Beiträge von roteAmeise

    ja, @lamaison, solche "armen Würstchen" kenne ich auch. So ein Kind hat dann manchmal gar keinen Resilienzpunkt in seinem Leben. Da muss ich als Lehrerin immer daran arbeiten, die Opferrolle dieser Kinder nicht noch zu verstärken, denn oft kommt dann ja noch dazu, dass die Hausaufgaben nicht so toll sind, Arbeitsmaterial fehlt, ... und die anderen Kinder haben leider ganz feine Antennen dafür, wenn sogar die Lehrerin unzufrieden mit dem Kind ist. Ein schmaler Grat.

    Ja, das sehe ich wie Miss Jones.
    Man darf es einfach nicht nur schwarz-weiß sehen. Die Frage, ob NUR Täter gestoppt oder NUR das Opfer "geändert" werden muss, sollte sich doch gar nicht stellen.
    Wir sollten alle Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen. Mobbing und Hänseleien ist Einhalt zu gebieten und die Täter müssen ganz viel Soziales lernen, aber gleichzeitig hat auch das Opfer ein Recht darauf, in seiner Entwicklung unterstützt zu werden. Man muss nur darauf achten, dass man auf das Opfer nicht einwirkt im Zusammenhang mit dem Mobbing, also nach dem Motto: "Ändere das und das mal, damit die anderen dich nicht ständig ärgern!" Man sollte das losgelöst betrachten und auf das Opfer in anderen Zusammenhängen erzieherisch einwirken. (Wenn es denn nötig ist.)

    Die Eltern sollte man allein deshalb schon versuchen mit ins Boot zu holen, damit sie zumindest informiert sind und eventuelle Sanktionen oder negative Zeugnisbemerkungen nicht aus heiterem Himmel kommen.

    Das ist ja eine ekelhafte Situation! :troest:


    Kann die Schulleitung nochmal zum runden Tisch einladen? Dort könntest du sagen, dass du über die Schulleitung erfahren hast, dass du das Kind scheinbar zuviel lobst. Das kannst du erstmal so für dich festhalten, du würdest dich aber gleichzeitig doch sehr darüber wundern, dass dieser einfache Hinweis nicht simpel im kleinen Gespräch kommuniziert wurde, sondern gleich schriftlich über Eltern und Schulleitung. Deshalb möchtest du klarstellen, dass ..., du siehst das Vertrauensverhältnis deutlich gestört, weil..., du möchtest auch nochmal klar auf die Aufgaben des I-Helfers hinweisen...
    Für die Zukunft gibt es nun die Möglichkeit, den Umgang mit dem Kind in regelmäßigen Terminen mit Helfer und Sonderpädagogen zu besprechen, der Schulleiter soll ansagen, wo du dafür Zeit einräumen sollst oder aber den vom I-Helfer begonnenen Weg weiterzugehen und kleine Unklarheiten schriftlich über die Vorgesetzten zu klären.

    Wenn sie es nicht so machen, wie du es dir wünschst, dann überlass es ihnen halt nicht, wo ist das Problem?

    Ich glaube auch nicht, dass Kippelfritze das den Kindern so einfach überlässt, so habe ich seinen Beitrag zumindest verstanden.
    Aber tatsächlich habe ich das pauschale "Klärt das unter euch" auch schon erlebt. Wo man seine Pappenheimer gut kennt und Situationen gerade konkret einschätzen kann, mag das sein. Nur die generelle Haltung, die Kinder sollten ihre Konflikte selbst klären ist halt echt problematisch und trotzdem noch verbreitet.

    Nun, der I-Helfer ist für das Kind ein Mittel zur Teilhabe und dessen Anwesenheit kannst du so wenig ablehnen, wie das Tragen von Brillen in deinem Unterricht. Du kannst aber wie Krabappel sagt, alle zum Gespräch laden und Probleme offen ansprechen. Wie haben denn Schulleitung und Sonderpädagogen reagiert?


