Seit wie vielen Jahren sind Sie Lehrer?
In Deutschland seit drei Jahren, zwischendurch ein Jahr in Österreich.
Welche Fächer?
Deutsch und Englisch (die gefürchtete Zwei-Sprache-Kopplung),
Geschichte und Religion sowie Wirtschaftskunde-
Wenn Sie sich an ihre Vorstellungen vom Lehrerberuf in der Studienzeit erinnern und diese dann mit ihren tatsächlichen Erfahrungen im Schulalltag vergleichen, wo sehen Sie grundlegende Unterschiede?
Nun, ich ging nicht davon aus, dass Lehrer ein Erholungsberuf ist, aber ich konnte mir tatsächlich nicht vorstellen wie aufwändig das Lehren so ist: Vorbereitungszeit, ggf. Nacharbeit, Korrektur, dann noch Klassenarbeiten vorbereiten, dann halt man mal eine Konferenz, dann schauen die Eltern mal vorbei, dann will der Schulleiter mal was und so weiter und so fort.
Wie bereiten Sie Unterrichtsstunden vor und wie viel Zeit benötigen Sie durchschnittlich dafür?
Variiert - wie bereits gesagt wurde -, nach Fach und Thema und nach Klasse.
Was sind Ihre größten Probleme im Schulalltag? Wie gehen Sie damit um?
Überblick, Organisation und, ganz schlimm: Namen lernen.
Haben sie bereits berufsbedingte Gesundheitsprobleme?
Raue Hände von der Kreide. Aber das ist ja an sich kein großartiges Problem
Wie wecken Sie bei den Schülern das Interesse für das Fach?
Medien nutzen. Interesse wecken. Gerade im Fach Geschichte wichtig: Bezug der Vergangenheit zur Gegenwart. Viele Schüler kommen nämlich häufig mit einer Einstellung a la "Was bringt mir das, wenn ich weiß, was vor 100 Jahren mal war?" in den Geschichtsunterricht. Was auch immer gut kommt: Zeitzeugen. Geht natürlich nicht bei jedem Thema, Reformation ist hierbei beispielsweise eher ungünstig, aber grade zum Nationalsozialismus oder so prima geeignet.
In welchen Jahrgangsstufen unterrichten Sie am liebsten?
Alles außer 5 und 6. 7 grad noch so.
Worin sehen Sie für sich die Hauptaufgabe als Lehrer, besonders im Bezug auf Ihr Fach/Ihre Fächer?
Allgemein natürlich: Selbstständigkeit. Ordnung. Oranisation. Übersichtlichkeit (Heftführung, z. B.).
Was bei anderen Fächern wie bspw. Religion eher im Vordergrund steht, sind natürlich so Sachen wie "christliche Werte und Moralvorstellungen vermitteln" ...
In Wirtschaftskunde ist es bspw. eher vordergründig, die Schüler mal ganz klipp und klar aufzuklären, was es bedeutet, wenn bspw. real,- Wal*Mart aufkauft und was dann überhaupt mit den Leuten von Wal*Mart passiert und generell wie ein Preis zu stande kommt und so Krams.
In den Fremdsprachen dann eher so Sachen wie sich - im Ausland - verständigen zu können, ohne, dass diverse Engländer sich am Kopf kratzen und fragen, was der Schüler denn auszudrück versucht
Tja, und in Geschichte? Zeigen, was die Leute früher so gemacht haben. Und das es nicht immer richtig war, was die Leute damals so gemacht haben. Es heißt ja so schön "Aus Fehlern lernt man". Aber wo steht geschrieben, dass man nur aus seinen eigenen Fehlern lernen könnte (z. B. Verblendung des Volkes im Nationalsozialismus etc. pp.).
Welche Medien nutzen Sie im Unterricht? Nutzen Sie auch Power-Point?
Ganz klar: Ich liebe meine Tafel
Klar, auch noch andere Medien. Der Standard: OHP, auch wenn manchmal schwierig zu bedienen. TV/Video/DVD. Computer und so finde ich tendenziell eine gute Sache, ich kenne mich damit aber zu wenig aus, setze das also im Unterricht eher nicht ein.