Beiträge von Frapper

    Auch mal live, sehr lohnend :victory:Womit hättest du gerechnet?

    Ich hatte dich nirgendwo so richtig verortet, aber textlich ist Peaches ja ziemlich krass mit ihrem erotischen Dauerthema. Ich habe sie mal bei einem Bekannten gehört und da habe ich bei der ganzen Direktheit schon ein wenig rote Ohren bekommen, obwohl ich da nicht empfindlich bin. :zahnluecke:

    Halten wir doch jetzt einfach fest, dass das neue Ziel Herdenimmunität ist oder sein muss. Und leider muss ich Moebius widersprechen: Öffentlich kommuniziert wird das so klar nicht. Jetzt müsste klar und transparent gemacht werden: Es gibt keine anderen Weg als die geordnete Infektion möglichst vieler in überschaubarer Zeit, vulnerable Gruppen müssen sich noch mehr schützen als zuvor.


    Es wird keinen Ausschluss einzelner Klassen oder Schließung einer Schule mehr geben. Die Testzahlen sind wenig bis nicht aussagekräftig (wer lässt scih testen, wie viel wird gestestet, wer entscheidet), alles von anderen Faktoren abhängig als nur Gesundheitsrisiko.


    Wie schon gesagt: Ich verstehe die aktuellen Entscheidungen. Aber nochmal: Jetzt ist es noch gefährlicher als vor den Beschränkungen. Es wird keinen Weg zurück in dei Beschränkungen geben, außer bei massiven Ausbrüchen. Das hilft aber den einzelnen vulnerablen Menschen überhaupt nichts. Es heißt Eigenverantwortung (Maske/Abstand), bedeutet aber tatsächlich schnelle geordnete Ansteckung für alle.

    Jetzt vergiss doch mal den Begriff Herdenimmunität via Infektion. Es ist nicht das politische Ziel, sondern erst einmal in ein relativ normales Leben zurückzukehren, weil es einfach irgendwie weitergehen muss. Dass sich dabei Leute anstecken und so eine gewisse Immunität aufgebaut wird, ist ein nettes Nebenprodukt. Der Weg zu Herdenimmunität ist ein langer.

    Ich glaube auch nicht, dass man politisch aktiv mit einer Impfung oder Medikamenten plant. Dafür ist viel zu ungewiss, wann das kommt und was das wirklich bringt. Remdesivir verkürzt nach aktuellem Stand die Erkrankungsdauer um 4 Tage - nett, aber noch nichts bahnbrechendes.

    Ich denke, man muss einfach abwarten, was sich für Erkenntnisse ergeben über die Eigenschaften des Virus, Medikamente oder eime Impfung. Jetzt alles auf eine Karte (Eindämmung, schnelle Durchseuchung, Medikament oder Impfung) zu setzen, wäre blöd. Tut man ja auch nicht.

    Die Inkubationszeit beträgt im Schnitt 5 - 6 Tage. Bleiben wir doch einfach mal bei den Tatsachen. Es ist doch schön, dass so einiges eben doch schon sehr genau bekannt ist.

    Schon, aber ein bisschen Wagniss ist noch dabei. Man steckt sich ja nicht direkt am ersten Tag der Lockerungen an, dann muss man sich nach Symptomen melden, einen Testtermin bekommen (geht jetzt bestimmt recht schnell), der Test muss ausgewertet werden (geht jetzt bestimmt auch schneller) und dann die Meldung ans RKI. Der letzte Schritt fällt für eine Entscheidung z.T. dann ja jetzt erst einmal weg, weil regional entschieden wird. Da ist es gut, dass wir Luft haben.

    Mir ist dieser Vergleich mit der spanischen Grippe auch sauer aufgestoßen, der jetzt immer häufiger irgendwo zu lesen ist. Er passt einfach auf so vielen Ebenen nicht.

    Unter einer zweiten Welle verstehe ich, dass das Infektionsgeschehen im Herbst wieder richtig an Fahrt gewinnt. Dass die Zahlen bei Lockerungen leicht ansteigen, ist ja nur logisch und für mich keine zweite Welle. Sicherlich besteht die Gefahr, dass es im Herbst ein unerwünschtes Wiedersehen gibt. Bis dahin ist aber noch einige Zeit, um sich zu wappnen. Ich rechne eher nicht damit, dass uns die Kontrolle entgleitet. Dafür war die Lernkurve zu steil.

    Diese Besessenheit von einen Impfstoff finde ich mittlerweile auch verstörend. Wir wissen nicht einmal, ob es einen geben wird und trotzdem wird es immer mantramäßig wiederholt ... :autsch:


    Das leuchtet ein, aber die Vorsichtsmaßnahmen bestehen (bald) nur aus Abstand, der mehr oder weniger eingehalten werden kann oder wird und Mundschutz und Großveranstaltungen. Das reicht?

