Es gibt Leute, die tatsächlich so spät anfangen zu studieren. Habe ich immer einmal wieder mitbekommen. Was ich ein bisschen kritisch sehe, sind die 20 Stunden, die du arbeiten möchtest. 20 Stunden Arbeit und Studium erscheint mir schon sehr viel zusammen.
Beiträge von Caro07
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Danke, Kallisto für die weiteren Informationen.
Ich finde es wichtig, dass solche Fälle öffentlich gemacht und nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Nur so wird man darauf aufmerksam und es kann sich etwas ändern!
Alles was verschwiegen wird, blüht im Verborgenen.
(Wobei ich jetzt nicht die Tatsache meine, dass die Schüler das Video online gestellt haben, was auch ein Teil des Mobbings ist.)Wären solche Zustände schon vorher in einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen.
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Vielleicht habt ihr von dem Fall gehört oder das Video gesehen.
Dass es so extrem in Schulen vorkommen kann, was sich Schüler erlauben, das hätte ich mir bisher nicht vorstellen können.
Der Lehrer wird so lange provoziert anscheinend über die ganze Zeit, bis er die Beherrschung verliert.
Bei DER Provokation kein Wunder.
Was nicht berichtet wurde, ob dies für die Schüler Konsequenzen hat.In youtube findet man die Situation unter der Eingabe "Wien Lehrer". (Über google bin ich ursprünglich auf das Video von "Mark Grigi" gestoßen, da sind auch Ausschnitte aus den Nachrichten.)
Was meint ihr dazu? Mir tut der Lehrer total leid. Statt ihn zu unterstützen und gegen die Schüler vorzugehen, wird der Lehrer (Seiteneinsteiger) wahrscheinlich entlassen.
Klar, hätte sich der Lehrer schon im Vorfeld Unterstützung holen sollen.
Was ist da los? Was ist falsch im Schulsystem, dass sich jemand nicht traut, sich der Schulleitung anzuvertrauen und die Schüler Narrenfreiheit haben!Sorry, mich regt das total auf!
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Das Zeugnis hat 2 Seiten. Das geht vier Schuljahre so durch, nur mit dem Unterschied, dass irgendwann die Noten mit draufstehen.
Es gibt einen Fließtext (alles in vollständigen Sätzen geschrieben) zu:
Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten und sämtlichen Fächern, die unterrichtet werden.
Zusätzlich gibt es noch ergänzende Bemerkungen zur individuellen Lernentwicklung bei Bedarf.Sehr viele Grundschulen machen zum Halbjahr inzwischen Lernentwicklungsgespräche, das zweiseitige Zeugnis gibt es meist nur am Ende. Ausnahme 4. Schuljahr: Übertrittszeugnis (sieht genauso aus und ist so umfangreich wie das Endzeugnis) und das Schuljahrsendzeugnis.
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Danke Conni. Du hast genau den Nagel auf dem Kopf getroffen!
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Viel wichtiger als das Abfragen finde ich das Üben. Die LW sind durch Übungen im Sprachbuch mindestens 1-2 mal geübt und ergeben sich aus dem Deutschunterricht (Rechtschreibunterricht). Auf der Lernwörterliste stehen auch noch 1-3 Aufgaben dazu, von denen ich mindestens eine als Hausaufgabe gebe.
Die Abfrage der Lernwörter geschieht bei mir innerhalb einer Probe (Arbeit), die Rechtschreibaufgaben und Grammatikaufgaben beinhalten können. Es werden dort auch exemplarisch einige Lernwörter diktiert oder in Sätze verpackt.
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@ indidi
Stundenplan und Materialien zum Lehrplan plus ab S. 213
Den Grundwortschatz findet man ab S. 322.Diese Dinge sind in der gedruckten Form im Anhang zu finden.
