man für so einen speziellen Bedarf alles bei uns vorhalten? Mit LE bis R sind wir breit genug aufgestellt. Wir bekommen für diese Kinder auch keine besondere Stellenzuweisung oder Ausstattung, sie würden aber einiges an Mehraufwand bedeuten! Langfristig sind sie woanders besser aufgehoben und wir würden damit unserer Schwesternschule eventuell die Abteilung kaputtmachen.

    Wenn die eine AVWS diagnostizieren, muss der IQ über 85 sein, da es sonst eine Lernbehinderung und keine isolierte Wahrnehmungsstörung ist. Ich kenne mich mit den LE-Kriterien in BW leider nicht aus. Also Kinder mit AVWS und einem IQ unter 85 müssen auf die LE-Schule oder eben Inklusion. Kinder mit AVWS und einem IQ über 85 dürfen zu uns.Schüler mit einer organischen Hörstörung dürfen immer zu uns, da wir eine staatliche Ersatzschule sind.


    Nun haben wir aber Kinder mit einer AVWS und einem IQ über 85, die irgendwann, warum auch immer, dem Unterricht nicht mehr folgen können. Sind die dann lernbehindert und müssen auf die LE-Schule wechseln (siehe oben)?


    Da geht es dann ja auch um Schülerzahlen und Gelder...

    Das Problem kennen wir auch. Gerade so bei der Überprüfung für die AVWS mit einem grenzwertigen IQ-Wert durchgerutscht, aber über die Jahre kommt das Problem, dass sie den Stoff nicht mehr packen. Bei uns haben diese Schüler dann trotzdem den FS LE bekommen und sind geblieben. Es bringt ja nichts, sie noch einmal an eine andere Schule zu schicken, wenn sie sich bei uns wohlfühlen; insbesondere in den höheren Klassen. Außer sie wollen natürlich lieber an eine wohnortnahe LE-Schule, dann bittesehr! Da wir auch immer mal wieder Schüler bekommen (haben), die absolut nix mit dem Hören hatten, weil das Schulamt nicht mehr wusste, wohin mit denen, stellen sie sich auch nicht an.

    Dass nur SuS mit einem Förderbedarf LE oder GE (also einer festgestellten Lerneinschränkung) generell zieldifferent beschult werden dürfen, ist ja nur logisch. In einem einzelnen Hauptfach für eine gewisse Zeit mag das für H- und R-Schüler vielleicht noch zutreffen, wenn da so erhebliche Defizite sind.
    Bei uns in Hessen wäre es so, dass jemand abgeschult würde, wenn er zweimal sitzen bleibt - so habe ich es zumindest gehört. Ich habe das noch nicht erlebt. Die Beratung zu einem Bildungsgangwechsel hat immer vorher gegriffen. Der Leidensdruck baut sich ja schon deutlich früher auf.


    Die Förderbedarfe LE/GE "konkurrieren" nicht mit den anderen wie kmE, HK, SEH, emsoz oder SQ. LE und GE bedingen einen anderen Lehrplan, während dies die anderen Förderschwerpunkte erst einmal nicht tun. Im Hinblick auf einen zweiten Förderschwerpunkt kann es jedoch sein, dass man zwar einen IQ hat, der noch im grünen Bereich liegt, aber die Leistungen trotzdem dauerhaft unter den Erwartungen des Lehrplans bleiben, weil die zweite Einschränkung ein weiteres Lernhemmnis darstellt. Das läuft auf eine hauptsächlich pädagogisch begründete Erweiterung des Förderbedarfs hinaus. Ob das Kind inklusiv in einer Regelklasse oder einer Lerngruppe LE/GE besser aufgehoben ist, steht wieder auf einem anderen Blatt. Ich würde meistens zum Letzteren tendieren.


    In meinem Beratungsbereich ist auch eine private Förderschule, wo sich so ziemlich alles tummelt. Ich weiß von einer ehemaligen Kollgin dort, dass sie die Kinder im Zweifel wohl so etikettieren, wie es ihnen am besten in den Kram passt. Das wird vom Schulamt sehr argwöhnisch beobachtet, so dass man ihnen manche Feststellungsverfahren nicht mehr überlässt, sondern Lehrkräfte der staatlichen Schulen das machen. Da die Eltern aber immer mt den Füßen abstimmen könnten, kommt es aber einfach zu keinen richtigen Beschwerden.

