Beiträge von BlackandGold

    Auch ältere Menschen können übrigens wegen scheinbaren Kleinigkeiten weinen. Zuletzt bei einem 11-Klässler wegen einer verhauenen Klausur. Mein Höhepunkt war die Studentin, die immer gut war und dann aber bei einer Vorbereitung im Experimental-Praktikum keine Lösung fand und Angst hatte, weil das der Institutschef selber prüfte.

    In jedem Fall erwarte ich von einer Lehrkraft, dass sie darauf eingeht. Auch die Studentin habe ich dann beiseite genommen und ihr die Angst vor meinem Chef genommen. Auch wenn ich mich innerlich sehr wunderte.


    Im vorliegenden Fall würde ich als Vater natürlich erstmal kerzengerade an der Decke hängen und nach 2 Minuten Runterkommen dann als Kollege die Kollegin informieren, dass da irgendeine Sache komisch angekommen ist, ob sie das vielleicht mit der Klasse/dem Mädchen nochmal thematisieren möchte? Denn als Vater war ich nicht dabei und auch nicht betroffen.

    Mein Seminarcurriculum hing im Fachseminar vom Fachleiter ab. Und im Kernseminar ... keine Ahnung, gefühlt haben das viele abgesessen.


    Wobei ich tatsächlich im Kernseminar einiges an Bildungswissenschaft gelernt habe, und vieles als weltfremde Besinnungsaufsätze empfunden habe. Ich komme aus der didaktischen Forschung, unempirische "Merkmale guten Unterrichts" (womit ich natürlich nichts spezielles meine, husthust) waren mir suspekt und haben auch ihren Weg nicht in meine Entwürfe gefunden. Wobei ich auch nur zwei echte Langentwürfe geschrieben habe.

    Dann passe ich wohl sehr gut zu meinen Fächern. :D

    Ich weiß nicht, ob sich in den letzten 15 Jahren so viel verändert hat, aber Pädagogik war bei mir wirklich der Teilbereich, den ich im Studium am wenigsten besucht habe bzw besuchen musste. Pro Semester waren das max 2 Scheine, im Vergleich zu den beiden Fächern war das viel weniger. Ich saß auch sehr selten mit "echten"/reinen Pädagogen in Vorlesungen und Seminaren, sondern es waren lehramtspezifische Kurse.


    Fachwissenschaftlich fühle ich mich in beiden Fächern wesentlich besser ausgebildet (und das ist mir persönlich auch wichtiger)

    Mein eigener Abschluss ist der Standardabschluss von vor 15 Jahren. Dank Mitarbeit in den entsprechenden Gremien der Neugestaltung des Lehramts und einer 5jährigen Zeit in der universitären Lehramtsausbildung (als Doktorand und PostDoc) kann ich aber sagen, dass die heutige Lehramtsausbildung oft sehr anders aussieht. Der Spruch, den ich 2005 noch in der Lehramtskommission der Kölner Physik hören durfte, nämlich "Praktisches Lehramt ist uns egal, die sollen gute Doktoranden werden können", den hätte man 2010 nicht mehr sagen dürfen.


    Schmidt

    Keine Ahnung, warum du als Fachfremder so daherredest über die im Unterricht zu vermittelnden Inhalte der Naturwissenschaft. Aber andersrum mal gerne: Im Englischunterricht kann man doch auch einfach Shakespeare lesen und diesen Ulysses, oder? Das hat damals meinen Mitschülern auch völlig gereicht.

    Du tust es nicht, weil der TR schneller ist, aber du könntest es dir hoffentlich auch ohne TR überlegen.

    Puh, von m/s in km/h ginge ja vielleicht noch (schriftliche Multiplikation kann ich noch im Kopf), aber andersherum, also durch 3,6 teilen, das find ich schon sehr anstrengend.

    Solche Aktionen mache ich eigentlich nur, wenn ich keinen Rechner zur Verfügung habe.

    Ich erwarte eigentlich von einem guten Hausarzt, dass er bei Verdacht jemandem zum Spezialisten überweist. Sofern also hier eine psychologische Erkrankung vorliegt, wird das ebenjener Spezialist feststellen.


    Von Krankschreibung für Hundeversorgung halte ich ehrlich gesagt wenig. Aber ich würde mich auch nicht für die Versorgung unserer Katzen krankschreiben lassen. Ich bin da bei Tieren vielleicht weniger emotional.

