Beiträge von O. Meier

    Da steht ja drin:

    "Viele Lehrkräfte seien allerdings ohne einen solchen Zuschuss zu Klassenfahrten bereit, sagt der SPD-Abgeordnete Marcel Hopp. In dem Fall steht der Klassenfahrt laut Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch nichts entgegen."


    Im Klassenfahrtenthread wurde ja ausführlich erläutert, warum anderswo diese Maßnahme verboten ist.

    Von einem Verbot habe ich nichts mitbekommen. Es nurmehr so, so habe ich das Urteil verstanden, dass man eben nicht wirksam auf die Erstattung der Dienstreisekosten verzichten kann. Wenn also jemand eine Reise beantragt und sie sagt, sie zahle selbst, muss sie trotzdem eine Erstattung bekommen. Die zitierte Abgeordnete kennt sich da wohl nicht aus, was sie aber nicht davon abhält, den Hafen aufzureißen. Die Bezeichnung als „Zuschuss“ ist übrigens eine arge Unverschämtheit. Es ist ja nicht so, dass die Dienstherrin hier irgendwelche Bonbönchen gewährt, vielmehr trägt sie die Kosten, die sie zu tragen hat.


    Ich kann nur ernsthaft und dringend auch an die Berliner Kolleginnen appelieren, sich da nicht auf Spielchen einzulassen. Kein Geld, nicht fahren, fertig. Die Schülerinnenvertretrerin ist ja schon fleißig dabei Druck aufzubauen. Es sei eine „gute Sache“, wenn die Lehrerinnen etwas verschenken. Womöglich ist das für die, die dadurch eine Extra-Woche Urlaub statt Unterricht bekommen, eine gute Sache. Für die, die Überstunden machen und dafür noch zahlen sollen, ist das vielleicht gar nicht so gut.


    Lasst euch davon nicht einlullen, fahrt nicht. Es ist nicht eure Entscheidung, sondern die der Senatorin.


    Damit werden Lehrkräfte erheblich unter Druck gesetzt, keine Spielverderber zu sein.

    Ja? Und? Wie alt seid ihr? Ich habe kein Problem Spielverderberin zu sein. Immerhin ist das kein Spiel, sondern meine Arbeit, für die ich bezahlt werde.


    Wenn's hilft, drucke ich mir auch „Spielverderberin“ aufs T-Shirt.



    Ob Sparen im Bildungsbereich jetzt so der Weisheit letzter Schluss ist, mag bezweifelt werden. Aber wenn es an Schulen etwas zu sparen gibt, dann sollte man tatsächlich bei den Klassenfahrten anfangen.

    Wahrscheinlich hast du eben einen hohen Anspruch an deine Arbeit

    Wenn 500€/Jahr einem hohen Anspruch entspricht, welchen Anspruch an ihre Arbeit hat jemand, die


    - 200 €/Jahr oder


    - 0 €/Jahr


    ausgibt?


    Und. Was ist bei 3000€/Jahr?

    Mein Mann und ich haben völlig getrennte Kassen. Wir investieren unterschiedlich in unsere Altersvorsorge, haben getrennte Versicherungen und und und.

    Das sieht der Staat anders. Mit der Eheschließung habt ihr euch auch finanziell aufeinander eingelassen. Den Status wirst du auch bei der Auflösung der Ehe (aka Scheidung) nicht mehr los, weshalb meist eine der anderen Unterhalt zahlen muss.


    Dieser Deal ist dann auch die Rechtfertigung für eheliche Steuervorteile wie das Ehegattinnensplittig.

    Claus Weselsky war Vorsitzender der GDL, der Gewerkschaft der Lokführer und darin waren die verbeamteten Lokführer organsiert.

    Wohl auch. OK. Aber das sind wohl keine Landesbeamtinnen, oder? Was also hätte Claus Weselsky mit der Lage in NRW zu tun? Die dortigen Landesbeamtinnen sind wohl keine Lokführerinnen.

    Ja, es gab mal eine Zeit da war die Deutsche Bundesbahn ein Staatsbetrieb mit verbeamteten Lokführern. Damals hieß es aber noch: "Wir fahren bei jedem Wetter." Heute werden die Fahrpläne bei der DB AG hingegen nur noch geschätzt.

    Mag sein. Aber auch hier verstehe ich den Nexus zu NRW nicht.

