Beiträge von BlackandGold

    Zu Wuppertal noch:


    Zitat

    Ab Montag dürfen sich in Wuppertal nur noch die Personen eines Hausstandes mit einer anderen Person im öffentlichen Raum treffen. Kinder bis einschließlich 14 Jahre zählen dabei nicht mit. Die gleiche Beschränkung gilt für Zusammenkünfte im privaten Raum, wie in der Wohnung, im Garten oder auf der Terrasse.


    Im geöffneten Einzelhandel oder auch in Dienstleistungseinrichtungen, wie zum Beispiel in Frisörsalons, darf ab Montag nicht mehr als ein Kunde pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche anwesend sein. Ausgenommen sind Apotheken, hier gilt eine Person pro 10 Quadratmeter.


    Zudem dürfen die Wuppertaler Spielplätze ab Montag ab 17.30 Uhr nicht mehr betreten werden. Zudem gilt hier ein ganztägiges Verbot zum Verzehr von Speisen. Ausgenommen davon sind Kinder bis zum Alter von einem Jahr.


    https://www.cronenberger-woche…akten-spielen-kundenzahl/

    Bittet doch eure Schulleitung mal euch ein Halbjahr fast nur Oberstufe unterrichten zu lassen und berichtet davon, wie easy Oberstufenunterricht ist, da man ja fachlich alles überblickt. Dann wirst du feststellen, dass es bei der Anstrengung gar nicht darum geht, dass man das fachlich nicht überblickt.

    Ich habe im Referendariat festgestellt, dass es eine der anstrengendsten Momente war, als ich in einer Klasse 9 Chemie unterrichtet habe (mit UB), ansonsten nämlich nur Oberstufe (habe offiziell ja auch gar keine Sek1-Fakultas). Aktuell unterrichte ich auch fast nur Oberstufe, bis auf die Grundbildung. Die Grundbildung (also Abschluss Hauptschule) kostet mich mehr Nerven und Energie als das berufliche Gymnasium. Nach deiner Logik müsste das ja andersrum sein...


    Und wenn das alles so anstrengend ist, verlange ich ab sofort auch A14. Denn die Gymnasiallehrkräfte machen ja viel weniger als ich!


    Allerdings halte ich diese Position für genauso ihbäh wie jede andere Neiddiskussion. Grundschullehrer haben inzwischen eine Studiendauer wie jeder andere Lehrer (zumindestens in NRW) und haben denselben Arbeitsumfang. Also gibt es keine Begründung für eine unterschiedliche Besoldung, denn der Arbeitswert ist eh nicht genau zu beziffern.

    Ich wurde in der Woche im Naturwissenschaftsunterricht von Schüler:innen immer wieder gefragt, ob ich glaube, dass wir uns nach dem WE wiedersehen. Von Montag bis Freitag wandelte sich meine Antwort sehr stark, war sie am Anfang noch "schauen wir mal, glaube schon", habe ich am Freitag gesagt: "Packt euren Kram zusammen" und habe auch selber meinen Spind leergeräumt. Als ich dann mit dem Auto direkt nach der Schule zu einer Veranstaltung fuhr, habe ich Laschets Rede live eingeschaltet und dadurch dann mitbekommen, wie es weitergeht. Abends war das eines der bestimmenden Themen (was nicht wundert, es war eine politische Veranstaltung). Damals habe ich noch vermutet, dass wir nach den Osterferien langsam wieder in den Normalbetrieb zurückgehen.

    Ich zitiere mal aus deinem zweiten Link:

    "GOETHE versuchte die newtonsche Farbenlehre zu widerlegen und stellte eine eigene Farbenlehre auf, die aber mehr ästhetischen Gesichtspunkten als wissenschaftlichen Maßstäben entsprach."


    Das wäre dann wohl eher was für das Fach Kunst, als für Physik.

    Tatsächlich haben wir Goethes Farbenlehre sogar im Einsteigerpraktikum für die Physiklehramtsstudenten verwendet. Als Beispiel dafür, was falsch ist. :D


    Ja, die Stunde ist durch und ich habe Unterlagen von BlackandGold verwendet (Technikgeschichte, bzw. einige davon, je nach Kleingruppe). Das hat die Doppelstunde gefüllt, wobei die SuS mit Mühe das Lesen, das chronologische Sortieren der Textblöcke und das Erstellen eines Zeitstrahls geschafft haben. Mehr war nicht drin :zahnluecke:

    Cool! Freut mich sehr!

    Das Ganze wirkt übrigens von deiner Beschreibung her nicht nach ADHS. Hier würde ich persönlich eher einen Blick Richtung Elternhaus werfen. Das hilft dir aber als Vertretungslehrerin nicht weiter, da verweise ich auf die bisher geäußerten Tips. In meinem Wirkungsbereich (also deutlich ältere Jugendliche) ist sowas auch eher ein Fall für einen Integrationshelfer.

    Um zum Thema zurück zu kommen... warum schmeckt meinem Mann dieser Bahlsen Fertigkuchen Zitrone immer besser als egal welches Rezept ich ausprobiere?