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Ich schreibe jetzt von Klasse 3/4:
In der Rechtschreibung behandelt man normalerweise einen Rechtschreibschwerpunkt. Daraus und evtl. aus Grammatikthemen ergeben sich die Lernwörter. Diejenigen, die im Grundwortschatz stehen, sollte man besonders üben.Ich halte mich an die Liste des Sprachbuchs und ergänze aber auch Wörter aus dem aktuellen HSU- Thema. Dadurch, dass die SuS die meisten Wörter schon über das Sprachbuch geübt haben, ist das nochmals eine Vertiefung und Sicherung. in Klasse 3/4 habe ich nach 2 Schuljahren geschafft, die problematischen Wörter der Liste des Sprachbuches auf Lernwörterlisten zu bekommen und noch einige mehr. Am Anfang des 3. Schuljahres schreibe ich noch einfache Wörter auch mit drauf, die lasse ich aber mit der Zeit weg, wenn ich merke, da macht keiner mehr einen Fehler. Wenn wir die Zeiten durchnehmen, gibt es auch einmal eine Lernwörterliste in dieser Richtung. Dadurch, dass es eine Wiederholung ist, kommen auf einer Liste schon zwischen 30- 40 Wörter, selten 50 Wörter zusammen. Ich erstelle ca. 12-14 Listen pro Schuljahr, also ca. alle 2 Wochen eine. Das mache ich so lange, bis die Wörter der Liste des Sprachbuches, die zu lernen sind, abgearbeitet sind. Bei meinem letzten Zyklus blieben zum Schluss gar nicht mehr so viele Wörter übrig. Manche Kolleginnen nehmen weniger Wörter, geben aber wöchentlich solche Listen heraus.
In Klasse 1/2 wäre es super, wenn man vor allem den vorgegebenen Grundwortschatz systematisch sichert.
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Die Lernwörter bzw. den Grundwortschatz findest du im LehrplanPLUS der Grundschule im Anhang Deutsch.
https://www.lehrplanplus.bayern.de/schulart/grundschuleÖffne bei dem Link die pdf- Datei, dann in den letzten Seiten sind die Anhänge.
Online habe ich es leider nicht gefunden.Der vorgegebene Grundwortschatz ist für 3/4 zu wenig, den muss man erweitern, wenn man Lernwörterlisten herausgibt.
Um welche Klassenstufe geht es? Mit welchem Arbeitsmaterial arbeitet ihr?
In vielen Materialien sind die Lernwörter bereits verarbeitet.
Wende dich am besten an die Kollegen in deiner Schule, wie die das machen mit den Lernwörtern.
Jeder hat da etwas sein eigenes System.
Ich arbeite mit dem Auer Sprachbuch und gebe zusätzlich eine Lernwörterliste heraus, die sich auf
die erarbeiteten Wörter beziehen. Da mixe ich den Grundwortschatz mit anderen Lernwörtern, die
im Sprachbuch vorkommen.
Andere arbeiten mit einem der Rechtschreibarbeitshefte: Clown Charlie, Auer- Rechtschreibheft oder Zauberlehrling. Manche diktieren einen Satz des Tages mit Lernwörtern. Andere geben Lernwörterlisten heraus und lassen die SuS verschiedene Übungen dazu machen. -
Jorena, du suchst für deine Frau Lösungen.
In der Summe ist das wirklich zu viel: Deine Frau hat zeitlichen und emotionalen Stress.Was meint denn deine Frau, was ihr größter Stressfaktor ist?
Ich würde mir die Stressfaktoren anschauen und dann gucken, was ich ändern könnte.Ich bin auch schon älter. Ich fahre die Strategie, dass ich mich immer mit den Situationen auseinandersetze, mir ggf. Hilfe hole, die Lösungen anbietet. Ich war jahrelang in Supervisionsgruppen, das hat mich ziemlich gelassen gemacht. Zusätzlich bin ich in der glücklichen Lage, dass ich nicht voll arbeiten brauche. So mache ich so viele Stunden, wie sie für mich passen - ist inzwischen aber fast volles Deputat.