    Meine Frage war eher dahingehend, dass ein Claus Weselsky

    Claus Weselsky war Vorsitzende einer Gewerkschaft, AFAIR, keine Beamtin und auch keine Vertreterin von Beamtinnen. Aber das nur am Rande. Wie kamen wir drauf? Ist mir unklar. Okay, du bist Fan von Claus Weselsky und fandest gut, was sie gemacht hat. Ich entsinne mich noch, wie du die Streiks bei der Bahn bejubelt hast. Geschenkt. Was hat das hiermit zu tun?


    Was die Verbände in den Untiefen ihrer Internet-Auftritte schreiben, interessiert doch eh niemanden.

    Und was wir im einem Marginal-Forum dazu schreiben interessiert noch nicht mal niemanden.

    Beim DBB NRW sowie bei VLBS und VLW finde ich dazu nicht einmal etwa auf den Titelseiten.

    Wie gesagt. Wenn du von deinem Verband etwas möchtest, solltest du mit diesem kommunizieren.

    Wo ist ein Claus Weselsky, wenn ihn braucht?

    Die ist wohl in Rente. Wofür brauchst du sie denn? Und warum sollte sie springen, wenn du rufst? Wegen deiner höflichen und zurückhaltenden Art?

    Ich spreche von Ordnern, Laminierfolien, Fotokartons, Ablagen, Pfeife für Sport usw. Da kann mir doch keiner sagen, dass er das nicht selber kauft. Worin lagert ihr eure Materialien?

    Was ist ein Fotokarton? Geht da nicht auch ein umgewidmeter Schuhkarton? Sport unterrichte ich nicht, bei der ehrenamtlichen Trainertätigkeit brauche ich keine Pfeife. Wenn ich mir aber in den Mund stecken wollte, wäre das wohl meine eigene[*]. Da bin ich aber bei einer einmalig Anschaffung unter 500 Euro.


    Bei allem anderen sage ich dir, dass ich das nicht „selber“ kaufe.



    Wenn ich nichts kaufen würde, könnte ich keinen Unterricht machen

    Nochmal: Wenn das Material wichtig ist, muss man die Schulträgerin in die Pflicht nehmen.


    Womöglich verwechselst du Ursache und Wirkung. Du konstatierst, du müsstest kaufen, weil die Schulträgerin nichts kauft. Vielleicht ist es aber so, dass die Schulträgerin nichts kauft, weil es dazu keinen Anlass gibt. Genug Material ist da, die Kolleginnen kümmern sich.


    [*] Auch ich möchte mal dem höchsten Sakrament in diesem Forum huldigen, der Anekdote. Ich durfte mal bei einem Sport-Unterrichtsbesuch dabei sein. Die jungen Menschen hatten den Auftrag, sich selbstständig warm zu machen. dazu liefen sie im Wesentlichen in der Runde 'rum und variierten ihre Bewegungen. Die Lehrerin stellte sich dann in die Mitte und hob eine Hand hoch (fast gestreckter Arm) — es erfolgte kein akustisches Signal Es dauerte keine Minute, da standen die Schülerinnen und schauten zur Sportlehrerin. Sie benannte eine spezifische Aufwärmübung, für das, das kommen sollte. Die Schülerinnen taten wie geheißen und schauten dann wieder zur Lehrerin. So ging das in der ganzen Stunde. Pfeife? Die Antwort dürfte klar sein.

    Ich hab allerdings auch eine Freundin, die in Bayern ihr GS Ref gemacht und vor der UPP 30 hübsche, einheitliche Sitzkissen für den Erzählkreis genäht hat. Passend zur Gardine

    Überlegt mal, was in der Zeit an Unterrichtsvorbereitung hätte passieren können.


    Ich teile die Ansicht, dass die Grundschule die wichtigste Schulform ist. Auch, weil man vieles hinterher schwer reparieren kann. Ich möchte mich aber nicht mit der Erklärung zufrieden geben, dass die Sitzkissen die falsche Farbe hatten, wenn bei uns junge Menschen aufschlagen, die die Grundrechenarten nur dürftig beherrschen — oder gar nicht.


    Ja, das Ambiente des Lernortes kann unterstützend wirken. Manchmal schlagen so Dinge aber auch um und die Nebensache wird zur Hauptsache. Womöglich könnte man sich gelegentlich mal neu fokusieren.

    der selbstgefällige Ton dabei gefällt mir aber gar nicht.

