Beiträge von plattyplus

    Gibt es nicht bereits spezielle Schulen extra für Mädchen? Oder wurden die bereits alle abgeschafft? Die Mindestgröße ist 144 Schüler bei euch in NRW? Gott, da hätten wir in unserem Landkreis wohl nur noch die Hälfte an Grundschulen

    Also in NRW wurden die reinen Mädchenschulen in den 1970er Jahren im großen Umfang abgeschafft.
    --> https://de.wikipedia.org/wiki/…liger_M%C3%A4dchenschulen


    Was die Grundschulen angeht, sind wohl auch kleinere Grundschulen möglich, wenn die "Schulwege unzumutbar lang" werden. Im Gesetz steht aber nirgendwo welche Wege noch zumutbar sind. Ansonsten müssen Grundschulen mindestens zweizügig sein, Sek. 1 Schulen mindestens dreizügig. Hieraus ergeben sich bei den geforderten Klassenstärken dann die Mindestgrößen für Schulen.
    --> http://www.kmk.org/fileadmin/D…n/Klassenbildung_2013.pdf
    --> https://www.brd.nrw.de/schule/service/20140522Leitfaden.pdf Seiten 12ff, zu Unterscheiden ist zwischen Einrichtung und Fortführung


    Und gerade die gefoderte Dreizügigkeit der Sek. 1 Schulen kann in Orten und kleinen Städten zum Problem werden. Wenn man da zwischen die bestehende Haupt- und Realschule sowie das Gymnasium noch eine Gesamtschule und evtl. noch eine Sekundarschule etablieren will, reicht es am Ende für keine der Schulen, weil die sich alle gegenseitig dieSchüler kanibalisieren.



    Dass ein Hauptschüler mit 5 in Mathe eher kein Jurist werden kann, dürfte einleuchtend sein, aber woher kommt denn diese Antriebslosigkeit deiner Schüler, dass jede Tätigkeit dann doch zu anstrengend sei?

    Ich denke mal ein Großteil kommt daher, daß sie einfach mit ihrer "null Bock" Haltung zu oft durchgekommen sind. Man kann Probleme schließlich auch einfach aussitzen. Irgendjemand wird sich schon finden, der die Arbeit macht (Wie war das noch mit dem Nudelsalat an der Tür in einer anderen Diskussion?), wenn man sich selber einfach komplett verweigert.
    Inzw. sind wir im Kollegium und auch bei den Sozialarbeitern an einem Punkt, wo wir am Liebsten die allgemeine Wehrpflicht wieder einführen würden, dann aber auch wirklich für alle, unabhängig vom Geschlecht und dem Musterungsergebnis. Auch mit T3 kann man noch Dienst leisten und mit T5 ist man auch noch nicht halbtot. Alle zu ziehen ist aufgrund der Wehrgerechtigkeit geboten. In der Grundausbildung kann man sich schließlich den Aufgabe nicht einfach durch Aussitzen oder Abhauen entziehen. Aus der Kaserne kommt man vor der Vereidigung nicht raus und auch danach ist der Wochenendurlaub schneller gestrichen, als man gucken kann, wenn man dem UvD durch seine "null Bock" Haltung provoziert. Die Wache am Tor läßt einen dann nicht raus, fertig!
    Da würde die entsprechende Schülerklientel abgeschottet von ihren Familienverhältnissen einen geregelten Tagesablauf kennenlernen.

    Und dann alles doppelt, weil Mädchen und Jungen könnte man auch wieder trennen. Da gibts doch so Studien, dass Mädchen benachteiligt werden im Physikunterricht...

    Au ja, ich wäre für ein technsiches Berufskolleg als reine Mädchenschule.


    Wie groß müßte da das Einzugsgebiet sein, um auf eine Mindestgröße von 144 Schülerinnen zu kommen? Das ist doch die Mindestgröße für eine Grundschule. Wäre das dann ein kompletter Regierungsbezirk?


