Beiträge von Caro07

    Das stimmt natürlich im Prinzip. Bei uns sieht die Realität aber so aus, dass z. B. eine Klassenlehrerin auch noch sieben Stunden Religion bedienen muss. Drei Klassenlehrerinnen unterrichten nur 14 Wochenstunden und daher ist ein großes Kommen und Gehen anderer Lehrerinnen. Drei Kolleginnen unterrichten weniger als 14 Stunden und haben gar keine Klassenleitung. Ich selbst teile mir eine Klassenleitung und auch den Unterricht in den Hauptfächern, weil ich in bestimmten Fächern in anderen Klassen eingesetzt bin. So groß ist die Flexibilität daher bei uns nicht.

    Das kann ich nachvollziehen. Vielleicht sollte da einmal ein Umdenken stattfinden, dass man der Klassenleitung möglichst viele Fächer in der eigenen Klasse gibt und für entsprechende Fortbildungen für Fachfremde sorgt. In meinem Bundesland ist dieses Denken vorherrschend.

    Wir haben an der Grundschule Religion 3stündig, ca. die Hälfte davon wird von kircheneigenen Leuten abgedeckt. Aber es stimmt, da Relikräfte rar sind, müssen die Kolleginnen mit der Lehrbefugnis oft noch Religion abdecken. Der ein oder andere möchte aus verschiedenen Gründen nicht Musik oder Sport geben, das erteilen auch einmal andere Lehrkräfte in der Klasse, aber das sind eher weniger Lehrkräfte. Für Textilarbeit haben wir so oder so Fachlehrer. Englisch wird nur von denjenigen erteilt, die auch die Lehrbefugnis (Zusatzprüfung oder Studium) haben. Aber die anderen Fächer werden in der Regel von den Klassenlehrkräften erteilt und das sind an die 20 Stunden oder drüber.

    Vielleicht nicht ganz Erfahrung in einem sturen 60 Minuten Modell, aber eine ähnliche:

    Wenn man als Klassenlehrkraft in der Grundschule mehrere Fächer am Stück hat, ist man so oder so (falls kein Raumwechsel stattfindet) flexibler. Vor 30 Jahren war ich in Ba-Wü an einer Grundschule, wo man das Läuten zwischen den Stunden abgeschafft hat und nur noch der Gong zum Anfang des Tages, zur großen Pause und zum Unterrichtsschluss ertönte. Aus gutem Grund: Man konnte den Vormittag flexibler und pädagogischer rhythmisieren.


    Ich finde, dass man in der Grundschule so oder so von dem sturen 45 Minuten Prinzip (ein Fach 45 Minuten) wegkommen sollte. Die Chance hat man dann, wenn die Klassenlehrerin möglichst viele Fächer unterrichtet. Dann kann man einmal ein Thema an einem Tag so weit machen, wie es sinnvoll ist und am nächsten Tag macht man eben wieder etwas kürzer.

    Außerdem gibt es in der Grundschule einige fächerübergreifende Elemente, die man sowohl dem einen als auch dem anderen Fach zuordnen kann. Es gibt z.B. einige Überschneidungen zwischen Deutsch und Sachkunde, aber auch zwischen Musik und Sport oder Kunst und Musik oder Englisch und Musik. Vor vielen Jahren waren die fächerübergreifenden Elemente in der Grundschule sehr wichtig - es ging um das vernetzte Lernen - jetzt ist es leider aus dem Fokus geraten. Auch kann man den offenen Unterricht nicht immer in ein stures Zeitschema pressen.

    Das einzige Problem ist der Raumwechsel. Für Sport wären 60 Minuten sinnvoller, allerdings haben wir oft eine Doppelstunde, was ich noch besser finde.

    Bei uns herrscht eine ganz andere Einstellung. Hier gibt es einige unterschiedliche Kampfsportarten. Sehr bekannt ist hier in der engeren Region Taekwondo. Das macht sowohl der Sportverein als auch eine private Kampfkunstschule. Außerdem gibt es Judo, Thaiboxen und noch andere. Die machen auch Jugendarbeit. Sie treten ab und zu an meiner Grundschule als externe Partner auf und führen irgendwelche Projekte durch, wo es um Respekt und Selbstbewusstsein geht. Z.B. hatten wir einmal eine lang angelegte Aktion zum fairen Raufen. Gerade läuft etwas zur Stärkung des Selbstbewusstseins.


