Beiträge von Caro07

    Na, um das Ganze noch zu vervollständigen eine "Anekdote":
    Als Studenten mussten wir alle (also alle Lehramtsstudenten) an einer Reihenröntgenuntersuchung zur Tuberkulose teilnehmen. Ich glaube, das war im 2 jährlichen Abstand. Irgendwann wurde es dann abgeschafft. Laut wiki 1983.

    Das will ich auch noch loswerden:
    Zur Diskussion insgesamt: Das größte Problem, das die Menschheit hat, ist die Klimaerwärmung. Wie lange kann die Menschheit überhaupt noch existieren, wenn sie so weitermacht?

    Wie macht ihr das eigentlich, wenn es im Klassenraum mal wieder über 30°C heiß ist, ihr natürlich weder hitzefrei noch "Schutzmaßnahmen" vom Dienstherren / Schulträger gestellt bekommt ("Fenster auf" zähle ich jetzt nicht dazu, auch nicht Sonnenschutz für die Fenster, da die Hitze ja oft schon im Gebäude / Dach (falls im obersten Stock) steckt, so dass ein Sonnenschutz für die Fenster nichst bringt, zudem geht ja in der Regel entweder "Fenster auf" oder "Sonnenschutz", aber nicht effektiv beides gleichzeitig)?

    Wir haben in Bayern 2 Hitzewellen in diesem Schuljahr mitgemacht.
    Draußen war es auch zu heiß. Die Pause war bei sehr heißen Tagen eine Zumutung.

    Ich bin ganz oben und habe Morgensonne in meinem Klassenzimmer. Ich lasse die Rollos den ganzen Tag, auch bis zum nächsten Schultag, komplett zu und lasse die Fensterflügel gekippt. Wir "arbeiten" paradoxerweise bei Licht und ich habe 2 billige Ventilatoren aufgestellt; bei der nächsten Hitzewelle habe ich mir geschworen, dass ich noch einen Ventilatorturm anschaffe. (Das Ding habe ich neulich im Fitnesscenter gesehen, das kühlte gut und war platzsparend.)
    Tatsächlich empfindet man es durch die Maßnahmen etwas kühler, wobei ein Blick auf das Thermometer sagt, dass es das kaum ist. Trinken dürfen die Schüler so oder so so viel sie wollen. Die Ventilatoren gingen bisher auf meine Kosten, ich finde allerdings, dass der Schulträger wenigstens das bezahlen sollte. Das werde ich in der nächsten Konferenz ansprechen.
    Wir gehen mit den Schülern den ganzen Morgen ins Freibad, doch mehr als 2-3x pro Klasse im Schuljahr ist dann auch nicht drin.

    Diese ganzen Ghostwritinggeschichten verwässern die akademischen Abschlüsse und Grade.
    Entweder gehört eine umfangreiche Arbeit zu einem akademischen Abschluss dazu oder nicht.
    Wer sich die Arbeit weitgehend schreiben lässt, hat den Abschluss nicht verdient. Er schummelt.

    Das gehört in keinster Weise unterstützt. Ich verstehe so oder so nicht, dass man über das Internet an solche dubiosen Geschichten herankommen kann und das nicht offiziell unterbunden wird.

    Bei meinen schriftlichen Arbeiten zun den Staatsexamen konnten wir zum betreuenden Prof gehen und ihm das Inhaltsverzeichnis vorlegen. Er sagte uns dann, ob man das so machen kann und was man noch beachten muss.
    Korrekturlesen, denke ich, ist legitim. Nur, wenn der sg. Ghostwriter geistige Arbeit und Recherchearbeit leistet, die ich zu erbringen habe, dann sind das eben nicht mehr ein eigenes Produkt. Bei schriftlichen Arbeiten ist es doch gerade für die persönliche Weiterentwicklung wichtig, dass man das selbst macht und alles strukturiert und durchdenkt.
    Durch die beiden umfangreichen Zulassungsarbeiten (heute Hausarbeiten genannt) habe ich sehr viel dazugelernt, nicht nur inhaltlich, sondern auch, wie man eine akademische Arbeit verfasst und wie man hier arbeitet.
    Ansonsten bin ich der Meinung wie O. Meier beschrieben, es ist Betrug an allen, die ihren akademischen Grad oder ihr Zulassungsverfahren zum Staatsexamen usw. ehrlich im Sinne des Wortes verdienen. Man hat hier etwas Wesentliches zu seinem akademischen Studium nicht geleistet, wenn man sich solche Arbeiten weitgehend schreiben lässt.

