Danke liebe Conni und alle anderen Foristen, die bisher geantwortet haben. Eure Antworten sind sehr hilfreich und machen mir auch etwas Mut. Ich werde versuchen, einige Ratschläge umzusetzen und hoffe, dass sie klappen werden. Ich hoffe, dass diese Woche für mich besser wird, da ich merke, dass diese Situation mich permanent (und selbst am Wochenende) stresst und ich gar nicht entspannen kann.
Beiträge von Despi
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Keine Panik
1. Ans Seminar wenden. Ohne jammern, freundlich erklären: ich bin zu allem bereit, aber die Bedingungen gehen so nicht.
2. Klassenlehrer bitten, möglichst ein paar Stunden dabei zu bleiben.
3. "Scheibenwischerblick"= die ganze Zeit den Überblick behalten, wer was macht.
Z.B. "Alle packen Deutsch aus" (evtl. laminierte Fotos der Hefte an der Tafel/ Namen finden: die roten Hefte/ die Hefte aus der roten Kiste/ die Löwenhefte...) dann kontrollieren, wer das macht (=feeein, der Ali hat schon ausgepackt/ Sami, jetzt auspacken!)
4. nicht zu viel Unterschiedliches planen. Mach jede Stunde erstmal gleich.
5. Kurze Phasen, die sich morgen wiederholen (zum Begrüßen aufstehen/ Hefteintrag/ Bewegungslied, das nicht albern werden darf. Wer spinnt, muss aussetzen oder ganz abbrechen)
6. Anspruch an Unterricht erst mal runterschrauben/ Prüfung bis Herbstferien komplett vergessen. Kennenlernen geht mindestens bis Herbst.
7. Hospitieren!Danke für deine tollen Ratschläge. Allerdings möchte ich mich nicht gleich nach 1 Woche an das Seminar wenden.
Ich hoffe ja, dass ich die Situation noch innerhalb diesen Monats in den Griff bekomme.
Hast Du zu Punkt 4 vielleicht genaue Vorschläge (für Deutsch u. Englisch)? Was könnte man da denn immer gleich machen vom Ablauf her? -
Aber die sprechen vielleicht Deutsch?
Wie viele Kinder sind denn in dieser Lerngruppe (das klingt für mich nicht nach normaler Klassengröße)?
Hast du schon Rituale eingeführt?
Gibt es ein Tokensystem oder sowas ähnliches?
Was sagt die Klassenlehrerin zu der Problematik?
Was tust du, wenn das Chaos ausbricht, bzw. was hast du in der letzten Stunde getan?Denn bevor ich groß Ratschläge gebe, wäre es gut, ein bisschen mehr zu wissen Erzähl doch mal!
Deutsch sprechen können die schon (zwar nicht gut, aber Gespräche im Sitzkreis sind möglich).
Das einzige Ritual ist, dass ich die Stunde gemeinsam im Sitzkreis beginne und am Smartboard darstelle, was wir heute alles machen werden. Geplant war eigentlich, dass ich zum Schluss noch mal den Sitzkreis bilden lasse, um die Ergebnisse zu besprechen, allerdings ist dies nicht möglich, da nicht alle rechtzeitig/kaum mit den Aufgaben fertig werden.
Ob es ein Tokensystem gibt, muss ich noch herausfinden.
Die sprachlichen (Schreib-)Probleme wirken sich in den Fächern der Klassenleitung kaum aus, sodass ich denke, dass es ihr kaum auffällt.
In der letzten Stunde habe ich versucht, die Schüler einzeln mit Namen anzusprechen und ihnen mitzuteilen, dass sie gerade zu laut sind. Einen Schüler habe ich 2 mal vor die Tür geschickt. Danach hat er sich darüber lustig gemacht und gefragt, ob er erneut und diesmal für 10 Minuten vor die Tür kann...
Ich habe 17 Schüler in der Klasse. Das klingt erstmal wenig, ist aber für mich bereits mehr als genug.
Vor allem bereitet mir aber das fachliche Sorge. So wie die Klasse gerade ist, kann Sie kaum was von mir lernen. Plenumsunterricht (Sitzkreis) ist auch so nicht möglich, da jeder einen anderen Kompetenzstand hat. -
Welches Bundesland lässt seine Referendare direkt "von der 1. Stunde an sofort und ohne Unterstützung selbst unterrichten"?
Ich bin in Hamburg und glaube auch nicht, dass es die Regel ist.
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Hallo liebe alle,
ich habe vor kurzem mein Referendariat begonnen und bin mit meiner Lerngruppe (2. Klasse) total überfordert. Ich muss diese Lerngruppe in den Fächern Deutsch und Englisch unterrichten. Die Lerngruppe kommt größtenteils aus bildungsfernen Haushalten und ist sehr heterogen. Es sind zwei Schüler vorhanden, die gut sind und sich entsprechend schnell langweilen. Ich habe einen Schüler der weder lesen noch schreiben kann, der Schüler geht in meinem Unterricht total unter, da ich versuche, die breite Masse nach vorne zu bringen. Der Großteil der Schüler kann kaum Lesen, versteht Aufgaben gar nicht und hat auch ziemlich große Defizite in der Rechtschreibung.
Der Englischunterricht ist einsprachig überhaupt nicht möglich, da sich die Schüler schnell langweilen, wenn sie etwas nicht verstehen und anfangen zu stören. Auch in Deutsch ist es schwierig zu unterrichten, da die Schüler sehr oft stören und quatschen. Der Höhepunkt war eine Stunde (Englisch) in der letzten Woche in der ich absolut gar nichts unterrichten konnte, weil die Klasse außer Kontrolle war (jeder hat herumgeschrien, keiner zugehört. Die beiden leistungsstarken Schüler taten mir sehr leid, da sie wirklich was lernen wollten, aber der Rest der Klasse eben nicht). Ich bin wirklich am verzweifeln, wenn ich da an meine Hospitationen und Lehrproben denke. Ich bin da total auf mich alleine gestellt und musste von der 1. Stunde an sofort und ohne Unterstützung selbst unterrichten.
Wie kann ich in solch einer Lerngruppe die Fächer Deutsch und Englisch unterrichten? Wie bringe ich dem Schüler, der weder lesen noch schreiben kann entsprechendes bei, da ich keine Zeit für ihn habe, weil der Rest der Klasse mich schon überfordert?Ergänzung: Für alle Schüler ist Deutsch die Zweitsprache und viele sprechen zu Hause kaum Deutsch.
Ich weiß wirklich nicht weiter und überlege gerade ernsthaft, ob ich das Referendariat abbreche...
Liebe Grüße
Despi
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