    Wie groß müßte das Einzugsgebiet sein, um die Durchschnittsgröße eines BKs zu erreichen? Eine Landesfachschule "weibliches technisches BK" für ganz NRW? :sterne:


    Um es kurz zu machen: Ich bin für das dreigliedrige Schulsystem sobald die Städte groß genug sind, um auch alle Schulen betreiben zu können. Auf dem Land, wo es aber nicht für alle drei Schulformen reicht, ist die Gesamtschule eine Alternative, wenn es darum geht, daß es ein oder zwei Grundschulen gibt und sich die Stadtverwaltung überlegt welche weiterführende Schule eingerichtet werden soll. Aber zwischen ein bestehendes Schulsystem noch eine Gesamtschule, eine Sekundarschule, ... dazwischenzukloppen, auf das sich dann die Schulen alle gegenseitig die Schüler wegkanibalisieren, bringt gar nichts.

    Frage "Willst du lieber wie ein Asozialer Bierflaschen aus dem Müll herausziehen und mit Hartz IV an der Armutsgrenzte herumgammeln oder eine Arbeit haben, Geld verdienen und dir schöne Sachen kaufen und in einem tollen Haus wohnen wollen?"

    Kennst Du deren Antwort darauf? ich kenne sie:
    "Hartz 4 und der Tag gehört dir!"


    Und wenn sie dann doch mal etwas durchblicken: "Warum sollen wir uns anstrengen? Wir bekommen doch nur einen schlecht bezahlten Job (wie unsere Eltern) und da können wir uns dann trotz Arbeit auch nichts leisten." Sie sehen schon, daß es eben keinen Sinn macht sich anzustrengen, weil der Abstand zwischen Hartz 4 und "arm trotz Arbeit" einfach viel zu klein ist.

    wieso reitest du jetzt auf den Schulgebühren herum? Du meinst also, dass mit genügend Geld alles andere kein Problem mehr ist? Da muss ich dich leider enttäuschen. Geld ist wunderbar, um eine Schule anständig mit Lehrmaterialien auszustatten, hilft aber bei der konkreten pädagogischen Arbeit nicht wirklich weiter.

    Ich glaube er spielt darauf an, daß ein Elternhaus, das solche finanziellen Mittel für die Ausbildung des Nachwuchses aufbringen kann und will, mit dem Elternhaus der Problemschüler an den staatlichen Schulen sehr oft nicht zu vergleichen ist.

    An der Werkrealschule und meist auch an der Gemeinschaftsschule sitzen mittlerweile Förderschüler. Eben die Schüler, dir früher an der Förderschule unterrichtet wurden. Man nennt sie auch lernbehindert. Die kommen in Klasse 5 ohne 1x1 an, können nicht lesen und schreiben. Und schaffen dies teilweise auch nicht bis Klasse 9.
    Es geht auch nicht darum dass WIR Ihnen nix beibringen, sondern dass die Schüler nicht wollen.

    Genau... und die Typen landen dann, wenn sie bei Euch durch sind bei mir im BVJ, BGJ, AV oder wie immer man das Kind auch nennen mag und sitzen da mehr oder minder ihre Schulpflicht ab. Am Ende müssen wir uns dann rechtfertigen, warum von einer ganzen Klasse an der Stelle nicht einer die FOR attestiert bekommt.


    In NRW in der AV-Klasse, in der solche Schüler ihre Schulpflicht absitzen, sieht es mituner so aus, daß von 30 Schülern jeden Tag nur 5 da sind. Aber glaubt nicht, daß zur 4. Stunde die gleichen 5 Schüler anwemsend sind, die auch morgens zur 1. Stunde da waren. Das sind wieder andere. Nicht umsonst haben unsere Klassenbücher vorne bei der Anwesenheit schon Felder für jede einzelne Stunde und ich muß zu jeder Stunde erneut die Anwesenheit feststellen. Einfach durchzuzählen und mit den Einträgen der vorherigen Stunde zu vergleichen reicht nicht.


