Beiträge von Caro07

    Nochmals zur Ausgangsfrage:

    Ich habe das so gemacht und so ist auch der allgemeine Konsens an meiner Schule:

    Wenn die Schüler im dritten Schuljahr zu uns kommen, dann reden sie uns fast durchgehend mit "Du" (Du, Frau Caro) an. (Ausnahme: Diejenigen, die von zuhause her das "Sie" gelernt haben.) Das lasse ich erst einmal so. Irgendwann im 3. /4. Schuljahr (meistens im 4. Schuljahr) je nach Stoffverlauf führen wir die Anredepronomen ein. Das ist der geeignete Zeitpunkt, den Schülern den sprachlichen Unterschied bewusst zu machen. Eine Kollegin von mir macht das Thema bewusst im 3. Schuljahr, ich habe es meistens im 4. Schuljahr gemacht.

    Wenn das Thema gemacht wird, merkt man bei einigen Kindern, dass es ihnen schwer fällt, überhaupt zu begreifen, was der Unterschied ist. Ich habe da noch richtig die Nachfragen der Schüler im Ohr: "Muss ich den jetzt im Laden auch siezen... usw. ?" Kinder, wo sich im Umfeld alle duzen, fällt es doppelt so schwer.


    Im 4. Schuljahr - vor allem im 2. Halbjahr - mache ich die Kinder gehäuft darauf aufmerksam, dass sie die Lehrer eigentlich siezen sollten und ab der Sekundarstufe das üblich wäre. Sie können das jetzt schon üben. Hier habe ich meine Ansicht im Lauf der Jahre geändert - vor 10 Jahren habe ich noch wesentlich konsequenter agiert und sie öfter auf die Anrede hingewiesen. In den letzten Jahren habe ich aber gemerkt, dass es den Kindern immer schwerer gefallen ist, sich umzustellen und habe oft mal Fünf grade sein lassen.


    Erfahrungen: Ich hatte jetzt nicht so viele Kinder mit Migrationshintergrund, die große Sprachschwierigkeiten hatten. Kinder, wo Eltern mit darauf geachtet hatten, hatten wenig Probleme mit der Umstellung, die meist im 2. Halbjahr des 4. Schuljahrs greift. Viele fanden es auch komisch, mich jetzt zu siezen und beließen es beim "du, Frau Caro". An der gewachsenen Beziehung zwischen den Kindern und mir gab es keinen Bruch, denn bestimmte Verhaltensweisen waren - egal welche Anrede benutzt wurde - angesagt.


    Anekdotisch: Ich selbst hatte wohl in dieser Beziehung ein "traumatisches" Erlebnis, weil ich mich daran immer noch erinnere und das Bild vor mir habe. Nach ein paar Wochen in der Schule teilte uns die sehr beliebte Erstklasslehrerin mit, dass wir sie jetzt "siezen" müssten. Das habe ich als Erstklässlerin wie einen Vertrauensmissbrauch empfunden.

    Ich erkläre hier nochmals das "Hallo guten Morgen" in vereinfachter abgewandelter Form: (pro Silbe eine Bewegung)


    Hal -lo (Brustklatscher re, Brustklatscher links) ( 2 Achtel)

    gu-ten (Bauchklatscher re, Bauchklatscher li) (2 Achtel)

    Mor-gen ( Oberschenkel re, Oberschenkel li) Variante: 2x schnipsen oder in die Hände klatschen (2 Viertel)

    su-per (Brustklatscher re, Brustklatscher links) (2 Achtel)

    dass du ( Bauchklatscher re, Bauchklatscher li) (2 Achtel)

    da bist ( Oberschenkel re, Oberschenkel li) Variante: 2x schnipsen oder in die Hände klatschen) (2 Viertel)

    gu- ten Mor-gen (zum Nachbarn hinwenden und in die Hände des Nachbarns klatschen) (4 Viertel)

    gu- ten Mor-gen (zum anderen Nachbarn hinwenden und in die Hände des Nachbarns klatschen) (4 Viertel)


