Beiträge von Herzchen

    Und warum gebt ihr die Verantwortung nicht an die Eltern weiter? Denkt ihr, dass das im Zweifelsfall nicht halten würde, versicherungs- und haftungstechnisch?


    Ich bin ja nun neben meinem Lehrerdasein auch mehrfache Mutter, und ich kann es als solche überhaupt nicht leiden, wenn die Schule meint, alles für mich regeln zu müssen und mir jegliche Verantwortung für meine Kinder abspricht. Ich schätze, dass es vielen Eltern so geht.

    Zitat

    Original von oktoberfeld
    ...ehrlich gestanden verstehe ich die Trennung nicht, die in einigen Beiträgen hier durchleuchtet; für mich war Lesen und Schreiben immer ein zusammenhängender Prozess.


    Aus meiner Erfahrung heraus motiviert zum Schreiben oft, wenn ein klarer Adressatenbezug vorhanden ist (Briefkasten etc. halte ich deshalb auch für eine sinnvolle Idee): Einladungen, Mitteilung an die Eltern, kleine Gedichte und Geschichten für jemanden, den man mag, kleine Texte zu Bildern usw...


    Danke schon mal für eure Ideen, da kann ich tatsächlich einiges davon gut brauchen.


    @ oktoberfeld - zur Trennung:
    Unsere Fibel trennt das Lesen ganz bewusst vom Schreiben, weil es den Schwächeren anscheinend leichter fällt, sich auf EINE Sache zu konzentrieren.


    Mir fiel heute z.B. wieder auf, dass ein Bub zwar alles lesen kann, aber als er Becher schreiben wollte, nicht wusste, wie das "ch" geht, obwohl das bei unseren momentanen Erarbeitungsbuchstaben /-lauten dabei ist, und er es deshalb im Schreibheft häufig geschrieben hat. Es entsteht also offenbar für manche Kinder keine Verknüpfung zwischen dem Lesen und dem Schreiben.

    Zuerst wird MEINE Frage beantwortet! :P


    Na gut! :D
    Ich denke es sind mehrere Faktoren:
    - zum Einen arbeite ich mit einem Lehrwerk, das lange Zeit NUR liest, viel Silbenlesen enthält und zu dem es ein tolles PC-Programm gibt. (Lilos Lesewelt)
    - zum Anderen hatte ich viele Kinder, die schon knapp an der Grenze zum Lesen können waren, als sie in die Schule kamen, denen nur noch ein kleiner Schubs fehlte
    - außerdem arbeite ich fast nur frei, und dass manche schon ganze Bücher lesen (und dafür eine Bücherliste samt Stempel, Urkunde,... führen und nach Fertigbringen der ersten Liste ein Geschenk bekommen) hat den Ehrgeiz etlicher Kinder sehr angespornt !!


    Ich lasse also viel Lesen (nach freier Wahl), die Leseübungen bestanden lange Zeit aus unzusammenhängenden Silbentexten, in der Klasse gibt es viele Bücher aller Sorten, aber auch viele Wort-Bild-Materialien, SilbenSchnipp-Schnapp, Buchstabenladen, ... z.B., und eben den PC. Die Fröhlerkartei habe ich auch, auch die mögen einige Kinder sehr gerne.

    Wie bringt man Erstklässler zum Schreiben?


    Ich mein', wenn sie müssen, klar, aber welches Angebot habt ihr außerdem noch, um sie
    a) zum Üben diverser Lernwörter anzuregen
    b) dazu zu bringen, freie Texte zu schreiben


    Meine Erstklässler sind alle total heiß auf's Lesen (und können es bereits supergut), aber Schreiben ... ?(, Null Interesse (bis auf wenige). Wenn sie schreiben müssen, scheint mir das mehr ein Nachmalen zu sein, denn ein überlegtes (oder gar auswendiges) Wiedergeben eines Wortes.


    Stempeln mögen sie übrigens auch nicht. :rolleyes:

    Bei mir nehmen die Kinder die Ohrringe jedes Mal selber raus, oder die Eltern haben mir eine unterschriebene Bestätigung gebracht, dass sie die Verantwortung dafür übernehmen, dass ihr Kind Stecker trägt im Sportunterricht. Abkleben find ich doof, erstens ist es aufwändig und zweitens tut es weh.

    Vieles, was du da niederschreibst kenne ich zu gut von mir selber aus der Anfangszeit. Vor allem dieses den Kopf nicht frei kriegen, so voll haben, dass man völlig überfordert und gestresst ist. Ich hatte immer einen Zettel bei mir (so ich ihn im richtigen Moment gefunden habe X(), und schrieb ständig auf, was mir grad wieder einfiel, was DRINGEND zu tun war (und es waren wirklich dringende Sachen!), weil ich es bis daheim wieder vergessen hätte,...
    ich fuhr mit dem Bus, und war so weit, dass ich einmal völlig erschrocken aufhüpfte und entsetzt feststellte, dass ich vergessen hatte auszusteigen, BIS ... ich kapierte, dass ich nicht zu spät dran war, sondern eh erst eine Station später raus musste. :hammer:


    DAS hat sich mit der Zeit gelegt - mittlerweile kann ich die Schule sogar mal völlig ausblenden und mein anderes Leben auch wieder genießen :).


