Beiträge von Frapper

    Woher kommt wer, was meinst du?


    Und ja, von den US-Unis habe ich gelesen. Ich fände es aber trotzdem sinnvoll, wenn du nicht alle Menschen, die zwei Eigenschaften miteinander teilen, in einen Topf werfen würdest.

    Meine Frage ist: Woher kommt linker Antisemitismus (derzeit)?


    Mit dem "in einen Topf": Das habe ich nie behauptet. Das ist für dich nur ein (üblicher) Strohmann.

    BINGO!

    Ach nee, der linksgrünversiffte Gutmenschenökoterrorismus fehlt mir noch.

    Woher kommt er denn dann? Bitte mal benennen statt dieser Vernebelungstaktik. Dass in den USA die Anti-Israel-Proteste auf den Uni-Campi stattfanden ist vermutlich wieder nur so ein ominöser Zufall.

    Scheinbar hast du die Ansprache von Habeck nicht gesehen. Sonst würdest du einen derartigen Satz - er nebenbei bemerkt so verallgemeinernd wie falsch ist und sich auf niedrigem intellektuellen Niveau bewegt - nicht absondern.

    Etwas Fortbildung dazu, wie das Problem durchdrungen werden kann:

    Worte finden ≠ es in die Praxis umsetzen. Gerade du betonst doch immer wieder genau diesen Unterschied!


    Wenn man an den zentralen Punkt der Ideologieverbreitung ranmöchte, müsste man bspw. in Deutschland Imame ausbilden und schnellstens die hiesigen austauschen. Man müsste auch die jetzigen Predigten verfolgen und ggf. verwarnen, zurechtweisen oder das Predigen verbieten. Was hier teilweise für Hass gepredigt wird, ist seit Jahren bekannt (Constantin Schreiber, Susanne Schröter, Seyran Ates, Ahmed Mansour u. a.), dokumentiert und ignoriert. Die hiesigen Imame sind i.d.R. in der Türkei ausgebildet und es wird Erdogan sicherlich nicht erfreuen, dass man so den Daumen auf seine Einflussmöglichkeit auf deutsche Muslime drauf hat. Will man an die Pfründe der hiesigen Verbände ran, wird man sich deren reflexhaften Vorwurf der "Islamophobie" einfangen, der bis heute immer erstaunlich gut gezogen hat. Mal sehen, wie so etwas in bestimmten Flügeln der grünen Partei ankäme.

    Woher kommt der Antisemitismus im linken Lager? Der ist insbesondere in den Universitäten im Intellektuellenmilieu zu Hause, wo er von Gender über Anticollonial bis Queer Studies zu finden ist. Das sind also ausgrechnet die Spielwiesen, denen man sich bei den Grünen und ihren Vorfeldorganisationen lange zugewandt und mit ihnen verbandelt hat. Dass das gerade über das grüne Klimathema (u.a. Fridays For Future International und Greta Thunberg) ersichtlich wird, zeigt den Verschmelzungsgrad dieser vermeintlich unverknüpften Themen. Wenn er da ran will, befürworte ich das außerordentlich - es ist vielmehr lange überfällig. Leicht würde es für ihn garantiert nicht! Die Rede würde ich zu gerne hören, um diese grüne "Kernschmelze" zu beobachten.


    Man muss sich ja nur mal vor Augen führen, was er vorher bereits nicht getan hat, um dann den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Er hätte die letzten Kernkraftwerke am Netz lassen sollen, aber er wollte sich nicht mit Tritin (sein Lebenswerk!) und Co anlegen. Was da alles im Nachgang noch so rauskommt, ist mehr als ungeheuerlich. Er hätte statt amerikanischem Fracking-Gas auch einfach deutsches Fracking-Gas wählen sollen. Bessere Umweltbilanz, verlässlich und auch noch günstiger, aber dafür macht man sich hier vor Ort die Finger schmutzig. Der Bückling vor Katar, einem Hamas-Finanzierer, ist gemacht und bisher ist diese Energiepartnerschaft noch nicht aufgekündigt. Still ruht das hiesige Schiefergas.