    (Anmerkung: Die "Achtel" sind doppelt so schnell gesprochen, am besten das unterste Video dazu anschauen)


    Z.B. Alternative ohne Bauch:

    Hal -lo (Brustklatscher re, Brustklatscher links)

    gu-ten ( Oberschenkel re, Oberschenkel li )

    Mor-gen (schnipsen re, schnipsen li) (alternativ klatschen)

    su-per (Brustklatscher re, Brustklatscher links)

    dass du ( Oberschenkel re, Oberschenkel li )

    da bist (schnipsen re, schnipsen li) (alternativ klatschen)

    gu- ten Mor-gen (zum Nachbarn hinwenden und in die Hände des Nachbarns klatschen)

    gu- ten Mor-gen (zum anderen Nachbarn hinwenden und in die Hände des Nachbarns klatschen)


    Auf den verlinkten Video im anderen Thread folgen noch andere Videos aus Rhythm one. Ich habe mir das dann besorgt.

    Das fanden die Kinder auch toll:

    https://www.youtube.com/watch?v=VCGf3UmH5oc

    Überhaupt haben sie die Sachen nach Video gerne mitgemacht.


    Für "Hallo, guten Morgen" findet man noch diese Variante:

    https://www.youtube.com/watch?v=d6_zy8-XbHU

    Sie stehen in Brandenburg, Loriots Geburtsort. Wie der Brunnen mit dem trinkenden Exemplar heißt, weiß ich aber nicht. Vielleicht erinnert sich jemand genauer? Ich hab sowieso gerade keine Urlaubsbilder.

    Ich löse jetzt einmal endgültig auf: Es ist der Brunnen am altstädtischen Markt, also der Brunnen vor dem altstädtischen Rathaus in Brandenburg. Eigentlich hat ja Quittengelee schon aufgelöst - es war nur der Name der Figur und die Stadt gefragt.


    Wer macht weiter?

    Welche Empfehlung bezüglich Ernährung ist denn da gegeben worden?

    Hier steht das Wesentliche. Es geht um vielfältige pflanzenbasierte, antientzündliche Ernährung unterstützt durch Omega3 Fette und das Vermeiden von Zucker, Fertigprodukten, gewissen Fleischsorten und Transfetten. Außerdem soll man genug Abstand zwischen den Mahlzeiten lassen. Die "Ernährungs-Docs" lassen bei ihren Patienten erst einmal ein Ernährungstagebuch schreiben um zu sehen, was sie so essen und wie oft bzw. wann.

    Bei dem Link ist der Film über die Patientin dabei.

    Den Podcast dazu kann man hier: Podcast anhören.

    Meine (ehemalige) Schule bzw. die Gemeinde als Schulträger hat vor ein paar Monaten Lüftungsanlagen in die Klassenzimmer eingebaut. Das finde ich vorbildlich, sie haben es dennoch gemacht, obwohl von Corona nicht mehr groß die Rede war. (Allerdings reichen die Sonnenschutzmaßahmen durch Jalousien immer noch nicht aus, dort ist es in den Klassenzimmern in den oberen Stockwerken irre heiß.)

    Gerade kämpft ein Verwandter mit Corona, ist ziemlich langwierig, obwohl schon länger wieder negativ, sind Schwächegefühle und Erkältungssymptome immer noch stark, obwohl 3x geimpft und vorher einmal Corona. Dieses Corona fordert unser Immunsystem und zeigt sich oft immer noch massiver als eine normale Erkältung.

    Zu Long- Covid: Ich höre mir gerne Gesundheitspodcasts an. Da gibt es eine interessante Folge von den "Ernährungsdocs" zu Long-Covid. Zumindest hat deren Ernährungsansatz bei einer Patientin, die Long-Covid hatte, voll eingeschlagen.

    Richtig! Die Stadt Brandenburg genügt mir eigentlich. ;)

    Aber ich lasse mal den genauen Ort in Brandenburg noch ein bisschen offen, falls Quittengelee nicht das nächste Rätsel stellen will, vielleicht weiß ihn ja jemand.