    Das Chaos im Arbeitszimmer, pfff, ja, ich denke manchmal auch ich bräuchte eine Therapie (alle Lehrer sind ADS'ler, las ich mal irgendwo ;) ), aber da ich das restliche Haus gut in Ordnung halten kann, warte ich noch auf den Zeitpunkt, wo ich mehr Muße habe und mit der Zeit hat man ja auch immer ein besseres Ordnungssystem UND ich nehme mir immer mehr vor, Zettel auch einfach mal wieder wegzuwerfen, anstatt alles aufzuheben (und bei Bedarf eh nicht zu finden).



    Zur Unterrichstplanung /-organisation kann ich dir als Grundschullehrer nicht SO viel sagen. Aber meine Kinder gehen in die 6. und die 8. Klasse Gym. Was DIE alles selbständig daheim vorbereiten müssen (Referate, Power Point ...) und wie viel Wissen die sich schon aneignen können, da könnte ich mir vorstellen, dass man auch 11ern schon mal ein Thema an die Hand geben könnte. So in der Art, wie man in der Grundschule Projekte führt. Thema auswählen, Vorwissen mit den Schülern sammeln, gemeinsam überlegen, was man noch wissen will, diese Fragen an die Schüler zur Ausarbeitung verteilen, Präsentation und Zusammenfassung (+ Kopie für jeden) durch die Schüler selber. Das würde dich insofern entlasten, als du auch quasi, wenn du in ein Thema einsteigst, bis zur nächsten Stunde Zeit hättest, dich dann ganz konkret mit dem Wesentlichen zu befassen (nämlich das, was an weiterem Wissen gewünscht wrd), und dich vielleicht nicht so verzettelst.


    Ob das auf diese Art möglich oder sinnvoll ist, kann ich als 'Artfremder' natürlich nicht wirklich beurteilen, aber ich stelle mir vor, dass es so möglich wäre.


    Gib dir selber Zeit und versuch mehr Verantwortung an die Schüler abzugeben, DAS will ich auf jeden Fall sagen damit. =)

    Zitat

    Original von Bablin
    Danke auch Euch beiden!


    Herzchens Text kommt meinem verlorenen ziemlich nahe , etwas umgedichtet nehme ich ihn für die Schwächeren, die anderen Gedichte sind Auswahl für meine Leistungsspitze.


    Bablin



    Hallo Bablin,
    Magst du deinen umgedichteten Text auch noch hier dazu reinstellen?
    Das wäre super, dann hätten wir eine richtige Sammlung dazu ich bin mit 'meinem' Gedicht nämlich auch noch nicht ganz zufrieden, weil ich glaub', dass es für meine Erstklässler zu schwierig ist, ich ihnen aber gerne heuer schon ein Gedicht an die Hand geben würde.
    (das Jahreslied singen wir schon, aber die Monate merken sie sich dennoch nur sehr zögerlich).

    Zitat

    Original von Elaine
    Hallo zusammen,


    Jetzt frage ich mich, wie kann ich das in den WP integrieren? Wenn ich reinschreibe: Arbeit am Buchstabenordner und Arbeit am Rechenpass und Arbeit an der Werkstatt, dann kriegen das die Kleinen zeitmäßig doch gar nicht koordiniert, weil sie z.B. stundenlang Buchstaben machen und dabei das Rechnen vergessen.


    Elaine


    Ich finde, genau so kannst du es in den Wochenplan schreiben. Dann kann das Kind haltan einem Tag stundenlang Buchstaben machen und am nächsten die Werkstatt, und dann weiß es, dass es irgendwann in der Woche auch noch Mathe machen muss. Das pendelt sich sicher ein, nach einer Eingewöhnungsphase.


    Ist die ART, wie du den Wochenplan führen muss, vorgeschrieben? Wenn nicht, dann kannst den ja so offen gestalten, wie es für dich passt, und dann schreibst du eben nur das rein, was dir in der Woche wichtig ist, und der Rest ist weiterhin frei.
    Nur Mut! :)

    Jänner bringt uns Eis und Schnee.
    Zum Fasching ich im Februar geh.
    März lässt die Krokusse blühen.
    Im April die Wolken sprühen.
    Mai bringt uns den Sonnenschein.
    Juni serviert uns Kirschen fein.
    Juli ist für uns die Badezeit.
    Der August schenkt uns viel Urlaubsfreud.
    Im September ist Erntezeit.
    Der Oktober macht, dass der Drachen steigt.
    Der November stürmt gar schlimm.
    Der Dezember uns das Christkind bringt.

    Ja, ich hab den kleinen Wassermann und die kleine Hexe sogar hier, aber meine eigenen Kinder mochten die nie, jetzt habe ich irgendwie Hemmungen, sie in der Schule einzusetzen ;).


    Hast du sie schon mal ausprobiert?
    Gingen die schon für eine erste Klasse?

    ein Elterngespräch ums andere :rolleyes: - *laberlabererklär*, bei manchen hilft's, bei anderen nicht; aber sie hat volle Rückendeckung durch die Direktion; im Notfall wird weitergeleitet, dann ist es leichter auszuhalten.


    ist eine vierte Klasse - ich denke, sie ist heilfroh, wenn das Jahr rum ist

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