Bis auf den letzten Satz stimme ich dir zu, kleiner gruener frosch
Ob es unbedingt auf Mathe ankommt, weiß ich nicht. Erst der Jahrgang nach mir hatte die Oberstufenreform. Wir haben noch sozusagen das Allroundabitur gemacht. Integral- und Differenzialrechnung usw. haben wir gemacht, wir haben mit Rechenschiebern gearbeitet - viel weiß ich nicht mehr davon. Aber irgendeine Grundlage wird es schon gelegt haben; auf jeden Fall hat es mir Spaß gemacht- sofern ich irgendeine Idee hatte (Mathe fiel mir nicht leicht), Lösungen für Aufgaben zu finden, das habe ich davon mitgenommen. Für Mathe Grund- und Hauptschule, das ich nicht als Fach studiert und nur didaktisch im Studium gestreift habe, brauchte ich andere Sachen.
Allerdings fand ich gut, dass ich für die Erziehungswissenschaften, Psychologie und Philosophie, die theoretischen Grundlagen in meinen fachwissenschaftlichen Fächern die sprachlichen und gedanklichen Voraussetzungen vom Abitur hatte. Länger Schule tut schon gut um sich mit bestimmten Dingen sprachlich und geistig auseinanderzusetzen. Die ganze Literatur im Studium war schon sprachlich sehr hochgestochen und teilweise schwierig. Ohne Abi hätte ich mich da schwer getan.
Dadurch, dass der Trend dahin geht, das Abitur zu vereinfachen, bin ich auf jeden Fall der Meinung, dass man man das Abitur als Voraussetzung zum Studium braucht.
Zu meiner Zeit wurden viele Lehrer, es gab Lehrerüberschuss, als ich fertig war - bei uns hieß es noch so: Du studierst Grund- und Hauptschullehramt mit zwei fachwissenschaftlichen Fächern, hast Abitur und bist auch ohne explizites fachwissenschaftliches Studium in fachfremden Fächern in der Lage, alle Fächer bis Klasse 9 zu unterrichten. Dafür geben wir euch das didaktische Knowhow. Im Fach "Unterrichtsplanung" an der PH haben wir z.B. Unterrichtsentwürfe von Klasse 1-9 in sämtlichen Fächern exemplarisch erstellt.
Noch eine Bemerkung zum Nichtabitur:
Wir hatten öfter einmal Fortbildungen zusammen mit Erzieherinnen vom nahegelegenen Kindergarten. Diese haben eine verhältnismäßig lange Ausbildung und man meint, sie hätten gezielte und gute fachwissenschaftliche Kenntnisse. Wir gingen ganz unvoreingenommen in diese Fortbildungen, aber dennoch war ein Niveauunterschied auffällig. Irgendwie war da bei vielen die Durchdringung und der Überblick nicht so wie bei uns.