    Lustig finde ich, dass diese Möpse als "Ausgewilderte Waldmöpse" bezeichnet werden.

    https://erlebnis-brandenburg.de/loriot

    2021 waren wir im BL Brandenburg auf einem Campingplatz und sind u.a. mit dem Fahrrad an der Havel entlang in die Stadt Brandenburg gefahren. Da entstand das Foto.

    @ Seph: die beschriebene Gegend kenne ich in Teilen, sind für uns längere Tagesausflüge, den Iller- Radweg bin ich teilweise schon gefahren.


    Neues Rätsel: Ich habe dieses Mal ein Bild, wer es kennt, weiß genau, was und wo es ist. (Ich hätte noch ein relativ unbekanntes Bild von einer Flussmündung, habe mich aber jetzt für das leichtere Bild entschieden.)

    Frage: Um was handelt es sich bei der Figur und wo ist das?

    Deutsch ist mit Sicherheit das Fach, das den noch höheren Korrekturaufwand bedeutet als Englisch....

    Ich kannte eine Deutschlehrerin am Gymnasium, die zu mir sagte, sie wäre froh, dass sie jetzt in Pension ginge, denn sie hatte wirklich genug von den vielen zeitaufwändigen Korrekturen und dem vielen fremden Gedanken lesen in Deutsch. Ich glaube, wenn man Deutsch am Gymnasium machen will, muss man sich darüber klar sein, dass der Korrekturaufwand viel Zeit in Anspruch nimmt und man bereit und vielleicht auch ein bisschen motiviert sein muss, das zu machen und jahrelang durchzuhalten. Ich für meinen Teil habe mich im Lauf der Jahre in der Grundschule immer mehr durch die Aufsätze "gequält". Wenn auch einige Geschichten spannend zu lesen waren, gab es auch viele andere, wo ich viel anmerken/verbessern musste. Da ich viele andere Aufgaben hatte, haben mir diese verhältnismäßig viel Zeit "geraubt". Andere Deutschproben (Rechtschreibung, Grammatik, Lesen, Zuhören) waren viel schneller korrigiert.

    Wo gibt es denn Seilbahnen am Hang?

    Quer verstreut in Deutschland, wo es Berge gibt ... Selbst Freiburg hat eine Seilbahn auf den Schlossberg, ist aber nicht Freiburg. ;)

    Ich habe den Ort durch Recherchieren gefunden, war leider aber noch nie dort, sondern nur in der Nachbarschaft.

    @Markus40: Ich denke es geht um das 1. Staatsexamen. In Bayern werden studentische Hilfskräfte auf Zeit eingestellt.


    Grogon: An der Schule erreichst du erst wieder jemanden in der letzten Ferienwoche. Das Schulamt wird jetzt mitten in den Ferien auch nur minimal besetzt sein. Schulämter sind telefonisch zu erreichen, falls überhaupt jetzt jemand da ist. Nicht die Geduld verlieren. Deswegen würde ich hierüber versuchen Klarheit zu schaffen.


    Ich finde, dass es schon hart ist, an der Schule zu arbeiten und gleichzeitig an der Uni ein Staatsexamen zu machen. Ein Job an der Schule scheint wohl finanziell ganz gut zu sein, aber auch viele Kräfte zu binden, wie ich von den Studenten an meiner Schule erfahren habe. Manche Studenten schaffen die Doppelbelastung nicht, geben die Schule wieder auf und suchen sich etwas anderes zum Geld verdienen.

    Ich denke mir gefällt es auch, dass man relativ frei ist. Na klar hat man den Lehrplan und muss den Kindern die Inhalte vermitteln, aber trotzdem kann man auch mal z.B. eine Erzählrunde vom Wochenende machen oder ähnliches.