    In Elektrotechnik und auch Chemietechnik ist mein bester Freund auch das Tabellenbuch, das immer griffbereit liegt. 8)

    Als ob ich in Physik jeden Zusammenhang auswendig kann... :D Ich hab doch jetzt heute wieder nachgucken müssen, ob Hangabtriebskraft mit dem Sinus oder Cosinus berechnet wird.

    Und ich benutze ständig den Taschenrechner, der Klassiker ist die Geschwindigkeit: Als ob ich die Umrechnung von km/h auf m/s im Kopf schaffe...


    Zum Thema:

    Biologie/Chemie ist eine sehr häufige Kombination. Viel des heutigen Lehramtsstudium ist sogar auf diese Standardkombination ausgelegt (zumindestens an meiner Uni). Und die anderen Sachen, da braucht man halt Fleiß für.

    Im Studium (das bei mir gut 10 Jahre her ist) sind auch einige Mitstudenten an Mathe verzweifelt. Genauso wie mein Vorschreiber hatte ich da jetzt weniger Probleme. (Nota bene: Meinen Mathe-LK habe ich nicht besonders glorreich abgeschlossen!)

    Die größten Rechenaufgaben waren eigentlich in Physikalischer Chemie, meiner Erinnerung nach, da kamen zum Teil Sachen vor, die ich sonst eher aus der theoretischen Physik kannte. War auch die größte Schwierigkeit für meine Kommilitonen.


    Im Schulunterricht fand ich persönlich das Rechnen deutlich seltener, dafür waren die wenigen Rechnungen (im Sek2-Umfeld) irgendwie unintuitiver. Keine Ahnung warum... Und ja, den dekadischen Logarithmus muss man leider einmal rauf und runter können. pH-Wert-Berechnung ist gerade im Bereich von quantitativen Analysen durchaus ein Thema.

    Arbeitet nicht Meerschwein Nele vorwiegend digital mit seien SuS auch schon lange vor Corona? Es gibt also wohl einzelne Schulen, an denen das möglich ist.

    An Weiterbildungskollegs gibt es AbiOnline, das aber ist nicht raumfüllend für den Lehrer. Ich habe meine Referendarszeit an so einem WBK verbracht und alle AbiOnline-Lehrer habe ich mindestens 1-2mal pro Woche im Lehrerzimmer gesehen.

    FFP2-Masken finde ich recht unangenehm über längere Zeit. Leider ändert auch eine FFP2-Maske nichts daran, dass man bei Verdacht in Quarantäne muss.


    Oje, wo führt das hin.

    Ich trage grundsätzlich eine Alltagsmaske und setze mit den mir möglichen Mitteln auch eine allgemeine Maskenpflicht im Unterricht durch ("wenn du sie ausziehst, dann setze ich an Platz X"). Bei diesem Verhalten habe ich definitiv Rückendeckung durch die Schulleitung. Trotzdem hat mich das Gesundheitsamt jetzt in Quarantäne geschickt wegen Kontakt mit einem positiv getesten Schüler.
    Liegt scheinbar am Abstand.

    Allerdings habe ich der letzten Mail der Schulleitung entnommen, dass das die Gesundheitsämter sehr unterschiedlich halten. In der Stadt unserer Schule (wo ich auch wohne) wird das relativ streng gesehen, andere Lehrer hätten theoretisch weiter unterrichten dürfen. Die Schulleitung hat dann entschieden, dass aus pädagogisch-kollegialen Gründen alle betroffenen Kollegen nach dem strengsten Verfahren in den Distanzunterricht gehen sollen.

    Das kommt aber auch auf den Bildungsgang an. Die 29 SuS, die ich dieses Schuljahr in meiner Berufsfachschule Wirtschaft habe (davon vier mit Realschul-, der Rest mit Hauptschulabschluss aus der 9. oder 10. Klasse Hauptschule), sind schlimmer als ein Sack Flöhe... Da ist selten mal komplette Ruhe und dementsprechend ist der Unterricht nicht gerade "chillig". Ähnlich geht es in den Klassen der Berufsvorbereitung (heißt bei uns "Berufseinstiegsschule") - also SuS mit gar keinem oder schlechtem Hauptschulabschluss - zu. Die Klientel in anderen Klassen, z. B. den meisten Berufsschulklassen, der Fachoberschule, dem beruflichen Gymnasium ist aber durchaus weniger "verhaltensoriginell".