    Ich glaube es also erst, wenn ich es sehe ...

    Was davon ist verbürgt, was Verschwörungstheorie? Bei einem Begriff wie "Geschäftsmodell" ist es für mich Meinung - und unbelegte Verschwörungstheorie, weil hier "Geschäftsinhaber" unterstellt werden.

    "Daumen hoch" sind für mich kein Beweis für Wahrheitsgehalt.

    Ich wusste noch gar nicht, dass man für das Abzweigen von Geld und Gütern Geschäftsinhaber sein muss. Wieder etwas gelernt ...

    Dass Geld und Güter in Krisengebiete zur Veruntreuung neigen, ist nichts neues. Wenn z.B. Nahrungsmittel und Medikamente in einem von Terroristen beherrschten Gebiet ausgeliefert werden und die bewaffneten Terroristen vor aller Augen erst einmal die Hälfte abzweigen, was wird wohl die Reaktion sein? Dass demnächst dann gar nichts mehr geliefert wird? Das bringen die wenigsten mit einem Gewissen übers Herz. Die Mechanismen können unendlich diffiziler sein als das. Es ist insgesamt ein uraltes Dilemma.

    Wie oft noch muss eigentlich jemand aus der Hamas-Führung (im Ausland) bekanntgeben, dass ihm die eigenen Landsleute am Allerwertesten vorbeigehen? Der Sohn des Hamas-Gründers hat es ja auch immer wieder gesagt, dass sie das ganze menschliche Leid bewusst in Kauf nehmen, um Propaganda gegen Israel zu erzeugen. Wieso auch nicht? Es scheint ja immer noch bei genug Leuten zu funktionieren.

    Das ist die ganze Tragik daran. Die anderen arabischen Staaten, die noch gegen Israel sind, müssen sich im Kampf gegen Israel noch nicht einmal selbst die Hände schmutzig machen. Geld haben sie ja genug und einen Teil zahlt der Westen in Form der ganzen Hilfen sogar noch selbst.

    Wie in der Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung festgestellt:
    38% der Bevölkerung glaubt an Verschwörungstheorien.

    Aha. Ich habe übrigens nirgendswo geschrieben, dass sich das jemand irgendwo im stillen Kämmerlein ausgedacht hat. Es ist ein komplexes Zusammenspiel aus dem Handeln der Protagonisten. Jede Seite zieht eben ihren Nutzen aus dieser Situation.
    Ich glaube eher, dass gewisse Orginsationen der sunk cost fallacy unterliegen. Statt zu erkennen, dass sich das Engagement einfach nicht auszahlt, macht man einfach weiter, weil man schon so viel reininvenstiert hat bzw. es die eigene Lebensversicherung ist. Wer will sich außerdem eingestehen, dass man sich über all die Jahre in einem großen Teil der palästinensischen Araber getäuscht hat?

    Ich wäre jeder Zeit für eine friedliche Lösung des Konflikts, aber ich halte es leider für unrealistisch. Erstens halte ich es für wahrscheinlich, dass die Palästinenser die nächsten Radikalinskies wählen. Die Hamas mag besiegt sein, aber Gedankengut kann man nicht mit einer Waffe beseitigen. Zweitens wäre dieses Land nicht im Geringsten überlebensfähig. Eigentlich wäre es viel sinnvoller, wenn man Gaza an Ägypten und das Westjordanland an Jordanien angliedert. Die werden sich aber garantiert nicht diesen Klotz ans Bein binden.

    Zum Verständnis dafür, was in Israel und Palästina geschieht, können 2 Wikipedia-Artikel hilfreich sein:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Staat_Palästina
    und
    https://de.wikipedia.org/wiki/Israelische_Siedlung


    Besonders interessant aus deinen verlinkten Artikeln ist dieser Auszug:

    Zitat

    Mit dem Staat Palästina eng verbunden ist das Schicksal der vor Jahrzehnten geflüchteten palästinensischen Araber. Sie und ihre Nachkommen leben mitunter bis heute in arabischen Flüchtlingslagern als Staatenlose, die von Eigentumsrechten, wirtschaftlichen Möglichkeiten, Bildungsangeboten und medizinischer Versorgung ausgeschlossen sind. Der einzige arabische Staat, der palästinensischen Flüchtlingen die volle Staatsbürgerschaft anbot, war Jordanien. Auch Israel akzeptierte die verbliebenen Araber als Bürger mit allen juristischen und politischen Rechten.