    Also in Bayern (Grundschule) ist es eher so, dass jeder nach dem Ref erstmal nach München versetzt wird. Aufs Land kommt man nicht so leicht.

    Kommt auf den Regierungsbezirk an. Deiner ist Oberbayern. Da ist es sicher so, da das Land um München sehr begehrt ist. Ich bin in einem anderen Regierungsbezirk. Alle Referendare, die ich kenne, sind bisher im Regierungsbezirk geblieben. Wharscheinlich gibt es hier hohen Bedarf. Bei uns kamen die Referendare an Schulen, wohin keiner will. Einerseits an Brennpunktschulen in den Städten bzw. im Dunstkreis der Städte und andererseits an Schulen am A... der Welt, also tiefstes Land, nicht selten 50 - 100 km vom jetzigen Lebensmittelpunkt entfernt.

    Ja, Scharlach galt schon immer als schlimm. FSME ebenso. Allerdings bin ich da am Überlegen, ob ich es auffrischen lassen soll, weil ich die letzte Impfung sehr schlecht vertragen habe und dachte, das Kopfweh und die Schlappheit gehen nicht mehr weg.
    Menschen mit einem schwachen oder unausgeglichenen Immunsystem haben immer ein erhöhtes Risiko. Meine Mutter ist an der Folge einer Grippeimpfung gestorben, weil ihr Immunsystem überreagiert und sie eine zusätzliche Autoimmunerkrankung bekommen hat. Mein Vater ist bei einer der letzten großen Grippeepidemien an dieser auf einer Reha gestorben. Er war gegen Grippe geimpft, aber ausgerechnet nicht gegen den grassierenden Virus und hatte eine gerade größere Operation hinter sich, die ihn zusätzlich geschwächt hat.

    Nachtrag: Oft will man gar nicht wissen, welche Trägerstoffe wegen einer ausreichenden Immunantwort noch mit eingespritzt werden. Bei meiner letzten Tetanus/Diphterieimpfung vor drei Wochen erfuhr ich, dass da noch Formaldehyd als Konservierungsmittel und irgendein Aluminiumsalz (das andere habe ich vergessen) mit drin sind, aber weniger als früher. Je mehr verschiedene Impfstoffe desto mehr Zusatzstoffe, so die Auskunft der Apotheke. Meine Mutter war in dem Jahr mit dabei, wo man bei der Grippeimpfung den Trägerstoff auf abgetötete Krebszellen (Info vom Arzt) umgestellt hat.

    Früher, als es noch keine Impfstoffe gab, war's tatsächlich so, dass man froh war, wenn man möglichst alle Kinderkrankheiten vor Einbruch der Pubertät hinter sich hatte. Am besten im späten Kindergartenalter oder im Grundschulalter. Je älter man war, desto heftiger war der Ausbruch. Großen Horror hatte man davor, wenn man eine Kinderkrankheit noch nicht im Erwachsenenalter gehabt hat. Da hieß es, ein Ausbruch sei je älter man sei umso gefährlicher.
    Scharlach galt früher als eine der schlimmsten Kinderkrankheiten, heute scheint es harmloser zu sein. Masern empfand ich nicht so schlimm, Keuchhusten war unangenehm, aber Mumps war schon heftig mit dem geschwollenen Gesicht und Hals. Windpocken bekam ich komischerweise 2x (falls diese beim 1. Mal richtig diagnostiziert waren), der Ausbruch in der Pubertät war wesentlich heftiger als die erste Variante.
    Früher hatten wir alle diese Kinderkrankheiten und bekamen sie in dem Alter, wo sie zwar leidvoll, aber anscheinend von der Masse gut zu bewältigen waren. Ich weiß von keinem in meinem damaligen Umfeld, der irgendwelche Folgeschäden erlitt.
    Diphterie, Polio und die jetzt ausgerotteten Pocken waren und sind ein anderes Kaliber.

