Beiträge von BlackandGold

    Aber bestimmt nimmt das Land die Zahlen zum Anlass, Gelder einzustellen, um im nächsten Zug dann Abhilfe zu schaffen durch Aufstocken des Personals.

    Und wie genau soll die Stellen besetzt werden? Es ist doch nicht so, als ob es hunderte Bewerbungen auf jede Stelle in jedem Fach gibt... Da kann auch das MSB nicht "mal eben" was dran ändern.

    Deswegen finde ich übrigens die Kritik der FDP und der Grünen so bigott. Für den aktuellen Lehrermangel zeichnen doch wenn, dann die beiden vorherigen Bildungsministerinnen.
    Und selbst denen würde ich keine direkte Schuld geben. Manche Fächer sind halt seltener, schon immer gewesen und werden auch immer bleiben.

    Es wird sich in den nächsten wenigen Jahren, die hierfür leider nur noch bleiben, zeigen, ob wir ein Land der Sicherheit und des Wohlstands/ umfassender Bildung und Ausbildung für möglichst viele/ alle Menschen bleiben können. Oder ob sich etwas anderes durchsetzt. Es sieht leider, leider gar nicht gut aus. Noch bleibt die Hoffnung auf ein weiterhin bestehendes freiheitlich-demokratisches Deutschland in der Zukunft, das manche von uns als Kind noch erlebt haben und das unsere Großeltern und Eltern mit so viel Liebe und Herzblut aufgebaut hatten. Man denke als Höhepunkt bspw. an die deutsche Wiedervereinigung. Gute Nacht.

    Mein Vater, in den späten 40ern in diesem Land geboren, würde im Strahl kotzen, wenn ich ihm diesen Absatz vorlesen würde. Dann würde er eine lange Tirade über die Fiktion des "freiheitlichen Deutschlands" ablassen (denn er hat die Berufsverbote für Linke nicht vergessen) halten und sich nochmal gepflegt amüsieren über den genannten Höhepunkt, der in seiner Durchführung eine Katastrophe für die damals neuen Bundesländer war.

    Und was mich angeht? Das ist nicht druckreif.

    Da die Aufnahme auch nicht nach Leistungskriterien wie Schulformempfehlung erfolgt, sondern durch das Los, kriegt man am Ende sowieso nicht das bevorzugte Schülerklientel, sondern "irgendwas". Im Sozialindex unterscheiden sich die Gymnasien an diesem Schulort auch nicht sonderlich, also unterm Strich alles völlig egal, ob sich durch irgendeine Statistik mininal das Anmeldeverhalten verändert.

    Für Gesamtschulen ist das dann anders:

    "Die Zuordnung zu den Leistungsgruppen sei durch eine Berechnung auf der Basis des sog. Wuppertaler Schlüssels erfolgt, der verbindlich für alle Schulen vorgegeben sei. Das hier erzielte Aufnahmeverhältnis von 55 Schülern aus der Leistungsgruppe 1 und 57 Schülern aus der Leistungsgruppe 2 sei ausgewogen. Ein absolut gleiches Verhältnis sei auch hier nicht vorgesehen. Wie der Schwellenwert für die Bildung der Leistungsgruppen angesetzt werde, entscheide die Schulleitung für jedes Aufnahmeverfahren neu. Dabei orientiere sie sich an der Zusammensetzung oder an den schulischen Leistungen der Schülerschaft. Der Schwellenwert sei auch abhängig vom jeweiligen Standorttyp und könne daher innerhalb einer Gemeinde für die dortigen Schulen des gleichen Typs unterschiedlich ausfallen."

    Quelle: https://openjur.de/u/2143450.html (Ich zitiere hier aus einem Gerichtsbeschluss, weil man sonst im Netz kaum öffentliche Informationen zum Wuppertaler Schlüssel findet)

    Wenn man nun viele Anmeldungen hat, kann man das Losverfahren nutzen und erhält dann auch ca. 50% aus Leistungsgruppe 1, was eher die Kinder mit der höheren Schulformempfehlung sind.

    Das kann ich natürlich nicht beurteilen, ich denke ans allgemeinbildende Gymnasium.

    Frage für deinen Fall: ist die Schule nicht trotzdem für die Theorie zuständig und der Betrieb für die Praxis?