    Wieso werden sie nicht wie eine Vielzahl an Flüchtlingen in die bestehenden Gesellschaften integriert? Ich kann es dir sagen: es ist pure Berechnung!

    1. Menschen ohne Perspektive lassen sich viel leichter (gegen Israel) radikalisieren.

    2. Es erzeugt Propagandabilder gegen Israel.

    3. Es ist ein Geschäftsmodell. Damit lässt sich Geld von internationalen Organisationen holen. Ein Bruchteil davon landet wirklich bei den Menschen. Der Rest landet sonstwo. Die Menge an Geld, die in die palästinensischen Araber seit Jahrzehnten für nix und wieder nix geflossen ist, ist einfach gigantisch und beispiellos.

    Meine Frage ist sehr präzise gestellt: Wie kommst du zu der Annahme, jemand mit schwarzen Haaren könnte nicht aus Sachsen stammen? Diese Annahme ist evolutionsbiologisch gesehen schlichtweg falsch also kann sie nur rassistisch motiviert sein.

    Ich finde, hier bist du zu spitzfindig, denn unser Gehirn funktioniert ja leider nicht so. Da läuft vermutlich eine andere Heuristik ab. Natürlich gibt es gebürtige Sachsen mit schwarzen Haaren, aber statistisch sind sie (insbesondere im Vergleich zu anderen Regionen) sehr selten. Sieht man also jemanden mit schwarzen Haaren, wählt unser Hirn die höhere Wahrscheinlichkeit aus.

    Ich werde in typischen südlichen Urlaubsregionen ständig für einen Niederländer gehalten und dementsprechend von den ganzen Verkäufern so angesprochen. Ich habe mich auch immer wieder gefragt, wieso. Ich bin zwar sehr groß, aber ich habe braune Haare, was eigentlich eher gegen die Niederlande spräche. Einfach durch große Überzahl der Deutschen gegenüber Niederländern überall erschien mir diese Auswahl als kontraintuitiv. Ich habe dann mal eine Freundin gefragt, die mittlerweile in den Niederlanden wohnt, woher das vielleicht kommen könnte. Sie fand, dass es ziemlich eindeutig auf der Hand läge. Ich habe lockige Haare in einem recht lockeren Haarschnitt, was in den Niederlanden recht beliebt ist, und bin nicht ganz so schluffig und in Funktionskleidung wie viele Deutsche gekleidet.* Zack, ganz schnell werde ich anhand dieser Kleinigkeiten einsortiert.


    * Jack Wolfskin lässt übrigens recht sichere Rückschlüsse auf deutsche Staatsangehörigkeit erkennen. ;)

    Nun sagt mir, wir soll sich Israel denn jetzt verhalten. Sollen sie auch noch die andere Wange hinhalten?

    Diese Frage habe ich schon vor Seiten gestellt und keine Antwort bekommen. Du kannst nur lesen, was nicht geht.

    Vor allem besteht auch Israel zur Hälfte aus Wüste. Wer da wirklich meint, die werfen Atombomben in den Gazastreifen ist echt ein bisschen ... durcheinander. Der Gegenseite hingegen traue ich das durchaus zu. Die verheizen doch jetzt schon mit wehenden Fahnen die eigene Bevölkerung.

    Bei deren demografischer Entwicklung können die sich das "leisten", die geht nämlich steil nach oben. So perfide es auch klingen mag, kann der Hamas ein totes Kind reichlich egal sein - außer für Propagandazwecke natürlich. Das nächste ist quasi schon unterwegs. Das kann man sich alles nur von den üppigen internationalen Hilfen leisten. Von so einer Märtyrerrente soll es sich ja auch leben lassen. Woher die Knete kommt, weiß auch keiner so richtig. Das könnte wieder von unseren Geldern abgezweigt worden sein.