    Meine Verwandten erzählten das ähnlich. Meine Eltern, Jg. 1930 (haben es eher als Kinder mitbekommen), erzählten, dass man am Anfang eher gedacht hat, Hitler wäre gut, er tut etwas fürs Volk. Man sah es am Autobahnbau z.B. So schwach kann ich mich erinnern, dass mein Vater sagte, dass die Hitlerjugend schon viele fasziniert hat.
    Mit der Zeit hat man dann doch mitbekommen, dass da etwas nicht stimmte, hatte aber Angst. Spätestens als der Krieg mit seinem Leid da war und man jede Nacht Angst vor der Bombardierung haben musste bzw. bei der Feldarbeit Angst haben musste, vom Flugzeug aus abgeschossen zu werden, war wohl klar, was Hitler angerichtet hatte. Das war ein besonderes Trauma meiner Mutter: die Feldarbeit und die Tiefflieger.
    Mein Großvater mütterlicherseits z.B. verhielt sich offiziell neutral und versteckte heimlich flüchtende Kriegsgefangene und rettete sie somit. Durch eine Kriegsverletzung im 1. Weltkrieg wurde er im 2. Weltkrieg nicht eingezogen. Er wurde nach dem Krieg von den Amerikanern als Bürgermeister eingesetzt.
    Meine anderen Großeltern waren in der Kirche aktiv und wurden immer zurückhaltender, weil sie mitbekamen, dass Personen verschwanden. Mein Vater erzählte von heimlichen Treffen der katholischen Jugend. Sie erzählten, dass man vielen nicht mehr trauen konnte, weil einige plötzlich "ganz fanatisch" wurden. In Erzählungen haben sie Namen erwähnt, wo sie das auch im Nachhinein nicht verstanden, wie jemand sich plötzlich so drehen konnte.
    Die ganze Tragweite der Judenverfolgung haben meine Angehörigen erst nach dem 2. Weltkrieg erfahren.
    Ich selbst habe als Kind von dem Kriegtrauma auch etwas abbekommen, denn es wurde immer wieder von solchen Erlebnissen erzählt und ich hatte eine irreale Angst vor einem erneuten Kriegsausbruch.

    Zwei Beispiele für eine Schulleitung, selbst erfahren:

    Schulleitung 1: stand über allem, behielt den Überblick, sah sich als Teamworker, unterstützte Ideen des sehr engagierten Kollegiums auf, wertschätzte die Arbeit, Kollegium gestaltete die Schule mit einer Schulleitung, die hinter ihm stand
    Folge: Viele wollten an die Schule bzw. an der Schule bleiben.

    Schulleitung 2: brachte einige (auch gute) Ideen ein, wollte die Schule selbst gestalten, öfter über die Vorstellung des Kollegium hinweg. Engagement des Kollegiums mit der Zeit spürbar gesunken. Es versuchten nach einigem Abwarten einige von der Schule wegzukommen.

    Fazit: Als Schulleitung darf man nie eine Schule als "seine Schule" begreifen, wo man meint, man müsse die Lehrerschaft in den Bereich seiner eigenen Ideen, seien sie auch noch so gut,führen. Das ist eine völlige falsche Vorstellung von Leitung einer Schule.
    Bei Lehrern geht nur ein demokratischer Führungsstil mit Vertrauen in die Lehrer, die dort arbeiten. Dabei sollten die besonderen Fähigkeiten der einzelnen gesehen werden und man das nötige Vertrauen den Lehrern entgegenbringen. Ich finde es im Schulbereich eher eine Herausforderung, die verschiedenen Ideen und Individuen unter einen Hut zu bringen und es auch zu schaffen, mit Diplomatie sich vor Lehrer bei Elternangriffen zu stellen. Wichtig ist es auch, eine gewisse Arbeitszufriedenheit bei dem Personal zu erreichen, was ich ebenso als eine große Herausforderung sehe. (Hat Schulleitung 1 alles geschafft.)