    Ich habe mal bei Verfahrensmechanikern für Kunststoff versucht, theoretische Grundlagen für die von denen in der Praxis verwendeten Kunststoffe zu legen. Also ganz banal "Warum ist ein Elastomer ein Elastomer", Verknüpfung von Mikrostruktur zu makroskopischen Eigenschaften. Fanden die unglaublich schwer, lieber weiter die Übungshefte der IHK durcharbeiten für die Prüfung. (Was mir die Kollegen auch gesagt hatten, seitdem verstehe ich warum das Unterrichten in diesen Bildungsgängen so einfach vorzubereiten ist für manche)

    Zur Sache:

    Und weil du dir die Fragen auch so gestellt hast, hast du sicher auch danach gegoogelt, ob sich das mal jemand systematisch angeschaut hat. Natürlich hat das mal jemand und natürlich ist es so, dass es nicht nur ein klischeehafter persönlicher Eindruck ist, um den es hier geht, sondern um ein belegbares Phänomen.

    https://dl.motamem.org/microsoft-atte…rce=chatgpt.com

    Ja klar, jetzt kommt gleich irgendeine Klugscheisserei über irgendwelche methodischen Mängel der Untersuchung und uuh ... auch noch von Microsoft, aber faktisch wird hier mal wieder nur irgendwas dahergeschrieben und gegen Anekdoten mit Anekdoten "argumentiert" ohne irgendwelche Quellen zu nennen, wenn man schon meint, die Anekdoten der Gegenseite als gefühlten Bullshit abtun zu müssen.

    Hier dann obligatorische Klugschiss: Ob das wirklich bereits eine "Studie" ist, kann ich anhand der Hochglanzpräsentation nicht beurteilen. Letztens habe ich eine deutlich statistisch besser aufbereitete Studie zu den üblen Folgen von Social Media gesehen, die eher was Deutlich anderes als die Microsoft-Studie sagte (weniger Leistungsfähigkeit, mehr Depressionen, Jugendliche besonders betroffen, etc.) und die fand ich auch bereits fragwürdig (man spreche mir nach "Korrelation ist nicht Kausalität").

    Das Ganze läuft daher *im Moment* für mich auf eine persönliche Überzeugung hinaus. Über eine sozialwissenschaftlich oder psychologisch saubere Studie zum Thema würde ich mich durchaus freuen, dann kann ich meine Meinung (anhand persönlicher Empirie) nämlich mal hintenanstellen und wieder faktenbasiert arbeiten. Ist mir eh lieber.

    Eine Ordnungsmaßnahme ist für den betroffenen Schüler nicht hilfreich, ja. Aber das ist auch nicht das Ziel einer Ordnungsmaßnahme. Sie ist keine pädagogische Maßnahme. Sie dient der Herstellung der Ordnung in der Schule und ermöglicht, dass andere Schüler angst- und störung zur Schule kommen und Lehrer störungsfrei ihren Unterricht halten können. Ordnungsmaßnahmen sind für mich vor allem ein Opferschutz. Dem Täter helfen sie in der Tat nicht. Da müssen anderen Maßnahmen her von Verstärkerplänen über runde Tische mit Beratern und Sozialarbeitern bis hin zur Vermittlung an außerschulische Einrichtungen. Ordnungsmaßnahmen üben oft auch Handlungsdruck auf die Eltern aus, die nur so aus dem Quark kommen. Und die Kids finden es nach drei Tagen auch nicht mehr cool, zu Hause herumzusitzen, während die peer group in der Schule sich ohne sie weiterentwickelt. Man kriegt nichts mehr mit, doof.

    Die beschriebene Schule ist ein Beispiel dafür, wie alles aus dem Ruder laufen kann, wenn eine Schulleitung schwach ist und nicht handelt oder den Aufwand von Ordnungsmaßnahmenkonferenzen scheut.

    Und idealerweise werden sie zusätzlich von pädagogischen Maßnahmen flankiert, sich auf das Fehlverhalten beziehen.

    Jetzt mal Hand aufs Herz:

    Beobachtet ihr das bei euch selbst nicht auch? Es fällt mir auch zunehmend schwerer, mich einfach nur auf eine Sache zu konzentrieren. Ich muss häufiger bewusst das Handy zur Seite legen und selbst dann…

    Tatsächlich habe ich deswegen per GPS einen Bereich um die Schule gelegt, an welchem mein Handy keine Nachrichten mehr anzeigt. Damit ich das gar nicht erst in die Hand nehme und ein schlechtes Beispiel an.