    Der Vorwurf kommt etwas pauschal daher. So wissen wir leider nicht, was du denn nun in störendem Maße als selbsgefällig empfindest.


    Mich hingegen stört der Tonfall, in dem schon mal vorgetragen wird, dass das nicht anders gehe, ohne das private Material sei kein Unterricht möglich und dann hätte die Kids noch nicht mal ein Puzzle in der Regenpause. Und überhaupt, beurteilen könnten das nur Grundschullehrkräfte. Niemals istvein Blick von außen angemessen. Die ganze Weltrettungsrhethorik finde ich mehr als selbstgefällig. Und. Es ist der falsche Ansatz. Nochmal. Wenn die Sachen wichtig sind, muss man ob dieser Wichtigkeit die Schulträgerin in die Pflicht nehmen. Sie Wichtigkeit ist ein Argument gegen die Privatkauferei. Auch deshalb, weil der Lernerfolg der Kinder ja wohl nicht vom Geldbeutel der Lehrerin abhängen kann. Es reicht wohl schon, dass er vom Geldbeutel der Eltern abhängt.


    Was die Weltrettung anbetrifft. So musste sich Barry Allen in den Schriften der Siebziger oder Achtziger schon den Vorwurf gefallen lassen, dass die Superheldinnen erst die Superschurkinnen hervorrufen („Seit dein Herz im Supertempo schlug, ...“). Heißt, ihr rettet die Welt nicht mit den privaten Anschaffungen. Ihr beruhigt euer Gewissen (was legitim ist). Aber das Problem löst ihr nicht, ihr persistiert es. Indem ihr der Schulträgerin die Verantwortung abnehmt, macht ihr es ungehörig leicht.

    Wobei sich auch das dann hoffentlich mit der Arbeitszeiterfassung ändert. Wenn das 15 minütige Warten aufs Hochfahren des alten Rechners dann auf einmal Arbeitszeit ist und jeder Computerstart so Kosten in Höhe von 7,50 € verursacht (ich habe jetzt einfach mal einen Verrechnungssatz von 30€/Stunde angenommen), wird ein neuer Computer, der schneller startet, auf einmal die günstigere Alternative.

    Da habe ich keine Hoffnung. Die Kolleginnen werden mehrheitlich die „erfasste“ Arbeitszeit so hinmogeln, dass keine die Überstunden bemerkt.

    Toller Vergleich.

    Das ist so, wie wenn jemand die Reinigungskraft schwarz arbeiten lässt und das damit begründet, dass ein Politiker seine Flugmeilen missbraucht hat.

    Nein, das hat mit den Zitierten nichts zu tun. Es geht darum, dass Schulträgerin und Dienstherrin in der einen Richtung total pingelig sind (sie könnten ja auch das private Drucken pauschal erlauben), in der anderen aber sehr großzügig, indem sie unsere privaten Ressourcen gerne einplanen. Immer danach, ob sie selbst Begünstigte sind oder auch mal etwas abgeben müssen.


    Dass Lehrerinnen unentwegt private Computer nutzen, weil der Schrott, den die Schulträgerin uns hinstellt, es einfach nicht bringt, haben sie voll drauf. Bei uns war die Begründung für die Anschaffung von iPads, dass die Kolleginnen ja alle schon Laptops hatten, die müsse man nicht kaufen. Harhar, einige haben PRIVAT Laptops. In der Nutzungs„vereinbarung“ für die iPads steht dann aber, dass die private Nutzung derer nicht zulässig sei.


    Das hat alles nichts mit Veruntreuung, Korruption oder Diebstahl zu tun. Das ist einfach nur assi.

    Ich hoffe, die Asymmetrie fällt auf. Wenn Lehrerinnen für hunderte von Euro Zeuch in die Schule schleppen, alles OK. Tausende Euro teure private Computer für die Schule benutzen, alles OK. Usw. Und wenn dann mal einen etwas in der Schule druckt, kursiert hier der Begriff Diebstahl. Merkt ihr was?

    Maylin85: Vielleicht hast du wirklich keine oder falsche Vorstellungen von Grundschulen.

    Ich glaube nicht, dass die Vorstellungen falsch sind. Vielmehr ist falsch, was die Handelnden (auf allen Ebenen) statt dessen veranstalten.

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