    Hmmm... so frei empfinde ich das nicht. Alles läuft unter der Prämisse, dass das, was man macht, einen Sinn ergibt. Z.B. wenn man die Kinder vom Wochenende erzählen lässt, dann fördert das das freie Sprechen und das wird im Lehrplan gefordert. Man muss sich immer im Rahmen der Lehrplanabsichten bewegen und möglichst alle Ziele am Ende eines gewissen Zeitraums abdecken. Dieselben Kompetenzen kann man an unterschiedlichen Themen üben. Auf der anderen Seite muss man aber auch bestimmte Themen unbedingt zum Inhalt eines Unterrichts machen. Ich denke, auch in den weiterführenden Schulen hat man bestimmte Spielräume.


    Zum Ganztag: Auch wenn du im Ganztag eingesetzt wirst, bleibt dein Deputat dennoch gleich. Du hast quasi nur andere Unterrichtszeiten. Unsere Ganztagslehrer hatten z.B. auch mal Vormittags frei und kamen erst am Nachmittag. D.h., sie machten dann ihre Unterrichtsvorbereitungen am Vormittag. Beim Einsatz im Nachmittagsunterricht muss man flexibel die unterrichtsfreien Zeiten nutzen. Früher gab es auch an Halbtags- Grundschulen Nachmittagunterricht. Das war wahrscheinlich vor der Zeit der "verlässlichen Grundschulen". Als ich anfing, hatte ich z.B. einmal in einer Grundschulklasse 2 Stunden Nachmittagsunterricht und meine jetztige Schule musste vor dem Turnhallenbau einige Sportstunden auf den Nachmittag legen. Auch war es immer mal wieder üblich, Religion und Ethik (und eben auch Sport wegen der Turnhallenknappheit) auf den Nachmittag zu legen. In Hauptschulen gibt es so oder so Nachmittagsunterricht.


    Bevor ich mich zum Lehramtsstudium entschloss, hatte ich ab dem Alter von 15, Erfahrungen im Umgang mit Kinder- und Jugendlichen, da ich ehrenamtliche Jugendarbeit machte (Leitung von Gruppen) und ab 16 entsprechende Schulungen. In den Ferien und nach dem Abi habe ich Praktika in Sozialeinrichtungen gemacht, um meine Berufsrichtung herauszubekommen. Denn oft unterscheiden sich Wunsch, Idealismus und Wirklichkeit. Ich empfehle dir wirklich dringend, irgendwo mitzuarbeiten, wo du mit Kinder und Jugendlichen in guten Kontakt kommst, wenn es auch die Nachhilfe ist. Bei der Nachhilfe kannst du vielleicht erfahren, ob es dir liegt, jemandem etwas beizubringen und die nötige Geduld aufzubringen. Ansonsten würde ich versuchen irgendwo mitzuarbeiten, wo größere Gruppen von Kindern zusammen sind (z.B. Ferienbetreuung) um zu sehen, wie die soziale Interaktion ist.


    Du musst im Lehrerberuf psychisch robust sein, sonst haut dich jeder kleinste Konflikt schon aus den Socken. Lockerheit, Resilienz, psychische Stabilität, Freude am Leben, gute private zwischenmenschliche Beziehungen - all das sind wichtige Faktoren, um ein guter Lehrer zu sein.

    Alle die von dir aufgelisteten Eigenschaften wären natürlich ideal, aber ich hätte bei diesem Raster am Anfang meines Berufes bei einigen Kriterien schlecht abgeschnitten. Und dennoch glaube ich, dass ich im Laufe der Zeit eine insgesamt normal kompetente Lehrerin ;) geworden bin. Voraussetzung war, dass ich bereit war, ständig an mir zu arbeiten. Man merkt ja selbst, wenn etwas nicht passt und sucht dann die richtigen Lösungen.