    Ich finde es sogar positiv, wenn man KollegInnen hat, die unterschiedliche Sportarten/Hobbys ausüben. Dadurch hatten wir schon in internen Fortbildungen profitiert.

    Und wie Frau Zipp geschrieben hat schätze ich das so ein: Die Grundschüler würden eher aus Neugierde nachfragen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass sie Angst bekommen, denn sie wissen ja, dass die Lehrerin/ der Lehrer diesen Sport macht.

    Bei mir würde das wahrscheinlich so laufen: Zuerst kommt die Nachfrage wegen der Verletzung, dann kommt die Erklärung der Lehrerin. Daraufhin meldet sich ein Drittel der Klasse und will erzählen, von wem man weiß (zuerst Eltern, dann Freunde und Verwandte, dann Bekannte), der auch schon einmal vom Sport oder von Sonstwo eine Schramme im Gesicht hatte - wird oft etwas übertrieben dargestellt.

    Ich frage mich, wie sinnvoll es ist, eine Infektion mit Omikron um jeden Preis vermeiden zu wollen. Die Auslastung der Intensivbetten geht kontinuierlich nach unten trotz hoher Inzidenzen. In der Statistik kann man sehen, dass viele Geimpfte und Geboosterte dadurch einen schweren Verlauf vermeiden. Wer wollte, ist geimpft und geboostert. Jetzt steht auch noch ein traditioneller Impfstoff zur Verfügung. Da sich Omikron schnell ausbreitet, erwischt es über kurz oder lang so gut wie jeden, entweder er merkt es oder nicht. In meiner Klassen hat es die Hälfte der Kinder (meist inklusive der Eltern und Geschwister) durch. Ich vermute, dass es noch eine Dunkelziffer gibt. Ich denke, den es am Ende der Pandemie nicht erwischt hat, wird die Ausnahme sein. Zur Vorbeugung kann man schauen, dass man sein Immunsystem stärkt.

    https://interaktiv.morgenpost.…nen-deutschland-weltweit/

    Weiter unten sieht man die Auslastung der Intensivbetten. Da ich diese Statistik oft anschaue, weiß ich, dass wir schon ganz andere Zeiten hatten. Wir hatten einmal über 20 Prozent (ich meine 22) Auslastung der Intensivpatienten mit Covid.

    Ich würde versuchen, durch ein Nachstudium in Ba-Wü die gleichen Voraussetzungen zu schaffen. Bei mir war es früher so, dass man eher die Chance hatte von Bayern nach Ba-Wü zu kommen als umgekehrt. Als Verheirateter wird man nicht Verheirateten vorgezogen (Familienzusammenführung), so war es zumindest früher. Täglich so viel zu fahren ist der Wahnsinn! Ich habe die Hin- und Herfahrerei 4 Jahre lang mitgemacht (2 Stunden Fahrzeit)- allerdings nur an den Wochenenden und in Ausnahmefällen einmal unter der Woche.

    Bei mir war nicht die unterschiedliche Ausbildung (meine wurde ohne Zusatzausbildung anerkannt), sondern eher das Problem, dass man von Ba-Wü nach Bayern mit einer gewissen u.U. ein paar Jahre langen Wartezeit auch als Verheirateter rechnen musste. Letztendlich hat es bei der 2. Bewerbung geklappt, denn Bayern hatte Lehrermangel und nahm ausnahmsweise mehr Lehrer als es abgegeben hatte.

    Je weiter du südlich ins Allgäu gehen willst, desto eher kommst du hin, denn in Schwaben ist der Süden und die Grenze zu Ba-Wü (Ulm und südlicher) nicht so beliebt. Viele Junge, die nicht einheimisch sind, wollen da wieder weg. Insgesamt ist so oder so Lehrermangel, ich könnte mir schon vorstellen, dass du irgendwo unterkommst, vielleicht auch an einer Privatschule wie CDL vorgeschlagen hat.