    Nein, das reicht vermutlich nicht für alle Situationen. Da wir aber öffnen und wieder mehr gesellschaftliches Leben zulassen, kann nicht überall alles kontrolliert werden. Da muss der Bürger dann doch auch mal selbst beurteilen, was man machen kann oder doch lieber lassen sollte. Klappt das nicht, muss eben eingeschritten werden.

    Nach dem tollen Video von diesem Fußballer sehe ich mich ja bestätigt. Die Fußballer scheren sich einen Scheiß um Abstand und Sicherheit, sonst hätten sie ihm ja nicht alle brav die Hand gegeben. Wie es vor dem Fernseher aussehen wird, kann ich mir echt gut denken. Ne, da wurde an falscher Stelle geöffnet.

    Moebius

    In einem meiner vorherigen Beitrag habe ich das ja auch schon angedeutet. Solche Memes wie "OK boomer" kamen vor der Pandemie auch schon hoch (bei Walulis gab es eine interessante Folge dazu) und die Konfliktlinie wird sich weiterziehen, sobald der jetzige Burgfrieden vorbei ist. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich hoffe, dass das in der Politik auch mal gesehen wird anstatt vor jeder Bundestagswahl Rentner mit irgendwelchen Rentengeschenken zu ködern. Ich sehe das genau so wie du.

    Ich würde auch verstehen, wenn sich Leute sagen würden, sie gehören nicht zur Risikogruppe, warum sollen sie sich impfen lassen. Könntet ihr das nicht nachvollziehen?

    Ja, ich könnte das absolut nachvollziehen. Wir stecken ja alle nicht in der Entwicklung drin. Wie Moebius schon schrieb, kann es einfach sein, dass sich der Virus schon vorher (nahezu) totgelaufen hat. Das kennt man ja aus der Vergangenheit. Da müssten mögliche Folgeschäden durch Corona schon relativ häufig und gravierend sein, um das zu tun. Eine Impfung ist ja auch nicht ohne Risiko ohne Langzeiterfahrungen damit. Ich habe mich noch nie gegen Grippe impfen lassen. Bisher erschien mir das noch nie als notwendig und auch mein Hausarzt hat mir noch nie eine empfohlen. Eine bestimmte Herpes-Impfung hat er mir mal empfohlen, wenn ich mich recht entsinne.

    Bei uns sind ja auch wieder ein paar Kollegen in der Schule. Da wir zum Teil jahrgangsübergreifende Klassen haben, ist ein Teil der Klasse in der Schule und der andere Teil nach wie vor zu Hause. Den Kollegen wurde von der SL erlaubt, das Homeschooling zu vernachlässigen, wenn es die zeitliche Kapazität nicht mehr zulässt.

    Ich habe extra Hinweis geschrieben. ;) Es ist alles recht spekulativ, aber ich glaube einfach nicht, dass es so aus der Art schlägt in dem Punkt.

    Ich halte es da mit "Es gibt keine vernünftige Alternative zum Optimismus." und hoffe einfach, dass uns das in die Karten spielt.

    Dann würde ich aber gerne wieder Streecks Untersuchungen in Heinsberg anführen, der eben nicht feststellen konnte, dass dieses Virus auf Oberflächen so besonders stabil ist. Für mich ist das ein Hinweis, dass es nicht stabiler als üblich ist.

    Wenn Dir das wirklich "klar" ist, dann war die Frage wirklich komisch. Was meinst Du denn mit "üblich"? Hast Du irgendeine Ahnung, was da "üblich" ist? Ich hab die nicht, von Viren habe ich keine Ahnung. Sehr viel Ahnung habe ich allerdings von denaturierenden Proteinen und da gibt's in der Tat erhebliche Unterschiede.

    Das war in der Tat ungünstig von mir formuliert. Es ging mir mehr darum, dass die größeren Genunterschiede zwar da sind, was aber nicht zwangsläufig dazu führt, dass die Hülle so extrem anders ist.

    Drehen wir es einmal um: kennen wir ein Corona-Virus, dessen Hülle samt Spikes besonders stabil ist? Ich denke, die Antwort ist nein.

    Mein Nachbar ist mit einer Spanierin verheiratet, wo die Lehrer "profesor" sind, und nennt mich immer Herr Professor. Da fühle ich mich immer ein bisschen gebauchpinselt. ;)

    Eigentlich müsste auch ein Laie erkennen, dass es sich durch Einlagerung anderer Gene (B) eben nicht um eine einfache Mutation eines bekannten Corana Erkältungsvirus (A) handelt.

    Was ändert die Gensequenz im Virus daran, dass die Hülle bei wärmeren Witterungsbedingungen schneller kaputtgeht und die Übertragung erheblich erschwert?

    Naja, das liegt doch auf der Hand. Die Faktoren, die bei anderen Virenerkrankungen dafür sorgen, dass es nur eine Welle gibt, die treffen ja auf Corona hier ja nicht zu.