    Ich habe mir einmal den Lehrplan des MNT - Faches angeschaut. Das ist, wie schon erwähnt, eine Weiterführung des Sachunterrichts. Da werden z.B. experimentelle Kompetenzen weiter ausgebaut. Ich finde das Fach sehr interessant und hätte Spaß daran, mich da einzuarbeiten.

    https://www.schulportal-thueri…lan_MNT_Gy_24_02_2015.pdf


    Was ich dennoch schwierig finde, wenn man als Seiteneinsteiger ohne didaktische Fortbildung über das Wesen des Faches hineingeworfen wird. Was das Fach will und wieso man bestimmte Kompetenzen vermitteln bzw. bei den Schülern erwecken soll, das wird einem doch erst durch Fortbildungen (oder durchs pädagogisch- didaktische) Studium bewusst. Dann sieht man das Ganze nicht als reine Wissensvermittlung, sondern auch als Anbahnung von Kompetenzen. Wichtig sind in diesem Fach, wie auch in Sachkunde, die Anbahnung von methodischem Vorgehen, die sogenannte Methodenkompetenz und die Sozialkompetenz. In vielen Themen kann man experimentieren, beobachten, forschen, Schlüsse ziehen - oft im Team - bei anderen Themen wiederum kann man sich bewusst alltagsbezogen auseinandersetzen.


    Übrigens kann man gewisse Sachen im Sachunterricht und ich denke auch im MNT- Fach von Externen machen lassen. An meiner Schule haben wir die Sexualkunde an pro familia abgegeben oder machen auch einmal eine Exkursion um ein Thema abzudecken (Stichwort: außerschulischer Lernort).

    Aber bisher hat sich ja niemand aus einer Grundschule in Bayern gefunden, bei dem das professioneller geregelt ist. Was machen denn die anderen Grundschullehrer?

    Wenn ich das früher gelesen hätte: Wir geben die Proben und andere Dokumente, die geschreddert werden müssen, ab und der Hausmeister bringt sie an eine zentrale Stelle, wo solche Dinge geschreddert werden.

    Ich würde die Sache so angehen und mir überlegen, was mich am Beruf der Grundschullehrkraft reizt. Wo sind die Felder, die dir Spaß machen?

    Ich selbst habe meine aktive Zeit als Lehrerin seit kurzem hinter mir. Als ich studierte, war nicht unbedingt meine Absicht Lehrerin zu werden, sondern ich hatte einige andere Optionen im Hinterkopf, u.a. Aufbaustudien, die damals noch gingen. Mir haben aber dann das Studium und die Praktika so gut gefallen, dass ich dann schließlich doch Lehrerin geworden bin.


    An der Grundschule fand ich schon immer die Vielfältigkeit der Aufgabenbereiche faszinierend. Ich habe viele Fortbildungen gemacht - gerade was die Heterogenität, Pädagogik und Psychologie betrifft. Das fand ich bis zum Schluss interessant. Ich bin jemand, der sich immer wieder gerne in neue Sachen einarbeitet, (im Urlaub gehe ich immer gerne in Gegenden, wo ich noch nie war) was für meinen Beruf von Vorteil war. Deswegen ist mir auch nie langweilig geworden. Nervig fand ich hauptsächlich die Korrektur der Hausaufgaben, was in Bayern erwartet wird und das ständige Entwerfen von Leistungskontrollen (war perfektionistisch) und die Korrektur derselben.


    Es wurde angemerkt, dass es in der Grundschule immer dasselbe ist. Bei mir war es so - ich habe viele Fächer in meiner Klasse gehabt und immer mal wieder bis zum Schluss meiner Dienstzeit eine neue Methode ausprobiert, langweilig wurde es mir nicht. Das kann man natürlich nicht in jedem Fach machen, sonst wird man mit der Vorbereitung nicht fertig. Da war ich froh, dass ich in manchen Fächern mal auf etwas schon Gemachtes zurückgreifen konnte. Da die Lehrpläne sich immer wieder ändern und damit auch viele methodische Ansätze, kann ich zumindest sagen, dass sich alle paar Jahre der Unterricht ändert. Außerdem hat man mehrere Möglichkeiten ein Thema anzugehen.


