Beiträge von Caro07

    Gebe da Krabappel recht - für die Schulformempfehlung ist auch die häusliche Unterstützung entscheidend. Jemand aus einem Umfeld, welches gut unterstützt und antreibt, kann mit einem schlechten Arbeitsverhalten auf die bessere Schule kommen als jemand mit dem gleichen Arbeitsverhalten, der zuhause aber keine Unterstützung und keinem Antreiber hat.

    Gebe dir Recht. Vieles steht und fällt mit der häuslicher Unterstützung bei den Schülern, die es brauchen. Es gibt aber auch einen (kleinen) Anteil von Schülern, bei denen vieles im 4. Schuljahr von alleine geht. Da habe ich ein paar davon.
    Allerdings wird, wenn man mit zu viel häuslicher Unterstützung aufs Gymnasium geht, das Ganze oft zum Bumerang, zumindest in Bayern. Eine weitere so intensive Unterstützung ist für Eltern nicht durchzuhalten. Deswegen gebe ich im Kern den Eltern zu bedenken, dass sie selbst wissen müssen, wie viel sie unterstützt haben und ob sie diese Unterstützung dann weiter leisten können oder wollen (gerade dort, wo intensiv unterstützt wurde).
    Neulich hatte ich ein Gespräch mit Eltern, deren Kind von den Noten her aufs Gymnasium gehen könnte, die aber von sich aus wegen der anstrengenden Unterstützung und wegen noch anderer Kriterien (ADHS) für ihr Kind eher die Realschule sehen.


    P.S.: Ich glaube, wir sind jetzt ganz vom Ausgangsthema abgekommen.

    Wer sich in Bayern freiwillig das Gymnasium antut (Nachmittagsunterricht ab Klasse 6) ist ziemlich blöd.

    Mit diesem Schuljahr haben wir das G9. Beim Infotag wurde meinen Schülern gesagt, dass der Nachmittagsunterricht beim G9 ziemlich lange Zeit wegfällt - ich weiß aber nicht mehr, bis zu welcher Klasse. Aus diesem Grund werden heuer wieder einige mehr ihr Kind am Gymi anmelden.
    Ich stimme dir zu: Realschule und FOS oder dann darauf die Oberstufe am normalen Gymnasium aufbauen (geht inzwischen auch) ist der entspanntere Weg.

    Es ist nachgewiesen, dass Philipp (Eltern: Arzt und Juristin) mit einem Notendurchschnitt von 2,0 mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit eine Gymnasialempfehlung bekommt als Justin (Eltern: Gartenbauer und Hausfrau) mit einem Notendurchschnitt von 2,0.

    Höchstens in den Bundesländern, wo es nicht nach Notenschnitt geht.


    Wobei ich immer verwundert bin, dass die Untersuchungen das aussagen. Ich schaue auf die Leistungen bzw. das Leistungsvermögen und das Arbeitsverhalten des Schülers, nicht auf die Herkunft. Wer in einer bayerischen Grundschule den Notenschnitt von 2,0 erreicht, schafft in der Regel - sofern es nicht zu sehr angeübt ist - auch das Gymnasium und die Realschule locker.


    In Bayern würden beide eine Gymnasialempfehlung erhalten, denn da zählt rein der Notenschnitt.
    In Sachsen, so weit ich weiß, auch.


    Wie ist es in der Schweiz?

    Ich vermute, dazu gibt es jede Menge Material. Das ist doch schon seit Jahren und Jahrzehnten ein Thema. Vielleicht könntest du dich an die Zentralen für politische Bildung wenden?

    Hm... in der Grundschule direkt über Rechtsextremismus? Ich kenne kein einziges grundschultypisches Material dazu oder habe je davon gehört, dass das so nah am Thema thematisiert wird. Auch in der Bundeszentrale habe ich nichts auf die Grundschule bezogen gefunden.


    Was es natürlich gibt, sind Dinge über Kinderrechte, soziales Verhalten, Akzeptanz anderer Hautfarben usw. Aber vermutlich meint das der TE nicht, sondern er hat konkret nach Materialien zum Rechtsextremismus gefragt und da geht es um eine "politische" Gruppierung.

    In welchem Bundesland bist du? Gehört das zum Lehrplan?


    Aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen bei ähnlichen Anlässen würde ich prinzipiell von dem Thema abraten. Passt in meinen Augen auch nicht aus entwicklungspsychologischen Gründen zu der Altersstufe.


