Leider hat unser Lehramtsstudent die 3. Möglichkeit vergessen und diese ist heute wohl die häufigste Alternative:
Der Unterricht wird heruntergebrochen, um alle Schüler mitzunehmen. Leider werden in Folge des vereinfachten Unterrichts dann auch die Prüfungsanforderungen heruntergeschraubt, da es sonst ja sehr unbequem wird, wenn man Klausuren mit so vielen 5ern und 6ern zurückgeben muß. Am Ende haben alle Schüler formal auf dem Papier den Abschluß bekommen und können trotzdem nichts. So schlagen sie dann in der weiterführenden Schule bzw. Klasse auf, sind wieder in keinster Weise in der Lage dem eigentlich zu fordernden Niveau zu folgen und das Spielchen beginnt von vorne.
Und am Ende wundern sich alle, daß die Wirtschaft sagt, daß die heutigen Schüler nicht ausbildungsreif sind usw. usw. ... Kuschelpädagogik mag kurzfristig für den einzelnen Lehrer bequem sein, langfristig führt sie aber zu gewaltigen Problemen.
Meine damaligen Universität pfeift so z.B. inzw. schon auf die Allgemeine Hochschulreife als Zugangsvoraussetzung, Fachhochschulreife reicht. Aber dafür sortieren sie in den ersten beiden Semestern selber aus, weil die Zeugnisse der angehenden Studenten eh nichts mehr über deren Leistungsfähigkeit aussagen. So kommt es dann, daß in manchen technischen Studiengängen von 1600 Studienanfängern am Ende nur 32 Absolventen übrig bleiben. Über 50% sind schon nach den Weihnachtsferien weg, die schreiben nicht eine einzige Klausur an der Uni, weil sie selber schon erkennen, daß sie das geforderte Niveau nicht ansatzweise erreichen. Ist es das, was die Kuschelpädagogen hier wollen?
Bei den Azubis in den technischen Berufen sieht es ähnlich aus. Klar ist es bitter einen Azubi im 3. Versuch durchfallen zu lassen, weil er dann endgültig draußen ist. Aber wenn er als Elektriker, Gas-/Wasserinstallateur oder KFZ-Mechaniker besteht, arbeitet er danach an wirklich sicherheitsrelevanten Dingen und da sind Fehler einfach nicht akzeptabel! Oder anders: Als mich die Schulleitung mal fragte, ob das Durchfallen denn wirklich sein müsse, habe ich nur noch gefragt, ob er die Azuis an die Radbolzen seines privaten PKWs und an die Gasinstallation in seinem privaten Wohnhaus ran lassen würde ohne Aufsicht, weil wenn sie bei uns bestehen, dann dürfen sie ja. Danach kam nur noch das große Schweigen!