Beiträge von BlackandGold

    Es gab auch vor den Ferien eine Mail an die Schulen, dass es keine generelle Attestpflicht gibt.

    Nur bei (Nach-)Prüfungen (nicht Klausuren/Klassenarbeiten) sowie bei häufigem Fehlen über einen längeren Zeitraum bei Klassenarbeiten/Klausuren sowie wenn es begründete Zweifel an der Krankheit gibt.

    Alles andere ist nicht zulässig.

    Ach. Bei uns gibt es eine Attestpflicht bei jeder Klausur und wir sind von der SL angehalten, bei häufigem Fehlen oder einer besonderen Menge unentschuldigter Fehlstunden eine Attestpflicht zu verhängen. Das widerspricht ja etwas dem, was da wohl als Mail kam.

    So leicht, wie du es darstellst, ist es eben nicht immer! Ich werde beispielsweise, wie bereits zuvor erwähnt, niemals Kinder haben können, weil mein Körper dies nicht zulässt. Für mich ist dein Satz "Macht euch welche, geht ganz leicht", also blanker Hohn. Und nein...gerecht finde ich es nicht, dass ich dafür, dass mein Traum niemals in Erfüllung gehen wird, auch noch finanziell anders darstehe als KuK mit Kindern.

    So tragisch dein persönliches Schicksal ist, so muss ich doch ein bisschen widersprechen. Ob ich finanziell am Ende des Tages wirklich besser dastehe, auch mit den Zuschlägen, als ein Kollege ohne Kinder, will ich arg bezweifeln. Das kostet jetzt schon Geld und wenn dann später bestimmte Wünsche kommen (Handy, Laptop, etc.), dann lache ich vermutlich über die Kindergartenkosten.

    Dann hoffe ich, das geht wieder weg... Wobei wir dieses Jahr tatsächlich auch statistisch belegbar ein paar sehr sonderbare Trends diesbezüglich verbuchen. Der Abschlussjahrgang 2022 war notenmässig schon auffallend schlecht, mir schwant für 2023 nichts Gutes.

    Sehe ich genauso, aber meiner Meinung nach ist das Distanzlernen bei meinen Schätzchen völlig daneben gegangen.

    (Interessanterweise reagieren Lehrkräfte, wenn wir als Eltern mit Lehrhintergrund auftreten, auf freundliche Nachfragen bei uns bisher immer konziliant. Ist es vielleicht der Gedanke: Mist, mit Lehrhintergrund kennen die das System. ;) Ist übrigens ein Grund, warum ich nie Elternbeirat mache, weil ich nicht weiß, ob ich die Rollen professionell trennen kann.)

    Nicht überraschend. Wir kennen halt erstens die üblichen Tricks und Antworten und wissen zweitens ganz oft, was eigentlich überhaupt geht und nicht geht.

    Außer in der Phase, als ich neben Dominik geparkt wurde, der regelmäßig ausrastete, alle Materialien vom Tisch fegte, Stühle schmiss UND auch noch furchtbar stank 😣 Mundgeruch, Körpergeruch, Klamottengeruch alles. Das war auch das einzige Mal, dass meine Mutter nach ein paar Wochen Mitleid hatte und tatsächlich mal zum Lehrer gegangen ist. Die Grundschullehrerin meinte damals, er täte mir doch gut, "dann wird die ab und an mal aus ihrer Träumerei gerissen und wach." Naja.

    Sowas finde ich extrem ägerlich. Der Junge kann nichts dafür, da müssen notfalls die Eltern dazu, aber das Kind für "Träumerei" mit einem Sitznachbar zu "belohnen", der regelmäßig ausrastet und Sachbeschädigung betreibt? Da würde ich nach der Manier von @golum schnell vorstellig werden, notfalls direkt durcheskalierenderweise.

    Aber da Du mich schon persönlich angesprochen hast: In meiner eigenen Schulzeit habe ich trotz spastischer Lähmung regulär am Sportunterricht teilgenommen, nix mit Vergünstigungen. Meine Eltern waren der Meinung, daß das Kind nur so die notwendige Härte erlernt, um im späteren Leben bestehen zu können.

    Ich finde es ja merkwürdig, wenn jemand argumentiert, dass Härte ja voll ok ist, weil "sie hat mir ja auch nicht geschadet". Ist das dann so eine Art Stockholm-Syndrom?

    Ich verbuche das eher unter "Lebenserfahrung" sammeln denn unter "doppelt bestraft". Schließlich wird irgendwann auch für die introvertierten Schüler der Tag der mündlichen Prüfung kommen und da sehe ich es schon als großen Vorteil an, wenn sie diese Prüfungssituation schon aus ihrem Schulalltag kennen.

    Ähnlich gehe ich mit den Diagnosen ADHS etc. um. Da erzählen mir manche Schüler: "Das brauche ich nicht zu können, schließlich habe ich ein Attest, in dem steht, daß ich das nicht kann. Entsprechend brauche ich es auch gar nicht erst zu versuchen."