    Wenn ich das bei uns ohne aktuellen Anlass behandeln würde, würden mich die Kinder mit großen Augen anschauen und mir aber auch Löcher in den Bauch fragen. Außerdem laufen - wenn ich das zwangsweise machen muss wegen irgendwelcher Schmierereien - solche Diskussionen irgendwie nicht gut in der Grundschule. Denn bei Ursachen müsste man weiter ausholen und ich finde das persönlich zu verfrüht selbst in der 4. Klasse. Da müssen die Kids mit Hintergrundwissen überhäuft werden, das sie noch gar nicht verarbeiten können. Selbst das Bombardierungsthema, das wir immer zum Jahrestag ansprechen sollen, finde ich sehr kritisch in der Grundschule, denn ich sehe an den Reaktionen der Schüler, wie sie sich damit beschäftigen - entweder belastet es sie oder sie sehen das wie ein Comic. Das Grundschulalter ist einfach noch nicht geeignet für solche Themen, deswegen würde ich die Finger davon lassen.


    Alternative:
    Was aber an solchen Themen sehr gut geht, ist das Umweltthema oder demokratische Themen, wie die Aufgaben des Gemeinderates im Zusammenhang mit eigener Meinungsbildung. Da können Viertklässler schon sinnvoll diskutieren. Bei uns sind solche Dinge wie virtuelles Wasser neu im Lehrplan. Darüber kann man mit Viertklässlern gut diskutieren. Außerdem kann man auch dadurch politisches Bewusstsein schärfen.


    Nachtrag:
    Wenn es um Rassismus geht, das kann natürlich gut in der Grundschule machen. Da geht es dann eher in Richtung Kinderrechte, alle Menschen sind gleich, egal welcher Hautfarbe usw. Aber sich speziell mit rechtsextremen Gruppen und deren Hintergründe zu beschäftigen... das finde ich zu verfrüht.

    @Ninon
    Wie ich deinen Ausführungen entnehmen kann, studierst du noch und machst im Augenblick ein studienbegleitendes Praktikum an einer Schule. D.h. du bist noch nicht in der 2. Phase als LAA. Ich glaube, dass viele, die hier geschrieben haben, davon ausgehen, dass du schon in der 2. Phase bist.


    Bei uns machen die Studenten verschiedenartige Praktika in unterschiedlichen Studienabschnitten, aber bei keinem wird hier schon eine gewisse Perfektion verlangt, was dann in der 2. Phase schon eher der Fall ist.


    Deshalb meine Frage: In welchem Semester bist du, was ist das für ein Praktikum, wie ist der zeitliche Rahmen und unter welcher Intention?

    Das Thema "Satzglieder" ist jetzt nicht ein exemplarisches Beispiel dafür, dass der Unterricht gut auf das Vorwissen der Schüler aufgebaut werden kann. Jeder erfahrener Lehrer wird dir sagen, dass man für eine Weiterführung der Satzglieder erst einmal eine intensive Wiederholungsphase vorausschicken oder alternativ die Satzglieder immer präsent halten muss.
    Man lernt durch Erfahrung oder es sagt dir ein erfahrener Lehrer, wo du in deinem Unterricht bei diesem Thema ansetzen musst. Sinnlos ist es ein Artikulationsschema stur durchzuhalten, wenn man sich an manchen Stellen "verplant" hat. Das ist übrigens ganz normal. Als Anfängerin macht man mehr Fehler, das passiert jedem. Man lernt durch Erfahrung.
    Wichtig ist, dass du die Stunden, wo es für darauf ankommt (UVs oder Prüfungsstunden) auch mit erfahrenen Lehrern durchsprichst.


    Zu deiner Ausgangsfrage:
    Das Vorwissen der Schüler kannst du als Anfängerin nur durch Gespräche mit der Praktikumslehrerin, anderen erfahrenen Lehrern oder durch dein vermutetes Wissen anhand deiner Ausbildung (Entwicklungspsychologie z.B.) erfragen bzw. erahnen, wenn du zu diesem Thema bisher selbst nichts gemacht hast. So haben wir alle einmal angefangen. Ich habe viel durch erfahrene Lehrer gelernt.
    Oder du schaust die Sachen an, was die Schüler zu diesem Thema schon gemacht haben oder du machst eine Stunde vorher eine Lernstandskontrolle, dann weißt du es sicher.