    So sehr man den Zivilisten helfen möchte, muss man einfach sehen, dass unsere Gelder dorthin vermutlich mehr Problem als Lösung sind. Wenn jetzt manche darüber diskutieren, dass wir welche von dort aufnehmen sollen, haben sie den Schuss echt nicht gehört. Ägypten verbarrikadiert sich und hier sind manche mal wieder so naiv.

    Diese Aussage finde ich zu pauschal.

    Denn die SuS, die nicht Förderbedarf Lernen oder GE haben, werden doch grundsätzlich zielgleich beschult. Wenn das Material dann entsprechend angepasst wird, sollte doch auch entsprechend transparent sein, warum der/die eine SchülerIn versetzt wird und die/der andere nicht? Ich bin ja nicht Gymnasium, sondern nur Grundschule, und ich übertrage das einfach mal. Und in großen Klassen, bei denen viele besondere Kinder sind, nehme ich oft auch an mir selbst wahr, dass ich die Differenzierung (trotz toller Unterstützung durch das Förderzentrum, das auch selbst Material differenziert!!) Phasenweise einfach auch zeitlich nicht hinbekomme und bei den Zeugnissen dann schwammig dastehe, weil mir die Leistungsbewertung dann schwer fällt. Aber wessen Schuld ist das? Eigentlich nicht die des SYstems der Inklusion an sich. Es liegt dann eher daran, dass ich selbst nicht gründlich genug gearbeitet habe, und das mag wiederum an mangelnden Ressourcen liegen und damit sicher auch wieder am System.

    Oder worin bestehen die handfesten Probleme?

    Natürlich ist die Aussage pauschal, weil wir ja auch über eine große recht heterogene Gruppe reden.


    Handfeste Probleme bei Hörschädigung:

    - Geeigneter Klassenraum mit verringerter Nachhallzeit (eigentlich müsste das in jedem Unterrichtsraum der Fall sein!)

    - Richtiger und nicht-missbräuchlicher Einsatz der Hilfsmittel (Lehrermikrofon + Schülermikrofone) durch Lehrer UND Schüler.

    - Beschluss eines passenden Nachteilsausgleichs und seine Durchführung. Insbesondere in den Fremdsprachen ist das ein Problem.

    Ich wüsste da ganz oft, welchen Nachteilsausgleich ein Schützling bräuchte bzw. wie ich das bei uns an der Förderschule umsetzen würde. Das ist dann häufig aber praktisch nicht umsetzbar. So müsste der Hörverstehenstext bei einer hochgradigen Schwerhörigkeit von einem vertrauten Sprecher vorgesprochen werden. Oder man müsste die Möglichkeit haben, selbstständig zurückzuspulen oder es häufiger als der Rest zu hören. Wer soll das wo (und evt. auch wann) machen, während die Klasse in einem anderen Raum sitzt? Beim Abspielen einer Audiodatei steht kein Mundbild zur Verfügung. Eine Lehrerin zeigt ganz oft Filme zum Sprachverständnis, aber die Untertitel fehlen.

    Ein Hörgeschädigtenpädagoge könnte Diktate zweitkorrigieren, um Hörfehler zu identifizieren, die dann aus der Wertung genommen werden. Dafür muss ich aber auch Rückfragen können, ob das nicht genau irgendwann mal Lerninhalt war. Das habe ich erst einmal getan, aber auch nur, weil ich zufällig nach einem Diktat im Lehrerzimmer dieser Schule saß.


    Ich könnte noch ein bisschen weiterschreiben, was die verschiedensten Spezialfälle mit ihrer jeweiligen Hörschädigung gut gebrauchen könnten. Das sollen alles keine Vorwürfe sein, dass nicht richtig gearbeitet wird. Verschiedene Menschen haben auch verschiedene Talente und auch Belastungen, so dass sie priorisieren müssen. De facto läuft es dann meistens auf eine Mischung aus "Friss oder stirb" und Auge zudrücken hinaus. Ich kann's verstehen und würde es vermutlich auch nicht anders machen.

    Ich kann die Argumentation verstehen, dass man die Einstellung von Wasser, Strom, Lebensmitteln und Treibstoff an die Palästinenser schrecklich findet. Das ist menschliches Mitgefühl.