    Hab ich schon mal geschrieben, dass bei uns im Baselland am Gymnasium Münchenstein pünktlich zur schriftlichen Matura die Masern ausgebrochen sind? Bezirk Dornach-Arlesheim (--> Götheanum), ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

    @Caro07 Man muss an den Masern nicht gleich sterben, es reicht auch eine dauerhafte Schädigung des Hirns infolge einer Meningoenzephalitis. Besonders tragisch, wenn es Säuglinge betrifft, die noch nicht geimpft werden können. Im Gegensatz zu Deinem hypothetischen Autounfall sind solche Dinge nahezu vollkommen vermeidbar, wenn komplett gegen die Masern durchgeimpft wäre.

    @Wollsocken80

    Du verwechselst mich mit Cat 1970. Ich habe in dem Forum hier gar nichts geschrieben bisher.

    Ich bin aus dem Thema eh raus. Ich bin vor 1970 geboren und habe sämtliche Kinderkrankheiten durchgemacht bis auf Röteln, gegen die ich geimpft bin. Außerdem habe ich die übliche Reihen - Polioschluckimpfung mitgemacht und habe Narben an meinem Oberarm von der damals üblichen Pockenimpfung. Die Tetanus- und Diphterieimpfung sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Die habe ich neuerdings auffrischen lassen, zum ersten Mal mit einer Verhärtung an der Einstichstelle als Nachwirkung, die nach 3 Wochen immer noch nicht verschwunden ist.

    Mebis ist ein abgesichertes Portal, in das Lehrer und auch Schüler mit einem Passwort kommen und dann entsprechende Bereiche besuchen können. Da können Lehrer für ihre Schüler Aufgaben einstellen. Der Zugang ist schulbezogen und inzwischen müsste jeder Lehrer Bayerns einen Zugang zu mebis haben.

    Was möchtest du denn wissen? Mebis bietet vieles, auch eine Materialsammlung. (sieht man ja auch an deinem Link)

    Immer wieder wundere ich mich leicht, wenn ich lese, dass allgemein das Referendariat so schlimm sein soll. Ich habe es nicht als schlimm erfahren, sogar als gut (an einer GHS in einem - heute würde man sagen - Brennpunktviertel in einer Stadt in Ba-Wü) , was Kollegium und andere Erwachsene betraf, die mit der Ausbildung zu tun hatten. Die Schüler waren grenzwertig. Wir waren 3 Referendare.

    Die Lehrer meiner Ausbildungsschule waren sehr hilfsbereit, der Seminarleiter ein cooler Typ und der damals für mich zuständige Schulrat human. Die Tipps, die man bekommen hat um seinen Unterricht zu verbessern, wurden so vermittelt, dass man da nicht an seinem Selbstbewusstsein zweifelte und man meinte, man wäre schlecht.
    Der Rektor war gewöhnungsbedürftig - vor dem haben alle gezittert - halt eine Autorität mit ausgeprägtem Autoritätsanspruch. So jemand wäre heute nicht mehr akzeptabel. Aber er hätte einen nie unterrichtlich fertig gemacht. Dem ging es eher um Formalien und Disziplin.
    Das waren "andere Zeiten" (in den 80igern).

    Warum ist es jetzt so schlimm geworden?

    Beitrag 19 ist allerdings erschreckend:

    "... Für viele ist der Lehrerberuf eher eine Berufung als denn ein Beruf. Aber wenn ich 100 % geben soll, ist dies häufig nur möglich, wenn ich mit 80% (oder weniger) der Stunden unterrichte."

    Ich finde es in der Hinsicht erschreckend, dass man heutzutage mit so vielen zusätzlichen Aufgaben belastet ist - manche haben es in den Kommentaren gut aufgelistet - dass man für das Kerngeschäft des Unterrichts mit Vorbereitung und Nachbereitung zu wenig Zeit hat.

    Vor meiner familienpolitischen Teilzeit hatte ich volles Deputat mit 28 Stunden, da hatte ich vor vielen Jahren wesentlich mehr Freizeit, obwohl ich da noch kein alter Hase im Beruf war. Damals mussten wir alle volles Deputat (außér der familienpolitischen Variante) nehmen, eine Alternative gab es nicht.

