Beiträge von BlackandGold

    Wobei man auch sagen muss, dass jemand mal eben 4 Wochen lang vertreten werden muss ist schon etwas, wo man als Planer sicher erst mal schluckt, verpflichtendes Ehrenamt hin oder her.

    Klar, hätte er auch für sich behalten können, aber jeder hat halt seine Aufgaben zu erfüllen und denkt als allererstes daran. Deswegen finde ich auch klare Kommunikation am Anfang wichtig, damit rechnet einfach kein Mensch und der Normalbürger weiß nicht, was das Schöffenamt in letzter Konsequenz bedeutet.

    Ach, ich hab ihm das auch nicht bös genommen. Ich möchte mich perspektivisch selber in dem Bereich einbringen und weiß absolut um diese Problematik. Zugebenermaßen hatte ich damit auch nicht gerechnet. Und jeder, der sich fürs Schöffenamt interessiert: Stundenlang Telefonaten in einer anderen Sprache zuzuhören, aber jedes Mal doppelt (nämlich einmal komplett durch im Original und dann mit regelmäßiger Pause und Übersetzung), kann auch sehr ermüdend sein. Es entstehen aber dadurch viele Verhandlungstage.

    Ich könnte jetzt auf Hormone und Chromosome eingehen, aber mal ganz kurz auf den Punkt gebracht:

    Penis, Hodensack, Prostata = Mann

    Vagina, Eierstöcke, Gebärmutter = Frau

    Ich geh mal der dreifachen Mutter im Bekanntenkreis sagen, dass sie keine Frau mehr ist. Hat ja schließlich 2 von den drei genannten Merkmalen nicht (mehr). Oder reicht das dritte Merkmal? Das haben übrigens Trans-Männer auch.

    Lese ich da richtig heraus, dass das Landgericht deine Abwesenheit nicht abgesegnet hat, sondern du nur Glück hattest dass trotz Dienst keine Verhandlung anstand? So mutig, einfach nicht aufzutauchen wäre ich nämlich ganz gewiss nicht.


    19 Tage ist natürlich heftig. Wie waren die verteilt? Woche für Woche oder quasi im Block? Und der Spruch vom stellv. Schulleiter kommt mir in abgewandelter Form auch bekannt vor.

    Ich habe zumindestens keine Info bekommen. Hätte ich eine Ladung erhalten, hätte ich auch einfach angerufen und gesagt, dass ich am x.x. umd y Uhr bereits schriftlich mich gemeldet hätte. Am Landgericht ist es ja auch so, dass man nicht unbedingt Fälle an jedem der angesetzten Tage bekommt...


    Die 19 Tage waren verteilt auf mehrere Wochen und dadurch lief das von Oktober bis April. Passenderweise in meiner Erinnerung oft am selben Tag, wodurch ich tatsächlich etwas Schwierigkeiten mit dem Lehrplan bekam. Mit einem der Berufsrichter habe ich mich auch angefreundet (totaler Zufall!) und der meinte letztens, dass das auch sehr lang für die beklagte Tat war.

    Ich habe 3 Monate vor der UPP meinen Dienst als Schöffe angetreten. Das habe ich in der Schule kommuniziert. Für den Tag meiner UPP war ein Verhandlungstag angesetzt, da habe ich dann ans Landgericht geschrieben und denen mitgeteilt, dass ich an dem Tag nicht zur Verfügung stehe. Da hätte ich auch das Strafgeld in Kauf genommen. War aber eh kein Prozess an dem Tag.


    Etwas irritiert reagierte dann einige Monate später mein neuer stellvertrender Schulleiter, als ich 3 Monate nach Antritt der Stelle einen Prozess reinbekam, der sich dann über 19 Verhandlungstage erstreckte. O-Ton: "Das haben wir uns aber nicht eingekauft." Dann kam Corona und das wurde alles völlig egal.


    Und ja, je nach Gerichtspräsident würde ich auch eine freundliche Unterweisung des ZfsL-Leiters durch ebenjenen Präsidenten empfehlen. Dieses hochherrschaftliche Gehabe der Seminare ist sowieso eher ein Ärgernis. Allerdings hätten bei mir Fachleiter wie Kernseminarleiter geschockt reagiert, wenn da jemand wegen dem Schöffenamt Nachteile abbekommen hätten. Die nahmen ihren Diensteid nämlich ernst.

    Michael J. Fox ist super!


    So ganz allgemein, völlig unabhängig von Aussehen oder Stimme: wenn man in ein Klassenzimmer geht mit der der Einstellung, dass man "Autorität bzw. Respekt qua Amt" hat, läuft das im Normalfall schon. Wenn man aber mit der Einstellung in den Klassenraum geht, dass man sich Respekt und Autorität erst mal verdienen muss, wirkt man natürlich viel unischerer.


