Wenn der Kollege statt "veräppelt" das Wort "verarscht" benutzt hat, dann gibt es doch wirklich Schlimmeres.
Das Wort "Arsch" ist vor Jahren vom derben Wort (hat man eigentlich eher nicht benutzt) zur "Umgangssprache" aufgestiegen. Selbst in einem Song, der im Radio rauf und runter gespielt wird, heißt es "Arsch auf Eimer".
Nicht, dass wir uns missverstehen: Ich finde das Wort nicht schön und als Sprachvorbild sollte man es vermeiden. Der Aufstand der Eltern steht zu keinem Verhältnis und entsprechend sollte man darauf reagieren oder nicht reagieren.
Wenn es nicht zu vermeiden wäre, dass Eltern das Gespräch suchen, würde ich den Sachverhalt unter dem mir dieses Wort rausgerutscht ist, erklären. Das hatte ja eine Vorgeschichte, wieso man den Schülern sagte, dass man sich veräppelt fühlte. Man kann noch äußern, dass es einem leid tut, dass einem dieses rausgerutscht ist. Damit sollte dann ein Schlussstrich gezogen werden und zur Tagesordnung übergegangen werden.
Das wird deinem Kollegen bei dieser überzogenen Reaktion so oder so nie wieder passieren, weil er sich dem Stress nicht mehr aussetzen will und sich Gedanken darüber gemacht hat. Also kann er für die Zukunft ganz beruhigt sein.
Ich bin für eine gewählte Sprache. Dennoch habe ich auch einmal bewusst das Wort einer Schülerin gegenüber benutzt, um ihr etwas klarzumachen. Das hat sie verstanden und wir haben darüber gesprochen. So hätte ich es auch den Eltern begründet, wenn eine Reaktion gekommen wäre, doch mit dieser Mutter (keine Helikoptermutter) habe ich so oder so harmonisch zusammengearbeitet.