    Spannendes Thema, denn das haben wir gerade regelmäßig. Da wir im Aufbau sind, haben wir eine sehr dünne Personaldecke, gleichzeitig aber auch nur Schüler:innen, die nicht nach Hause geschickt dürfen. Zuletzt gab es die Notbremse, wir haben die Eltern am Vortag informiert, dass der Nachmittagsunterricht entfällt, denn es war schlicht niemand mehr da.

    Ich habe als Post-Doc 23 Monate lang 2,5 Stunden einfacher Weg gependelt. Dabei war der längste Teil ein ICE von Großstadt zu Großstadt, mit Sitzplatz normalerweise. Mit 4-Tage-Woche.

    Ich empfand das als sehr belastend und würde das im Referendariat niemanden empfehlen.

    Ist bei uns auch so. Nur, dass durch jahrelanges Durchwinken von Dauerschwänzern die Fehlzeiten mittlerweile bei deutlich über 50% im Schnitt(!) liegen (ausgenommen ist das berufliche Gymnasium). Seit letztem SJ sind teilweise ganze Klassen nicht da, sodass ich zur 1+2. Stunde alleine im Klassenraum sitze..

    Die meisten KuK haben resigniert. Komme ich in die Klasse, spielen alle SuS am Smartphone (so weit so "gut") aber es wird einfach nicht weggepackt, auch, nachdem der Unterricht dann begonnen hat. Ganz offensichtlich setzen meine KuK den Schulvertrag nicht um in dem das Handy im Klassenraum nichts außerhalb der Tasche zu suchen hat. Fehlverhalten wird nicht geahndet, Attestpflicht wird häufig nicht ausgesprochen weil das ja "ein heißes Eisen" sei usw. Ich vertrete mittlerweile den Standpunkt, dass wir uns nicht wundern müssen wenn die SuS uns so auf der Nase herumtanzen. Wer nach 4 verpassten Nachschreibterminen kommentarlos auch noch den 5ten bekommt, ohne dass man sich als Lehrkraf dazu äußert, weil ja alles attestiert sei der kommt als Lehrer seinem Erziehungsauftrag nicht nach. Was lernen die SuS denn daraus? Ich brauch nur zum Arzt gehen, irgendwas erzählen und dann gehe ich mit dem lustigen Zettel irgendwohin und kann ne Woche chillen?! Das kanns doch wohl nicht sein. Und in der Ausbildung wundern sie sich dann, dass der Chef darauf besteht, dass man nicht 30 Minuten zu spät kommt.

    Ich hab in meinen männlich dominierten Klassen in technischen Bildungsgängen den Vorteil, dass ich auch mal etwas deutlicher werden kann. Dann benutze ich auch mal Sprache, die meine Klientel etwas besser versteht sodass es bei mir im Unterricht dann meist geregelt abläuft. Aber ich muss diesen Kampf in jeder Stunde erneut führen da die restlichen KuK darauf nichts geben.


    Noch hab ich die Kraft das durchzuziehen, da ich es als meien Aufgabe ansehe auch auf sowas zu achten, aber wenn ich sehe, dass man die gleiche Kohle auch ohne diesen ganzen Stress verdient bekomme ich langsam meine Zweifel ob das aus Gründen der psychischen Gesundheit so klug ist...

    Lass dich versetzen. Ich habe zwar jetzt mehr Arbeitsstress als am BK (weil ich tatsächlich unterrichten muss und nicht nur Dompteur spiele), aber es bleibt mir ein besseres Gefühl zurück.

    Werden denn Tests bei unentschuldigtem Fehlen nachgeschrieben? Bzw. könnte man den Schüler, sobald er wieder auftaucht, den Test unangekündigt schreiben lassen?

    Das hängt dann wohl von der jeweiligen APO ab.

    In der APO-S1 steht:

    "Ein Leistungsnachweis ist nur nachzuholen oder durch eine in der Regel mündliche Prüfung zu ersetzen, wenn dieser von der Schülerin oder dem Schüler aus von ihr oder ihm nicht zu vertretenden Gründen nicht erbracht werden konnte. Andernfalls wird die fehlende Leistung wie eine ungenügende Leistung bewertet." (VV 6.5 zu §6 Abs. 5)

    APO-S2 ist länger und komplexer, geht aber in dieselbe Richtung.

    Sprich: Solange eine Entschuldigung vorliegt (kein Attest), scheint es mir so zu sein, dass Leistungsnachweise nicht nachholbar sind. (Edit: Der Satz war Quatsch.)

