Das amerikanische Schulsystem ist extrem differenziert und viel stärker als hier von den lokalen Gegebenheiten abhängig. Eine gute Vorstadt-Highschool mit bildungsinteressierten Eltern ist sicherlich vergleichbar mit einem guten Gymnasium, eine Kleinstadt-Highschool mit starkem Sportfokus kann gut oder schlecht sein, eine Innenstadt-Highschool mit mehrheitlich unterprivilegierten Familien ist je nach lokaler politischer Landschaft auf dem Bildungsniveau von Haupt- oder Förderschulen.
Lehrkräfte werden lokal bezahlt, Ausstattung sowieso, Lehrpläne sind stark ideologischen Wünschen unterworfen, auch in MINT-Fächern. Also: Schaut euch die Schulen und das School Board an.
Der Fokus in manchen Fächern ist definitiv ein Anderer als in Deutschland, aber das heißt nichts automatisch Schlimmes. Ich war überrascht, wie sehr man sich am Dreikörper-Problem (Physik) aufhält und dafür andere Sachen vernachlässigt, die Amis würde wahrscheinlich Anderes irritieren.
Die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte drüben sind zum Teil sehr prekär, das kann Unruhe reinbringen. Außerdem sind gerade "bessere" High Schools sehr an "Ruhe" interessiert. Aber auch da: Vorsicht, sehr unterschiedliche Bedingungen, großes Land, starke Unterschiede zwischen Bundesstaaten!
Ich würde wahrscheinlich, so langfristig die Rückkehr angepeilt wird, eine Auslandsschule besuchen und von der Firma bezahlen lassen. Deutscher Lehrplan, deutsche Lehrkräfte, deutsche Abschlüsse.