    Heute arbeite ich ca. 3/4 und habe weniger Freizeit. Ich fühle mich voll ausgelastet im Beruf. Die Stundenzahl habe ich extra so gewählt, dass ich für mich die beste Variante heraushole.

    Wenn ich eine schwierige Klasse habe, fühle ich mich an einigen Tagen dem Burnout nahe, wenn ich einigermaßen handelbare Klassen habe, geht es mir in der Regel gut bis auf folgende Situationen:
    Wenn vieles zusammenkommt, was termingerecht zu erledigen ist, hat man das Gefühl, man sieht kein Ende mehr und fühlt sich deswegen gestresst, zumal dann die Frei- und Erholungszeit sehr reduziert ist. Und das ist von Zeit zu Zeit der Fall.

    Noch ein Aspekt: Meine Parallelkollegin, mit der ich zusammenarbeite, arbeitet voll. Den Unterschied zwischen uns beiden merkt man: Sie ist durch die paar Stunden mehr belastet, kann nicht so viele Dinge und auch weniger Energie in die gemeinsame Arbeit einbringen.
    Allerdings wird bei uns kein Unterschied in außerunterrichtlichen Aufgaben gemacht. Für die Teilnahme an Konferenzen und Fortbildungen z.B. gibt es keinen Teilzeitbonus. Den gibt es maximal bei Morgenaufsichten, sonst ist kein Unterschied da. Da wir alle Klassenlehrkräfte sind, gibt es auch keinen freien Tag für diejenigen, die weniger Stunden haben.

    Hmm...
    Wenn in der - wie ich verstanden habe - 4. Klasse (stimmt, keine gemischte) drei englischsprachige Kinder und der Rest deutschsprachige Kinder sitzen und sie die Arbeitsaufträge auf Englisch oder Deutsch machen können, dann müsste für jeden etwas dabei sein.

    Ich könnte mir sogar vorstellen, dass auf einer Privatschule Kinder von bildungsinteressierten Eltern sind. Ich denke, dieses Chaos, was ich mir in dieser Schule vorstelle, ist dem geschuldet, dass dort kein ausgebildetes Fachpersonal unterrichtet und sie nicht wissen, auf was es wirklich ankommt. Zumindest gewinne ich den Eindruck durch die Schilderungen.

    Wie viele Kinder sind denn in einer Klasse?

    Ich habe es schon verstanden. In der gemischten Klasse sind 2 englische Muttersprachler, ein Koreaner und der Rest sind deutsche Muttersprachler. Die TE gibt bestimmte Fächer.
    Mir kommt die ganze Schule ziemlich unstrukturiert, was das gezielte Lernen betrifft, vor. Vielleicht kann man die Schule auch nicht mit einer staatlichen Schule vergleichen, die systematisch vorgeht.
    Machen die vielleicht viel mit selbstständigem Arbeiten, wo der Lehrer als Lernbegleiter fungiert und die SuS die Themen, mit dem sie sich beschäftigten wollen, selbst suchen können? Dann ist das so oder so ein ganz anderer Ansatz und dann kann man schlecht vergleichen. Da steckt eine ganze pädagogische Richrung dahinter, mit der man sich leider nicht nur adhoc auseinandersetzen kann.

    Das, was du Dejana als englischen Text gezeigt hast, würden in dieser bildhaften Sprache nur die Besten der besten meiner Schüler hinbringen und das wäre eher die Ausnahme. Ich denke, vielleicht ist auch die Dynamik einer deutsch geschriebenen Schülererzählung anders. Da sind wörtliche Reden sehr wichtig und die Dynamik des Geschehens in einer Erzählung.

    Das Wort "Gliederung" ist unüblich. Es geht in der Grundschule um Schreibpläne und den Aufbau eines Textes. Dann machen wir in der Grundschule inzwischen ganz unterschiedliche Textsorten. Beim kompetenzorienten Schreiben kann man auch einmal nur Teile einer Geschichte/ eines Textes schreiben.

    Adverbien kennen Grundschüler nicht. Da ist man schon froh, wenn sie die Hauptwortarten einigermaßen sicher bestimmen können.