    An meiner Schule war auch einmal eine I-Helferin, die schließlich gehen musste. Das war aber ein steiniger Weg für die Klassenlehrerin und die Schulleitung stand hinter ihr. Zuerst wurde dort natürlich mit der I-Helferin gesprochen, dann mit I-Helferin und Eltern und schließlich mit dem Arbeitgeber der I-Helferin. Gehen durfte sie schließlich aber erst, als sie sich (endlich) einen nachweisbaren Schnitzer erlaubt hat, der nicht mehr wegzudiskutieren war. Wie gesagt war das aber ein langer Weg und die Situation in der Klasse dadurch lange Zeit unschön.


    Wie kleiner grüner Frosch sagt, würde ich aber auch in Betracht ziehen, ob es nicht zum Wohl des Kindes mit Autismus möglich ist, mit dieser recht wichtigen Bezugsperson zusammenzuarbeiten. Kannst du nicht nochmal das Gespräch suchen?

    Da kann ich Kippelfritze und FrauZipp nur zustimmen.
    Man muss mit den Kindern auch schlicht offen darüber sprechen, was petzen, hänseln, ärgern und mobben eigentlich genau ist.
    Zwischen petzen, was mich nicht betrifft und für die Betroffenen gar kein Problem darstellt und Bescheid sagen, dass tatsächlich ein Problem vorliegt, können die Kinder nicht von selbst unterscheiden. Metakommunikation will auch erst gelernt sein.


    Also @FizzyIzy: Offen im Unterricht. Im Literaturunterricht gezielt habe ich das noch nicht behandelt. Eher nochmal kurz aufgegriffen, wenn eine Geschichte aus dem Lesebuch Anlass gab oder umgekehrt in der passenden Situation auf die Geschichte verwiesen.

    Pflichtteil und Wahlpflichtteil in der Grundschule- ich bin ehrlich beeindruckt

    8) Gern würde ich dir die Illusion meines himmelhochqualifizierten Unterrichts lassen, aber wenn man das nicht Wahlpflichteil nennt, sondern "und von den gelb markierten Aufgaben dürft ihr nur eine aussuchen", dann ist das schon eher Grundschulniveau. Ein Portfolio, dessen Erstellung sich über ein ganzes Schuljahr erstreckt, habe ich auch noch nie machen lassen.




    (manche waren überfordert, weil sie am liebsten alle Aufgaben bearbeiten wollten und ein paar Schlurifs fanden es seeeeehr anstrengend sich entscheiden zu müssen, von der Bearbeitung dann ganz zu schweigen).

    ...die muss man dann halt ein bisschen "meinungsverstärkend beraten".

    Du könntest auch einen Pflichtteil anordnen mit Aufgaben zu den verbindlichen Themen im Lehrplan und dazu einen Wahlpflichtteil mit mehr verlangten Eigenleistungen und dann so vorgehen, wie CDL es vorschlägt.

    ... warum genau hinkt der Vergleich?
    Weil beim Lehrer die Kosequenzen eher erst später deutlich werden und beim Arzt eher früher?

    Ja, das auch, zumindest die kurzfristige Todesrate betreffend.


    Und...

    Weil es Quereinsteiger gibt, die nen tollen Job machen?

    Genau! Mit guter Begabung und einem gut begleiteten Referendariat ist das möglich. Den Arzt kannst du noch so gut in den Beruf begleiten, das ist alles umsonst, wenn er dann zwar super lernt Spritzen zu setzen, aber nie gelernt hat, welche Medikamente zu hässlichen Wechselwirkungen führen. Theoretisches Fachwissen ist bei den Quereinsteigern in den Lehrberuf zumindest vorhanden.

    Ist das bei Ärzten so undenbbar?

    Ja. Dafür muss man das Medizinstudium von vorn beginnen, weil eben das Fachwissen fehlt. (Vielleicht wird einem mal ein Kurs anerkannt, wenn man Chemiker ist oder so, mag sein, das weiß ich nicht.)


    Genau deshalb hinkt der Vergleich! Quereinsteiger müssen das Lehramtsstudium nicht von vorn beginnen, weil sie den fachwissenschaftlichen Teil schon mitbringen. Der Chemiker darf schließlich nicht einfach so Lateinlehrer werden, dafür muss auch er dann von vorn studieren.


    Der Vergleich würde weniger hinken, würde man fordern, den Mangel an Orthopäden durch Quereinstiege von Zahnärzten zu beheben. Wäre aber weniger lustig.