    Die gucken mich dann immer schief an, wenn ich ihnen entgegne, daß ich jetzt eigentlich genau diese Dinge, die sie nicht können, von ihnen täglich abprüfen müßte, eben damit sie es lernen für ihr späteres Leben. Schließlich fragt nach der Schulzeit niemand mehr warum man etwas nicht kann. Da zählt dann nur noch das Ergebnis, also kann man es oder nicht? Und genau auf dieses Leben habe ich die Schüler vorzubereiten.

    Du als Lehrkraft hast von "dem Leben da draußen" ja auch wahnsinnig viel Ahnung.

    Und nein, jemand, der ADHS hat, kann sich im späteren Berufsleben ganz anders seine Sachen aussuchen als in der Schule. Keine langweiligen Vorträge, etc. Aber wahrscheinlich wird man mit solchen Handicaps eh nichts. Zumindestens in deinem Weltbild.

    Von Unmöglichkeit war nicht die Rede, sondern von "sich etwas fragen".

    Wir müssen z.B. im Lehrerzimmer telefonieren, z.B. mit dem Jugendamt. Oder unterhalten uns über Probleme mit einzelnen SuS oder deren Familien und es ist unangenehm dann fragen zu müssen, "ähm, darf ich fragen, wer Sie nochmal sind?" oder man fragt nicht und weiß aber auch nicht, ob die betreffende Person woanders erzählt, worüber sich in Lehrerzimmer XY ausgetauscht wird. Ich weiß nicht, wer wen über Verschwiegenheiten belehrt hat.

    Also, wenn hier schon der Datenschutz als Argument bemüht wird: Es sollte auch nicht jede Lehrkraft alles über jede:n Schüler:in wissen. Vielleicht führt man solche Gespräche dann eher in nem kleineren Kreis, als durch das gesamte Lehrerzimmer hindurch? Und auch ein wichtiges Gespräch mit dem Jugendamt würde ich nicht im Lehrerzimmer führen wollen...

    Der Begriff "Datenschutz" wird mir hier im Forum in der Gesellschaft allgemein und in Schule ganz besonders viel zu oft unreflektiert in den Raum geworfen, um die scheinbare Unmöglichkeit von Dingen zu erklären.

    Fixed it. Als DSB bin ich manchmal überrascht, was alles nicht gehen soll wg. Datenschutz. (Zugegebenermaßen auch schockiert, was dann alles gemacht wird, was eigentlich wirklich nicht geht)

    Sowas benutzt doch fast niemand in der normalen (Arbeits-)Welt. Odysee habe ich mir gerade mal angeschaut, und das Angebot scheint mir doch sehr klein. Die wenigen Videos, die ich von meinen Standard-Youtubern dort finden konnte, schienen zum größten Teil sogar illegale Uploads von Drittleuten zu sein.
    Definitiv keine adäquate Alternative.

    Im Studium hatten wir eine einzige Person, die immer mit libreoffice gearbeitet hat. Das war immer ganz toll bei Gruppen-Projekten, weil seine Dokumente nie 1:1 bei uns eingebunden werden konnten, und immer manuelle Anpassung brauchten.

    Ich habe mit OpenOffice sogar meine Doktorarbeit geschrieben. War kein Problem.

    Das Problem für manche Mitstudierenden war eher, dass ich als Lehrämtler nie eine Veranlassung dazu sah, LaTex zu lernen.

    Na zumindest Schulen können wegen Verstößen gegen die DSGVO nicht abgemahnt werden, meines Wissens nach.

    Der Verantwortliche für den Datenschutz ist der Schulleiter. Der hält also den Kopf hin.

    Ansonsten kann man natürlich immer gerne sinnvolle und pragmatische Lösungen mit den behördlichen Datenschutzbeauftragten erarbeiten. Das sind Lehrer:innen. Ich persönlich versuche da immer eine schüler:innen-zentrierte Lösung zu finden, wenn ich von Schulleitern angeschrieben werde.

    Wenn das Busunternehmen mir eine Rechnung gibt, in der es die zwei Lehrer nicht einberechnet, die aber mitfahren und aufgelistet sind, wieso sinkt dann der Buspreis? Heißt das, ich hätte direkt durch alle Beteiligten teilen müssen? Und warum?

    Ja, du hättest direkt durch alle Beteiligten teilen müssen. Die durch Freiplätze freiwerdenden Gelder sind auf alle Teilnehmer auszuschütten.

    Und ja, der Dienstherr übernimmt deine Fahrtkosten. Deswegen müssen bei uns alle Klassenfahrten angemeldet werden, damit genug Geld für die Kollegen bereit steht.

    Klingt auf jeden Fall insofern gut, als es garantiert auch bei euch im Ort Dinge gibt, die der Schulträger an den GS an der Ausstattung verbessern wird können. Am Personalmangel lässt sich so leider nichts ändern. Trotzdem gut, sollten aus den Forderungen am Ende tatsächlich konkrete Umsetzungen folgen.

    Natürlich geht es um die Möglichkeiten des Schulträgers, Dinge wie Schulsozialarbeiter, Ausstattung, etc. Aber dankenswerterweise hat meine Partei ja sogar in ihr Landtags-Wahlprogramm in NRW A13 für alle reingeschrieben und in den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen nochmal bekräftigt. Der Philologenverband war natürlich unglücklich.

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