Jetzt musste ich direkt raufscrollen, ob tatsächlich DU der Threaderöffner bist.
Ehrlich gesagt, finde ich das, was du schreibst, nicht grad zu weich und lieb. Ich nehme mal an, du schreibst von Schülern über 10. (?) Da weiß ich ja nun nicht, wie ich selber tun würde - für die Grundschule klingen deine Konsequenzen jedenfalls ziemlich gestreng.
'Draußen sein' ist quasi eine Strafe, es wird militärisch gestoppt und aufgezeichnet, .. bleibt da noch Platz für Verständnis und Menschlichkeit?
Du schreibst, du hast das Gefühl, dass etwas fehlt - vielleicht lieg' ich jetzt komplett daneben, dann entschuldige ich mich gleich im Vorhinein, aber mir fehlt beim Lesen der Draht zu deinen Schülern. Man kriegt den Eindruck du wärst Fräulein Rottenmeyer und müsstest Monster unterrichten. Sicher kommt das so geballt geschrieben nur so rüber, vielleicht bist auch nur grad schulmüde ... noch strenger fände ich jedenfalls nicht nötig.
Ein Tipp noch, (auch nur, für den Fall, dass du es nicht sowieso so machst): bei all den Sanktionen die persönliche Befindlichkeit rauslassen, also nicht verärgert oder gekränkt oder gar zornig sein, wenn man die Konsequenzen durchzieht - wenn es so vereinbart ist, dann wird es eben so geahndet, egal, ob streng oder nicht, da braucht man sich persönlich gar nicht reinzuhängen, dann ist man auch nicht so leicht genervt davon.
@ Nika:
die Beschimpfungen eskalieren in meiner Klasse zum Glück nur selten - ich weise dann darauf hin, dass niemand so angesprochen werden will, und deshalb auch niemand das Recht hat, mit anderen so zu reden - in der konkreten Situation würde ich vermutlich nur sagen 'so reden wir nicht miteinander'
permanente Quatscher setze ich auseinander, oder auch mal allein, oder ich schicke sie auch mal für ein paar Minuten vor die Tür - einmal vor ein paar Jahren habe ich den ganzen quatschenden Gruppentisch vor die Türe geschickt und gesagt, wenn sie fertiggetratscht haben, sollen sie wieder kommen, wir wollen herinnen in Ruhe arbeiten - das hat lange nachgewirkt ;).
Einen Schüler habe (hatte - nun sind sie ja in den Ferien) ich, der hat ADS und macht ständig nervende Geräusche oder wetzt mit den Beinen, Händen, ... hin und her - den hab' ich mal die Stiegen bis in den obersten Stock raufgeschickt, denn offenbar brauchte er Bewegung. Hat auch gewirkt - kann man aber natürlich nur ab und an machen :).
Vieles funktioniert außerdem mit ein wenig Humor, mit unerwarteten Reaktionen, mit (unerwartetem *g*) Verständnis für die Situation,...
und immer funktioniert es, das Kind ernst zu nehmen - niemand stört nur, damit es laut ist - sich dessen bewusst zu sein, entspannt eine Situation oft schon wieder.
Und manchmal bin ich einfach nur fürchterlich genervt von den Störungen und äußere das dann auch so - aber wenn ich genau bin, liegt es dann oft genug 'auch' an mir, am Schlafmangel, am Stess, an was weiß ich - die Kinder waren vielleicht gar nicht anders als sonst, nur mein Nervenkostüm war nicht dick genug.