    Valerianus

    Entschuldige bitte, ich habe mich bei deinem Beitrag verlesen bzw. wurde falsch getriggert. So wie du es klargestellt hast, ist es natürlich korrekt. :)

    (Warum ich getriggert wurde: Ich hatte in der Vergangenheit einen Kollegen, der grundsätzlich jede unentschuldigte Fehlstunde als 6 wertete, weil er ja Leistungen hätte erfassen können, mit dem bin ich als Klassenlehrer ziemlich aneinandergeraten. Da er aber vergass, anzumahnen, waren alle seine 5en zur Versetzung dann eh unwirksam.)

    §48 Absatz 4 und 5 Schulgesetz NRW - entschuldigt verpasste Leistungsnachweise (mündlich wie schriftlich) werden nachgeholt bzw. durch andere Prüfungen (z.B. Feststellungsprüfung) ersetzt. Unentschuldigt verpasste sind schlicht ungenügend.

    Da haut auch kein Jurist irgendwas, wenn es eine gesetzliche Regelung gibt.

    Das ist falsch.

    Unentschuldigtes Fehlen ist keine Verweigerung nach §48 Abs. 5 SchulG NRW. Denn für eine Verweigerung muss überhaupt die Möglichkeit bestanden haben, die Leistung zu erbringen.

    Das Thema haben wir mWn im Forum schonmal häufiger durchgekaut. Mindestens in meinem Regierungsbezirk hat Dezernat 48 da auch schon mehrfach Widersprüchen gegen solche Notengebungen Recht gegeben.

    Langes unentschuldigtes Fehlen ist ein Bußgeld-Thema.

    Das Abnehmen eines Handys in Einklang mit dem - übrigens verwaltungsrechtlich auch haltbarem - Verbot der Handynutzung während des Unterrichts ist mit Sicherheit kein grob fahrlässiges Handeln. Tatsächlich dokumentiere ich aber den Zustand des Gerätes, nachdem der Schüler es mir vorgelegt hat, bevor ich es transportiere. Es gab auch an unserer Schule bereits vereinzelte Fälle von späteren Versuchen, Schäden am Handy auf Lehrkräfte zu schieben und dann Ansprüche geltend zu machen. Diese haben sich aber letztlich immer wieder als haltlos herausgestellt.

    Mit Abnehmen verstehe ich das "Aus-der-Hand-Nehmen", also notfalls mit festem Griff. Hat mein ehemaliger Schulleiter mal gemacht, finde ich nach wie vor kritisch.

    Dass das Verbot der Handynutzung unkritisch ist, dem stimme ich absolut zu.

    Das wäre gut. Habe aber auch tatsächlich schon von mehreren Fällen gehört - auch alles gymnasiale Oberstufe - wo Lehrer und Eltern tatsächlich vor Gericht sind.

    Da wäre ich vorsichtig mit der Gerüchteküche. Was genau soll vor Gericht gehen? Widersprüche gegen die Note? Da geht das Klageverfahren eigentlich über die Schulaufsicht, die dem Widerspruch nicht abgeholfen hat. Strafverfahren wg. Beleidigung? Oder Zivilverfahren? Da sind viele Märchen unterwegs.

    Gute Frage... Stimmt, er wollte sich selber entschuldigen. Dann ist die Rolle der Eltern - gerade bezüglich der Entschuldigungen - aber irgendwie nicht nachvollziehbar. Wenn ich mich recht erinnere, lassen die Kollegen an der Schule die Eltern aber immer etwas unterschreiben, dass wir sie informieren dürfen.

    Das müsste dann von den volljährigen SuS unterschrieben werden, weil es sich um eine Einwilligung im Sinne der DSGVO handelt. In NRW kann man Eltern volljähriger SuS nur in sehr speziellen Fällen informieren und muss die SuS vorher darüber in Kenntnis setzen (s. §120 Abs. 10 SchulG: https://www.lexsoft.de/cgi-bin/lexsof…?xid=492252,121)

    Ich denke, er ist minderjährig.

    Die Eltern schrieben in der Mail, dass sie "hiermit schon im Voraus alle zukünftigen Abwesenheiten entschuldigen".

    Je nach Bundesland ist das nicht zulässig. In NRW: "Ist eine Schülerin oder ein Schüler durch Krankheit oder aus anderen nicht vorhersehbaren Gründen verhindert, die Schule zu besuchen, so benachrichtigen die Eltern unverzüglich die Schule und teilen schriftlich den Grund für das Schulversäumnis mit." (§43 Abs. 2 SchulG)

    Also konkret und insbesondere schriftlich. Eine Email musst du mMn nicht unbedingt akzeptieren.

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