Beiträge von Caro07

    Damit produziert man ja bewusst die Fehlvorstellung, die Multiplikation hätte eine "Richtung".

    Die Gefahr sehe ich in der Grundschule als gering an. Wir arbeiten gerade beim 1x1 viel mit Tauschaufgaben, z.B. wenn auf andere Reihen geschlossen wird oder man in einer Textaufgabe schriftlich rechnet und es anders herum einfacher geht.

    Eingeführt wird die Multiplikation über die Plusaufgaben. Schon da hat man rechteckige Punktebilder, die man sozusagen verschieden betrachten (drehen) kann und somit das Vertauschen der Faktoren ersichtlich wird.

    Doch auch da geht es über die Plusaufgaben. Z.B. kann ich die Punktreihen so schreiben: 5 +5 +5 = 15 das wäre dann übersetzt 3x die 5

    oder 3 + 3 + 3 + 3 + 3 = 15 , hier sagt man verständlicherweise, dass man 5 mal die 3 nimmt. Durch anschließende Aufgaben erkennen die Schüler schon, dass man für die reinen Rechnungen die Faktoren hin und her tauschen kann, synonym zur Addition.


    Rein sprachlich finde ich es aber bei speziellen Textaufgaben schon einfacher, wenn man den Text genau in die passende Rechenoperation verwandelt. Wenn ich 5 Päckchen mit je 3 Bleistiften habe, würde ich den Ansatz 5 x 3 bevorzugen, den halte ich für textgerechter. Die Schüler wissen aber zu der Zeit, dass sie im Kopf 3x5 rechnen können.

    Eher schwere Aufgaben wurden genauso bepunktet wie die einfachen Aufgaben. Sorry - ich verstehe es nach wie vor nicht.

    Ich kann das jetzt nur für die Grundschule Bayern sagen. Es kommt immer darauf an, was man in einer Arbeit abfragt. Wir haben interne Vorgaben, wie viel Prozent von welcher Schwierigkeitsstufe in einer Arbeit erhalten sein sollte. So kann das sein, dass schwierige Aufgaben insgesamt weniger Punkte erhalten als leichte. Denn mit den leichten reproduzierenden Aufgaben muss man, wenn man einen Notenschlüssel hat, erst einmal eine Grundlage für eine 3 oder 4 schaffen. So eine Probe zusammenzustellen, ist manchmal eine Wissenschaft für sich, weil man die Aufgaben und Aufgabenteile einklassifiziert. Dabei muss man berücksichtigen, was genau man in der Klasse zu den Aufgaben geübt hat.


    Übrigens ist 80 Prozent für eine Drei nicht so aus der Welt. Es ist zwar streng, aber nicht unmöglich. Bei uns geht es bis 77 Prozent, was für eine Grundschule nicht allzu streng ist. Meine Schule hat - weil das in Bayern üblich ist - einen internen Notenschlüssel für Arbeiten (=Proben), wenn sie einen normalen Schwierigkeitsgrad haben. Wenn der Stoff leichter ist, können wir durchaus strenger bewerten.

    Ich habe gerade keine sichere rechtliche Grundlage dazu (vielleicht kann jemand aushelfen?), meine aber, dass alle Schulen aller Schulformen verpflichtet sind, ein Leistungsbewertungskonzept offen zu legen (NRW).

    Das ist per "Gesetz" geregelt. In Bayern z.B. steht etwas über die Leistungsbewertung in der Grundschulordnung und evtl. im allgemeinen BayEUG. Ähnliche Gesetze wird es für alle Bundesländer geben.


    Älteren Schülern der Sekundarstufe kann man die Bewertung viel einfacher erklären. Bei den Grundschülern geht das je nach Alter nur bedingt. Es ist ja schließlich eine Rückmeldung für die Kinder. Das Problem in der Grundschule ist, dass weniger die Kinder genau die Verteilung wissen wollen, sondern die Eltern. Und diese sind nicht im Unterricht dabei. Manchmal ist das sehr mühsam. Die meisten Schüler denken von Haus aus noch gar nicht so leistungsorientiert.


    Wichtig ist doch, was man mit dem Ergebnis macht. Es geht erst einmal um eine Rückmeldung und so sollte sie auch gesehen werden und die entsprechenden "Lern"konsequenzen gezogen werden oder man sagt: "Weiter so".

