Beiträge von Caro07

    Ich sehe das so: Du wurdest für diese Arbeit nicht ausgebildet und verkaufst dich natürlich nicht unter Wert, bist also nicht bereit, die zusätzliche Arbeit (sagen wir mal ein Plus von 10 Stunden zusätzlich zur Vollzeitstelle) alleine für glänzende Politiker- Kinderaugen zu machen. Für ein zusätzliches Entgelt (= dein "normales" Gehalt : 40 * 10) wärst du hingegen bereit, dir das noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen

    Wenn ich deinen Kommentar einmal wortwörtlich nehme:
    Im Unterricht kann ich mich nicht teilen - denn bei vielen Kindern sollte ich gleichzeitig sein um sie zu betreuen - und ich sattle ungern zu meiner mindestens 50 Stundenwoche noch etwas drauf.
    Das Argument mit dem Gehalt ist schlichter Quatsch. Den Preis für ein höheres Gehalt zahle ich nicht: mich kaputt arbeiten und kein Privatleben mehr zu haben.

    Viele Möglichkeiten wurden schon genannt.
    Der Leisefuchs ist bei uns auch üblich, ist halt bei uns nur ein Fuchs und nichts anderes. Der funktioniert am besten mit einer Klasse. Klatschrituale machen wir bei Veranstaltungen mit mehreren Klassen.
    Ich selbst stehe zuerst einmal ruhig vor der Klasse (das ist mein Erziehungsziel, dass sie darauf reagieren). Wenn es nichts nutzt, verstärke ich das Ganze durch Handheben und das "Pst - Zeichen". Inzwischen hat es sich eingebürgert, dass die ersten Schüler das nachmachen und es ziemlich schlagartig ruhig wird, besonders, wenn ich zu dem Ersten sage: "Danke, (prima) xy, (dass du es so schnell gemerkt hast.)"
    Gut funktioniert in Klasse 3/4 auch "Give me five". Das ist ein englisches Runterzählritual, wo man bei jeder Zahl etwas anderes machen muss, im Prinzip: nicht reden, Hände still, auf den Lehrer schauen, zuhören...
    Klangschale funktioniert bei mir nur bedingt. Die nutze ich, wenn ich einmal zwischendurch z.B. bei Partnerarbeiten noch etwas kurz erklären möchte und die Schüler dann weitermachen können. 1. und 2. Klassen habe ich selten, da mache ich meistens einen "Wettbewerb" daraus, ähnlich wie lamaison geschildert hat. Da muss man mit mehr Tricks arbeiten.
    Mit optischen Zeichen zu arbeiten schont die Stimme, auch in Sport.

    Das Problem ist, dass bei Kindern mit einer "Lernbehinderung" oft die Arbeitshaltung, die auditive Wahrnehmung und die Konzentrationsfähigkeit zusätzlich nicht passt. Die meisten sind meiner Erfahrung nach kaum in der Lage etwas selbstständig zufriedenstellend zu bearbeiten. Gerade diese Schüler benötigen eine Sonderbetreuung, die ich alleine schlecht leisten kann. Diese Schüler können weder vom Verständnis her als auch von ihrer Art, wie sie arbeiten, sich organisieren oder auch nicht, alleine gelassen werden.

    un soll man zusätzlich noch Schüler mit diversen Förderschwerpunkten aufnehmen, für diese Kinder gezielte Förderpläne schreiben, individuelle Lernzielkontrollen entwerfen, mit HPTs, Therapeuten, Eltern kommunizieren, etc pp. Das ist meiner Meinung zwar sehr zeitraubend, aber machbar.

    Tut mir Leid, Kathie, ich habe eine Inklusionsklasse (besser gesagt Kooperationsklasse) mit 26 Schülern und in Klasse 3/4 ist das, was du schreibst, nicht mehr oder nur in Ansätzen machbar, im 4. Schuljahr (Übertrittsstress) schon gar nicht.

    Aber wie soll das gehen bei 36 Klassen, 3-7 fehlenden Schülern pro Klasse und nur einer Sekretärin, die eh schon überlastet ist?


    Es gibt sogar Realschulen wo das Sekretariat nur an drei Tagen in der Woche besetzt ist.

    Da wird wohl an den falschen Ecken gespart. Das wäre doch einmal eine Aufgabe für einen Lehrerverband, sich für einen besseren Verteilerschlüssel einzusetzen?


