Beiträge von BlackandGold

    Nachdem in meinem Klassenraum ein Witz über das Vergasen (also den Holocaust) gemacht wurde, gab es eine entsprechende Ansprache und danach kam das von dem betreffenden Schüler nie wieder. Trotzdem grüßt er mich freundlich auf der Straße. Und das war BAV/BGJ.


    Klare Kante demonstrieren ist durchaus hilfreich. Denn oft denken die "Handelnden" gar nicht drüber nach, was sie da so tun, sondern tradieren einfach nur den Unfug, den sie so beigebracht bekommen.

    Es ist in diesem Forum auffallend schwierig, über Religionen, Gemeinden, Ausprägungen zu schreiben, weil immer von bestimmten UserInnen schnell die generelle Ablehnung der Religion kommt.

    Es ist unter Akademikern vielfach "en vogue", religiösem Denken mit allerlei Arroganz und hochnäsigem Getue zu begegnen. Gerne mit pseudonaturwissenschaftlichen oder pseudokulturwissenschaftlichen Kokolores gewürzt.


    Auch im Kollegium habe ich das manchmal erlebt. Der Vorteil mit meiner Fächerkombination (und hier auch mal ausnahmsweise des Dr.) ist, dass man dem meisten pseudowissenschaftlichen Gerede schnell den Wind aus den Segeln nimmt. Und in meinem speziellen Fall auch, dass die meisten anti-religiösen Brüller zwar gerade noch so die zwei großen christlichen und muslimischen Konfessionen hinkriegen, aber beim Christentum oströmischer Prägung schnell die intelektuellen Waffen strecken müssen. :D

    Ich habe schon bei Staatsexamensprüfungen in der Uni mitgeprüft. Das war vor meinem Referendariat. Da sitzen ne Menge Prüfer, die ähnlich viel Ahnung vom Schulwesen wie ich damals haben.

    Solange soviele Professoren in Deutschland maximal ein Referendariat vorweisen können, halte ich deren Einschätzungsfähigkeit für die Befähigung zum Lehrer für überschaubar.


    Kritikfähigkeit, insbesondere auch eine sachliche Analyse von vorgebrachter Kritik ist wirklich wichtig. Ich hatte sehr tolle Fachleiter, aber ich musste trotzdem zweimal hart mit mir kämpfen nach einer Nachbesprechung. Beide Male durchaus gerechtfertigt... Man macht nunmal Fehler. (Fun Fact: Wenn eigentlich nette und freundliche Fachleiter einen UB auseinandernehmen, ist das noch viel schlimmer als wenn es der FL ein Blödmann ist)


    Das Praxissemester würde ich aber nicht zu hoch hängen. Einige meiner (Ex-)Mit-Referendare haben das Praxissemester besser weggesteckt als das Referendariat. Lass es daher einfach auf dich zukommen und such dir früh ein Support-Netzwerk bei deinen Mitreferendaren.

    Nach kurzem Nachschlagen scheint es mir so zu sein, dass die von dir unerwünschte Weitergabe deines Namens einen Verstoß gegen den Datenschutz darstellt. Darauf kann man sachlich hinweisen. Mir ergibt sich aus der Rechtslage nämlich keine Erlaubnis für diese Weitergabe gegen deinen Wunsch.


    An deiner Stelle würde ich mich dergestalt gegen eine Wiederholung absichern, dass derartige Informationen nicht mehr digital übertragen werden (ist jenachdem sowieso rechtlich fragwürdig, keine Ahnung ob ihr Dienstmail habt). Tippen, ausdrucken, Schulleiter übergeben.

    Ich finde tatsächlich den Unterricht in Physik am Berufskolleg anspruchsvoller als am Weiterbildungskolleg. In meinen UPPs am WBK hatte ich ein echtes Niveauproblem (sprich: Niveau zu niedrig für die eigentliche gymnasiale Oberstufe, aber am oberen Rand für das, was die Studierenden dort können), am BK geht es schon etwas mathematischer zu.