    Mir fehlt allerdings die Perspektive: Was ist denn deren/euer Vorschlag, um zu verhindern, dass die Israelis die nächsten Raketen auf den Kopf bekommen usw.? Da kommt einfach mal blank nichts.

    Wer sind "diese Schüler"? Die meisten Jugendlichen mit Förderbedarf landen definitiv nicht am Gymnasium. Das Gymnasium hat sicher seine eigenen Probleme, Inklusion gehört nicht dazu.

    Das würde ich so nicht bestätigen. Bei den Förderschwerpunkten Hören, Sehen, kmE und eben Autismus sind sie sehr wohl dabei. Da gibt es dann auch in bestimmten Fächern (z.B. Englisch bei Hörgeschädigten) oft handfeste Probleme.

    Echt jetzt? Der Staat mit dem besten Geheimdienst der Welt kann strategisch relevante nicht von zivilen Objekten unterscheiden? Das sind jetzt Schutzbehauptungen die ich so nicht teile.

    Zivile und strategische Ziele sind doch gar nicht sauber zu trennen, und zwar mit voller Absicht seitens der Hamas. Das soll die entsprechenden Bilder von zivilen Opern (sprich menschlichen Schutzschilden) produzieren, mit denen man Stimmung gegen Israel machen kann. Es fallen ja nun auch wirklich mehr als genug seit Jahren darauf herein ...

    In Ägypten könnte man sich der muslimischen Geschwister erbarmen und sie über die Grenze lassen. Das tut Ägypten aber nicht, denn sie wissen genau warum. Mit der Hamas ist schlicht kein Staat zu machen! Auch wenn man Zivilbevölkerung und Hamas nicht gleichsetzen darf, tragen die Zivilisten zur Aufrechterhaltung der Situation bei. Um diese Erkenntnis kommt man einfach nicht drumherum.

    Ich weiß gar nicht, was Beratungszeit für Förderschullehrer ist. Auch normale Lehrer haben Zeit für Elterngespräche o.ä. einkalkuliert, wenn weniger anfällt müssen wir die andere Arbeit entsprechend selbstständig verteilen.

    Ich habe die Hälfte meiner Stelle in der Beratung und das umfasst letztlich sehr vieles: Hausbesuche bei den Schülern, Kontakte zu Hörgeräteakustikern/Kliniken/..., Hospitationen, Beratungsgespräche, Fortbildungen konzipieren und durchführen, Sensibilisierungsstunden halten, Vorschläge für den Nachteilsausgleich machen, Gutachten schreiben u.v.m. Wir sind quasi das verbindende Glied zwischen allen Stellen.

    An der Karte kann man einiges (erschreckend) finden. Dass die Union im Westen vorne liegt, ist historisch betrachtet aber absolut der Normalzustand. Konservativ regiert - links kritisiert (politisch und medial). Es gibt in Deutschland einfach keine linke Mehrheit. Brandt war der einzige linke Kanzler der SPD, Schmidt, Schröder und Scholz sind alle moderate gewesen.

    Ich finde es erschreckender, dass man die ehemalige innerdeutsche Staatsgrenzen absolut nachvollziehen kann. Ginge man ins Detail, würde man auch sehen, dass die SPD schon lange nicht mehr die Partei für die kleinen Leute - die Arbeiter und Angestellten - ist. Dieser sehr bedauernswerte Niedergang einer einst so stolzen Volkspartei hat sie leider aber selbst verursacht. Die sind zur AfD gegangen. Das ist kein rein deutschlandspezifisches Problem, sondern in vielen westlichen Ländern zu beobachten. In Deutschland ist allerdings der Ausverkauf an die Grünen besonders zu beobachten. In unglaublich vielen Punkten besetzt die SPD keine genuinen Positionen mehr im Vergleich zu den Grünen, das ist nahezu Copy and Paste.

