Beiträge von BlackandGold

    BK könnte ich mir auch vorstellen; auch z.B. alternative Schulformen, wie z.B. in einer JVA. Aber ich mag meine Schule, das Kollegium und die Schülerschaft ungemein. Würde sooo gerne an der Schule bleiben.

    Meine Kollegen unterrichten auch an der JVA, die ist bei uns ebenfalls untergebracht. Muss wohl ein ganz eigenes Ding sein... Ich bin da nicht, die Grundbildung hat aber das Potential, JVA-Kunden zu beinhalten. ;)


    Zu deiner UPP: Da scheint mir ein Streit zwischen Fachleitern vorzuliegen. Beschissen, sowas.

    Hi!


    Ich habe vergangenes Jahr mein Zeugnis (in NRW) erhalten. Auf dem Zeugnis selber steht NUR das Gesamtergebnis des 2. Examens. Bei mir war es übrigens auch nicht so berauschend, dank meiner Uninote kam ich dann in OG 22 (2,285 im Durchschnitt, es wird aber nicht gerundet). Insofern kamen auch keine Fragen zu den Noten meiner einzelnen Stunden, die eben nicht so der Knaller waren.

    Eingeladen wurde ich dann relativ oft, das liegt aber auch an meinen Fächern. Aber sobald du eingeladen wirst, musst du dich nur noch verkaufen können. Das gelingt nicht jedem gleich gut. :)


    Was ich dir empfehlen würde: Schau über den GyGe-Tellerrand. Ich habe ja auch ne SII-Zulassung und bin jetzt an einem BK. Und spann dein Netz ruhig weit und gib persönlich deine Akten ab, wenn es soweit ist. Bei der persönlichen Abgabe habe ich dreimal mit einem Schulleiter sprechen können, einmal habe ich dabei den neuen Trakt gezeigt bekommen, ein andermal ein Angebot der Führung durch die naturwissenschaftlichen Räume.


    Ein Kollege von meiner Referendariats-Schule hat unter anderem auch sein Berufsleben an einer Schule begonnen, die an eine Forensik angeschlossen war. Denn auch diese Kinder haben ein Anrecht auf angemessene Bildung.

    Du siehst also: Das deutsche Schulleben hat auch interessante Dinge abseits des Gymnasiums zu bieten. Also nicht den Kopf hängen lassen, du findest was! :)

    Kurzzusammenfassung aus dem Unterricht/Schulleben von 6 Wochen Unterricht an einer Brennpunktschule (Sek I):

    [...]

    - musste in einer Schlägerei dazwischen gehen und habe einen S an den Oberarmen fest gehalten, da er weiter nach dem anderen S schlug, der Schläger hieb dann mit den Unterarmen/Händen gegen mich (nicht stark, aber deutlich als Attacke wahrzunehmen)

    [...]

    Nur als Anmerkung zu deinem einen Spiegelstrich: Wenn man in eine aktive Schlägerei eingreift, besteht IMMER das Risiko, selber was abzubekommen. Das machts nicht besser oder so, aber ich würde prinzipiell ein derartiges Eingreifen nur raten, wenn man körperlich dazu in der Lage ist.

    Ich hatte eine solche Schlägerei auch schon auf dem Weiterbildungskolleg (das einzige Mal in den letzten 3 Jahren, das ich sowas erlebt habe), das waren zwei erwachsene Menschen, die sich boxen wollten (beide Anfang 20). Da habe ich mich nicht dazwischen gestellt, sondern die beiden nur angebrüllt, was zum Glück gereicht hat.


    Inwiefern es im Rahmen der Nothilfe notwendig ist, über Festhalten/Ergreifen hinausgehende Maßnahmen zu nutzen (also klassisch, sich bewaffnen), kann niemand im Vorhinein sagen. Ich persönlich würde mich eher um Mithilfe anderer Menschen bemühen, bevor ich solche Maßnahmen ergreife.

    Ich habe nen Lehrer mal vors Schienbein getreten. Das war zu meiner Gymnasialzeit schon ziemlich krass (90er).


    Selber habe ich bisher nie was in der Richtung erlebt. Respektlosigkeit und Zickereien, ja klar, vor allem bei uns in der Grundbildung. Aber mir gegenüber keine echten Drohungen.

    Mal kurz zur weiteren Perspektive: An meinem BK wird überhaupt kein Chemie angeboten. Daher unterrichte ich aktuell 7 Klassen in Physik und 3 Klassen in Naturwissenschaft. Alles nur 2stündig (ja, ich habe trotz Probezeit bereits eine kleine Abordnung bekommen), dazu noch eine Klassenleitung und streckenweise noch ein kleiner fachfremder Einsatz.

    Bei meiner Bewerbung hatte ich ein Stellenangebot, da hätte ich von den 25 Stunden ca. 20 Stunden in Chemie unterrichtet.