    70% sind genetisch bedingt? Es ist eh schwierig, das zu erforschen, da Ernährung und Lebensstil einfach unglaublich komplex sind. Ich bezweifel diese Zahl jedoch. Dazu kenne ich zu viele, die übergewichtig waren, jetzt wieder in einem normalen Bereich sind und es auch halten. Von denen darbt keiner. Es war vielmehr die Einsicht, dass man sich genug bewegen muss, weil unser Körper eben nicht dazu gedacht ist, ständig zu ruhen, sondern die Bewegung braucht. Dann sollte man ein wenig darauf achten, was man oben hineintut. Womit man gut fährt, ist da eher unterschiedlich. Viel Zucker scheint wohl eher nicht so gut zu sein.


    Der BMI ist jetzt nicht unbedingt das aussagekräftigste Merkmal. Ich bin sportlich und deswegen auch knapp über 25. Man nimmt da eher das hip-to-waist-ratio. Man kann jedoch schlank sein und trotzdem eine Fettleber haben. Gegen leichtes Übergewicht spricht eher nichts, aber massives Übergewicht steht schon sehr im Verdacht, erhebliche negative Konsequenzen zu haben.


    Die große Frage ist wieder, woran der Anstieg an Lebenserwartung hängt. An besserer Ernährung, gesünderem Lebensstil oder dem medizinischen Fortschritt? Ich glaube, letzteres leistet da den größten Beitrag.

    Keine Ahnung ob wir da als private Förderschule nicht so an die Wünsche des Ministeriums gebunden sind? Es hat sich noch niemand beschwert. Wem es bei uns nicht gefällt, der darf gerne an die Regelschule in die Inklusion gehen. Unsere Schülerzahlen zeigen aber seit vielen Jahren, dass Inklusion bei Hörgeschädigten wohl nicht so erfolgreich ist. Unsere Schülerzahlen steigen jedenfalls jährlich...

    Ne, ihr seid da nicht so gebunden. Eine Privatschule darf sich aussuchen, wen sie aufnimmt und wie sie sich strukturiert.


    Inklusion bei Hörgeschädigten? Mein Thema! Funktioniert so mittelmäßig und ist sehr abhängig vom Fall. Unsere Schülerzahlen haben sich nicht siknifikant verändert. In Hessen wird es dazu wohl einen gegenwärtigen Trend geben. Wir dürfen in Privatschulen nicht mehr beraten, sie bekommen nur das Extra an Geld für einen hörgeschädigten Schüler seitens des Schulamts. Einen Kooperationsvertrag wird es nicht geben. Es gab schon mal einen, wo die Kollegen die Beratungsleistung erbracht haben, aber das Geld dafür floss ans Schulamt und nichts davon an die Schule.

    Wie begründet die Schulleitung denn die Abkehr von der Inklusion zugunsten von Gliederung? Also warum nicht eine Klasse für alle?

    Wir sind eine Förderschule. Wir sind da wohl nicht in so einer großen Erklärungsnot oder können eher pädagogische Gründe für unsere Klassenzusammensetzungen nennen.

    Das sich Lehrer über den Inhalt von Brotdosen äußern finde ich als Mutter völlig daneben. Es soll sogar Menschen geben, die kommen bis zum Mittag ohne Essen aus, ohne dass sie eine Krankheit haben. Und wenn man denen sagt, sie müssen doch was essen, hat das fatale Folgen.

    Ich rede hier nicht von "Sag deiner Mutter, morgen dürfen es aber bitte ein paar Paprika mehr sein!". Wenn jemand "nur" geschmierte Brote hat, ist das für mich in Ordnung. Wenn jedoch sehr häufig eine Tüte Chips oder Gummibärchen "das" Frühstück darstellt, sollte man meiner Meinung nach etwas sagen. Das ist garantiert keine Intuition, die gut für den Schüler (und im Zweifel sein Umfeld) ist. Bei Jugendlichen mag das vielleicht stimmen, dass sie ohne Essen gut durch den Vormittag oder im Zweifel ganzen Tag kommen. Das hatte ich beides schon. Für Grundschulkinder halte ich es aber eher unpraktikabel. Wenn man es deutlich merkt, dass das Konzept nicht hinhaut, hat man eine Berechtigung, sich gegenüber den Eltern zu äußern.

    @Frapper, die Haltung der Planer ist wohl einfach im System begründet. Man möchte auch die Vollzeit Kräfte nicht überlasten und auch für die Schüler gute Pläne machen. Daraus ergeben sich leider oft Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch anderen Kolleginnen geht es so. Interessant auch dieser Artikel aus der Zeit: https://www.zeit.de/karriere/b…teilzeit-karriere/seite-2

    Interessanter Artikel!