    Vielleicht könntest du Dejana dir einfach einmal zugelassene Schubücher von den Fächern besorgen, dann siehst du, was so an Niveau erwartet wird. Oder einmal den Bildungsplan von Hessen anschauen? Vielleicht kannst du auch einmal an einer staatlichen Grundschule hospitieren, wenn es zeitlich möglich ist.

    P.S.: Krabappel und ich haben gleichzeitig geschrieben, teilweise schreiben wir Ähnliches.

    So ein Rasterzeugnis haben wir auch bei den Lernentwicklungsgesprächen. Wir haben es selbst entwickelt. Nachdem wir jahrelang in Bayern die zweiseitigen Berichtszeugnisse wie Kathie schon geschildert mit Word und ikuh (ikuh war gegenüber Word schon eine kleine Erleichterung) geschrieben haben (durfte an unserer Schule beides verwendet werden) probieren wir aktuell ein anderes Programm aus, das sozusagen mit aufklappbaren Rastern funktioniert, das angeklickt dann im Originalzeugnis aufeinanderfolgende Sätze "hinterlässt". So schnell haben meine Kolleginnen und ich noch nie Zeugnisse geschrieben. Raster oder rasterähnliche Programme sparen eine Menge Zeit.

    Ich bin generell für ein gemischtes Zeugnis an der Grundschule. Das Sozialverhalten und das Lern- und Arbeitsverhalten sollten schon zusätzlich in Worte gefasst werden, die Fächer brauchen es nicht, sofern sie benotet werden. Da sehen die Eltern genug über die Noten. Der Rest interessiert die meisten wenig - außerdem kann man so etwas in Elternsprechstunden und Lernentwicklungsgesprächen aufarbeiten.

    Was man unbedingt erwähnen möchte, kann man in eine gesonderte Spalte schreiben. Das gibt es bei uns so oder so, das würde in meinen Augen genügen.

    @ Thorsten
    Funktionieren andere Mittel nicht?
    Z.B. kurz nicht mitmachen lassen, währenddessen einen Liedtext, Lesebuchtext abschreiben, wenn jemand sich unauffällig verhält, kann er dann wieder teilnehmen...

    Ich habe nur meine eigene Klasse im Musik, aber das fruchtet ganz gut. Einmal Quatsch gemacht, 1-2 Strophen von einem Lied abgeschrieben, dann überlegen sie es sich doppelt und dreifach, ob sie das nochmals machen, denn sie wollen ja eigentlich mitmachen. Meine SuS beeilen sich dann meistens, dass sie fertig werden, damit sie wieder mitmachen können. Wenn es hingeschmiert ist, dann nochmals eine Strophe, so lange, bis es akzeptabel ist.
    Mit der eigenen Klasse hat man es natürlich leichter. Dieses Ausprobieren kommt regelmäßig vor, wenn ich eine neue Klasse übernehme, dann gibt sich das durch die Miniaufgaben.
    Wer ohne Erlaubnis auf den Instrumenten herumspielt, muss eben 5 min aussetzen.
    Gleich zeigen, wie der Hase läuft, mit einer kleinen Konsequenz.
    Das muss man gleich von Anfang an konsequent durchziehen, dann hat man die Chance, dass es nicht so ausartet.

    Ich würde auf keinen Fall Mathe- und Deutschaufgaben nehmen, sondern etwas, was total unnötig ist. Lesebuchtext, Liedtext, Komponistenvita, Nachdenkaufgabe übers eigene Verhalten. Wenn es öfter vorkommt, zuhause die Nachdenkaufgabe unterschreiben lassen. Nichts Motivierendes, sondern Zusätzliches! Wer sich nicht an die Regeln hält, soll die Konsequenzen spüren.

    Ich würde wie oben geschrieben, es erst mit kurzen Auszeiten im Raum selbst versuchen. Und das gleich von Anfang an.

    Hier noch eine andere Variante:

    Unsere Schule bietet alle 3 Möglichkeiten an:
    - pro Jahrgangsstufe eine Ganztagesklasse von Mo-Do bis 16 Uhr
    - für alle anderen Schüler morgens die Halbtagesklasse
    - nachmittags dann kann man in die OGTS gehen, das ist eine "qualifizierte" Betreuung mit
    Hausaufgabenbetreuung ebenfalls wahlweise bis 14 Uhr oder 16 Uhr.
    Wir haben eine betreute Schulmensa.