    @sofawolf
    Ich habe mir jetzt einmal das Konzept der sozialwirksamen Schule angeschaut. Z.B. wir arbeiten ähnlich, ohne dass wir dieses Label haben.
    Da wird dem, was an vielen (bayerischen?, wie es in anderen BL aussieht, weiß ich nicht) Grund- und Mittelschulen gemacht wird, ein besonderer Rahmen gegeben. Wir haben bei uns wie andere Bundesländer auch, spezielle Ordnungsmaßnahmen, die in die Konzepte zum Sozialverhalten eingebaut werden. Ich habe mir z.B. den Flyer der Nordschule in Kempten angesehen - so ähnliche Verhaltensmaßnahmen haben wir ebenso.
    http://www.nordschule-kempten.de/download/
    Warum generalisierst du deine Aussage mit der Kuschelpädagogik? Hast du so viel davon in deinem Umkreis beobachtet?
    Ich finde übrigens nicht, dass die Lehrpläne Gedanken der Kuschelpädagogik erhalten. Selbst in der sozialwirksamen Schule ist es mit ein Gedanke, dass Schüler selbstverantwortlich und kooperativ arbeiten, arbeiten z.B. nach Klippert, machen Klassenrat.
    https://www.eichbergschule.de/…ept-der-eichbergschule-1/
    Wer die nötige Arbeitsdisziplin hat, der kann das auch. Wir an der Grundschule arbeiten mit den Kindern in diese Richtung.
    Hier ein Link zum originären Gedanken:
    http://www.sozialwirksame-schule.de/

    Das kommt drauf an, wie das Trainingsraumkonzept gestaltet ist. Wenn jeder Lehrer zusätzlich dort Dienst abzuleisten hat, wird sich die Begeisterung bei denjenigen, die diesen nicht Anspruch nehmen wollen, in Grenzen halten.
    Wir haben z.B. das Konzept, dass die Auszeit im Unterricht bei einem anderen Lehrer genommen wird. Dazu gibt es eine Liste, wohin dann die Schüler in bestimmten Unterrichtsstunden gehen müssen, wenn sie in den "Trainingsraum" müssen. So hat keiner von uns eine Zusatzstunde.

    @sofawolf


    Mir stößt als Grundschullehrerin schon gewaltig auf, dass du die Grundschule mit "Kuschelpädagogik" in Zusammenhang bringst. Für mich ist Kuschelpädagogik ein negativer Begriff, eine Art des Unterrichtens, wo Lehrer ihre berufsbedingte Autorität abgeben und sich zum Spielball von Schülerinteressen machen. Kuschelpädagogik ist ein Extrem.
    Vielleicht meinst du etwas anderes. Aber ich verstehe es so.


    Aber:
    Natürlich sollte es Priorität haben, dass zuerst einmal die positiven Eigenschaften, sprich Stärken von Schülern hervorgehoben werden, denn hiermit meldet man erwünschtes Verhalten zurück! Selbst Erwachsene sind mehr motiviert, wenn sie positive Rückmeldungen erhalten.
    In der Grundschule wirkt es teilweise Wunder, wenn man bei auftretendem erwünschten Verhalten dieses Verhalten lobt, dann nehmen sich das auch andere zum Vorbild und wollen ebenfalls so positiv bestärkt werden. Je jünger die Schüler, desto eher funktioniert das. (Natürlich nicht bei schweren Fällen.)
    Wir Lehrer sind berufsbedingt gewohnt, dass wir vorzugsweise auf die Defizite schauen. Warum nicht einmal umgekehrt? Das stärkt das echte Selbstbewusstsein von Schülern und sie sind eher bereit, an unerwünschtem Verhalten zu arbeiten.
    Bei dieser Art von Pädagogik hat zu jeder Zeit der Lehrer oder die Lehrerin das Heft in der Hand und nicht umgekehrt.


    Dennoch bin ich dafür, dass in den Fällen, wo es nicht anders geht, konsequent gehandelt wird, denn auch Kinder müssen erfahren, dass es Grenzen gibt. Wir bringen den Schülern bei: Meine eigene Freiheit geht nur so weit, wie es die anderen nicht einschränkt. Meine Rechte sind auch die Rechte der anderen. Wer dies schwer bzw. nicht kann, dem müssen Grenzen gesetzt werden. Das ist ein Grundprinzip eines gesellschaftlichen Zusammenlebens.


    Alle Grundschulkolleginnen und Kollegen, die ich kenne, sind mit der Unterrichtsdisziplin in der Klasse beschäftigt, denn inzwischen gehört das in der Grundschule bei den meisten Klassen nahezu täglich dazu. Keiner lässt es laufen, nur manchmal und an manchen Tagen fehlt einigen die Kraft, alles so zu handhaben, wie man es gerne hätte.