    Wir hatten uns damals als vorübergehende Notlösung einen Wohnort in der Mitte überlegt, das wäre ungefähr die Landesgrenze gewesen, aber mir wäre da die tägliche Fahrt zur der damaligen Schule zu lange gewesen.

    Darüber hinaus hatte ich mich vorsorglich über den Bedarf an den in Frage kommenden Schulämtern in Grenznähe erkundigt, die hätten mich gerne genommen (Lehrermangel, keiner wollte in die Pampa), da wäre zumindest mein Arbeitsweg kein Problem gewesen.

    Mein Mann war beruflich noch eher örtlich festgelegt als ich, wir hätten versucht, ob er einen beruflichen Standort näher zu mir bekommt - das wäre die nächste Idee gewesen. Eine Option wäre noch eine Privatschule gewesen, aber da dachte ich damals, dass nur Montessori oder Waldorf ginge, was wiederum 2-3 Jahre lang Fortbildungen an Wochenenden bedeutete.

    Wie du siehst, habe ich früher fast alles in Erwägung gezogen, was dir jetzt hier vorgeschlagen wurde und es hat sich, obwohl es erst schlecht aussah, eine Lösung aufgetan. Geholfen hat mir damals, mit kompetenten Leuten zu sprechen und nicht auf Gerüchte zu hören, denn da gab es viele. Ich hatte mich damals um einen Termin bei einem Referenten für das Ländertauschverfahren im Kultusministerium By bemüht und wir bekamen dort kompetente, sachliche Auskunft. Ich weiß allerdings nicht mehr, wie ich auf die Idee kam, an dieser Stelle nachzufragen. Du könntest vielleicht über die GEW Ba-Wü am besten herausfinden, wer dir zu deinem Problem eine wirklich zuverlässige Auskunft geben und dir Lösungsmöglichkeiten aufzeigen kann.

    Auch die Monatsblutungen muss man als Frau handeln, da muss man ja auch Vorsorge treffen und nichts ist peinlich, wenn man mal aus der Reihe auf die Toilette muss oder Vorsorge treffen muss, die über das Tampon hinausgeht. Monatsblutungen können auch mal ganz schön heftig sein. Man ist das so gewöhnt. Was machten denn alle Lehrerin vor über 40 Jahren, als es noch keine Tampons gab bzw. diese wenig populär waren? Ich kenne die Zeiten noch.

    Venastra, wie du geschrieben hast, ist bei dir die Ursache noch nicht richtig abgeklärt. Vielleicht gibt sich das mit der richtigen Behandlung auch schnell wieder.

    Anne0911

    Ich hoffe, du bist an die "Handreichungen" bzw. Lehrermaterialien zu den Schulbüchern gekommen.

    An meiner Schule sind diese für alle Klassenstufen und jedes Buch, das wir als Schulbuch an Schüler verleihen, angeschafft, sodass jeder Lehrer zu kostenlosen Lehrermaterialien kommt.


    In Bezug auf Lehrermaterialien zu Schulbüchern gibt es Unterschiede:

    Wir haben Schulbücher, da sind die Lehrermaterialien und angebotenen Kopiervorlagen bzw. digitalen Materialien so vielfältig, dass man nichts Zusätzliches braucht. Außerdem gibt es zu manchen Schulbüchern, die wir benutzen, sehr gute Vorschläge für die Unterrichtsgestaltung.

    Mit der Einführung des LehrplanPLUS waren die Verlage bei der Einführung neuer Schulbücher richtiggehend im Wettstreit, wer die umfassenderen Materialien, aber auch Vorschläge zur inklusive Differenzierung anbietet. Wir haben bei der Anschaffung auf solche Dinge geschaut, aber vor allem auf die Brauchbarkeit der Schulbücher, also wo man den größten Nutzen daraus ziehen kann. Denn wir haben ein Ausleihsystem und die Bücher müssen lange halten. Da wir unsere Schulbücher nach diesem Gesichtspunkt ausgewählt haben, finde ich die Lehrermaterialien ein gutes Unterstützersystem.