    Das mit der Überlastung der VZ-Kräfte sehe ich auch so. Ich nehme gerne etwas für meine (meist) Kolleginnen hin, damit sie besser bei der Kinderbetruung dastehen. Da das aber nicht nur eine in einem Kollegium ist, sondern bei uns derzeit einige, würde sich das so negativ auswirken, dass sich alles nur um diese Wünsche drapieren würde. Alle anderen ohne Kinder dürften das dann komplett ausbaden: "Ne, nachmittags möchte ich nicht unterrichten und wenn, dann nur einen!", "Ne, das Fach möchte ich nicht unterrichten; das ist mir zu korrekturintensiv!", "Ich möchte einen freien Tag haben, aber nicht den Dienstag (= Konferenztag).", "Ne, ich möchte den Mittwoch frei haben, denn da hat mein Kind XY.", "In der Beratung kann ich nicht arbeiten. Das ist von den Terminen her so schwierig mit meinen Kindern zu vereinbaren.", "Ne, bei so wenigen Stunden möchte ich keine Klassenleitung haben!", "Ne, in einer Abschlussklasse möchte ich nicht eingesetzt werden."
    Alles schon gehört und natürlich kann ich die Gründe häufig nachvollziehen. Rein praktisch ist es aber nicht umzusetzen, dass man immer die zentralen Wünsche einbaut. Da geht häufig nicht nur ein bisschen, sondern ganz oder gar nicht. Da ich als schwuler Mann wohl kinderlos bleiben werde, dürfte ich das dann für die nächsten 30+ Jahre voll ausbaden. Nein danke!
    An der GS mag das wie im Artikel angesprochen alles einfacher gehen. Die Leute sind aber auch freier einzusetzen, da sie so viele Fächer unterrichten bzw. nicht so viele Fächer auf der Stundentafel vertreten sind.


    Führungskraft und TZ ist meiner Meinung nach tatsächlich nicht so pralle. Da können manche von uns gerade ein Liedchen von singen. Will ich etwas von meiner Leitung in der Beratung, wird das schwierig. Sie ist wegen Teilzeit nur drei (Vor-)Mittage da. Wegen der Beratung sind wir alle auch einen Tag außer Haus. Wenn wir da sind, haben wir eben auch Unterricht und können nicht in der passenden Lücke, sofern überhaupt vorhanden, vorbeischauen - ihre drei Tage sind entsprechend häufig recht voll. Dieses Jahr hatte ich Glück mit meinem Beratungstag und durch meine sieben Freistunden genug Gelegenheit, sie zu fassen zu bekommen. Liegt das ungünstig, hast du gelitten und darfst (am eh schon langen anstrengenden Konferenztag) in der großen Pause vorbeischauen, um dein Problem zu besprechen, falls sie eben überhaupt Zeit hat. Per Mail kann man eben vieles nicht regeln. Wäre sie jeden Tag da, wäre das sicherlich einfacher.

    Ich bin in den letzten zwei Jahren an einigen Grundschulen rumgekommen und mir wurden von vielen Kindern ihre Frühstücksdose entgegengestreckt. Ich hatte ein ländliches Einzugsgebiet und die meisten Frühstücksdosen waren im grünen Bereich. Wenn das nur Schrott war, wurde das moniert und als GS-Lehrkraft quatscht man ja bei Gelegenheit beim Frühstücken über die Vorzüge von Obst und Gemüse. Da kann man aber lange gegen anquatschen, wenn die Eltern trotz der Bitte um ein ausgewogenes Frühstück nur Mist mitgeben oder zu Hause so etwas wie Obst und Gemüse ein Fremdwort sind.
    Das mal wieder den Schulen in die Schuhe zu schieben oder den Hebel dort anzusetzen ist wieder deutlich bequemer als mal bei den Eltern anzusetzen.

    Ich finde es toll, dass ihr diese Differenzierung bzw. "Gliederung" machen könnt. Da bin ich ein bissle neidisch.Ich dachte sowas wäre mittlerweile quasi verboten, weil die unterschiedlichen Niveaus doch so stark voneinander profitieren würden.