    Und das andere Thema: warum interessiert sich eigentlich jemand für den Gründer von Biontech und dessen Impfung? Ist das bei Moderna, J&J, AZ, Sputnik... auch so?

    Ich vermute mal, weil man extrem auf diesen speziellen Zitronen-Geschmack getrimmt ist. Geht mir nämlich ziemlich ähnlich.


    Und Sputnik war doch so ein Satellit... *piep piep, kleiner Satellit...*

    Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Wenn du dir die Inhalte des Fachs einmal durchliest, wird deutlich das hier ganz eindeutig auf die zukünftige Anleitung von Lackierern oder Malern - den Handwerkern - hinarbeitet wird. Jemand der "Farbtechnik und Raumgestaltung" an der Uni Hannover studiert, wird danach im Rahmen der einjährigen Berufsfachschule Leute mit Hauptschulabschluss ausbilden. Davon bin ich weit entfernt.

    Das ist korrekt. Bis du in der Lage bist, ordentlichen Unterricht in diesem Bereich zu geben, dauert es noch, sowohl im zeitlichen Sinne wie auch im Sinne der persönlichen Reife. Aber ich wünsche dir alles Gute im Referendariat. Ich bin mir sicher, die Fachseminarleiter:innen haben nur auf dich gewartet.

    Puh, das ist schon ein dickes Brett, was du da bohren sollst. Ich habe hier jetzt auch nichts für eine Doppelstunde rumliegen, aber ein paar sehr kurze Einheiten, einmal so ne Art Stationenlernen zur "Geschichte der Technik" (MindMaps zu verschiedenen technischen Erfindungen erstellen) und ein Arbeitsblatt zum Lebenszyklus des Automobils. Schick mir mal ne PN. Inhaltlich aus dem Naturwissenschaftsbereich, ich benutze das für die Grundbildung (also mehrheitlich Hauptschulabschluss-Nachmacher).

    Das ist in der Tat eine krasse Erfahrung - hat es denn im Anschluss daran irgendeine Reaktion gegeben außer der Totenstille und des peinlich Berührtseins?

    Naja, es wurde danach kein Unfug mehr erzählt, aber ob ein Umdenken stattgefunden hat, kann ich nicht sagen.



    Du hast ADHS? Und du hast das im Kollegium gesagt? Ich traue mich noch nicht so recht, es wissen nur 2 Kolleginnen, die mir recht nahe stehen. Hast du danach einen veränderten Umgang der KuK mit dir festgestellt? Wie kommst du im Alltag klar? "Merkt" man dir spezifische Dinge an?


    [...]


    Aber es allen sagen ....? Ich habe wegen diverser anderer Erkrankungen einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt - wenn ich 50% bekomme, werde ich mit SL sprechen, aber auch da möchte ich eigentlich nicht von meinem ADHS berichten.

    Ach, das ging eigentlich. Ich gehe da sogar sehr offensiv mit um, zumindestens auf kollegialer Ebene. Nicht unbedingt gegenüber der SL. ;) In solchen Momenten hilft vielleicht tatsächlich, dass ich auch einfach ein paar akademische Accomplishments habe. Tatsächlich merkt man es mir auch nicht allzu stark an, ich habe einiges an Strategien entwickelt, damit umzugehen. Ich merke das zwar selber, aber Kollegen nicht unbedingt. Einziger Nachteil im Schulalltag: Ich bin extrem empfindlich gegenüber Lärmentwicklungen, ich höre alles, aber es lenkt mich auch alles ab. :D


    Eine befreundete Familie, beide Pharmazeuten, haben ein Kind, das stark unter ADHS leidet und das Schuljahr jetzt womöglich wiederholen muss. Mutter ist für die Gabe von Methylphenidat, der Vater dagegen. Beide wissen um die (Neben)wirkungen des Wirkstoffs. Das Kind ist mittlerweile sozial komplett isoliert - das Homeschooling trägt zusätzlich dazu bei. Und dennoch kann der Vater sich nicht dazu durchringen, das Medikament zu geben. Er hofft auf die positiven Wirkungen von Sport und Psychotherapie - seit mehreren Jahren. Es tut mir in der Seele weh, dieser Entwicklung zusehen zu müssen.

    Übel. Bei mir wurde es "zu spät" diagnostiziert (also, als ich schon fast erwachsen war und man gleichzeitig noch dachte, das sich das auswächst), aber bei meinem Bruder hat das eine enorme Entspannung innerhalb der Familie, aber auch in seiner Schulerfahrung erzeugt. Das war schon ne krasse Wirkung. Ohne Ritalin hätte der keinen Schulabschluss, so hat er ein Abitur.

    In dieser Form habe ich das aber zumindest von meinen KollegInnen noch nie gehört, wenngleich nicht wenige schlichtweg keine Ahnung haben und aufgrund der eigenen Uninformiertheit gerne mal mit Küchenpsychologie ankommen.