    Vielleicht denkt man mit Anfang 30, die Alten sind vom alten Eisen und haben keinen Zugang zu den Schülern, aber das ist wirklich nicht so. Was wir voraus haben, ist eine gewisse Erfahrung im Umgang mit den Schülern und Eltern. Also ich habe immer mehr Gelassenheit gewonnen, habe aber auch etwas dafür getan, indem ich diesbezügliche Fortbildungen machte um mich zu professionalisieren.

    Mein Referendariat war super, ich hatte von oben her keinen Stress, eher Stress mit den Schülern durch meine Unerfahrenheit - damals konnte ich mich kaum durchsetzen. Das ist aber schon lange her. Das Referendariat geht vorbei und es kommen andere Zeiten. Deswegen würde ich eine Entscheidung nicht am Referendariat festmachen.


    Zum Differenzieren: Da habe ich von unseren Refis gehört, dass da großer Wert drauf gelegt wird. Da gibt es inzwischen ja einige Ansätze, die man ausprobieren kann, z.B. mit Arbeitsheften. Das würde mich jetzt nicht schrecken. Ich selbst war davon nicht so angetan und habe auf meine Art differenziert, aber das war einfach ein anderer Ansatz. Man muss mit der Klasse daran arbeiten, dass eine gewisse Arbeitsruhe herrscht. Das lernt man mit der Zeit. Ich habe nur so viel im Vorfeld differenziert, wie ich es noch gut zeitlich geschafft habe.


    Zum Umfeld: Ich glaube tatsächlich, dass die Schule, an die man gelangt, ziemlich beeinflusst, wie man sich fühlt. Da kann man an ein zickiges oder nettes Kollegium kommen, dann kann man eine akzeptable oder schwierige Schulleitung haben. Ich habe alles erlebt, habe aber meine Nischen gefunden, wo es mal nicht so gut war oder versucht etwas zu ändern. Versetzung ist auch eine Option. Einzelkämpferin war ich in keinem Kollegium, es war an jeder Schule ein Miteinander zumindest unter ein paar Leuten. Ich finde es eher selten, dass man in einer Grund- und auch Hauptschule Einzelkämpfer ist.


    Insgesamt sind die Rahmenbedingungen gerade bzw. weiterhin auf dem absteigenden Ast. Wegen Lehrermangels steigende Klassengrößen, mehr Sprach- und Verhaltensprobleme. Auf der anderen Seite wurde auch reagiert mit der Einstellung von Sozialarbeitern, vor 20 Jahren noch undenkbar. In den 90igern war ich an einer Stuttgarter Brennpunktschule (damals gab es den Begriff noch nicht) - da hatten wir null Unterstützung im Schulalltag, höchstens konnte man sich den Rat eines Sonderpädagogen holen. Die Klassengrößen sind ungefähr gleich geblieben - in Stuttgart hatte meine größte Klasse 27 Schüler, in meiner letzten Schule 28+1 (Ukrainer).


    Es gab immer wieder Eltern, die versucht haben, einer Grundschullehrkraft reinzureden, das gab es schon zu meiner Anfangszeit als unerfahrene Lehrerin. Früher waren es aber deutlich weniger und die Argumente waren früher noch nachvollziehbarer als die, die man heute hört. Je älter ich wurde, je länger ich an meiner letzten Schule war, desto weniger hatte ich Probleme mit Eltern.

    Bei mir haben die für mich guten Seiten überwogen; mit Herausforderungen habe ich versucht umzugehen, indem ich entsprechende Fortbildungen gemacht habe. Arbeit hatte ich unterm Strich viel, aber das war auch dem geschuldet, dass ich selten mit halbgaren Sachen zufrieden war. Ich selbst habe für mich etwas mitgenommen, denn es hat mich gefreut, wenn etwas gut geklappt hat und die Ergebnisse "faszinierend" waren, z. B. in künstlerischen Fächern oder auch mal bei kreativen und Entdeckeraufgaben oder man gesehen hat, mit welchem Eifer Schüler bei Aufgaben dabei waren. Im Lauf meines Lehrerberufs habe ich viel dazugelernt, deswegen kann ich auch zufrieden zurückblicken.


