Es gab auch einmal eine Zeit bei mir, wo ich in ähnlicher Situation war, denn es ist nicht leicht professionell Elterngespräche zu führen und Aggressivität zu begegnen. Da haben mir diesbezüglich Fortbildungen geholfen und irgendwann hatte ich kaum mehr Probleme.
Lies dir nochmals die diversen Tipps durch, die hier diesbezüglich gefallen sind. Wichtig ist, immer wieder die Sachebene zu erreichen - das wurde erwähnt. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten um runterzufahren (siehe auch Tipps von Quittengelee).
- positive Aspekte ewähnen
- spiegeln (also wiederholen, was gesagt wurde bzw., also ich habe Sie so verstanden, dass...) Das lässt einiges runterfahren...
- lösungsorientiert sprechen, Eltern Lösungen vorschlagen lassen und das annehmen, was man gut bzw. machbar findet
Wie würden Sie das Problem lösen? Was müsste sich ändern, damit sich die Situation bessert?
- zukunftsorientiert: Wo sehen Sie Ihren Sohn nächstes Jahr, in 2 Jahren? (Ausbildung usw.) Wie ist der Weg dorthin?
- ein Stück weit Verständnis zeigen bzw. auch wirklich versuchen zu verstehen. Z.B. : Ich kann Ihre Sichtweise aus Elternsicht nachvollziehen
- Wenn du dich zu etwas nicht äußern kannst, dann sagen: Das muss ich mir überlegen, nochmals draüber nachdenken, also keine vorschnellen Entscheidungen treffen, von denen du nicht überzeugt bist
Weiter:
- Lehrersicht erklären: als Lehrer in einer Verantwortung für eine Klasse geht das halt nicht, dass alle durch ... im Lernen/Unterricht gestört werden usw.
- Aus eigener Erfahrung: Wenn du mitschreibst, von Vorneherein erklären, dass du das machst, damit man ein Gedächtnisprotokoll hat. Mein Mann hat sich einmal aufgrund eines schwierigen Lehrer- Elterngespräches, das wir bezüglich eines unserer Kinder führen mussten, tierisch aufgeregt, dass der Gegenüber mitgeschrieben hat ohne irgendeine Erklärung, er fühlte sich veräppelt und wenn er alleine dortgewesen wäre, hätte er dicht gemacht.
Mir hat bei schwierigen Gesprächen geholfen, alles vorher zu durchdenken, mir Gesprächtechniken zu verinnerlichen und sachliche Argumente zu überlegen. Was ich immer schwierig finde, wenn man in Elterngesprächen versucht nur die Lehrersicht mitzuteilen, da gehen Eltern oft auf Abwehrhaltung. Lösungsorientiert, sachlich und verstehend ohne dass man die pädagogischen Ziele und die eigenen Vorstellungen aus den Augen verliert und es in einen Machtkampf ausartet, das wäre in meinen Augen ein guter Weg.