Eine Abstellkammer als Förderraum zur Verfügung stellen, ein Schlüssel dazu wäre ganz verrückt! Festlegen, wer differenziertes Material erstellt und dass welches erstellt werden muss. Überhaupt Aufgabenverteilung vornehmen für die Abminderungsstunden, die die Kolleg*innen durchaus bekommen und ein Förderheft bestellen, von dem Geld, das durchaus da ist. Zumindest schon mal alle Fachkolleg*innen informieren, welches Kind überhaupt Förderbedarf hat und welche Schule dafür zuständig ist, wäre professionell. Aber all das geht natürlich nur, wenn jemand will.
Das sehe ich auch immer wieder an den jeweiligen Schulen, was auch einfach den Stellenwert der ganzen Sache zeigt. Irgendein Popelraum wird zugebilligt, wo man dann auch höchstens zwei Kinder mal differenzieren könnte. Da passen dann höchstens noch die Akten rein, aber für eigenes Diff-Material fehlt auch der Platz.
Den Knaller habe ich vor Urzeiten in meinem Ref gesehen, wo eine Kollegin so einen Chipschlüssel für die Inklusionsschule bekommen hat. Natürlich kam sie nur an ihrem Beratungstag damit rein. Bei einem Termin außer der Reihe stand sie wie ein Bettler vor der Tür. Dass sich da unsere Landesregierung wundert, warum sich niemand auf die Stellen beworben hat, die direkt an die Grundschule angebunden sind und nicht an das regionale BFZ, wunderte mich dann. Das war so absehbar.
Dann ärgert es mich auch unserer Schule, wie mit dem BFZ umgegangen wird. Das interne Systen (an Unterricht und Firlefanz) hat praktisch immer Vorrang. Da bedient man sich schamlos an unserem Stundentopf oder unserer Zeit:
"Ach, deinen zweiten Beratungstag (bei halber Stelle in der Beratung!!!) habe ich vergessen zu stecken. Ist ja nicht so schlimm, oder?" [Äh, doch!!!]
"Na, Klassendinge gehen halt vor." [was 25% meiner Beratungstage in einem Halbjahr wegfraß.]
"In der letzten Woche bist du voll bei den Projekttagen eingeplant. Da läuft in der Beratung doch eh nichts mehr." [Äh ja doch, sondern sogar sehr wichtige Termine! Der Schulleiter einer 1500-Nasen-Schule richtet sich garantiert nicht nach unseren Projekttagen!]
"Wir hätten da gerne Planbarkeit für, also mach mal einen Termin dafür fest." [An mir liegt es nicht, dass mir einfach kein Termin rückgemeldet wird. Auf der anderen Seite sieht man mich doch auch nur als Verfügungsmasse, die mal in die Lücke geschoben wird. Das BFZ ist ja zu deren Diensten ...]
Dann haben wir ja auch noch mit der Mediothek zu tun, die Technik für die Schüler bereitstellt. Die haben diese irrige Annahme, dass ich DEREN Zeug inventarisiere (mit mies haftenden Stickern beklebe) und dann wieder auf Zuruf abhole oder das veranlasse - mit dem ganzen bürokratischen Aufwand inklusive. Sie überlegen sich irgendwelche wohlklingenden Konzepte, ohne zu überlegen, wie das denn in die Realität umgesetzt werden soll. Darüber macht man sich einen Kopf, wenn es so weit ist - egal wie absehbar und offensichtlich es ist, dass LEIHgeräte irgendwann mal auch zurückgegeben werden müssen. Taucht irgendwo eine Lücke auf, wird seltsamerweise stets "Förderschullehrer" dafür eingesetzt.
Das war mal mein kleiner Rant dazu. Ansonsten habe ich auch einige gute Begegnungen und ich bin in der Regel willkommen.