dass zuerst Mikael und dann du meine Prioritätensetzung und meine Vorgehensweise deutlich in Frage gestellt haben.
Und diese Frage würde ich gerne erneut stellen. Wenn es um die Entscheidung, wie wir unsere Zeit investieren, sollte doch wohl die Unterrichtsqualität einen gewissen natürlichen Vorrang haben, weil es nunmal der Kern des geschäfts ist, oder?
Was ich "inneren Immigranten"
Ich bevorzuge mich als inneren Emigranten zu sehen. Den Begriffe Immigration hatte ich etwas unbedacht übernommen. Und eigentlich macht "innere Immigration" nicht so richtig Sinn.
aber ein Stück weit absprechen würde, ist die Berechtigung sich nur über die Situation zu beschweren.
Machen Sie aber trotzdem. Warum sollte ich mich nicht darüber echauffieren, wenn ich ungerecht behandelt werde? Aber ich kann mittlerweile mit Unzulänglichkeiten leben und muss mir nicht einreden, ich müsse die Welt retten. Wenn der Kopierer keinen Toner hat, weil der Techniker, der sich laut Wartungsvertrag kümmern sollte, eh nicht auftaucht, kann ich ein Fass aufmachen und versuchen herauszufinden, wer beim Schulträger zuständig ist, ich kann selbst den Toner wechseln und mir die Klamotten einsauen, oder ich mache einfach mal keine Kopien. Lehrer vor uns sind Jahrzehnte und Jahrhunderte ohne Kopien ausgekommen, das werde ich auch mal einen Tag überleben.
Es sind diese ganzen Kleinigkeiten, die mir ständig den Spaß verderben wollen, von denen ich mich nicht mehr nerven lasse. Natürlich steckt dahinter ein systemischer Fehler, aber das zu wissen, bringt mich auch nicht weiter. Also übe ich mich in Gelassenheit.
Ich glaube nicht, dass ich mir die Berechtigung, Fehler zu benennen (mich also zu beschweren) mit irgendetwas erkaufen muss. Was, lieber WillG, ist denn deiner Ansicht nach, die Voraussetzung dafür, dass man sich beschweren darf?