Für mich wäre es nie eine Option, eine Klassenführung aufzugeben. Ich bin letztendlich deswegen in der Grundschule, weil ich da über die Klassenführung schöne andere Aufgaben neben der reinen Stoffvermittlung sehe und einen Bezug zu den Schülern aufbauen kann.
Im Gegenteil: Ich fände es anstrengender, in verschiedenen Klassen zu unterrichten, weil man da eben
dann nur der Fachlehrer ist und disziplinmäßig nicht mehr den Einfluss hat wie ein Klassenlehrer.Mir erscheint die Arbeitsweise als Konrektorin zu viel. Unsere Konrektorin ist eine Stunde vor Unterrichtsbeginn in der Schule (Vertretungsplanung usw.) und geht am Nachmittag. Dann hat sie aber ihre Arbeiten als Konrektorin gemacht und auch schon etwas für ihren Unterricht getan.
Vielleicht sollte deine Frau einmal ihr Zeitmanagement überdenken. Damit kämpfen wir alle.Wie sieht es mit der Unterrichtsvorbereitung und Nachbereitung aus? Als Konrektorin muss man evtl. woanders - also in der Unterrichtsplanung, in den Hausaufgabenkorrekturen und in Fortbildungen - Abstriche machen.
Ansonsten käme für mich persönlich eine leichte Deputatskürzung in Frage, sofern das finanziell egal wäre und dann würde ich nochmals in mich gehen, wo ich zeitliche Abstriche machen kann.
Schwierig ist der emotionale Stress. Ich halte es wichtig, daran mit ggf. fremder Hilfe zu arbeiten.
Ansonsten die anderen Optionen, die schon beschrieben werden, wählen. Für mich wäre es der letzte Weg. Nämlich, wenn nichts mehr geht.
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Ich habe zwar anfangs in BY gearbeitet, aber in der GS hatten wir nur Lernzielkontrollen.
Das hat sich inzwischen ziemlich geändert. Lernzielkontrolle darf man das Ganze nicht mehr nennen, es sind Leistungsnachweise, die sich "Proben" nennen.
Vom ausschließlich Schriftlichen ist man weggekommen, es werden mit dem kompetenzorientierten Lehrplan auch viele andere Dinge bewertet und bilden die sogenannten "kleinen Noten". Das sind mündliche und praktische Leistungen. Jede Schule legt die Gewichtung der einzelnen Notenbereiche in Bezug auf den Lehrplan fest.Wir haben einige Vorschläge, was man alles bewerten kann und das ist noch in der Entwicklung. Selbst der ISB hat eine Broschüre dazu herausgegeben. Versuchsvorführungen, Abfragen, Dokumentationen, Teilleistungen in Form von Mindmaps, Sachzeichnungen, Diskussionsbeiträge - das alles kann z.B. bewertet werden. Es gibt sogar extra Bücher und Materialien über alternative Leistungsbewertungen.
Allerdings haben sich die Anforderungen der schriftlichen Proben nicht geändert, das andere ist einfach dazugekommen.
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Dass man auch mal an die Noten von Anderen geht, würde ich grundsätzlich (leider!) nicht (mehr) ausschließen können.
Das würde ich mir nicht gefallen lassen.
Da würde bei mir die Solidarität aufhören. Das ist Vertrauensbruch und Manipulation. Was ist, wenn der Kollege die Noten zum Nachteil des Schülers verändert? Das geht gar nicht! Wenn es mit Absicht geschieht, würde ich einen Aufstand machen.
Ein anderer Fall ist, wo sich zwei Kollegen einigen, wenn ein Schüler jeweils zwischen 2 Noten steht und man guckt, was man pädagogisch machen kann.
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Als ich den Eingangsthread gelesen habe, habe ich mich gefragt, wie man auf die Idee kommen kann.
Bewusst Noten von anderen Kollegen manipulieren. Schon die reine hyothetische Frage. Was steckt da für ein Lehrerbild dainter!Macht das ein Lehrer? Nein!