    In Bayern hat man auf Betreiben eines Lehrerverbandes und dem Protest von Rektoren die Stunden der Sekretärinnen (an der Grundschulen sah es eine Zeitlang nicht gut aus, die Sekundarstufen waren ganz gut besetzt, wie ich das so in unserer Umgebung beobachtet habe) an den Schulen erhöht.

    Und wie funktioniert das konkret?

    Wir schicken Schüler ins Sekretariat oder rufen über das Klassenzimmertelefon im Sekretariat an, dort ruft die Sekretärin dann die Eltern an. Das funktioniert ganz gut - wir brauchen diese Art Nachforschung selten, weil Eltern wissen, dass sie ihr Kind rechtzeitig entschuldigen müssen. Das ist bei uns alles geregelt. Wir haben eine Haustelefonanlage, da kann man mit dem Sekretariat und jedem Klassenzimmer kommunizieren.


    Natürlich kann man bei uns einmal Schüler mit Aufgaben losschicken. Auf die Toilette und in Fachräume gehen sie auch alleine. ;)


    Ich denke, dass auch in der Sekundarstufe "Dienste" verteilt werden. Tafeldienst, Blumendienst... Das ist bei uns auch ein Dienst, der solche Aufgaben, die den Gang zum Sekretariat betreffen, erledigen muss. Einen Dienst machen meistens 2 Schüler zusammen.

    Die Aufsichtspflicht müsste in den Schulgesetzen der Bundesländer geregelt und leicht nachzulesen sein.


    Für Bayern gilt:
    http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BaySchO2016-22


    Wegen der 15minütigen Aufsichtspflicht in der GS vor Unterrichtsbeginn haben wir die sg. "Vorviertelstunde" im Klassenzimmer.


    Zu der Frage des zu spät kommenden Kindes: Ein Kind, das nicht da ist, kann ich auch nicht beaufsichtigen. Aber man forscht selbstverständlich nach, wo es abgeblieben ist. Wenn bei uns jemand 10 - 15 min nach Unterrichtsbeginn unentschuldigt fehlt, wird dem gleich nachgegangen.
    Diese Regelung wurde in Konsequenz zu einigen Entführungsfällen mit Kindesmissbrauch vor vielen Jahren landesweit eingeführt.


    Zum Schulhof: Wenn Schulhof und Schulhaus extra zu bestimmten Zeiten beaufsichtigt werden müssen bzw. die Notwendigkeit besteht, teilt die Schulleitung die entsprechenden Aufsichten ein. Ein klassischer Fall sind die Schüler, die nicht unterrichtsbeginnfreundlich mit dem Bus kommen oder länger auf den Bus warten müssen.

    Ich habe gegen vereinfachte Bücher nichts. Allerdings kommt das in meinem Bereich selten vor (Ausnahme: Märchenbücher und ein paar ältere Buchklassiker), denn für Klasse 3/4 gibt es sehr viele gut geschriebene Bücher, die man eins zu eins lesen kann - nicht unbedingt als Klassenlektüre, man kann sie aber den Schülern in einer Leseecke anbieten.


    Zu den Lesebüchern:
    Seit dem neuen Lehrplan haben bei uns alle angebotenen Lesebücher ziemlich viele Ausschnitte aus der Kinderliteratur (mit Titel und Buchcoverabbildung) mit drin, die anregen, das ganze Buch zu lesen. Ich selbst habe für meine Leseecke schon die Bücher, die es mir wert waren, besorgt. Unser Lesebuch beinhaltet z.B. mindestens 15 solcher Buchanregungen. Heutige Lesebücher sind sehr motivierend aufgemacht und gar nicht langweilig. Bei mir gibt es Kinder, die lesen die Geschichten und was sonst noch so drin ist auch so, ohne dass wir sie gerade durchnehmen.

    Berufsschüler (wer hätt's gedacht .-) ). Die arbeiten an nicht-Schultagen und haben garantiert keine Lust, am Schultag auch noch nach dem Unterricht in der Schule zu hocken.

    Stimmt. Ich hatte bei meinem Kommentar eher die allgemein bildenden Schulen wie GS, HS, RS, Gy im Auge gehabt. Die Anfrage hört sich eher an, wie diese jemand aus diesem Bereich gestellt hätte.
    Berufsschüler sind da noch etwas anderes.