    Ich mache es meistens so: Zuerst versuche ich möglichst eng mit dem Buch zu arbeiten und mache meine Erfahrungen damit/verändere gegebenenfalls. Beim 2. Durchgang weiß ich dann konkreter, was funktioniert und was mir nicht so gefallen hat und ersetze dann die entsprechenden Sachen durch anderes. Es geht ja schließlich um Inhalte UND Methoden und Fähigkeiten, die irgendwie auch unter Kompetenzen zusammengefasst werden. Da kann man einmal eine Kompetenz an einem anderen Inhalt üben. Außerdem muss man ja immer wieder individuell an die jeweilige Klasse anpassen.


    Ich stimme Palim zu, dass es Quereinsteiger besonders schwer haben, Unterricht zu planen und hier auf jeden Fall Fortbildungen angeboten werden müssen. Ich kann es mir schwer vorstellen, dass man sich als eine nicht grundständig ausgebildete Lehrkraft alleine auf Lehrermaterialien verlassen kann, denn man muss eben auch die Kompetenzen in Bezug auf die Klasse und das Gesamte im Blick haben und dazu kann man nicht stur nach Lehrbuch vorgehen.

    Mal eine weitere Frage aus Sicht eines frisch examinierten Lehrers: Wie hättet ihr reagiert, wenn bei solch einer Aktion der Täter NICHT benannt worden wäre?


    Hat man ja öfters, dass die Lerngruppe dicht macht und nichts gesehen haben will. Und Kollektivstrafen sind ja nicht erlaubt.

    Nur einmal so eine Vermutung: Ich war früher auch an Grund- und Hauptschulen. Da hat man "Disziplinschwierigkeiten" aus Scham verschwiegen oder die Sachen beschönigt, denn man wollte nicht als Lehrkraft dastehen, die nicht mit Schülern zurechtkam. Heute würde ich das nicht mehr tun.


    Ich würde der Schulleitung die Sache so drastisch schildern, dass sie, egal wie sie gestrickt ist, handeln muss! Notfalls würde ich versuchen, andere Kollegen oder Mitglieder der Schulleitung ins Boot zu holen. Wenn ich Morddrohungen und Androhung von Gewalt erfahren habe, dann müssen die Vrogesetzten schon aufgrund der Sorgfaltspflicht reagieren, sonst bekommen sie selbst Riesenprobleme, wenn das einmal herauskommt. Solche drastischen Drohungen darf man auf keinen Fall unter den Tisch kehren. Ich würde mit jeder Drohung, die ich erfahre, die Schulleitung nerven, bis sie endlich handelt. Wenn nichts geschieht, würde ich mich erkundigen, wen man sonst noch einschalten kann.

    Außerdem: Es gibt in jedem Bundesland ein Schulgesetz mit Disziplinarmaßnahmen. Diese sollte man auch ausschöpfen (z.B. Klassenkonferenz wegen Disziplinarmaßnahmen). Es tut den Schülern auch für sich selbst nicht gut, wenn sie keine Grenzen aufgezeigt bekommen.


    Das sehen wir schon bei den Kleinen. Es muss in einer Form immer reagiert werden, damit schlimme Überschreitungen nicht weiter vorkommen, eingedämmt werden oder einmal ein Bewusstsein dafür entsteht, was man da eigentlich tut und andere (Lehrer eingeschlossen) nicht gefährden. Es geht um ein Zusammenleben in der Gesellschaft. Langfristig helfen Grenzen aufzeigen eher als gar nichts zu tun. Und dieses Aufzeigen muss in einer Form geschehen, die Nachhaltigkeit verspricht.

    Bei uns gibt es zusätzlich noch die Hilfe mit offenen und geschlossenen Silben und die Herleitung über Wortfamilien, also das Wortstammprinzip. Das alles zusammen mit Eintrainieren der Wörter hilft schon bei der Rechtschreibung.