    Beispiele kreuz und quer: Kalabrien, Sardinien, Miami, San Francisco, New York (ganz oft), London, Patagonien, Alaska, Südafrika, Amalfiküste, New Hampshire, Melbourne, Hawaii, Matterhorn, Canyon Matka, Kanada, Niagara-Fälle, Chicago, Paros, Santorin, Athen, Schweden, Bali, Philippinen usw. usf. ...

    Da ich ja gefragt hatte. Von den Orten, die du hier erwähnst, war ich an 5 Orten, wobei Kanada ich nur am Rand gestreift habe. Die meisten Orte liegen in den USA, weil wir dort Freunde haben und den Besuch mit Rundreisen verbinden. Ich vermisse nichts.


    In Deutschland kann man übrigens viele interessante und schöne Orte erkunden, wenn man dort nicht wohnt. Ich könnte wetten, dass nicht viele Deutschland umfänglich kennen. Wir machen solche Sachen, wenn das Wetter passt, da wir ja auf Campingplätze gehen. Wenn das Wetter in Deutschland zu schlecht ist, fahren wir schwerpunktmäßig an interessante Orte in Italien. Die Fahrräder sind immer dabei. Allerdings müssen wir jetzt in Italien wirklich suchen, weil wir das, was man ohne Flugzeug einigermaßen stressfrei erreichen kann, jetzt schon fast alles gesehen haben.


    Ich habe auch schon sehr interessante Reisen nach Nordafrika gemacht - z.B. wollte ich unbedingt mal das Land der Pharaonen (Ägypten) wegen der Geschichte und natürlich der Bauten, die ich in Natura anschauen wollte, sehen. So bin ich dann nach Jordanien und Marokko gekommen. Das waren dann Bildungsreisen. Die letzte von diesem Typ war in Andalusien.


    Die geschichtlichen Zusammenhänge und die Sachen dann in Natura zu sehen, finde ich sehr interessant. So hat jeder sein eigenes Interesse.

    Wegen des Englischunterrichts in der Schule war ich öfter auf den britischen Inseln (zu Fortbildungen im Land und auch privat). Gerade in England war ich total erstaunt, wie gut historische Gebäude erhalten sind. In Schottland habe ich darauf bestanden, dass wir uns Higland Games anschauen. Wenn man sich mit einzelnen Landstrichen und Ländern beschäftigt, gibt es überall tolle Sachen anzuschauen und zu erfahren - landschaftlich und kulturell.

    Gigantische Naturspektakel hat man gehäuft in den USA (also von dem, was ich jetzt gesehen habe).

    Ich bin erstmal im BLLV geblieben, überlege mir aber, rauszugehen. Ich habe festgestellt, dass ich bei Ausflügen nicht gehäuft mit ehemaligen Lehrern zusammen sein will, sondern bevorzuge eher Angebote für alle. Mich hält nur noch die rechtliche Seite und die evtl. Unterstützung. Die hatte ich kurz einmal bezüglich einer "Beschwerde" über die Beihilfe in Anspruch genommen.

    Das mit der Privathaftpflicht wusste ich gar nicht, ich dachte, es wäre die Diensthaftpflicht über den BLLV abgesichert.

    Beim Überfliegen der Hauptartikel auf der Startseite dieser Website musste ich staunen, wie oberflächlich, kurzsichtig und mitunter ideologisch verblendet einige Artikel waren.

    Wird dort immer schlimmer. Sowohl von den gehäuft einseitigen Artikeln plus Kommentaren der Readaktion als auch von den Kommentierenden her. Früher habe ich dort selbst öfter kommentiert, jetzt so gut wie nicht mehr.

    Warum?

    Schreibt ihr in den anderen Fächern keine Arbeiten?

    In der Grundschule (und Mittelschule) Bayerns schreibt man auch in den Nebenfächern Arbeiten, die Proben heißen. Da wird kein Unterschied gemacht. Proben sind Proben und unterliegen bestimmten Regelungen.

    Mit fancy Schnickschnack wird die Beziehung nicht besser oder schlechter.