    (Natürlich können schlechte Lehrer:innen den Respekt von Schüer:innen verlieren, aber, dass immer mal wieder postuliert wird, dass Lehrer:innen sich den erarbeiten müssten, also erst mal keinen Respekt und damit wohl auch keine Autorität (im positiven Sinne) verdient haben, finde ich sinnlos. Daher kommen dann halt auch Überelegungen wie "1,74 Meter sind zu klein", "meine Stimme ist zu hoch oder zu dünn" etc.. NATÜRLICH spielt das alles auch eine gewisse Rolle, aber eigentlich sollten beim Betreten des Klassenzimmers die Rollen erst mal klar verteilt sein.)

    Stimme ich zu. Passend zu deinem Nick: "Power resides where men think it resides" oder auch "Jeder Mann, der sagt 'Ich bin der Lehrer', ist nicht der Lehrer". Das muss man einfach ausstrahlen und dann braucht man das nicht mehr betonen. Lernt man aber wie vieles andere im Referendariat.

    Spannend ist übrigens, dass alle Anekdoten hier dahin gehen, dass die "kleinen" Menschen besonders autoritär auftreten. Eventuell passiert das, um dem Effekt entgegen zu treten?

    Ich persönlich bin ziemlich massig, normalgroß und habe eine Stimme, die den Schüler:innen das Toupet wegfliegen lässt. Wenn ich die Klasse entgleiten lasse, kann ich per Stimme und Körperpräsenz mich selbst bei lautem Radau in der gesamten Klasse schlagartig verständlich machen. Dementsprechend achte ich da auch öfters mal nicht so sehr drauf, weil ich es ja auch nicht brauche. Insofern finde ich es schwierig, da Stil und körperliche Effekte so krass zu trennen.

    Genau in dem, was Pepe erwähnt hat, liegt meiner Meinung nach das Problem: Wir können uns hier im Forum die Köpfe heiß diskutieren bis zum Geht-Nicht-Mehr und immer wieder betonen, dass wir A13 für alle befürworten, wir haben aber wenig bis gar keinen Einfluss auf die Bildungspolitik (außer über die Schiene "Gewerkschaft bzw. Verband")! Also sind wir hier definitiv die falsche Stelle zur Lösung des Problems.

    Ich möchte dem insofern widersprechen, als das Lehrer:innen genauso wie viele andere Menschen sind in der Politik engagieren können. Und da können wir, aufgrund der Rechtslage und Sicherheit, auch einfacher "mal so" auf Ämter schielen als andere Leute.

    Mein Stadtbezirksvorsitzender klagt da regelmäßig drüber: Er kann als Angestellter bestimmte Dinge nicht mal so eben machen, weil er (trotz Rechtsanspruch auf Stadtratssitzungen) seinen Job riskiert.

    Aus irgendeinem Grund haben mir als 15-Jähriger Dinge wie "Wir kennen das Ergebnis schon und machen jetzt eine Einheitenbetrachtung" Spaß gemacht. Klassenkameraden empfanden es eher als Sadismus.

    Ich würde mir ja wünschen, dass meine endlich kapieren, dass Einheiten nicht nur lästige Anhängsel sind. Aber das kommt wahrscheinlich nie. :D

    Ich hatte ursprünglich kein großes Interesse an physikalischen Themen, das hat sich erst mit der Zeit entwickelt. Irgendwann so in der 9. Klasse empfand ich das als "Hey, das ist ja Mathe mit anderen Aufgaben, cool" :D


    Ergänzung: Das Fach hat witzigerweise also tatsächlich bei einer richtig strengen Oldschool Lehrerin für mich angefangen Spaß zu machen. Wenn ich schaue, wie Physik heute in der Sek 1 in NRW unterrichtet werden soll... Viel weniger rechnen, wahrscheinlich hätte es mir unter den heutigen Bedingungen als Schüler weniger Spaß gemacht.

    Kann ich verstehen. Witzigerweise hat mein Vater vor drölfzig Jahren sein Mathestudium aufgehört, weil die Physik (die damals obligatorisches Nebenfach war, Informatik gabs eh nicht) ihm viel zu anschaulich war. Ich bin dagegen extra zu Physik und Chemie als Lehramt gegangen, weil mir Mathe zu abstrakt war. :D

    Im Westen gibt es also keine weiblichen Physikstudenten? Gut zu wissen.

    Ich kann jetzt auch nur anekdotische Evidenz anbieten, aber es war durchaus bezeichnend, dass zu meinen Anfangszeiten die Physikfachschaft eine Studentin hatte, die mit "das Mädchen" ausreichend eindeutig beschrieben wurde, weil sie das einzige Mädchen war.


    Ich könnte aber auch darauf hinweisen, dass es im Physikunterricht Evidenzen dafür gibt, dass bestimmte Inhalte Mädchen und Jungen unterschiedlich interessieren, die für die Jungen aber überrepräsentiert sind.

    Ich hoffe es.