    Die GTK werden von einem Lehrertandem geführt, das sich bei den Nachmittagen abwechselt. Einer unterrichtet hauptsächlich, hat dann 2 Nachmittage, der andere mit weniger Stunden 1 Nachmittag. An einem Tag ist AG- Nachmittag durch anderes Personal. Das ist dann gleichzeitig unser Konferenztag.

    Sonst unterrichtet kein anderer Lehrer in der Klasse, außer bei den Spezialfächern Religion und Ethik, die klassenübergreifend sind und WG, da wir dafür in Bayern speziell ausgebildete Lehrer haben.

    Der Tandemlehrer mit der geringeren Stundenanzahl hat meistens noch Stunden übrig und ist dann normal in anderen Klassen eingesetzt. Stundenplanmäßig ist das so, dass das so gemacht wird, dass sich die Hohlstunden in Grenzen halten. Dadurch, dass nur 2 Lehrer in der GT unterrichten und diese nur auf Reli und WG und die Turnhallenbelegung Rücksicht nehmen müssen, bekommen die GT- Lehrer in Zusammenarbeit mit dem Stundenplanteam die Stundenpläne ganz gut hin. Für die SuS sind zwei Bezugspersonen besser wie ständig andere Lehrer in der Klasse.

    Voraussetzung: Die Tandemlehrer müssen gut zusammenarbeiten, sich absprechen bzw. gut harmonieren. Doch meistens klappt das oder diejenigen raufen sich zusammen. Die Tandemlehrer machen bei uns das so, dass sie entweder Themen oder Fächer aufteilen, je nachdem wie sie besser zurecht kommen. An ein paar Stunden unterrichten sie doppelbesetzt, meistens aber allein.

    Da ist ein Fehler im System!

    Da ist wirklich ein Fehler im System. Man kann nicht alle mitziehen und keine Maßnahmen ergreifen, wie sie aufgefangen werden können. Diese Schüler müssten verstärkt auf ihrem Niveau beschult werden.

    Ich verstehe auch das Problem des Sitzenbleibens. Als ich vor ein paar Jahren in der Hauptschule Vertretung gemacht habe, ist mir aufgefallen, dass gerade die überalterten Schüler ganz schön aufmischen, weil sie altersmäßig nicht mehr in die Klasse gepasst haben und zudem auch als Sitzenbleiber bis auf wenige Ausnahmen dennoch größere schulische Schwierigkeiten hatten.

    Ich meine, dass die Schüler, die grundsätzlich schwächer sind, nach anderen Programmen beschult werden müssen. In Bayern hat man die sogenannte Praxisklassen in den Mittelschulen eingerichtet, für SuS, die noch ein (oder zwei?) Schulbesuchsjahr haben und die dann hier besonders auf einen einfachen Beruf vorbereitet werden. Bei uns werden örtlich nur diejenigen genommen, wo es Sinn macht. Das ist zumindest einmal etwas, wenn auch nicht der Idealzustand.

    Bei uns in der Grundschule nützt bei ca. knapp der Hälfte der Schüler die frühzeitige freiwillige Wiederholung des 1. oder 2. Schuljahrs. Je später die Wiederholung, desto eher treten die grundsätzlichen Probleme wieder auf. Bei den Schwachen geht das Verständnis und die Merkfähigkeit einfach nur bis zu einem gewissen Punkt.

    Fazit: Man muss sich bei der inklusiven Beschulung andere Wege überlegen, wie man die Schüler auf ihrem Niveau durch mehr Personal (ein Lehrer in der Klasse kann das nie leisten) unterstützen kann und das frühzeitig!
    Wenn meine schwachen Schüler auf die Mittelschule (= Hauptschule) gehen, dann brauchen sie dort eine gewisse "Sonderbehandlung", sonst gehen sie unter bzw. besteht die Gefahr, dass sie sich zu Verweigeren entwickeln, was man im jüngeren Alter in der Grundschule noch auffangen konnte.

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