Ich schreibe es jetzt einmal aus Elternseite: Wenn das bei meinem Kind gewesen wäre, hätte ich mich ungern vor anderen Eltern, die das Klassenbuch auch in die Hände bekommen, blamiert und geschaut, dass in dem Buch etwas Sinnvolles steht. Die Kinder vergleichen weniger, aber doch viele Eltern. Das sollte man nicht aus den Augen verlieren.
Zudem ist man am Wochenende zusätzlich gezwungen, etwas Schulisches zu machen und womöglich noch am Sonntagabend, wenn man von seinem Erlebnis, das man dokumentieren will, zurückkehrt.
Bei mir gab es im 4. Schuljahr, wie ich schon schrieb, meistens einen Erzählkreis um das Wochenende abzulegen und in den Tag zu starten. Wer wollte, konnte etwas erzählen, sollte sich aber spätestens im 4. Schuljahr ein Erlebnis herauspicken und das dann ausführlicher erzählen. Das konnte ganz banal etwas im Alltag sein. Der Hintergrund war tatsächlich noch eine Sprachübung. Das ist nämlich anspruchsvoller als Erlebnisse hintereinander aufzureihen. Wenn es gut erzählt war, waren die einfachen Dinge echt spannend. Zudem stärkte es auch das gemeinschaftliche Gefühl, weil man durch persönlich Erlebtes die Mitschüler besser kennenlernte. Ein paar wenige brachten von sich aus ein Foto mit oder etwas Spezielles, was sie am Wochenende erstanden haben. Ganz zwanglos. 1-2 Nachfragen waren erlaubt. Interessante Beobachtung: Die Viertklässler interessierten sich tatsächlich gehäuft für die Namen der beteiligten Personen oder Tiere.
Im Nachhinein habe ich von einer Mutter erfahren, die zuhause mit ihrem Kind überlegt und geübt hat, was das Kind denn im Montagskreis erzählt. Da hat sich jemand unnötig Stress gemacht...
Zu den faulen Lesern: Die haben bei mir am liebsten Sachbücher mit vielen Bildern angeguckt. 