    Ein Vergleich mit dem Gymnasium kann ich nicht liefern, da meine Schülerzeit inzwischen fast 20 Jahre her ist.

    Also, auch der FH-Absolvent muss was mit der Fachrichtung der Diss zu tun gehabt haben. Mal konkret: Was für einen Abschluss hast du denn und was für ein Forschungsthema interessiert dich? Ansonsten empfehle ich immer, das mit dem zukünftigen Doktorvater/-mutter abzusprechen, bzw. mit dem Vorsitzenden des Promotionsausschusses.

    Also wenn ich das schreibe, dann ist das zu 100 % korrekt. Für alles andere bin ich trotz Dr. rer. nat. offenbar zu blöd. Oder es ist mir einfach wurscht.


    Ich finde die Promotion durchaus auch als Lehrperson vorteilhaft, vor allem wenn man naturwissenschaftliche Fächer in der Oberstufe unterrichtet. Selbständiges, wissenschaftliches Arbeiten lernt man in den Naturwissenschaften so richtig erst während der Promotion und die Vermittlung von Wissenschaftspropädeutik gehört nunmal auch zum Lehrauftrag in der gymnasialen Oberstufe. Klar geht's auch ohne. Ich habe aber sicher schon häufig in meinem Berufsalltag davon profitiert.

    Und es hilft zu erkennen, an welcher Stelle der wissenschaftspropädeutische Ansatz, mit dem man sich in gewissen Lehrerverbänden gerne schmückt, an der Realität meilenweit vorbeigeht.

    Die semantische Frage würde ich so wie du beantworten. Und ich bin ja nur sc. ed.

    Vorschlag: Einer von euch macht ein Diktakt und der Andere bewertet es. Das wäre doch ne Idee? Oder ihr sucht euch eine Arbeit raus, füllt die aus und fragt hier (oder so) ob die jemand benotet (wenns mein Fach und nicht zu lang wäre, würde ich es sogar tun). Aber Schülerarbeiten rausgeben, neee. Das war schon von Fachleiter zu Referendar nicht unproblematisch.


    Abgesehen davon, Noten sind eh nicht objektiv.

    Das mag jetzt etwas zynisch klingen, aber die sklavenartigen Zustände in der betroffenen Branche sorgen vermutlich eher dafür, dass die Arbeiter mit der lokalen Bevölkerung nicht in Kontakt kommen. Insofern bleibt abzuwarten, ob sich das überhaupt außerhalb des Betriebs verbreitet.

    Ich hatte das von den Grundschulen zitiert... Ich vermute, du meinst die Schlachthöfe?

    ...meine Nachbarschule ist das. Einige Kollegen haben ihre eigenen Kinder dort, Schülerin aus meiner Klasse mit Geschwisterkind an der betroffenen Schule kann (!) in freiwilliger Quarantäne zu Hause bleiben. Zum Glück macht die das auch...

    Grüße!

    War heute auch bei uns Thema, wir sind ja auch nicht weit weg. Wir haben auch etwas Sorge, dass das zu uns rüberschwappt.

    kodi:

    Wie viele Jahre hast du schon am Berufskolleg unterrichtet?

    Nicht persönlich nehmen, aber das glaube ich erst, wenn jemand mit persönlicher Erfahrung sagen kann:

    "Bei uns am Berufskolleg gibt es keine Fachkonferenzen für Spanisch/Mathe/Deutsch in den Vollzeitbildungsgängen!"