    Hm... also ich kenne das so, dass so etwas gemeinsam mit dem Kollegium und der Schulleitung entwickelt wird. Ein Schulprofil zu erstellen bzw. anzuregen gehört in den Zuständigkeitsbereich der Schulleitung, die dann das Kollegium dazu verpflichtet oder auch nicht. Du könntest deine Ideen evtl. einmal der Schulleitung vorschlagen oder in der nächsten GLK den TOP beantragen. Die Kollegen haben sicher auch etwas dazu zu sagen.
    Insgesamt würde ich dir allerdings dazu raten, wenn du neu an der Schule bist, erst einmal abzuwarten, bis du die menschlichen Strukturen dort einigermaßen durchblickst. Man kann da ganz schön ins Fettnäpfchen treten und tut sich damit keinen Gefallen in Bezug auf positiven Kontakt mit dem Kollegium, wenn man mit neuen Ideen hineinstürmt ohne vielleicht auch Mitstreiter gefunden zu haben. Bei diesen Themen geht es um die gesamte Schule und das geht dann alle an und nicht um eine einzige Klasse.

    Da bei uns die Grundschule aus Sicherheitsgründen bald nach Unterrichtsbeginn abgeschlossen ist, müssen zu spät kommende Schüler zwangsläufig klingeln. Tja, da kommt das Zuspätkommen ziemlich selten vor. Entzerrt wird das Ganze durch die Ankunftszeit von einer Viertelstunde, d.h. die Schüler können schon 15 min vor offiziellem Unterrichtsbeginn ins Klassenzimmer, wo der Lehrer schon anwesend ist. Den Schülern werden dann entsprechende Beschäftigungsaufgaben zur Verfügung gestellt. Die Vorviertelstunde ist in Bayerns Grundschulen üblich.

    Bayern macht es umgekehrt. Es befördert gut beurteilte bzw. erfahrene Grund- und Mittelschullehrer auf A13. Das finde ich die bessere Variante. Das sendet zumindest das Signal aus, dass man auf A13 steigen kann. Neulinge mit A 13 zu bezahlen und die anderen, erfahrenen Lehrer außen vor zu lassen, empfinde ich fast schon als einen Affront.
    Am besten wäre gleich A 13 für alle.

    Aber wenn jemand bei der schriftlichen Addition beständig denkt, dass 4 + 7 = 12 sei und dadurch alles falsch rechnet, dann ist das ein massiver Fehler, vor allem in Klasse 5

    Ist auch in der Grundschule ein Fehler. Allerdings wird man unterschiedliche Aufgaben stellen und nicht immer die gleichen Rechnungen verlangen; damit stellt sich die Frage i.d.R. gar nicht.
    Typische Folgefehler in Mathematikproben sind bei uns z.B. wenn sich jemand in Textaufgaben bei einem Schritt verrechnet (= Punktabzug) und dann mit den falschen Zahlen, aber den richtigen Rechenschritten weiterrechnet. Oder die Schüler müssen eine Reihenfolge nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten rechnen (z.B. +30, -2 usw.), sie verrechnen sich einmal und rechnen dann nach der richtigen Gesetzmäßigkeit mit falschen Zahlen weiter.

    Das solltet ihr euren Schülern eigentlich nicht in der Berufsschule und im Gymnasium sagen, das ist Stoff der 1. Klasse. Bereits wenn die ersten Sätze geschrieben werden, lernen die Schüler "Der Satzanfang ist groß, am Ende steht ein Satzzeichen.". Das Satzzeichen wird in der 1. Klasse noch mitdiktiert, aber in der 2. Klasse sollten die Schüler schon in der Lage sein, eigenständig . , ? oder !

    Ein bisschen muss ich hier in Bezug auf Satzzeichen verdeutlichen. Wir diktieren in der Grundschule bei uns schon noch alle Satzzeichen. Allerdings gibt es durchaus Aufgaben - vorzugsweise in Rechtschreib- oder Grammatikproben - (so werden bekanntlicherweiser die Arbeiten in Bayern genannt) wo Schüler als eigenständige Aufgabe Satzenden erkennen und die richtigen Satzzeichen setzen sollen. Ebenso tauchen Übungen dazu immer mal wieder auf.
    Wenn die Schüler anfangen, eigene Texte zu schreiben, sind sie gezwungen, die Satzzeichen selbst zu setzen. Und das können manche dennoch noch nicht im 3. Schuljahr, wenn ich sie übernehme. Es dauert bei den Schülern unterschiedlich lang, bis sie verstanden haben, wo man die richtigen Satzzeichen setzt. Das hat etwas mit Erfahrungen mit geschriebener Sprache zu tun und wie schnell man kapiert, wann ein Satz zu Ende ist. (Vielleser in der Grundschule haben so gut wie keine Probleme mit Satzzeichen.) Und etwas dazu hilft die Thematisierung der Satzglieder im 3. und 4. Schuljahr.