    Erstens ist es ein Corona-Virus und wird somit nicht groß anders sein als seine hier heimischen Verwandten und SARS. In der warmen Jahreszeit vertschüssen sie sich. Dass man in Industriestaaten auf der Süghalbkugel derzeit keine Probleme damit hat, kam ja schon von Moebius.

    Zweitens wären wir im Falle einer zweiten Welle darauf vorbereitet. Das Virus würde auf keinen Fall auf eine völlig unvorbereitete Bevölkerung stoßen, wo es sich ungehemmt verbreiten könnte. Dass bereits mildere Maßnahmen greifen, um einzudämmen, sieht man ja an Schweden. Jetzt kommen sicherlich wieder die hohen Todeszahlen von dir und ich verweise darauf, dass die Hälfte der Todesfälle aus Pflegeheimen kommen und nicht aus der breiten Bevölkerung. Da haben sie einfach nicht aufgepasst.

    Natürlich kommt es zu einer zweiten Welle. Wir öffnen die Schulen nach und nach.

    Interessant wird vor allem auch der Herbst, wenn das Immunsystem brach liegt. Meine Prognose ist, dass es da nochmal richtig um sich greift.

    Aber vermutlich wird hier ja jetzt wieder irgendwelche Statistiken hervorkramen und sagen, dass es dafür überhaupt keine Anhaltspunkte gibt.

    Bisher hat hier keiner ausgeschlossen, dass es zu einer zweiten Welle kommen könnte. Da zweite Wellen aber im Allgemeinen extrem selten sind, darf man doch generell hoffnungsvoll gestimmt sein. Du auf der anderen Seite bist du dir ja wieder felsenfest sicher, dass es gar nicht anders kommen kann. Man erkenne den Unterschied. ;)

    P12

    Es wiederholt sich ...

    Was will man denn in manchen Bundesländern und Regionen noch drücken? Die hatten zu keinem Zeitpunkt den Überblick verloren. Schon allein deswegen macht es überhaupt keinen Sinn, bundesweit bei Beschränkungen zu bleiben.

    P12

    Gestern habe ich die Diskussionsrunde bei Maischberger (nach)geschaut, wo auch Olaf Scholz war. Da wurde auch über deine favorisierte Variante diskutiert, auf die Olaf Scholz angesprochen wurde. Er sagte, dass sie in der Regierung durch Beratung zu der Einsicht gekommen sind, dass eine Verbreitung des Virus in Deutschland nicht zu verhindern ist.

    Egal, für welches Vorgehen man sich entscheidet, man kann das Ergebnis nicht zuverlässig hervorsagen. Man kann zuverlässiger abschätzen, mit welchem Einsatz man reingeht. Da erscheint mir der Einsatz bei weiteren extremen Beschränkungen höher als bei langsamen Lockerungen. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

    Man hat außerdem den Vorteil, dass man (etwas) mehr Immunität in der Bevölkerung aufgebaut hat, sollte es im Herbst zu einer zweiten Welle kommen.

    Aber doch nichts im Vergleich zum Risiko einer aus dem Ruder laufenden Durchseuchung und eines zweiten Lockdowns.

    Und schon gar nichts gegenüber den Folgen des 2. Weltkrieges, obwohl es dann recht bald rasant wieder wirtschaftlich aufwärts ging. Oder den absehbaren Folgen des Klimawandels.


    Das was Lindner und seine Mövenpickpartei als Vorreiter aktuell betreiben ist vergleichsweise reine Panikmache. Aber sie hat Wirkung, wie man hier ja auch erkennen kann.

    Erstens glaube ich nicht, dass es aus dem Ruder laufen würde. Das Schlagwort zweite Welle kommt ja häufig. In der historischen Betrachtung sieht es allerdings etwas anders aus. Man kann mich korrigieren, aber in der industrialisierten Welt hat es sehr, sehr lange keine zweite Welle bei irgendwas gegeben. SARS 1, MERS, Schweinegrippe, Vogelgrippe - einmal der große Auftritt und dann waren sie weg vom Fenster. Weiß hier jemand etwas von zweiten oder dritten Wellen außer der spanischen Grippe in der westlichen Welt? Ich meine hier explizit nicht so etwas wie Ebola im Kongo oder Westafrika.


    Ich sorge mich nicht wegen Lindner um die Wirtschaft. Seine letzten Auftritte fand ich unmöglich.


    Da du selbst den Klimawandel erwähnt hast, der nämlich eines mit den jetzigen Folgen der Pandemie gemeinsam hat: die Hauptlast wird der jüngere Teil der Bevölkerung tragen müssen. Da es in diesem Land Tradition hat, vor Bundestagswahlen mit Versprechen zu Rentenerhöhungen auf Wählerfang zu gehen, bin ich gespannt, was aus dieser Konfliktlinie wird.

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