    Jeder, der in der Grundschule sein Klassenzimmer gestaltet, überlegt sich, warum er etwas aufhängt bzw. ins Klassenzimmer stellt oder gibt. Das hat in den überwiegenden Fällen nichts mit fancy Schnick Schnack zu tun. Ich habe bei den Referendaren auch selten etwas gesehen, wo ich dachte, das ist unnöiger Kram. Dennoch hat jeder seinen eigenen Stil (wenn er nicht gerade die Mats von einer bewussten Internetseite herunterlädt).

    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich mache mir auch was aus meinen Klassen. Ich würde nur nie Dinge auf meinen eignen Mitteln besorgen. Das meine ich mit den "leuchtenden Augen". Da werden Anschaffungen gemacht und man glaubt es muss so unbedingt sein.

    Für mich bedeuten leuchtende Augen etwas anderes. Für mich heißt das- die Schüler gehen gern zu Schule und fühlen sich wohl. Es ist ein Synonym dafür, dass die Lehrer- Schüler Beziehung stimmt und die Schüler sich in der Schule positiv fühlen.


    Klar, machen wir in der Grundschule mehr für die Raumgestaltung. Die Schüler sollen sich auch vom Lernort her wohl fühlen. Wer gerne in die Schule geht, wo die Beziehungen stimmen, der lernt auch lieber. Das soll u.a. damit erreicht werden. Im Kindergarten ist eine solche Umgebung schon vom Alter der Kinder her sehr wichtig, in der Grundschule ist eine gut gestaltete Lernumgebung ebenfalls wichtig.


    Zusätzlich lernen die Referendare, dass an den Klassenzimmerwänden wichtige Regeln und Aspekte von gerade durchgenommenen Themen augenfällig nach Fächern visualisiert werden sollen, was ich übrigens auch so gemacht habe. Z.B. hingen bei mir in Mathematik die lateinischen Begriffe für Rechenoperationen und Rechtschreibregeln, schrittweise, wie wir sie durchnahmen. Für einige war das eine echte Hilfe. Dazu war es nötig, Plakate herzustellen.


    Vielleicht nimmt der Aspekt eines gut gestalteten Klassenzimmers (Lernumgebung) mit höherem Schüleralter und häufigem Fachlehrerwechsel ab - das kann ich nicht beurteilen. In der Hauptschule habe ich aber auch schon schön gestaltete Klassenzimmer gesehen. Wenn ich in Klassenzimmer der Realschule und des Gymnasiums komme - da finden nämlich oft VHS- Kurse statt - dann sehe ich da bei uns vor Ort sehr wenig in den Klassenzimmern.


    Jedem Lehrer und automatisch auch den Schülern müssen gut gelungene Stunden und Ergebnisse Spaß machen! Das verbinde ich auch mit dem Synonym "leuchtende Augen", denn hier fühlt sich jeder positiv.

    In den Schulen für ältere Schüler ist es wichtiger, ein guter Unterhalter zu sein. In dieser Beziehung habe ich schon echt gute Stunden in der Sekundarstufe gesehen.

    In der Grundschule können die Kinder, auch wenn man gut "unterhält", sich mit dem Zuhören gar nicht so lange konzentrieren. Deswegen brauchen wir da sehr viel Methodenwechsel, Visualisierung, Methoden, wo sich Schüler bewegen und haptische Sachen. Je jünger die Schüler, desto anders ist die Unterrichtsgestaltung schon allein vom Alter her bestimmt.

    Diese geschirmten KeyStones kosten grob 3€/Stück.


    Dazu kam dann noch, daß ich doch dieses oder jenes Werkzeug Halb-Klassensatzweise (16 Stück) anschaffen solle: "Was ist denn schon dabei in den Baumarkt zu gehen und PZ1 Schraubendreher zu kaufen? Ich mußte als Arzt mein Stetoskop auch selber kaufen."

    Da wundert mich schon, dass die Schule das nicht zahlt. Wenn wir z.B. Material für Experimente verbrauchen - klassisches Beispiel der CVK- Kasten im Strom - dann können wir das fehlende Material auf Schulkosten nachbestellen. Ich habe z.B. schon oft Batterien nachbestellt. Manchmal fehlen auch die entsprechenden Kabel. Es ist kein Problem diese auf Schuletat zu besorgen. Schraubendreher könnte man doch für die Schule anschaffen, wenn sie immer wieder verwendet werden, so meine Vorstellung, aber vielleicht liege ich ja falsch.

