Ich habe zunehmend das Gefühl, dass genau diejenigen, die sich am meisten über Rassismus empören, zugleich diejenigen sind, die am wenigsten mit anderen Kulturen in Berührung sind.
Das Gefühl habe ich auch. Ich war schon häufig ausserhalb Europas im Urlaub und habe noch nie von den Menschen dort verlangt meinen für sie völlig fremd klingenden Namen korrekt auszusprechen. Ebenso mache ich keine heimlichen Sprachübungen um fremde Namen im Ausland perfekt aussprechen zu können und habe auch noch nie erlebt, dass das im Ausland verlangt oder als Rassismus aufgefasst worden wäre.
Bei der Dramatisierung von Worten wie "Negerkuss" oder "Zigeunerschnitzen" ist es meiner Meinung nach so ähnlich wie beim gendern der deutschen Sprache. Da haben sich ein paar realitätsfremde Menschen in ihrem Elfenbeinturm die Theorie ausgedacht, dass ein "Rednerpult" sexistisch sei und deshalb in "Redepult" umbenannt werden müsse, damit sich niemand diskriminiert fühle. In Wirklichkeit fühlte sich aber auch vom "Rednerpult" ausserhalb des Elfenbeinturms niemand diskriminiert.