    Bei uns klappt das im Unterricht ganz passabel. Ich erkläre manchmal die Sinnhaftigkeit vom Handewäschen, nachdem man sich im Mund gepopelt hat und betone öfter "Mund-NASEN-Schutz". Auch das Einbahnsystem klappt. Nicht funktionieren tut es im Raucherbereich, da habe ich jetzt zweimal Aufsicht gehabt und zweimal ziemlich geflucht. Da fühlt man sich eher wie der berühmte Sysiphus, wenn man die SuS auf "Abstand oder Maske" hinweist.

    Ich hatte persönlich nicht mit den Ämtern zu tun, aber schon Gemeindemitgliedern geholfen und einen sehr aktiven Menschen gekannt, der sich sogar in die Illegalität begeben hat (aktives Verstecken eines Abzuschiebenden).


    Im Falle meiner Gemeindemitglieder habe ich die völlige Indifferenz bis hin zu Arroganz erlebt, die Ämter bezüglich der religiösen Differenzen an den Tag legen. Orthodoxe Christen aus mehrheitlich muslimischen Ländern werden hier zu den Landsleuten gesteckt, auch wenn da Radikalfundamentalisten bei sind. Von "simplem" Mobbing bis hin zu körperlicher Gewalt kommt da alles vor.


    Im Falle des erwähnten Menschen habe ich eine Geschichte erzählt bekomme, die ich hier aufgrund ihrer extremen Härte nicht wiederhole, aber der Fluchtgrund war massive Homophobie und darauf beruhender versuchter Mord auf eine extrem widerwärtige Weise. Der Flüchtling sollte aber hier wieder abgeschoben werden, weil in seinem Herkunftsland Frieden sei. Der Mensch hat dann den Flüchtling solange versteckt, bis er durch Hartnäckigkeit und juristische Unterstützung die Abschiebung verhindern konnte.

    Für mich ist dieser Satz entscheidend. Was bedeutet es, wenn Eltern Sorge hätten, dass die ganze Familie ausgewiesen wird, weil die Schule Daten weiter gibt? Die Kinder würden versteckt, könnten nicht in die Schule. Genau deshalb verlangen viele Staaten dies nicht. Der Schaden wäre viel größer.

    Bitte beachten, das war ein Zitat aus Österreich, nicht deutsches Strafrecht.

    Also, bei uns im Kollegium sind sehr unterschiedliche Menschen. Vom älteren Ingenieur mit ner relaxten Herangehensweise bis hin zum jungen Referendar mit klarer Kante gegenüber den SuS.

    Man sollte Fachwissen und eine gewisse Sicherheit in seiner Rolle haben. Prinzipiell finde ich persönlich Geduld auch sehr wichtig, denn die wird manchmal ganz schön strapaziert.


    In Coronazeiten habe ich sehr viel gearbeitet, aktuell auch noch, weil mir viel Routine fehlt (Gymnasial-Lehramt ursprünglich). Aber wenn ich meine Kollegen sehe, wird das mit zunehmender Routine einfacher.

    Können wir mal bitte den §138 StGB (Nichtanzeigen von Straftaten, gültig für jeden Bürger), das Legalitätsprinzip (Anzeigepflicht bei Straftatverdacht für Polizei und Staatsanwaltschaft) und das Befolgen von Dienstanweisungen (dazu zählen bspw. Verordnungen) unterscheiden?


    Das wird hier nämlich munter durcheinander geworfen...


    Hier wird deutlich klargestellt, dass wir selbst bei Fällen von "sexuellem Missbrauch" nicht unbedingt eine Anzeigepflicht haben: https://beauftragter-missbrauc…tsfall-und-anzeigepflicht


    Sogar in Österreich, wo die Anzeigepflicht weiter gefasst wird (https://www.jusline.at/gesetz/stpo/paragraf/78) wird gesagt: "Eine Pflicht zur Anzeige nach Abs. 1 besteht nicht, wenn die Anzeige eine amtliche Tätigkeit beeinträchtigen würde, deren Wirksamkeit eines persönlichen Vertrauensverhältnisses bedarf"


    Im Sinne des Diensteides sehe ich also sehr wohl die weitergehende Pflicht, sich genau zu überlegen, ob eine Nichtanzeige meine Bürgerpflicht nach §138 verletzen würde oder ob ich nicht im Sinne der §1&2 (SchulG NRW) die pädagogische Verantwortung habe, mich auf die Beratung zu beschränken.


    Ich meine: Wir haben nicht die ganzen Privilegien des gehobenen und höheren Dienstes, damit wir dann "Och, keine Lust zu entscheiden" sagen.

    Wer kritisch denken kann, kann auch mit scharfen Widerworten umgehen. Wer sich von ner steifen Brise umpusten lässt, der sollte als Referendar oder Lehrer definitiv die Finger von Remonstrationen dieser Art lassen.

    Alles andere ist unrealistische Kuschelliebhaberei.