    Ich empfinde das berufliche Gymnasium als relativ entspannt, die Berufsschule war tatsächlich "chillig", da war ich nur fachlich stärker gefragt, die Berufsvorbereitung dagegen ist ernsthaft anstrengend. In letzterem Bildungsgang kam ich laut Bildungsgangleiter in eine der schlimmsten Jahrgänge der letzten zehn Jahre rein, unter anderem mit mehreren SuS, die im Laufe des Schuljahres Richtung JVA abwanderten.

    Ich habe vor ein paar Wochen einen Auftritt von Jens Spahn begleitet, bei dem ich angebrüllt wurde von Impfgegnern und Maskengegnern. Andere Menschen, die dabei waren, wurden als Hure und Ähnliches bezeichnet. Ich habe tapfer auch danach noch mit Menschen diskutiert, unter anderem ehemaligen Krankenschwestern, etc., die alle der Meinung waren, dass Impfungen schädlich sind und abgeschafft gehören. Da half kein Argument, keine Zahl, nichts. Mein Vater (der ein paar Jahre älter ist) hat noch Klassenkameraden verloren an die "Kinderkrankheiten", das hilft für die richtige Einschätzung. Auch dieser Bericht half nicht.


    Inzwischen habe ich keine, wirklich keine Lust mehr auf diese Menschen. Wir haben so etwas in der Familie, ein Onkel meiner Frau. Der hat klar von mir gesagt bekommen, dass er keinen Umgang mit meiner Tochter haben wird. Meine Geduld ist wirklich zu Ende.


    Und dem Herrn da im Video, der ein Kamerateam angreift, der bräuchte dringend diese Reporter:

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    Eine Freundin von mir wollte den kostenlosen Test für Lehrer nutzen, nachdem ihre Kinder alle krank zuhause waren und sie auch ein Kratzen im Hals spürte. Die Arztpraxis teilte ihr aber mit, dass sie den kostenlosen Test nicht in Anspruch nehmen darf, wenn sie krank ist. Das finde ich ziemlich skurril.

    Interessant fand ich auch die Aussage ihres Kinderaztes, dass sie Kinder momentan nicht testen.

    Ich sitze aktuell in Quarantäne und man sagte mir direkt, dass der Hausarzt jetzt keinen Test mehr machen darf, sondern das übers Gesundheitsamt läuft... Tja, das war am Dienstag. Inzwischen hätte ich das Ergebnis vom HA schon bekommen, das Gesundheitsamt hat mir noch nichtmal nen Termin gegeben. Aber hey, offenbar habe ich Dienstagmorgen wieder einen positiven Schüler unterrichtet... Yay.

    Mehrfaches Anschreien ("sofort aufhören") allein hat nichts bewirkt, und ich war alleine in der Aufsicht. Da kann man nicht erst noch jemanden holen...


    Ich bin gewiss nicht scharf drauf, mich da (körperlich) rein zu hängen (so als Frau mit 1,55m Größe). Aber was soll man sonst in solch einer Situation tun?

    Ich denke, das ist wahnsinnig viel Einzelfall. So denke ich, dass du sogar noch eher nichts abbekommst, denn zumindestens bei uns würden die Problemfälle eher jemanden wie mich (dunkle Haare, Vollbart, mittelgroße Mann) als dich hauen. Ich würde mir einfach ein paar Prinzipien zurechtliegen (die auf der rechtlichen Grundlage von Aufsichtspflicht, Notwehr und Nothilfe beruht) und dann im akuten Fall entlang dieser Kriterien reagieren. Denn so spannend ich auch selber diese Erfahrungsberichte auch finde, das hängt massiv von der handelnden Person, der Tagesform, dem spezifischem Streit, etc. ab.


    Ich vermute, bei dem von dir beschriebenem Fall würde ich auch eingreifen. Denn sofern das außergewöhnlich weitentwickelter Jugendlicher ist, bin ich dem als erwachsener Mann mittleren Alters körperlich überlegen. Aber bei so manchen meiner 16jährigen Jungs (also Ende Sek1) wird das schon grenzwertig. Da hatte ich welche, die in die Muckibude gehen oder Kampfsport machen, da würde ich eher die Polizei rufen oder Hilfe holen als selbst agieren.

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