Und wenn das einer bewusst macht, ist das ein sehr, sehr schwarzes Schaf, das nichts im Schuldienst zu suchen hat. Mich wundert es, dass manche diesen Fall überhaupt in Erwägung ziehen.Traut ihr eine solche bewusste, systematische Manipulation wirklich einem Kollegen zu? Ich nicht. Versehen können immer passieren, aber bewusst und systematisch? Nein.
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Was tut die Schule dagegen?
Augen zu und wegschauen geht eben nicht. Dadurch löst man nichts. Und schon gar nicht die Schüler im Grundschulalter so anreden. Das klingt nach völliger Hilflosigkeit.Als unsere Schüler im Laufe der Jahre immer schwieriger wurden, haben wir mit Anpassung unserer Ordnungsmaßnahmen auf der einen Seite und Präventionsmaßnahmen auf der anderen Seite reagiert. Natürlich ist es anstrengender geworden, aber die Schüler wissen, dass nicht weggeschaut wird, sondern sie sich mit ihrem Fehlverhalten auseinandersetzen müssen. Außerdem können sie sich darauf verlassen, dass sie von uns nie wie oben geschildert, angeredet werden. Dadurch würden wir unsere pädagogischen Prinzipien verraten.
Kann man da nichts über den Elternbeirat machen? Notfalls muss der Elternbeirat auch einmal weitergehen, wenn in der Schule nichts gemacht wird.
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Die ganzen arbeitslosen Lehrer (so viele sind es denke ich gar nicht, nur das Gejammer ist halt sehr laut) möchten eine feste Beamtenstelle an ihrem eigenen Wohnort.
Ist in Bayern gar nicht möglich, da die Stellen zentral von den Behörden verteilt werden und man überall hinkommen kann. Darauf muss man sich in Bayern grundsätzlich bei einem Lehramtsstudium einstellen. Nach dem Studium macht man erst einmal irgendwo in Bayern das Referendariat, wenn man Glück hat, noch im größeren Einflussgebiet der Uni, wo man studiert hat, danach bleibt man meistens wenigstens im Regierungsbezirk. Regierungsbezirke sind in Bayern sehr groß.
Wenn man auf die Einstellungsstatistik bei meinem Link in Beitrag 2 klickt, sieht man, wie wenig fertige Gymnasiallehrer in den letzten Jahren wirklich eingestellt wurden. Im Gegensatz dazu haben wir einen eklatanten Lehrermangel an Grund- unnd Mittelschulen. Einige machen Umschulungsmaßnahmen in Richtung Mittelschule oder Grundschule, da die Warteliste sehr lang ist.
Wer in Bayern bleiben möchte und im Gymnasium unterrichten möchte - mit Latein ist das zwangsläufig so - hat im Augenblick statistisch gesehen eher weniger Erfolgsaussichten, mit Latein ist man sehr auf eine Schulart fixiert. -
Das wird dir keiner genau sagen können, wie es in 7 Jahren aussieht.
Im Augenblick sieht es überhaupt am Gymnasium schlecht aus:https://www.km.bayern.de/lehrer/stellen/gymnasium.html
Ich vermute, dass die Einstellungssituation etwas besser ist, weil dann das G 9 aufgebaut ist.
Schreibe doch einmal den Philologenverband an, vielleicht hat der irgendwelche Prognosen.
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Im Referendariat, was die TE vorhat, lernt sie vieles.
Die Frage ist eher, ob du Vanessa, bei dem Anspruch, den du geschildert hast, wirklich in der Grundschule unterrichten willst. Von der Fächern her ist das einzige, was ich sehe, Musik und vielleicht Englisch. In Musik könntest du praktische, kindgerechte Lieder und Rhythmen vermitteln, in Englisch könntest du das reduzierte Grundschulenglisch einsprachig unterrichten.