    Bei uns wollte unser SL das eigentlich auch machen lassen. Das Credo war, dass draußen "inkludiert" wird und wir als FS doch nicht dann so trennen dürften. Wir müssten da ja ein Beispiel sein. Das haben wir dann wegen der wenigen LE-Schüler zu der Zeit auch aus reiner Notwendigkeit probiert und hatten zuerst in zwei Klassen eine Mischung. Das war in meiner Klasse ein Flüchtling, was wirklich schwierig war. In der Klasse darunter (5. Klasse) waren es zwei LE-Schüler und fünf Regelschüler, die ich in Mathe hatte. Da die beiden LEs so unterschiedlich waren, hatte ich quasi vier Niveaus. Die Regelschüler waren ja noch nicht offiziell nach H und R differenziert, aber man muss eben den schnelleren Lernern auch die Möglichkeit geben, die nötigen R-Inhalte zu bearbeiten. Da hatte ich auch nur mit sieben Schülern gut zu tun. Ohne eine I-Kraft wäre das wirklich schwierig gewesen Vor allem die beiden LEs benötigten viel Betreuung und Erinnerung zum Weiterarbeiten.


    Dann kam die große Konzept-Offensive in diese Richtung. Da hat sich dann unser Schulleiter mit dem von H-Abschluss klar abgegrenzten Angebot positioniert. Wer Inklusion in einer Klasse mit Regelschulniveau haben möchte, kann sich eine andere Schule suchen! Es gibt sie und man hat ja die Wahl. In Klasse 5 und 6 sah das noch anders aus, aber die Realitäten haben letztendlich auch dort Einzug gehalten. Nach einer Klasse mit der Mischung von schwachen H-Schülern bis zum schwächeren LE-Schüler gibt es ab nächstem Jahr wieder eine reine LE-Klasse.

    In meiner Ref-Schule (LE) hatten sie Navy. Für unsere H-Klassen benutzen wir Let's go, weil das recht einfach ist. Die haben auch Vokalbübungshefte mit netten Aufgaben, die ich zum Differenzieren genutzt habe.
    Ich benutze zum Einführen neuer Grammatik die Arbeitsblätter aus diesen Werken:
    https://www.thalia.de/shop/hom…eldetails/ID33025505.html
    https://www.thalia.de/shop/hom…eldetails/ID31131136.html


    Da sind einfache Übungen drin, es geht aber auch hoch bis zu anspruchsvolleren Aufgaben, die ich für meine R-Klasse gebrauchen kann.


    Es gibt auch noch tandem activities aus dem AOL-Verlag, die gut sind. Damit übt man noch einmal und hat mal Abwechslung drin.



    Für so richtige LE-Schüler würde ich wohl eher etwas aus dem Persen-Verlag suchen. Die haben immer gute Sachen!

    Meine SuS waren wirklich hauptsächlich miserabel, viele sind mit nem 4er Schnitt von der GS gekommen. Hinterher waren 5 5er oder mehr bei einigen SuS völlig normal. Man hat die so mitgeschleppt und versucht zu motivieren. Diese Kandidaten gingen dann in der 9 ins Langzeitpraktikum. Durch das Langzeitpraktikum haben alle Kandidaten einen Ausbildungsplatz erhalten.

    Das klingt für mich danach, als hätten diese Schüler eigentlich den Förderschwerpunkt Lernen, sind aber nicht als solche deklariert. Die LE-Schüler gehen bei uns ab Klasse 7 auch in die Schülerfirma und dann in den Praxistag, sind aber spätestens ab Klasse 7 in einer Extra-Klasse. Es bringt ja nichts, wenn so wahnsinnig viel Unterricht einfach an ihnen vorbeirauscht.

    @dzeneriffa
    An einer Ganztagsschule kommt man in den allerseltensten Fällen um einen Nachmittag herum. Ärgerlich sind zwei Nachmittage definitiv, aber dann eben das notwendige Übel. In anderen berufen bedeutet TZ eben halbtags, und zwar jeden Tag und auch nicht zwingend immer vormittags! Wer einen freien Tag haben möchte, muss eben in diesen sauren Apfel beißen.


    Die Haltung der Planer kann ich auch nachvollziehen. Die Belastungen müssen gleichmäßig verteilt werden. Sie waren auch transparent darin, wie man einen zweiten Nachmittag loswürde. Man muss sich da bestimmt auch viel anhören.
    Mir schwingt da noch ein Satz einer Kollegin im Ohr, die in TZ zum Halbjahr wiederkam: " Ich habe da zwei Freistunden und dort auch. Dann hätte ich ja mehr arbeiten können ..." Ich habe mit meiner bedingt durch die beraubt gleichen U-Stundenzahl wie sie und mehr Freistunden dabei nur innerlich mit dem Kopf geschüttelt. So läuft das Spiel eben nicht - auch nicht draußen in der freien Wirtschaft.

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