Beiträge von roteAmeise

    Das Vorsehen einer Möglichkeit der Stimmenthaltung auf dem Stimmzettel ist schon deshalb nicht sinnvoll, weil es zu den grundlegenden und unverzichtbaren Prinzipien jedes freiheitlich demokratischen Rechtsstaates gehört, dass das Volk eine Vertretung hat und dass diese Vertretung aus Wahlen hervorgeht

    Ja, aber trotzdem gibt es bei jeder Wahl Millionen von Nichtwählern und sicher so einige ungültige Stimmzettel. Der Zettel selbst enthält nur keine Möglichkeit zur Enthaltung, kein Ankreuzfeld dazu. Das Prinzip, würde doch geschaffen, damit klar ist, dass sich das Wahlergebnis nur auf die abgegebenen Stimmen bezieht. Stimmenthaltungen können schlecht für die Sitzverteilung der Parteien verrechnet werden.

    Es ließen sich sicher auch Argumente dafür finden, dass dieser Zwang zur Stimmabgabe demokratischer ist als die Möglichkeit Enthaltung. (Gäbe sicher eine schöne Diskussion, z.B. auch im GK-Unterricht.)
    Man denke auch an Länder mit Wahlpflicht...

    Du, @Morse, solche Argumente für den Zwang zur Stimmabgabe, fallen dir da spontan welche ein? Nur aus Interesse. Jetzt gerade sind sich alle hier recht einig, aber irgendetwas hat man sich bei der bayerischen Regelung vielleicht doch gedacht. Vielleicht.
    Ich brauche gerade ein bisschen Horizonterweiterung und Provokation, bitte.

    Aber dass "nicht dafür" automatisch dagegen ist, ist trotzdem richtig, behaupte ich: wenn von 20 Kollegen 11 dafür sind, ist es doch egal, ob sich 9 Leute enthalten oder dagegen sind. Mit 11 ist die Mehrheit für den Beschluss. Oder?

    Im Alltag in einem anständigen Kollegium wird das auch keinen Unterschied machen. Trotzdem mag es Situationen geben, in denen sich jemand gar keine Meinung bilden konnte, weil er neu an der Schule ist oder sich im Thema, das vielleicht nur einen Teil der Schulgemeinschaft betrifft, nicht auskennt. Mir wäre unwohl, automatisch irgendwo dagegen gestimmt zu haben, wovon ich aus irgendwelchen Gründen auch immer gar keine Ahnung habe.

    Entschuldige bitte, Bayernfreundlichkeit wollte ich auch nicht herstellen.
    Nur mein :autsch: -Gefühl ausdrücken und ich hatte doch gerade so schöne neue Wörter gelernt...



    Tatsächlich ist es aber so, dass ich eine Abstimmung mit fehlender Enthaltungsmöglichkeit nicht als richtig empfinde, beim Wählen gilt ja auch, dass niemand zur Wahl gezwungen werden darf. Die genaue Definition einer "demokratischen Abstimmung" müsste ich nachlesen.
    Das M
    odell aus Rheinland-Pfalz finde ich dabei noch schlimmer. "Wer nicht für mich stimmt ist automatisch gegen mich."

    Bei uns wird jedes Protokoll eines Gremiums durch die Mitglieder des Gremiums genehmigt

    So kenne ich das auch. Aber gut, wenn das nicht überall so ist, hat sich zumindest dieser Einwand erledigt.


    Trotzdem finde ich die fehlende Möglichkeit der Enthaltung merkwürdig. Dieses "Wer ist dagegen? Keiner? Also alle dafür!" mag oft schnell gehen, aber verleitet doch ziemlich dazu, andere Meinungen zu überrumpeln/überfahren.

    Ja, Onkel Google konnte mir gerade auch kein Grammatik-Pendant zum Rechtschreibrat nennen. Also guckt die Redaktion vom Grammatikduden wohl einfach hin und wieder dem Volk aufs Maul, oder wie?



    PS: Ihr habt doch gar nicht gestritten, nur aneinander vorbei geredet, aber drei Sekunden nach mir hast du das ja auch schon klargestellt. So fix kann's gegen.

    Krabappel, Kippelfritze, ihr habt doch beide Recht! Mehr und mehr Leute wenden eine grammatische Variante an und irgendwann wird eben beschlossen, dass sie als richtig gilt.
    Macht das auch der Rechtschreibrat?

