Etwas Anekdotisches:
Wir wohnten nicht weit vom Schwimmbad entfernt. Deswegen habe ich mich dort oft aufgehalten. Mein Vater konnte kaum schwimmen - nur mit versteckter Schwimmhilfe, der hat mit mir die Schwimmbewegungen auf einem Stuhl gemacht und dann am Beckenrand gezeigt. Ab einem gewissen Alter habe ich mich mit anderen Kindern alleine im Schwimmbad getroffen. Da haben wir dann zusammen unsere Schwimmtechnik verfeinert, haben die Züge gezählt, die wir frei im "Tiefen" schwimmen konnten und immer wieder den Bademeister gefragt und gebeten uns Tipps zu geben. Schwimmunterricht hatten wir erst später. Der Ehrgeiz war, möglichst die Schwimmscheine zu machen. Springen in verschiedenen Arten und von verschiedenen Höhen war irgendwie immer eine Challenge. Der Sprungturm des Schwimmbades bot 1 m, 3m und 5m Höhe an. 3m bin ich ab und zu mal gesprungen, aber da musste man schon gut im Wasser aufkommen, damit es nicht weh tat.
5 m habe ich sehr selten gemacht, nur, damit ich es einmal gemacht habe, aber Spaß hat es mir nicht unbedingt gemacht. Das sah schon irre hoch aus, man musste gut im Wasser aufkommen und kam dann in der Regel bis zum Schwimmbadboden. Und das sah unter dem Sprungturm unter Wasser sehr tief aus, wo man sich da befand.
Ich habe einmal in meinen uralten Jugendschwimmpass vom DRLG hineingeschaut. 70iger Jahre! Das hat schon Nostalgiewert.
Den "Freischwimmer" gab es, wenn man 15 Minuten Dauerschwimmen vorzeigen konnte und von 1-2 m ins Wasser sprang.
Den "Fahrtenschwimmer" gab es, wenn man 30 Minuten Dauerschwimmen vorzeigen konnte und von 3m in 3,50 m tiefes Wasser sprang.
Beim "Jugendschwimmschein" musste man Einzelteile absolvieren: Streckenschwimmen, Schnellschwimmen, Rückenschwimmen, Streckentauchen, Tieftauchen, 3 m springen, 30 m Transportieren, Theorie. Die einzelnen Elemente waren genau vorgeschrieben, man musste z. B. beim Rückenschwimmen 15 m die Arme auf der Brust kreuzen.