    Um es mit Florian Schröder zu sagen: Meinungsfreiheit heißt das Aushalten der anderen Meinung.

    Schön, dass sich auch in unserem Berufsstand ein Querschnitt durch die Bevölkerung abzeichnet.


    Ich finde, eine Remonstration ist absolut sinnvoll. Am besten mit Verweis auf den Wodarg. Vielleicht auch auf die allseits bekannten Jura- und Coronaexperten Hildman/Naidoo/Jebsen.


    Dann weiß die Seminarleitung direkt Bescheid und schützt den Remonstrierenden vor dem entwürdigenden Schuldienst.

    Mein zeitaufwendigstes Hobby (das ich zusammen mit meiner Frau ausübe und diese dort kennengelernt habe) ist ein eher kleines Hobby: Liverollenspiel. Ich organisiere selber und besuche auch die ganz großen Veranstaltungen. Das ist alles weg. Meine eigenen Veranstaltungen (einmal im Mai mit 500 Personen und jetzt im Oktober mit 150 Personen) habe ich abgesagt. Die ganz großen Veranstaltungen (die von Freunden organisiert werden, die das im Kleinstbetrieb machen) mit einmal 5000 und einmal 10.000 Personen, beide diesen Sommer, sind natürlich auch ausgefallen. Inwiefern mein Hobby diese Pandemie überlebt, weiß ich nicht, ich sehe eher für einige Freunde, deren Veranstaltungen ich seit fast 20 Jahre besuche, eine Insolvenz am Horizont, weil Pacht und andere Kosten nicht einfach wegfallen.


    Wir haben uns auch selbstbeschränkt (und Ärger mit den Schwiegereltern riskiert, weil die wenig Verständnis aber viel Enkelinsehnsucht hatten), aber das ich bei meinem Hobby nicht weiß, wann es überhaupt wieder weitergeht oder ob es weitergeht, ist die größte Einschränkung meines Privatlebens.


    (Falls sich jemand fragt: Bei unseren Veranstaltungen ist quasi immer Mehrfachunterbringung, vgl. Jugendherbergen/Zeltlager und gerade bei den Zeltveranstaltungen eine nicht pandemiegerechte Hygiene)

    Ich bekomme eine neue Klasse und mache zu Beginn des Schuljahres immer Fotos von den Schülern, damit die Kollegen die Namen lernen können. Ich denke, ich werde von jedem Schüler zwei Fotos machen. Eins mit Maske, eins ohne.

    Puh, was die Unterrichtsgestaltung angeht, da muss ich echt mal überlegen. Ich bilde Erzieher aus und gerade Kommunikation und Diskussion ist Hauptbestandteil des Unterrichts, ebenso wie längere Gruppenarbeiten und Projekte.

    Nicht Corona, aber ein kleiner Hinweis: Ohne qualifizierte Einwilligung der SuS (es dürfen eigentlich auch keine Nachteile in Aussicht gestellt werden) ist das eigentlich kaum zulässig. Die Speicherung auf dem privaten Smartphone ist ziemlich sicher auch nicht in Ordnung.

    Und ja, ich weiß, dass das vieles erleichtert. Ich habe kommendes Jahr 12 Klassen (BK halt), aber ich für meinen Teil werde auf dieses Mittel verzichten.


    Gibt es halt Sitzpläne.

    Ich habe ganz am Anfang mal eine Doppelstunde mit Maske unterrichtet. Ich habe dadurch festgestellt, dass ich bei einer MNS-Pflicht meinen Unterrichtsstil massiv ändern müsste.


    Nota bene: Mein Hobby ist Liverollenspiel. Da bin ich auch schon im Hochsommer in Metallrüstung UND Maske rumgelaufen und habe mich körperlich stark angestrengt. Trotzdem ist normaler Unterricht irgendwie anstrengender. :staun:

    Ach so, Christentum ist eine Wissenschaft. Und ich dachte immer, es sei eine spirituelle Bewegung mit dem Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern..

    Theologie ist die Wissenschaft. Keine Ahnung, wie du auf den Holzweg kommst, dass eine Religion eine Wissenschaft ist. Laut Angabe unterrichtest du Philosophie, wird da der Unterschied nicht definiert?

    Mit dem Hintergrund finde ich es aus heutiger Sicht umso interessanter, dass ich eine Lehrerin hatte, die sowohl Religion als auch eine Naturwissenschaft unterrichtete. Scheint sich wohl in manchen Punkten durchaus zu ergänzen statt kategorisch auszuschließen.

    Naja. Guck dir meine Fächerkombination an. Trotzdem bin ich heute noch Messdiener (sofern Not am Mann ist und ich nicht auf meine Tochter aufpassen muss).


    Oder Professor Anton Andronic:

    https://www.uni-muenster.de/Ph…ndronic/ag/andronic.shtml

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    https://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=10217

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