    So, jetzt haben wir Mikaels Forderung genug auseinandergenommen. Ich musste da einfach grinsen im ersten Moment und ein bisschen herumspinnen, aber eigentlich ist es tragisch. Den Verantwortlichen ist gar nicht klar, was sie mit ihrer Politik anrichten. Es ist im Grunde einfach ärgerlich, dass sich beim Arztberuf jeder Quereinstieg sofort von selbst verbittet und ebenso beim Handwerk die Schwierigkeiten sofort gesehen werden, aber Lehrer kann ja jeder... @WillG, das ärgert mich ebenso wie dich und ist aus Grundschulperspektive schon teils richtig gruselig.

    Mache ich mittlerweile auch so, kann es aber trotzdem nicht verhindern, dass ich mich über solche Kommentare ärgere. Wie stelle ich das ab?

    Indem du es genießt! 8) Schamlos und süffisant!


    Ja, Lehren ist ein fordernder Job, was nicht immer anerkannt wird, aber die Ferienzeiten sind eben auch durchaus ein Vorteil. Ich gestehe mir das mittlerweile auch ehrlich ein.
    Natürlich wünsche ich mir manchmal auch flexibel Tage frei nehmen zu können oder Urlaub legen zu können, wann ich das möchte. Auf der anderen Seite müssen wir uns nie mit Kollegen darum streiten, wer Brückentage freimachen darf, wer Weihnachten mit der Familie verbringen darf, wer die Kinderbetreuung in den Ferien organisieren muss...


    Doofe Kommentare kommen doch oft aus Neid, ebenso oft aber auch aus Unwissenheit. Da kläre ich gern mal auf über den Unterschied zwischen Ferien und unterrichtsfreier Zeit, die dann doch für Schularbeiten draufgeht. :aufgepasst:
    Wo das nicht geht - wie gesagt - schamlos und süffisant

    Einmal, während der Ferien, habe ich drei Tage im Katasteramt verbracht.


    Es war ein wahrer Augenöffner:


    Gemütliches Ankommen, erstmal einen Tee kochen, alles war ruhig, entspannt, sanfte Geräusche, das leise Klicken von Türen, hin und wieder ein leises Radio, alle sprachen ruhig miteinander, leise Schritte auf Teppichen, pastellfarbene Bilder an den Wänden, ...


    Nach acht Stunden war ich sowas von aggressiv, das könnt ihr euch kaum vorstellen!
    Ich bin dann hinterher ins Schwimmbad zum Auspowern gegangen.


    Immer, wenn mir der Lehrerjob mal zu anstrengend und der Schulalltag zu schrill wird, denke ich an diese drei leisen, pastellfarbenen Tage im Katasteramt, dann geht es wieder.



    Anekdote am Rande:
    Zu einer Mutter, die eine Klassenfahrt begleitet hat, habe ich einmal gesagt, an ihr sei eine Lehrerin verloren gegangen, denn sie ginge so toll mit den Kindern um. Sie sagte, der Job wäre ihr viel zu anstrengend. Sie ist Intensivkrankenschwester.

    Bin gerade etwas perplex. Ich hab noch nie einen Grund dafür gebraucht, den Arzt zu wechseln.

    Normalerweise brauchst du auch keinen Grund. Es gibt bei einigen Versicherungen bestimmte Modelle, die das im Gegenzug zu anderen kleinen Vorteilen erfordern.
    Kinderärzte sind da wohl manchmal etwas speziell, weil erstens oft überlaufen und zweitens gern wegen besserer Kontrolle der Entwicklung des Kindes.

    Tjaaaa, um konkrete Unterrichtsziele ging es hier aber scheinbar gar nicht. Auch nicht darum, wie die Reihe aufgebaut ist, ob das Übungsformat bekannt ist, ob es im Lehrgang sinnvoll integriert ist, ob die Klasse gut bekannt ist, welche Differenzierungsformen oder Sozialformen zur Verfügung stehen...
    Einzig und allein die Zielzahl wurde erfragt. Da ist doch jeder Rat egal, denn er basiert auf nichts.
    Also: Nimm die zwanzig!

Werbung