    Ich war zufällig anwesend als unsere neuen Referendare genau diese Frage an die ABA stellten. Antwort: Das ist unterschiedlich. Bei den FHR/AHR-Bildungsgängen gibt es wohl teilweise solche Fachkonferenzen, deren konkrete Bedeutung ist aber marginal. In meinem Fach haben wir das gar nicht, wir treffen uns nur mal zufällig in der Physiksammlung. In der Grundbildung (Vollzeitbereich!) gibt es das meines Wissens nach nicht, sondern nur Bildungsgangkonferenzen. Da wäre ich allerdings eh eine 1-Mann-Konferenz. :D

    Aber! Man kann sie durchaus darauf ansprechen, man kann sie in den entsprechenden Fächern damit konfrontieren, das muss nicht mal bösartig sein. Und als erwachsener Lehrer weiß man doch wohl, wie man auf "Ochja, ich fand das Design so toll" zu reagieren hat?!

    Ich möchte das übrigens nicht auf einzelne Fächer beschränken. Es ist ziemlich simpel für mich als Physiker oder Chemiker anhand von Wissenschaftlerbiographien (Einstein oder Laue/Francs Nobelpreise im Königswasser) diese entsetzliche Zeit zu verdammen. Und sobald man von Cyaniden im Chemieunterricht spricht, kann man nochmal als Lehrer klarstellen, das der Holocaust keine Legende, sondern grausame Realität war.


    Das sich Naturwissenschaftler gerne hinter ihren Fächern verstecken, ist zwar richtig, aber im Sinne des von uns geforderten Bekenntnisses zur FDGO eigentlich nicht akzeptabel.

    Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat zu diesem Thema eine schöne Zusammenfassung geschrieben. Die gibt eine gute Leitlinie, was ok ist und was nicht.

    Sehr gutes Papier. Das entspricht ziemlich genau dem, wie ich es praktiziere. Ein wichtiger Punkt, der dort drinsteht und den ich oben vergessen habe: Ich teile meinen Schülern tatsächlich nicht mit, welcher Partei ich angehöre. Es wird sich vermutlich kaum verhindern lassen, dass sie das mitbekommen (schließlich ist mein designierter Ratswahlkreis direkt neben meiner Schule, weil ich da halt wohne), aber sofern ich darauf angesprochen werde, würde ich im Rahmen des schulischen Umgangs immer darauf verweisen, dass ich als Lehrer parteipolitisch nicht in Erscheinung treten möchte.

    Nochmal als Nachtrag: Ich bin auch nicht in einer der ganz kleinen Parteien, daher gibt es auch ein gewisses institutionelles Wissen, was geht oder nicht. Auch da kamen bisher keine Anmerkungen.

    Und ich vermute, du bist auf Kommunalebene unterwegs? Da geht es ja fast immer um Dinge, die den Schulträger, nämlich die Kommune, betreffen, die wiederum nicht dein Dienstherr ist.

    Ich habe einmal einen entsprechenden Antrag der Schülerschaft an die Lehrerkonferenz miterlebt. Linkes Kollegium, liberale Schulleiterin, Schule ohne Rassismus, eigentlich beste Voraussetzungen. Trotzdem ist das Markenverbot abgelehnt worden. Und zwar eben genau nicht, weil man nicht wusste, was die Marken bedeuten. Das war jedem klar. Aber man tat sich allgemein enorm schwer damit, einzelne Marken zu verbieten und es wurde unter Verweis auf rechtliche Probleme dann letztlich auch nicht gemacht.

    Moin!


    Ich leite auf Kommunalebene eine solche Arbeitsgemeinschaft und neben mir ist da auch ein weiterer Studienrat und ein Schulleiter drin. Wir alle würden uns nicht auf einer Veranstaltung dazu äußern, was BEI UNS nicht gut läuft oder so. Was wir stattdessen tun, ist, allgemein bekannte Themen aufzugreifen und Forderungen für den kommunalen Wahlkampf zu formulieren (bspw. das Thema Digitalisierung).

    Bedenke nur, dass dieses Verbot eigentlich relevanter für die Ministerialbeamten ist. Die Misstände im Schulsystem sind gemeinhin dem Wähler bekannt, man kann da auch hervorragend Zeitungsartikel hernehmen und muss nicht "aus dem Nähkästchen" plaudern.

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