Dennoch finde ich es in anderen Fächern schwierig. In der Grundschule geht es grundsätzlich um sinnvolle, kompetenzorientierte didaktische Reduktionen und die Schüler dort abzuholen, wo sie sind und durch pädagogisches Geschick bei der Stange zu halten. Außerdem muss man in der Grundschule alles, was Schule betrifft, einführen und üben: vom Kind als Schüler bis hin zum Schüler im Klassenverband mit all seinen Schwierigkeiten. Man kann nicht einfach etwas voraussetzen.Die Gefahr ist, dass die Arbeit in der Grundschule (also die Herausforderungen) von Außenstehenden unterschätzt wird. Ich würde dir dringend zu einem Praktikum raten, das kann man nicht vom Hörensagen her gut entscheiden.
Der Arbeitsaufwand ist über den Daumen gepeilt in der Grundschule genauso wie in anderen Schularten auch. Nach Untersuchungen ist er an Gymnasien einen Tick höher und in Sekundarstufen 1 einen Tick weniger, doch, wenn man wiederum die Fächer an den einzelnen Schularten sieht, müsste das alles ungefähr gleich sein.
Grundschulen sind vollwertige Schulen (führen also kein isoliertes Dasein) mit den gleichen von oben aufgedrückten Programmen wie z.B. die Schulentwicklung, Elternarbeit und Digitalisierung.
Unabhängig davon glaube ich, dass es in Berlin an vielen Grundschulen wegen der Klientel (man hat hier alle Schüler sämtlicher Coleur) äußerst schwierig ist. Am Gymnasium hat man da schon eine gewisse Vorauswahl.
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Die Graffiti - Methode finde ich auch gut.
Das Thema wird in mehrere Aspekte aufgeteilt. Im Original ist es so, dass man die eigenen Gedanken auf ein Plakat schreibt. Dann wird im Uhrzeigersinn auf Kommando gewechselt und man schreibt ergänzende Gedanken dazu. Das Ganze geht ohne zu reden. Wenn alle an dem entsprechenden Plakat waren, wird in Gruppen über das Aufgeschriebene diskutiert.Ich selbst habe es in der Grundschule nur als Ideensammlung und nicht streng methodisch genutzt.
Beispiele:
Auf Plakaten stehen bestimmte Aspekte. Die Schüler gehen bei Musik herum und schreiben auf die Plakate Gedanken dazu, die noch nicht drauf stehen und wozu ihnen etwas einfällt. Dabei spielt eine Musik im Hintergrund. Es darf nicht geredet werden.
In der anschließenden Phase wird entweder in Gruppen (wenn es das Thema hergibt) oder im Plenung bzw. beides darüber gesprochen und eine Ergebnissicherung herbeigeführt.Oder: Unter einer Gruppe von ca. 4 Schülern geht ein Blatt herum, wo das Thema benannt ist. (Mache ich gerne bei Wortartenwiederholungen.) Auf Kommando wird es immer weitergegeben und jeder schreibt möglichst einen weiteren Aspekt dazu. Dann kontrolliert die Gruppe und stellt ihr Ergebnis vor.
Oder: Jeder in der Gruppe schreibt seine Gedanken zum Thema auf einen Zettel. (leise). In der 2. Phase werden die Zettel von der Gruppe aussortiert, die doppelt sind bzw. nicht zum Thema passen. Dadurch entstehen schon interessante Diskussionen. Danach diskutiert die Gruppe eine Reihenfolge und stellt im Plenung arbeitsteilig, was ebenso Diskussionen voraussetzt, ihre Gedanken vor.
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Vielleicht ist es ja die Patentante, wer weiß.
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Die Diskutiererei um Noten - das ist quasi ein Fakt, mit dem die Grundschullehrer in Bayern in Klasse 3/4 lernen müssen zu leben und damit umzugehen. Bei uns sind es verstärkt die Eltern, aber auch vereinzelt Schüler, wenn es um den Übertritt geht. Es ist u.a. für manche ein nicht unerheblicher Stressfaktor. Schriftliche Bemerkungen, Anrufe im Sekretariat, man möge dringend zurückrufen, Abpassen vor oder nach dem Unterricht - das kommt alles vor.