    Das finde ich persönlich jetzt gar nicht nachvollziehbar. Schüler A schreibt in Lücke 1 "haddn't" und in Lücke 2 "haddn't", Schüler B schreibt "haddn't" und "hadnn't", es liegen also 4 falsche Lösungen vor. Und Schüler A soll dafür einen Punkt bekommen, Schülber B (bei selber Anzahl richtiger Lücken) aber keinen? Das finde ich wirklich fraglich.

    Das hast du falsch verstanden. Man könnte z.B. bei einem Diktat in Deutsch bei demselben Fehler (dieselbe falsche Schreibweise) einen Wiederholungsfehler geben, ist dasselbe Wort wieder anders falsch geschrieben, dann ist es ein erneuter Fehler. Das gab's bei uns schon mal als offizielle Korrekturanweisung. (Ich weiß nur nicht mehr in welchem Zusammenhang.)
    Im vorliegenden Fall hat sich der Schüler 1x das Wort falsch eingeprägt, wobei es schon grenzwertig ist, hadn't falsch zu schreiben, zumal man das x mal im Englischen schreibt.
    Im Deutschen findet man öfter vor, dass Schüler keinen Plan haben, wie man ein Wort schreibt und es deswegen auf unterschiedliche Art falsch schreiben. Da ist die Frage, ob man da jedes Mal einen Wiederholungsfehler geben soll. In der Grundschule vielleicht eher.
    Wenn es streng korrigiert wird, wird nur der Wiederholungsfehler gegeben, wenn sich dieselbe falsche Schreibweise wiederholt.

    Das ist ja Wahnsinn, dass einige die Termine meiner Schule noch toppen. Conni, das ist wirklich eine Zumutung bei euch.


    Ich frage mich, ob diese vielen Teamsitzungen sich wirklich auf die Unterrichtsqualität auswirken, denn das ist unser Kerngeschäft.


    Außerdem hat man bei so vielen Sitzungen weniger Zeit den Unterricht richtig vor und nachzubereiten. Was ist mit Lernentwicklungsgesprächen und ausführliche Berichtszeugnisse schreiben? Das kommt ja auch noch dazu.

    War es nur ein RS - Fehler oder hätte auch einmal haven' t oder had oder have in die Lücken müssen?
    Wenn der Schüler jedes Mal hadn't + Partizip hätte einsetzen müssen, hat er die Form gewusst, sich nur in der RS vertan. Ich hätte, wenn alles sonst richtig gewesen wäre, auf die ganze Aufgabe einen Punkt Abzug gegeben, weil er sich die Rechtschreibung nicht gemerkt hat. Einen halben Punkt Abzug fände ich bei 6 Punkten zu wenig.
    Ansonsten wie Friesin schreibt, entweder die Aufgabe nicht mehr so stellen. Wenn hadn't verschieden falsch gewesen wäre, hätte ich auf jede neue falsche Schreibweise einen halben Punkt Abzug gegeben.

    Wir haben zwar keine regelmäßigen Teamsitzungen vorgeschrieben, aber wir haben Teams, die langfristige oder kurzfristige Aufgaben zu erledigen haben. Die setzen sich dann ihre Termine nach Bedarf. Jeder von uns ist durchschnittlich in 1-3 Teams. Außerdem haben wir jede Woche eine halbstündige Dienstbesprechung zusätzlich zu den GLkonferenzen, die so ca. 4 - 5x im Schuljahr stattfinden. Weiterhin müssen wir an einigen schulinternen Fortbildungen verpflichtend teilnehmen. Wenn man jetzt so rechnet, dass das Schuljahr 38 Wochen hat, kommt man außer den Dienstbesprechungen auf ca. 20 oder etwas mehr solcher Termine im Schuljahr, die im Schnitt 2-3 Stunden dauern.

    Laser oder Tintenstrahl - ich bin immer hin- und hergerissen wegen der Feinstaubbelastung bei Laserdruckern.
    Ein Laserdrucker ist zwar komfortabel, dennoch habe ich mir wieder einen Tintenstrahldrucker wegen des Feinstaubs angeschafft. Feinstaub war einmal ein großes Thema, auch bei Kopierern, jetzt liest man nicht mehr viel darüber. Wird es totgeschwiegen, weil es der Industrie nicht gelungen ist einen Laserdrucker mit Feinstaubfilter zu produzieren oder ist die Feinstaubbelastung zu vernachlässigen?

Werbung