    Ich hatte jedenfalls schon ziegfach die Diskussionen mit Eltern, daß ich doch dies und jenes gefälligst selber anschaffen solle, der großen Kinderaugen wegen.

    Könntest du Beispiele nennen? Ich kann mir konkret gar nicht vorstellen, wo Eltern erwarten, dass die Lehrkraft etwas privat finanziert und den Schülern quasi schenkt. Diese Diskussionen hatte ich noch nie.


    Oder meinst du Sammelbestellungen, die die Lehrkraft tätigt, die die Eltern dann aber bezahlen?

    Vor allem macht man bei ADS /ADHS zuerst eine Diagnose und leitet danach die entsprechenden Maßnahmen je nach Fall (da gibt es Unterschiede in der Ausprägung und Stärke) ein.

    Außerdem ist es ein großer Unterschied für eine Unterrichtsstörung, ob das Kind ADS (eher träumen) oder ADHS (mit Hyperaktivität) hat. Dieser Unterschied wird in den Fragen nicht herausgearbeitet, denn man reagiert hier unterschiedlich.

    Ein Träumer stört nicht den Allgemeinunterricht, ein hyperaktives Kind tendiert dazu schon eher, je nach Schwere der Erkrankung. Schade, dass im Fragebogen kein Platz für Kommentare gelassen wurde.

    Aber auch auf einer objektiven Ebene bin ich mir sicher, dass man sagen kann, es machen sich manche lustig mit Klischees über Grundschullehrkräfte.

    Das hast du definitiv falsch verstanden.

    Habe ich in dem Ausgaben- Thread genauso, wie tibo es beschrieben hat, verstanden. Nicht von allen Beiträgen, aber viele gingen in die Richtung, manche extremer als die anderen. Und ich hatte den Eindruck, dass manche da irgendwie antriggert waren. Und es wurde auch nicht aufgehört, nachdem Bolzbold gut zusammengefasst hatte. Gerade wenn ich sehe, wie oft Ähnliches geschrieben wurde und die arme TE ständig zitiert wurde und man ihr ihre Aussage immer wieder aufs Butterbrot geschmiert hat. Mich hätte es geärgert, denn hinter jedem Nick hier steht auch eine reale Person und nicht ein Klischee.

    Es ist völlig wurscht, an welcher Schulform du arbeitest, es ist die Aufgabe des Schulträgers das notwendige Unterrichtsmaterial zu stellen. Überdies erwähnte ich bereits, dass die Sek II da eigentlich sehr viel teurer ist als die Primarstufe. Umso absurder, dass an den Primarschulen so viel eigenes Geld ausgegeben wird.

    Das ist die Sachebene, die von dir und Seph eingebracht wird, über die kann man auch ohne Emotionen, also sachlich diskutieren, wobei dazu auch schon im Ausgaben-Thread etwas geschrieben wurde.

    Liebe Grüße und danke für Tipps

    Ich denke, mimi wird hier in dem Thread nichts mehr schreiben wollen, wenn man den Threadverlauf hier ansieht.

    Im Vergleich haben wenige Grundschullehrkräfte hier etwas zum Thema geschrieben - vielleicht aus gutem Grund?


    Hallo mimi,

    wahrscheinlich sitzen wir in den Grundschulen Bayerns im selben Boot, weil die Voraussetzungen hier ähnlich zu sein scheinen. Ich habe mich ja schon geäußert. Als zusätzlichen Tipp würde ich tatsächlich mich mit den Kolleginnen zusammentun und die Problematik in der Schule bzw. gegenüber der Schulleitung ansprechen, falls eure Schule schlecht ausgestattet ist. Vielleicht lässt sich da noch etwas bewegen.

    Ich habe mal im Gesetz nachgelesen. Ich denke, dass die Gemeinde sich darauf beruft:

    Link dazu: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BaySchFG-3


    Es ist halt die Frage, was Lernmittel sind. Unsere Gemeinde als Sachaufwandsträger kommt dem ja nach. Sie finanziert uns die industriell gefertigten Lernmittel.

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