    Eine Abstellkammer als Förderraum zur Verfügung stellen, ein Schlüssel dazu wäre ganz verrückt! Festlegen, wer differenziertes Material erstellt und dass welches erstellt werden muss. Überhaupt Aufgabenverteilung vornehmen für die Abminderungsstunden, die die Kolleg*innen durchaus bekommen und ein Förderheft bestellen, von dem Geld, das durchaus da ist. Zumindest schon mal alle Fachkolleg*innen informieren, welches Kind überhaupt Förderbedarf hat und welche Schule dafür zuständig ist, wäre professionell. Aber all das geht natürlich nur, wenn jemand will.

    Das sehe ich auch immer wieder an den jeweiligen Schulen, was auch einfach den Stellenwert der ganzen Sache zeigt. Irgendein Popelraum wird zugebilligt, wo man dann auch höchstens zwei Kinder mal differenzieren könnte. Da passen dann höchstens noch die Akten rein, aber für eigenes Diff-Material fehlt auch der Platz.

    Den Knaller habe ich vor Urzeiten in meinem Ref gesehen, wo eine Kollegin so einen Chipschlüssel für die Inklusionsschule bekommen hat. Natürlich kam sie nur an ihrem Beratungstag damit rein. Bei einem Termin außer der Reihe stand sie wie ein Bettler vor der Tür. Dass sich da unsere Landesregierung wundert, warum sich niemand auf die Stellen beworben hat, die direkt an die Grundschule angebunden sind und nicht an das regionale BFZ, wunderte mich dann. Das war so absehbar.


    Dann ärgert es mich auch unserer Schule, wie mit dem BFZ umgegangen wird. Das interne Systen (an Unterricht und Firlefanz) hat praktisch immer Vorrang. Da bedient man sich schamlos an unserem Stundentopf oder unserer Zeit:

    "Ach, deinen zweiten Beratungstag (bei halber Stelle in der Beratung!!!) habe ich vergessen zu stecken. Ist ja nicht so schlimm, oder?" [Äh, doch!!!]

    "Na, Klassendinge gehen halt vor." [was 25% meiner Beratungstage in einem Halbjahr wegfraß.]

    "In der letzten Woche bist du voll bei den Projekttagen eingeplant. Da läuft in der Beratung doch eh nichts mehr." [Äh ja doch, sondern sogar sehr wichtige Termine! Der Schulleiter einer 1500-Nasen-Schule richtet sich garantiert nicht nach unseren Projekttagen!]

    "Wir hätten da gerne Planbarkeit für, also mach mal einen Termin dafür fest." [An mir liegt es nicht, dass mir einfach kein Termin rückgemeldet wird. Auf der anderen Seite sieht man mich doch auch nur als Verfügungsmasse, die mal in die Lücke geschoben wird. Das BFZ ist ja zu deren Diensten ...]


    Dann haben wir ja auch noch mit der Mediothek zu tun, die Technik für die Schüler bereitstellt. Die haben diese irrige Annahme, dass ich DEREN Zeug inventarisiere (mit mies haftenden Stickern beklebe) und dann wieder auf Zuruf abhole oder das veranlasse - mit dem ganzen bürokratischen Aufwand inklusive. Sie überlegen sich irgendwelche wohlklingenden Konzepte, ohne zu überlegen, wie das denn in die Realität umgesetzt werden soll. Darüber macht man sich einen Kopf, wenn es so weit ist - egal wie absehbar und offensichtlich es ist, dass LEIHgeräte irgendwann mal auch zurückgegeben werden müssen. Taucht irgendwo eine Lücke auf, wird seltsamerweise stets "Förderschullehrer" dafür eingesetzt.


    Das war mal mein kleiner Rant dazu. Ansonsten habe ich auch einige gute Begegnungen und ich bin in der Regel willkommen.

    Da hilft nur eines: Zeiterfassung der Arbeitszeit für alle. So ist das wie mit den verschiedenen Fächern in den Kollegien: jeder denkt, er habe die meiste Arbeit….


    Wie hieß noch gleich dieser Spruch? Arbeit ist der bestverteilte Gegenstand … jeder glaubt er habe genug davon.