    Noch schwieriger wird es, wenn du den Schülern sagst, dass man Busse mit 2 s schreibt. Bus und Paket sind einfach Ausnahmen, die man auswendig lernt, sind auch nicht so klar zu erklären, warum man diese Wörter so schreibt.


    wer-den Her-de ist kein Problem, da kann man nichts verdoppeln, weil schon 2 Konsonanten da sind.

    Man kann nur verdoppeln, wo der Vokal kurz gesprochen wird und erstmal nur ein Konsonant zu hören ist.


    Aber ich glaube auch, dass die schwachen Schüler mit den Feinheiten der RS- Regeln überfordert sind. Die müssen, denke ich, viel über Lernwörter machen.


    Einen Stolperstein empfinde ich ebenso die Behauptung, dass man bei der Konsonantenverdoppelung die Doppelkonsonanten beim Trennen hören würde. Wenn ich den Schülern sage, trenne mal schwimmen, dann sagen sie: schwi - mmen, wenn sie das Wort nicht geschrieben kennen. Nur wenn sie das Wort kennen oder wenn sie das kurze i hören und die Regel dazu verinnerlicht haben, dann trennen sie sprachlich richtig.

    O. Meier

    So wird das auch in unseren Materialien den Kindern beigebracht. Die Version, die wieder_da beschreibt, lese ich so zum ersten Mal.

    Man muss allerdings raushören, ob der Vokal kurz oder lang gesprochen wird, das ist für manche schwierig. Kurz und lang zu unterscheiden ist ein extra Thema in der Rechtschreibung der Grundschule. Doppelvokale und Zwielaute zählen von vorneherein als lang gesprochen und folgen den entsprechenden Regeln.

    Letztendlich geht es bei diesem Thema um die Konsonantenverdoppelung. Wenn (bis auf kleine Ausnahmen, die als Ausnahmen gelernt werden) in der betonten Silbe der Vokal/Umlaut kurz gesprochen wird und schon im Wortstamm zwei Konsonanten folgen, muss der nachfolgende Konsonant nicht verdoppelt, mit ck oder tz geschrieben werden.

    Unerheblich sind die Wörter mit langen Vokalen, da wird auf jeden Fall kein Konsonant verdoppelt.

    Also heißt die Regel eher: auf einen kurzen Vokal (Selbstlaut) folgen mindestens zwei Konsonanten (Mitlaute). Wenn nur ein Konsonant da ist, muss er verdoppelt, mit ck oder tz geschrieben werden.

    In unserem Buch werden die einzelnen Buchstaben entweder so: . xx oder so: _x unterstrichen. Punkt und Strich stehen für kurze bzw. lange Vokale,

    x steht für Konsonanten.

    Wir haben leicht verrückbare Tisch und Stühle. Für einen Kinositz habe ich bei meiner großen Klasse wenig Platz.

    Ich mache es so: Die ersten Reihen setzen sich auf die Tische, die etwas zurückgeschoben werden, die mittleren Reihen setzen sich mit ihren Stühlen davor und die letzten Reihen kommen ohne Stuhl und setzen sich auf den Boden. So kann ich sozusagen nach Höhe gestaffelt auf engem Raum viele Kinder unterbringen.

    @ Grundschullehrkräfte: Mein Kind lernt gerade Schriftliches Multi und schreibt sich dazu keine "Gemerkt-Zahlen" auf, finde ich nicht so gut. Ich hab die damals immer zu dem linken Faktor klein dazu geschrieben, macht man das heute noch oder woanders hin oder gar nicht?

    Schreibt man tatsächlich nicht mehr auf (in Bayern). Der Grund ist wohl, dass beim mehrstelligen Multiplizieren das ein unübersichtliches Geschmiere gibt und man da Zahlen verwechseln kann. Bei der Einführung merkt man sich die Merkzahlen mit den Fingern der anderen Hand, wird mit der Zeit dann weggelassen, wenn alles automatisiert ist.

    Conni

    Es wird zwischen dem Minuenden und dem Subtrahenden ein Kästchen ausgelassen. Ich habe übrigens nochmals etwas zur verkürzten Sprechweise gefunden. Das ist aus dem Lehrplan zur Förderschule.