    Ich leider schon in einer Lehrerkonferenz. Da wurde ziemlicher Unfug abgegeben. Ich habe dann einfach mal fallenlassen, dass ich als ADHS-Kranker da doch einiges korrigieren müsste. Da war dann Totenstille. Das war den Kollegen offenbar sehr peinlich.

    In NRW dürfen auch Schüler mit radioaktiven Stoffen experimentieren.

    Es gibt ein paar Auflagen (RiSU-NRW 8.10), die aber in keiner Weise im Schulunterricht einschränkend sind.


    Das Problem ist eher, dass die Strahler inzwischen so teuer sind, dass es wenig Sinn macht einen Schülersatz anzuschaffen.

    Das Geld gibt man besser für breiter nutzbares Experimentiermaterial aus.

    Ein weiteres Problem ist, dass es oft selten geworden ist, einen Kollegen mit aktueller Zertifizierung zu haben. Ich habe die zum Beispiel zwar im Referendariat angeboten bekommen, aber das kollidierte mit verschiedenen anderen Terminen (so unwichtiger Kram wie UBs) und jetzt habe ich gar kein großes Interesse mehr...


    Thema Verständnis: Das hängt mMn von der Eindringtiefe ab. Auch in der Physik wird es irgendwann einfach "unverständlich", denn erklär mal, warum genau der Raum von einer Masse verzerrt wird... XKCD hat es mal schön auf den Punkt gebracht:

    https://imgs.xkcd.com/comics/teaching_physics.png

    Als bekennender langhaariger Mensch könnte es sein, dass ich weiß wovon du redest. Ich klebe auch gerne Luftballons an die Ecke. :D


    Och, wir haben sogar nen Beta-Strahler und der wird auch im Schülerpraktikum verwendet. Als Alpha-Strahler haben wir so einen eingeschweissten Glühstrumpf sogar in der Chemie. Die Gefahrstoffverordnung ist in der Schweiz da aber viel liberaler als in Deutschland, wir haben auch bei den Chemikalien kaum Einschränkungen bzw. ein echtes Verwendungsverbot gibt es eigentlich für gar nichts.

    Puh, da bin ich ein bisschen neidisch. Ich verstehe bei genügend Sachen zwar die Vorsicht, aber manchmal ist es halt echt schade, was alles nicht mehr geht. Aber ja, die Gefahrstoffverordnungen sind hier streckenweise schon sehr streng.

    Och ... Abgesehen von den Sachen mit statischer Elektrizität ist die Trefferquote ziemlich hoch. Zur Not wertet man halt nur halbquantitativ aus.

    Boah. Das ist echt so ne Sache... Kurzer Windhauch durchs geöffnete Fenster und zack, funktioniert der Bandgenerator nicht mehr. Die Reibeversuche lasse ich inzwischen komplett weg.

    Aber ja, der Rest klappt ganz gut. Bei Schülerversuchen kann man notfalls ein bisschen Fehlerdiskussion treiben. :D



    Bisher ist meine Ausbeute erheblich besser als in der Chemie. Wobei ich auch da im laufe der Jahre gelernt habe, wie man bescheissen muss, dass das rauskommt, was man haben will. In der Physik muss man jedenfalls sehr viel weniger bescheissen.

    Hihihi. Ich hab mal für nen UB Ester erstellt. Ich habe vorher ungefähr 4 Stunden rumprobiert, wie man am Besten den Geruch hinkriegt und dann hats im Schülerversuch trotzdem nicht geklappt. Zum Glück hatte ich einen frisch selber angesetzt und meine Fachleiterin meinte auch nur "Manchmal muss man tricksen".


    Aber bei der Protonenabspaltung: Ich habe das immer so eingeführt, dass das nicht einfach frei rumschwebt, sondern mit einem H20 zu H30+ zusammengeht. Dadurch war die Diskussion mit den Wasserstoffbrückenbindungen weg, weil es ja den Wechsel gibt. In dem Zusammenhang habe ich auch über Autoprotolyse gesprochen und Schwingungen von Molekülen und so. Das klappte ganz gut, bzw. das haben die mir schon irgendwie geglaubt.


    Wobei das mit dem "Glauben" gilt ja für alle mikroskopischen Vorgänge. Bei elektromagnetischen Wellen oder der Driftgeschwindigkeit des Elektrons im Leiter ist das auch so ne Sache. Geschweige denn, wenn wir über Radioaktivität reden würden. Wie soll denn ein Schüler ernsthaft Alphastrahlung messen? (Mal abgesehen davon, dass wir gar keine Präparate mehr haben)

    ich hab auch nochn irgendwas im Kopf mit "nur die erste nicht gemahnte 5 zählt nicht für die Versetzung", hab aber jetzt keine Lust in der Apo S1 nachzusehen oO

    Dem ist so: "Reicht die Leistung einer Schülerin oder eines Schülers in einem Fach oder mehreren Fächern abweichend von den im Zeugnis für das erste Halbjahr des Schuljahres 2020/2021 erteilten Noten nicht mehr aus, werden Minderleistungen in einem Fach bei der Versetzungsentscheidung nicht berücksichtigt."


    Mail vom Ministerium.

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