    Ich schrieb es bereits irgendwo, der Psychiater (mwd) verdient nicht weniger, wenn er auf einer Demenzstation arbeitet und seine Patient*innen nicht mehr sprechen und ihren Alltag bewältigen können. Wer meint, der Anspruch seines Faches, das er an 17-Jährige vermittelt sei so hoch, dass er mehr verdienen müsse als ein Kollege in der Grund- oder Förderschule, weil die Klientel jünger ist oder keine Abitur macht, ist offenbar selbst intellktuell überfordert.

    Ja aber! Die wissenschaftspropädeutische Ausbildung in der Oberstufe! Die großartige Arbeit, die laut Philologenverband ein Sek2-Lehrer leistet! Die ist doch so schwer und wichtig!


    ... Ich kann da nur noch mit Hohn und Spott reagieren. Tut mir leid, aber im normalen Lehramtsstudium wird man nicht auf "wissenschaftliches Arbeiten" vorbereitet, im Gegenteil. Echte wissenschaftliche Arbeit können sich die meisten Menschen, die nicht als solche gearbeitet haben, kaum vorstellen und bekommen im Lehramtsstudium eher ein falsches Bild vermittelt.

    So zumindestens meine Erfahrung im MINT-Bereich. Kann ja sein, dass das in Geisteswissenschaften anders ist.

    Hier übrigens ein Link zu einer differenzierten Betrachtung des Falles des einen Studenten, von dem alle gehört haben und auf den sich ein Großteil der Behauptungen hier beziehen:

    https://www.hessenschau.de/ges…-gendersternchen-100.html


    Nachtrag und Fazit: Es gibt kein Problem, sondern vor allem Wahlkampf.

    "Jenseits der Kommentarspalten werde das Thema womöglich etwas ruhiger diskutiert, zum Beispiel in der CDU, meint der Student: Es gebe in seinem Kreis CDU-Verbände, die gendern und andere eben nicht.

    Angeheizt von der Debatte und wohl auch dem Fall Honemann gibt es aktuell einen Offenen Brief an die Gleichstellungsbeauftragte Ernst in Kassel: Studierende schreiben, die geschlechtergerechte Sprache sei "unwissenschaftlich, grammatikalisch falsch, ideologische Indoktrination". Honemann hat nicht unterschrieben, ihm gefalle der Tonfall nicht, sagt er. Fast schon gespenstig, könnte man - beziehungsweise Frau oder Trans*-Person - meinen."


    Offenbar hat er erkannt, welche Leute ihm applaudieren. In meinem Kreisverband gendern wir übrigens... Insbesondere im Kooperationspapier mit der anderen Ratsfraktion waren wir uns da auch schnell einig (wir heißt ich und die junge Vorsitzende der Koalitionspartei).

    Bei uns gab es alle Sitzungen und auch die Elterngespräche per Zoom in der Kita.

    Ich hätte das ausführen sollen: Unsere Kleine kommt im Sommer in den KiGa. Noch haben wir keinerlei Ahnung, wie das alles ablaufen soll, ich habe bisher noch nichtmal den KiGa betreten dürfen (Unterschriften wurden auf der Straße geleistet). Da das unser erstes KiGa-Kind ist, bin ich doch ein wenig neugierig, wie das abläuft.

    Das englischsprachige Zitat stammt von Frapper . Was mich an dem sozialen Geschlecht stört, ist die fehlende Wissenschaftlichkeit. Wenn ich biologisch den Begriff "Frau" eindeutig erklären kann, muss ich das auch soziologisch können. Ist dies nicht möglich oder gar beliebig (Ich erinnere da an die Frage, wie viele Geschlechter es aus soziologischer Sicht überhaupt gibt.), könnte man die ganze Thematik durch ausgedachte Fantasiegeschlechter schnell ad absurdum führen.

    Die Frage ist ja, ob es im soziologischen Sinn überhaupt gut ist, bei der Ansprache größerer Gruppen sich auf ein wie auch immer definiertes Geschlecht allein festzulegen. Darum dreht sich ja in gewisser Seite die Diskussion der letzten 22 Seiten: Sollte man bei einer Gruppe von Menschen versuchen, möglichst offen zu sein beim Geschlecht oder ist das nicht nötig bzw. sollte sich dem bisherigem Sprachgebrauch unterordnen?

    Ich stehe halt nach wie vor auf dem Standpunkt, dass ich mich möglichst nicht festlegen möchte, weil ich bisher gelernt habe, das es für Betroffene eben unangenehm ist, "mitgemeint" sein. (Was mir übrigens beim generischen Femininum genauso geht)

    Es geht also (mir zumindest) nicht um die Definition des einzelnen Geschlechts, sondern um die Frage: Sollte man die Sprache nicht möglichst offen und inklusiv gestalten, völlig unabhängig davon, was für Chromosomen, Geschlechtsmerkmale, etc. bei der Person vorliegen? Ich würde sagen: Ja.

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