    Bei uns hat jeder im Stundenplan eine feste Stunde pro Woche, wo er gegebenenfalls zur Vertretung herangezogen wird. In die Stunde kann man dann nichts legen, weil man da auch spontan zur Verfügung stehen sollte. Wenn Not am Mann ist, machen wir auch in anderen Stunden Vertretung. Wenn man mehr als 3 Stunden im Monat vertritt, dann kann man sich die überzähligen bezahlen lassen, so weit ich mich erinnere. Bis zu 3 Stunden muss jeder so machen. Außerdem haben wir noch eine feste Sprechstunde im Stundenplan.
    Beides - Bereitschaftsstunde und Sprechstunde - sind zusätzliche Stunden und zählen nicht zum Deputat. (Würde mich wundern, wenn es woanders anders wäre.)

    Die Lehrer werden vom Land bezahlt - klar.
    Zum Sachaufwandsträger - bei uns die Kommunen für die Grund- und Mittelschulen:
    Die Kommunen erhalten zu anderen Einnahmequellen wie Gewerbesteuer eine Umlage der Steuergelder um ihre Ausgaben zu bezahlen. D.h. würden die Kommunen vom Staat oder Land mehr (evtl. zweckgebundene) Steuergelder erhalten, könnten sie diese in Personal (Erzieher) und Ausstattung im Bildungsbereich stecken. Das ist letztendlich alles eine Frage der Verteilung.
    Bei uns wird z.B. das Betreuungspersonal der Ganztagesklassen und der OGTS von der Kommune bezhalt.

    aber keiner will Steuern zahlen

    Sorry, dass ich doch noch einmal das Geldthema aufgreife. Das mit dem "Steuern zahlen" kann ich so pauschal nicht stehen lassen. Natürlich zahlt jeder seine notwendigen Steuern. Es müsste doch jedem klar sein, dass ohne Steuern der Staatshaushalt nicht finanziert werden kann. In Bezug auf Schule wird letztendlich alles von Steuerngeldern finanziert - von der schulischen Ausstattung bis hin zu den Lehrergehältern.
    Es ist nur die Frage, ob der Staat die Steuereinnahmen generell anders verteilen sollte. Aber das gehört wirklich nicht hier zum Thema.
    Mich stört die pauschale Aussage, dass angeblich jeder mehr Geld will und gleichzeitig weniger Steuern zahlen möchte, denn das lese ich aus der Anmerkung heraus.

    An meiner Schule gibt es die Diskussion, ob wir uns um dieses Label bemühen sollen.
    Dazu möchte ich einige Fragen in den Raum werfen:


    Wer hat Erfahrung damit?
    Hat man tatsächlich die zusätzlichen Förderstunden bekommen und bringen sie etwas?
    Vor allem bringen sie etwas bei einer großen Schule? (Es sollen ja 25 Stunden für die ganze Schule sein.)
    Welche Mehrarbeit kam auf das Kollegium zu? Effekt?
    Gab es dann mehr inklusive Gastschüler? (also sprengelfremd)
    Einmal erteilt - hat man dann immer dieses Label?

    Mir geht es wie dir, Krappappel. Ich selbst kam als Lehrerin noch nicht in die Verlegenheit und bei uns ist es bis jetzt kein Thema.
    Wie man da reagiert, müsste schulintern abgesprochen sein.


    Privat lehne ich aus obig geschilderten Gründen dieses Zeichen der Frauenunterdrückung ab und würde jeden unterstützen, der sich dagegen wehrt.

    Ich war neulich als Touristin in Ägypten (kein Badeurlaub). Da ist mir einiges in Bezug auf verschiedene Kulturen aufgegangen. Dort war es selbstverständlich, dass die meisten Muslime sind und viele Frauen mit Kopftuch, Burka usw. herumgelaufen sind und der Muezzin regelmäßig zum Gebet gerufen hat. Man hat sich als Tourist ein Stück weit an die Gepflogenheiten angepasst und z.B. bei Moscheenbesichtigungen die Schuhe ausgezogen und ein Kopftuch locker über den Kopf gelegt. Das, was ich gesehen habe, gehörte einfach zum Land. Ich habe es akzeptiert.


    Allerdings sollte jedem klar sein, dass solche Äußerlichkeiten wie Burka usw. schon ein Ausdruck einer patriarchalischen Gesellschaftsstruktur ist. Die Frau verhüllt sich dort gezwungenermaßen, damit andere Männer sie - so sagt die Lehre, kann man in jedem Reiseführer nachlesen - nicht als Sexobjekt ansehen können und der Alleinherrschaftsanspruch über die Frau damit bleibt. Übrigens waren die meisten Ägypter, die mit Touristen zu tun hatten, in ihrer Meinung wesentlich westlicher und aufgeschlossener und auch unter den Frauen befinden sich einige, die privat offener denken. Dennoch gibt es dort einen gewissen gesellschaftlichen Druck (obwohl die Staatsform keine religiöse ist). Im Flugzeug scheinen einige ägyptische Frauen ihr Kopftuch beim Flug Richtung Deutschland abgelegt zu haben, als sie sich der gesellschaftlichen Kontrolle entzogen hatten.