    Auch ich möchte dir zu einem Elternabend raten. Wenn du die Klasse bis zum Schuljahresende unterrichten sollst, möchten die Eltern dich vielleicht ohnehin gern kennen lernen und du kannst sie besser ins Boot holen. Im Moment ist für die Eltern auch durchaus noch nachvollziehbar, dass du nichts für die Situation in der Klasse kannst und du kannst es ihnen quasi noch mit dem Blick eines Außenstehenden beschreiben. Äußere auch Sorge über den Lernfortschritt der Klasse, wenn die Unterrichtszeit zum Großteil für basale Erziehung genutzt werden muss. Bereite ein kleines Schreiben vor, das die Situation beschreibt und in welchem du aufzeigst, was du erwartest. Das können auch die Eltern bekommen, die nicht auf dem Elternabend waren.
    Ohne dessen Ankündigung gibst du den Kindern dann einige Tage später Zettel mit, auf denen du ankreuzen kannst, wie sich das betreffende Kind an die Grundregeln hält. Manche Eltern sehen plötzlich Handlungsbedarf, wenn die Nachbarn angeben können, dass deren eigenes Kind einen Lobzettel mitgebracht hat.


    Deine Schulleitung sieht keinen Handlungsbedarf? Sprich die schlimmsten Situationen mit der Schulleitung durch und lass dir klare Verhaltensanweisungen geben. Frage deine Schulleitung nach Kriterien für Klassenkonferenzen, damit diese den Ernst der Lage begreift.


    Ansonsten kann ich mich Caro nur anschließen. Erziehung ist anstrengend und kostet Zeit für Einzelgespräche, fürs Organisieren von "Reflexionsarbeiten" etc.


    Ein kleiner Tipp noch:
    Spiele/Bewegungspausen können in solchen Klassen auch kontraproduktiv sein. Ungezogenen Kindern bieten sie zuallererst mal eine Plattform sich zu produzieren und schnell bist du in einer Situation in der du nur disziplinieren oder Regeln und Spielsituationen diskutieren musst.



    :rose: Alles Gute für Dich!

    Das klingt aber, als wäre nicht die Fibel das Problem, sondern der Unterricht, oder?
    Bestimmt gibt es doch mittlerweile Zusatzmaterialien, die das eigene Erlesen einfordern. Susannea sagt ja auch, dass sie eher das Zeug Drumherum benutzt.


    Mit Grausen erinnere ich mich noch an meinen ersten Erstklässlerdurchgang, da habe ich fast täglich eigene Leseblätter zusammengeferkelt, weil die Fibel keine echten Übungen hergab. Deshalb kann ich dich, @immergut, gut verstehen. Es ist zeitraubend und nervig.

    Beim ersten Reinschauen fand ich die Fibel spontan etwas...nunja...mmh...nichtssagend vielleicht.
    Hilft es, wenn ich versuche, ermutigend zu sagen, dass es doch eh viel mehr auf den Unterricht drum herum ankommt?



    Und wie gesagt, bei uns uns Berlin arbeiten sie mit der Fibel und damit kann man sehr gut arbeiten, wenn man denn möchte und das ohne damit einen "richtigen" Fibellehrgang zu machen, sondern das wird nur ab und an als Beiwerk genommen die Fibel. Ist so wie für die größeren nachher der Duden zum Nachschlagen.

    Womit wird denn dann gearbeitet?

    Einer macht eine halbgare Studie und 4 Wochen später kaufen alle Schulen neue Lehrbücher?

    Das regt mich auch furchtbar auf, denn ich habe bei schulpolitischen Entscheidungen öfter das Gefühl, dass reaktive Schnellschüsse gemacht werden, ohne die Sache zu Ende zu denken.




    aber wenn man in Brandenburg von Fibeln redet, dann ist nur eine einzige damit gemeint, obwohl es diverse gibt

    Das ist in der Tat ein Problem. Es erklärt auch ansatzweise, warum allgemein so wenig irritiert reagiert wurde, dass in der Diskussion über das "Schreiben nach Gehör" der Fibelunterricht stets fröhlich dargestellt werden konnte, als wäre er überall einheitlich. Hier im Forum zumindest haben die User angemerkt, dass es DEN EINEN Fibelunterricht gar nicht gibt, diese Erkenntnis fehlt in der öffentlichen Diskussion.


    Immergut, womit arbeitest du denn im Moment? Vielleicht könnt ihr an eurer Schule die aktuelle Lage ins Positive kehren und zumindest für eure Schule einen anständigen Fibellehrgang aussuchen. Einer muss in Brandenburg ja mal den Anfang machen und dem Land die große weite Welt der Fibeln eröffnen :rose:

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