    Und wie handhabt man dann Beratungszeit, die einfach nicht abgerufen wird? Die allerwenigsten melden sich mal von sich aus und wir rennen den Regelschulen ganz schön hinterher. Irgendwann wird es einem auch zu doof, wenn Mama es nicht schafft, den Nachteilsausgleich formlos zu beantragen, damit mal etwas passiert.

    Da hätte ich gerne von den KritikerInnen eine überzeugende Antwort.

    Die Frage ist, was du unter überzeugender Antwort verstehst?

    Hier kann man immer wieder die Schilderungen über schlimmste Zustände bringen, um zu emotionalisieren und Betroffenheit zu erzeugen. Ich kann auch die Menschen absolut verstehen, die aus diesen Beweggründen nach Europa kommen wollen. Auf der anderen Seiten kann ich nicht auf dieser Individualebene verharren, denn es sind nun einmal beträchtliche Zahlen. Da komme ich zu dem Schluss, dass es einfach mehr Leid auf der Welt gibt als selbst wir sehr hilfsbereite Deutsche geben können. Weiterhin sind wir in einigen Dingen auch schlicht nicht in der Lage, an den Gründen etwas zu ändern.


    Da stellt sich für mich die Frage, wie wir so vielen Menschen wie möglich helfen können. Eine Dauerüberforderung der hiesigen Zivilgesellschaft auf mehreren Ebenen wie Finanzen, Personal, Infrastruktur etc. ist da einfach abträglich. Da es außerdem auch noch so in Wellen kommt und nicht gleichmäßig, erschwert es uns zudem, adäquat darauf zu reagieren. Es gefällt mir persönlich nicht, aber ich befürchte, wir werden auf Dauer um Kontingente nicht herumkommen.

    Wir sind bereits an dem Punkt angelangt, an dem hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland wegen der hier herrschenden Angriffe einen Bogen um Deutschland machen - oder Deutschland freiwillig verlassen - und der Fachkräftemangel besonders in den neuen deutschen Bundesländern eklatant ist.
    Mit Verlaub, liebe AfD - das ist auch euer Verdienst. In "ausländerfreie Zonen" verirrt sich auch kein Schwabe. Fremdenfeindlichkeit endet nicht, wenn die Hautfarbe heller wird.

    Das kannst du doch auch sicherlich mit Zahlen belegen, dass Fachkräfte genau deswegen gehen und nicht etwa wegen zu hoher Abgaben?

    Außerdem widerspricht sich dein Narrativ mit der Vielzahl an anderen Leuten, die Deutschland derzeit als sehr attraktives Ziel erachten. Um die Länder wie Ungarn und Polen machen die ja gerade eher einen großen Bogen außer als Durchreiseland. Flüchtlinge aus der Ukraine sind dabei bezogen auf Ungarn und Polen ausgenommen. Deutschland kann also höchstens die Vorhölle sein ...

    Deine ganze Argumentation ist einfach ziemlich löchrig. Ein gut ausgebautes Sozialsystem und offene Grenzen vertragen sich eben einfach nicht. Man kann nur eines von beidem haben. Um bei deinem Narrativ zu bleiben, befeuern allzu große Zuwendungen an Neuankömmlinge und Dauerbezieher das Misstrauen der Bevölkerung, dass die Leute genau wegen des Geldes kommen. Mit erheblicher Kürzung der Leistungen würde man dem begegnen können.

    Ein hohes Leistungsniveau bedeutet zwangsläufig ein hohes Abgabenniveau wie derzeit in Deutschland. Das ist für Hochqualifizierte eben nun einmal maximal unattraktiv. Wieso sollten sie Abgaben für einen Batzen an Sozialleistungen entrichten, die sie selbst vermutlich kaum beziehen werden? Hochqualifizierte werden wohl kaum ernsthaft arbeitslos, können zusätzliche medizinische Leistungen bezahlen etc. Dazu kommt noch die permanente Rhetorik gegen die fiesen (hochqualifizierten) Vielverdiener.

    So einen generellen Zusammenhang hat Thomas Sowell schon vor Jahrzehnten festgestellt. Wie weit so eine Sozialromantik und ein Weltrettungskomplex verbreitet sind, kann man hier bei manchen wunderbar ablesen.

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