Ich sehe vieles auch so, was andere geschrieben haben.
Ich bin noch über folgenden Satz gestolpert:
Ich musste meine Mentorin quasi per Protokoll dazu verpflichten, in Zukunft nur noch drei Kritikpunkte an meinen Stunden anzubringen.
Hast du das wirklich initiiert oder war das deine Hauptmentorin?
Aus deinen Bemerkungen kommt klar heraus, wie schon jemand geschrieben hat, dass die Kommunikation nicht stimmt.
Wenn du dies von dir aus gemacht hast (ich werte das als Kompetenzüberschreitung), dann stelle ich mir einmal vor, was dann in deiner Mentorin vorgegangen ist. Versuche dich einmal in die Lage deiner Mentorin hineinzuversetzen.
Sie ist in ihren Augen eine engagierte Lehrerin, die den Schülern etwas beibringen will. Sie hat offensichtlich eine antiquierte pädagogische Vorstellung. Zudem hat sie sich eine Kommunikation angewöhnt, die den Finger in die Wunde legt mit dem Hintergrundgedanken, den anderen verbessern zu wollen, sowohl bei Schülern als auch bei Referendaren. Du bist ja so etwas wie ein "Lehrerschüler". Nämlich als Mentorin wird man sich auch ein Stück weit an den Leistungen der Referendar messen, wenn man Mentor aus Überzeugung macht.
Wahrscheinlich kommst du besser mit ihr klar, wenn du versuchst, ihre Beweggründe für dich zu verstehen. Wenn du ihre Aktionen immer nur auf deine Persönlichkeit bezogen fühlst (sie verletzt dich sicher nicht mit Absicht, sie ist einfach zu wenig empathisch oder ihr ist es egal oder sie steht nicht über den "Angriffen" gegen sie, z.B. diesen Zwang zur positiven Rückmeldung), wird es sehr schwer.
Alles in allem würde ich mir dennoch überlegen, ob du versuchst, die Mentorin zu wechseln, weil das zwischen euch nicht passt und das viel Energie kostet, das in richtige Bahnen zu lenken.