Man versucht über Noten zu verhandeln. Manche probieren es aus Prinzip. Vor allem, wenn sie merken, dass die nächstbessere Note nicht weit entfernt ist. Da wird richtig gesucht, ob es Dinge gibt, die verhandelbar sind. Manche probieren auch aus, wie weit sie beim Lehrer gehen können. Ich hatte schon Eltern (ich habe prinzipiell mit Eltern ein gutes Verhältnis), die im Nachhinein zugegeben haben, dass sie es halt probiert hätten. Da hatte ich mir gedacht: Und deswegen habe ich mir diesen Nervenstress gegeben? Dieses Bewusstsein hat mir erst einmal viel geholfen, diese Verhandlungen nicht allzu ernst zu nehmen.
Ansonsten kann das Bewusstsein helfen, dass Eltern immer als Anwälte ihrer Kinder auftreten und nicht mit uns als Experten für Bewertungen auf einer Ebene stehen.
Erweitern würde ich diesen Gedanken noch für ältere Schüler: Sie versuchen rauszuhandeln, was geht und sehen sich als ihre eigenen Vertreter. Mein Schulbesuch ist schon Jahrzehnte her, selbst wir haben früher - je älter wir wurden, desto mehr - versucht mit Lehrern über Noten zu verhandeln, wo man sah, dass dort eine eine Bereitschaft signalisiert wurde.Wichtig ist, dass man von Vorneherein in der Konzeption der Proben (wie bei uns die Arbeiten heißen) und in der folgenden Korrektur schon versucht, Zweifelsfälle zu vermeiden: Klare Fragestellungen, klare Aufgaben, durchdachtes Konzept, die Anforderungsbereiche im richtigen Verhältnis, alles passend zum eigenen Unterricht. Am Gymnasium habt ihr wie wir klare Vereinbarungen über Proben bzw. Schulaufgaben. Da ist man dadurch abgesichert. Bei Schülern, die knapp an der bessere Note stehen, schaue ich mir die Probe gründlich durch, ob es da noch eine zweifelhafte Bewertung gibt. Wenn ich Elternbriefe bekomme, dann gebe ich den Kindern in der Regel eine mündliche Antwort, wenn es Kleinigkeiten sind. Wenn man nämlich das anfängt, Zettelchen und Briefe prinzipiell zu beantworten, dann folgen meist immer wieder welche. Manchmal gibt es wirklich Missverständnisse, die kläre ich möglichst ohne mich aufzuregen auf.
Schwieriger wird es, wenn Eltern emotional reagieren. Da bleibt einem nichts anderes übrig, als selbst immer wieder auf die Sache zu schauen und Eltern in der obigen Rolle zu sehen. Das hilft oft, finde ich. Ganz ausschließen, dass man schwierige Fälle mit nach Hause nimmt, kann man nicht. Das passiert ja auch bei anderen Konflikten im Schulbereich, denen man als Lehrer so ausgesetzt ist. Man nimmt nur die Fälle mit nach Hause, für die man keine Lösung gefunden hat und setzt sich länger damit auseinander. Das ist okay, finde ich. Dafür hat man es das nächste Mal bei einem ähnlichen Fall leichter.Wichtig bei der Notengebung ist für sich selbst immer wieder die Sachebene zu finden. Wenn Eltern eindeutig falschliegen, kläre ich das auf, bei Zweifelsfällen überlege ich und frage auch einmal Kollegen, Korrekturfehler nehme ich auf meine Kappe. Wenn ich einmal zugunsten des Schülern falsche Punkte gegeben habe und die Schüler so ehrlich waren, dass sie es mir sagten, dann ändere ich nichts, sondern ziehe die Konsequenz daraus, das nächste Mal besser aufzupassen.
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