    Abziehverfahren Förderschule Bayern, siehe S. 2


    Ich habe nochmals gegoogelt. Bei "Frau Spasskanone" sind Arbeitsblätter zum Verfahren eingestellt, die mit dem Worksheetcrafter gemacht wurden. Da kann man es gut in der Vorschau sehen. So ähnliche Arbeitsblätter habe ich auch erstellt.

    Conni

    Wenn das alles so vermittelt wird, wie du beschrieben hast, dann verstehe ich nicht, warum das bei doch so vielen nicht klappt. Vielleicht liegt es einfach an der Zusammensetzung der Klasse? Diese Probleme, die du beschreibst, sind mir bisher bei meinen Klassen nicht so explizit gehäuft aufgefallen. Einzelfälle gibt es natürlich schon. Allerdings meine ich, dass die Schreibweise mit dem Strich die Fehlerhäufigkeit vermindert hat. Zumindest ist alles lesbarer.


    Zum Ergänzungsverfahren:

    Ich weiß noch, als das Abziehverfahren eingeführt wurde. Da war ich teilweise an einer Hauptschule zur Vertretung. In der GS erhielten wir extra eine Fortbildung. Gerade, weil uns das Ergänzungsverfahren als Schüler so eingetrimmt wurde, fiel es vielen schwer, umzudenken. Das war auch der Grund, warum manche Lehrer zuerst mal am Ergänzungsverfahren festklebten und vor allem die Lehrer an den weiterführenden Schulen den Schülern wieder das Ergänzungsverfahren beibrachten, weil sie selbst mit dem neuen Abziehverfahren nicht klar kamen. Außerdem wurde das Durchstreichen abgelehnt, was ich gut nachvollziehen konnte. Das sieht bei der schriftlichen Division sehr grenzwertig aus.

    vorher schon in der Lage bin, mehrstellige Zahlen zu subtrahieren und verstanden habe, was ich da tue. Also halbschriftlich, mit Material, Zeichnung, am Rechenstrich.

    Das ist enorm wichtig, denn solche Übungen tragen dazu bei, den Zahlenraum zu begreifen. Leider ist es so - und davor warne ich immer in Elternabenden - dass manche Eltern rechenschwächerer Kinder, die eben damit Mühe haben, ihren Kindern schon vorher die schriftlichen Rechenverfahren beibringen. Dadurch verhindert man den Aufbau des Zahlenverständnisses. Nicht umsonst sind die schriftlichen Rechenverfahren ganz am zeitlichen Ende eines Zahlenraumes angesiedelt.

    Ich habe da einen extremen Fall, dessen Eltern leider im Lockdown ab der 2. Klasse ihrem Kind beigebracht haben, sämtliche Rechnungen im Kopf sozusagen im Stellenwertverfahren zu rechnen. Das ging vielleicht noch bis 100 gut, aber dann kamen die ersten Fehler. Inzwischen sind wir bei 100000 und das Kind wirft die Zahlenräume durcheinander und hat kein Gefühl für die Mächtigkeit der Zahlen. Es ist kaum rauszubringen aus dem Kind. Die Empfehlungen zu einer Dyskalkulieüberprüfung mit Therapie werden erst jetzt so langsam realisiert, jetzt, wenn es fast zu spät ist. Man schob es lange auf das deutsche System, weil man es im Heimatland (ist jemand aus der EU) anders gelernt hat.

    Genauso ist es beim Anbieten mehrerer Rechenwege und Rechenverfahren oder auch beim verbundenen Schreiben: „Probiert diese Verbindungen jetzt mal aus. Später könnt ihr sie übernehmen oder auch nicht.“ Manche Kinder überfordert das.

    In meinen Augen müssen die einzelnen Vorschläge dann aber auf die Sinnhaftigkeit durchleuchtet werden. Was macht mehr Sinn? Was hilft? Bei schwächeren Kindern ist die Erfahrung, dass sie sich auf das einfache Verfahren beschränken. Bei den schriftlichen Rechenverfahren gibt es letztendlich keine Wahl, es geht da eher um die Wege beim Kopfrechnen verbunden mit dem halbschriftlichen Rechnen und um das Lösen von Sachaufgaben.

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