    Ich lehne als Europäerin dieses Zeichen (Kopftuch usw.) der Unterdrückung der Frauen ab (muslimisch orientierte Gesellschaftsformen sind ganz klar Patriachate) und kann es deswegen in unserem freiheitlichen Land grundsätzlich nicht akzeptieren. Ich verstehe schon, wenn eine Frau sich in einem solch orientierten Haushalt bei uns nicht durchsetzen kann, weil sie es nicht anders gewöhnt ist und es auch nicht kann. Billigen muss man es nicht, vor allem nicht, wenn Minderjährige dazu gezwungen werden.

    Nachhaltig scheinen diese Maßnahmen aber nicht zu sein, wenn ich erlebe, dass die Kids die zu uns aus der Grundschule an die Sek. I kommen immer schwieriger werden. Was läuft da falsch? Diese ganzen Aktionen, die du beschreibst (Sozialarbeiter, Streitschlichter, Trainingsraum uvm.) setzen wir ja an unserer Schule fort. Und auch bei uns sind die Erfolge kaum sichtbar.

    Wenn bei uns Schüler eingeschult werden, dann haben wir in den letzten Jahren vermehrt ganz schön viel zu tun, diese an grundlegende Verhaltensweisen zu gewöhnen, obwohl im Kindergarten diesbezüglich auch schon etwas passiert ist.


    Aber, was ich so beobachte, kann man bei vielen Schülern im Lauf der 4 Schuljahre eine Verbesserung des Verhaltens durch obige Maßnahmen erwirken. Nicht bei allen, denn manches wird durch die beginnende (Vor)pubertät während des 4. Schuljahres wieder schlimmer. Das kommt auch drauf an, in wie weit die Erziehung zuhause läuft.


    Wir haben bei schwierigen Grundschülern (nicht bei allen) häufig den Fall, dass viele Eltern das Verhalten ihrer Kinder "verniedlichen". Da werden Entgleisungen eher entschuldigt. Das war auch schon im Kindergarten zu beobachten. Mir hat vor Jahren eine Erzieherin berichtet, dass doch Eltern (natürlich ein Anteil) beratungsresistent seien, sie nehmen Empfehlungen nicht an und lassen Dinge durch (z.B. bei Bring- und Abholszenen), wo man nur den Kopf schütteln kann.


    So im Lauf des 3. Schuljahres ändert sich so langsam bei Eltern die Meinung, wenn sie merken, dass sie selbst zuhause nicht mehr mit den Kindern klarkommen und das eben nicht mehr mit dem unbedarften Kleinkind/kleinem Schulkind entschuldigt werden kann. Da ist es dann entscheidend, wie Eltern ihren Erziehungsstil ändern können, damit ihnen später nicht die Kinder auf dem Kopf herumtanzen.


    Doch zurück zu den kritisierten Maßnahmen: Sollen wir einfach alles laufen lassen?
    Man macht das, was man denkt, was am effektivsten ist. Das können sowohl pädagogische Maßnahmen als auch offizielle Ordnungsmaßnahmen (bis hin zum zeitweiligen Schulausschluss) sein.
    Nebenbei: Bei uns erfährt auch der Trainingsraum eine Steigerung. Nach dreimal gibt es weitere Konsequenzen.


    Laufen lassen wäre die schlechteste Alternative. Bei nicht wenigen Grundschülern sind pädagogische Maßnahmen besser, weil man sich hier eher eine positive Beziehung mit den Schülern erhalten kann und sie dann mehr bereit sind, ihr Verhalten zu ändern.

    Der Time-tex Gehörschutz in rot ist vom Preis unschlagbar. Im Augenblick kostet er 9 €. Ich habe davon Exemplare in meiner 4. Klasse. Ich habe auch noch den gelben von timetex und den von Betzold. Den Schülern mit den größeren Köpfen passen nur die roten, die anderen sagen sie, drücken. (Können also nur Schüler mit kleineren Köpfen nehmen.) Der rote ist zwar ein bisschen leichter gebaut, aber er ist verstellbar. Allerdings sieht der Verstellkopf nicht sehr stabil aus. Aber bisher ist noch nichts passiert. Ganz werden die Geräusche übrigens nicht abgeschaltet. Bei mir können die Schüler während des Wochenplans und ähnlichen offenen Phasen, wo Einzelarbeit, Partnerarbeit und Gruppenarbeit gleichzeitig vorgesehen sind, diesen Gehörschutz nehmen.

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