    Wohin das große Schiff "Schule" steuert, weiß keiner, die Zeiten werden schwieriger. Die Stimmen der Politik gegenüber werden lauter, etwas für die Schule und den Respekt Lehrern gegenüber zu tun. Sicherheit hat man nicht, man weiß nicht wohin die Reise geht. Ich finde insgesamt, dass die Kinder "unerzogener" geworden sind und man Sachen bei Aufsichten sieht, die man vor 10 Jahren noch nicht so häufig gesehen hat - vor allem sehr individuelles Verhalten.


    Ich würde dir dringend raten, nochmals Praktika zu machen oder irgendwo in einer Mittagsbetreuung mitzuhelfen, damit du einen Eindruck bekommst, wie einige Kids heute so drauf sind und ob du damit klar kommst.

    Grumpy, meinst du den offenen oder den gebundenen Ganztag?

    Welches Bundesland (du schreibst vom Süden) ?


    An meiner Grundschule (Bayern) wird der offene Ganztag am Nachmittag (Essen, Aufsichten, Hausaufgabenbetreuung, Spielzeit, viele AGs) nur von Externen gestemmt. Die Externen werden in der Regel dafür bezahlt - es sei denn sie kommen von einem Verein und wollen es unbedingt anbieten. Dafür verantwortlich ist ein Hauptträger und - so weit ich weiß ist auch der Förderverein irgendwie beteiligt.

    Der gebundene Ganztag, den wir auch haben, wird vom Unterricht her am Nachmittag von Lehrern getragen.

    Insgesamt sind ein paar wenige Lehrkräfte ins AG- Angebot für beide Ganztagesformen eingebunden, den Rest machen Externe. Als Problem hat sich bei Externen herausgestellt, die gerne einmal ihr Hobby den Schülern beibringen wollten, dass sie mit ziemlichen Disziplinproblemen zu kämpfen hatten - kein Wunder, wenn man das nicht gewohnt ist.

    Aufsicht macht keine Lehrkraft am Nachmittag oder während der Mittagsschiene, wir, also die Lehrkräfte, haben vormittags eine begrenzte Morgenaufsicht und Pausenaufsicht, dazu die in Bayern an den Grundschulen üblichen Vorviertelstunden, die wie üblich zu den Dienstpflichten gehören und nicht aufs Deputat angerechnet werden.

    An deiner Vermutung ist sicher etwas dran mit der Betreuung. An unserer Schule sind die ganzen Schienen mit einem großen Verwaltungsaufwand verbunden. Die Schulleitung stellt manchmal auch dafür selbst Personal ein. Außerdem müssen Disziplinmaßnahmen Vor- und Nachmittags abgesprochen werden - das ist manchmal ganz schön schwierig, da man nicht unbedingt gelerntes Personal bekommt. An Absprachen arbeitet meine Schule schon jahrelang und inzwischen gibt es dafür extra gemeinsame Konferenzen.

    Wenn die Tafel einen USB- Anschluss hat, könnte man daran einen externen DVD-Player anschließen, mit dem man selbstverständlich auch CDs abspielen kann. So wird das an meiner Schule gemacht, das geht problemlos, wenn man nicht alles vorher auf Stick ziehen möchte. DVD- Player als externes Gerät kosten nicht die Welt, das könnte die Schule anschaffen. Ich würde also auch diese Option mir überlegen.


    An meiner Schule haben wir Fidelio als Lehrwerk. Das ist sehr praxisorientiert. Duett und Kolibri finde ich auch ganz gut, wenn es um ein Lehrwerk gehen soll, könntest du dir noch Rondo vom Mildenberger Verlag anschauen. Die aktuelle Ausgabe kenne ich nicht, früher waren die Lehrerbände sehr ausführlich und hilfreich. Zu allen Lehrwerken gibt es Lehrerbände mit Tipps und Verlaufsvorschlägen und manchmal auch Kopiervorlagen dazu, die für einen Fachfremden hilfreich sein könnten.

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