    Vielleicht wär es sinnvoller die Schüler auf den Fußballplatz zu schicken und wenn sie dann doch mal mitbekommen haben, daß es Sinn macht sich für irgendetwas aufzuraffen, erst mit dem Unterrichten anzufangen. Also wenn sie dann irgendwann Mitte 20 sind und ihre Freunde dann das erste eigene Auto haben oder der Bausparvertrag ausgezahlt wird und diese ausziehen, während sie selber immer noch schwarz mit der Bahn fahren und bei Muttern rumsitzen.

    Du vermittelst den Eindruck, als ob das Dasein [...] später im Leben einfacher wäre, als in der Ätzzeit der Klasse 5-9, Regelschule Vormittag.

    Moin,
    das spätere Leben ist auch einfacher und die extremste Ätzzeit waren bei mir nicht die Klassen 5-9 sondern die Klassen 3-5. Ja, es ging schon in der Grundschule los. Und ja, auch wenn man sagt, daß sich die Vergangenheit immer verklärt und positiver dargestellt wird, als sie wirklich war. Aber selbst das Referendariat war einfacher als die Schulzeit, zumindest für mich. Das Highlight in der Grundschule bei mir war ein Nasenbeinbruch, weil ich in der 5 Minuten-Pause zwischen den Stunden eine verpaßt bekommen habe vom Mitschüler...



    Wieso verhalten sich Kinder wie Arschlöcher? Weil äußerliche Andersartigkeit immer erst mal bestaunenswert ist. Mobben können Kinder (und Erwachsene) aber jeden.

    Wieso sie sich so verhalten? Weil es in jeder Klasse einen oder zwei Anführe gibt und alle anderen hinterherrennen. Und auch der Vorletzte macht noch mit, weil er selber Angst hat ansonsten selber der Letzte zu werden, auf dem dann alle rumhacken.

    Davon mal abgesehen, dass die Bilderbuchvorstellung und der reale Schultag von inklusiven Lerngruppen sich dann doch öfter mal unterscheiden. Die Vorstellung von dem mit- und voneinander Lernen und der Freundschaftsbildung von Kindern mit und ohne Behinderung (vor allem, da in den Werbemitteln meist Rollstuhlkinder genommen werden, nicht solche mit Down-Syndrom o.ä.)... Klingt alles super, aber wie oft ist das der Fall?

    Moin,


    ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, daß es alles andere als super ist. Bin als Kleinkind im Freibadabgesoffen, wurde nach einigen Minuten rausgezogen und reanimiert. Ergebnis war eine spastische Lähmung dank Sauerstoffmangels. Nun ja, hab mit 5 Jahren das zweite Mal Laufen und mit 14 Radfahren gelernt, fragt aber bitte nicht, wie das ausgesehen hat. Dazu gabs dann noch an 5 Nachmittagen in der Woche Krankengymnastik, Logopädie, Koordinationstraining, ... das komplette Programm halt.


    Die haben mich auch ganz gut wieder hingebogen, habe auch die normale Grundschule und das Gymnasium besucht. Nach dem Abitur stand die Musterung an (gab ja noch die Wehrpflicht). Dort habe ich meinen Behindertenausweis verwiegen, weil ich tauglich gemustert werden wollte. Hab dann auch den Wehrdienstabgeleistet und bin anschließend mit Musterungsbescheid, Stellungsbefehl und der Bescheinigung über den abgeleisteten Wehrdienst zum Versorgungsamt gegangen, um den blöden Behindertenausweis loszuwerden. die wollten mich daraufhin erstmal zum Amtsarzt schicken, ob ich wirklich gesund wäre... Mein Verweis darauf, daß so ein Musterungsbescheid doch wohl amtlich genug wäre, hat sie dann aber doch überzeugt. :)
    Die haben mich da sogar so gut wieder hingebogen, daß es anschließend für das Tauglichkeitszeugnis beim Fliegerarzt gereicht hat. :top:
    --> http://www.lehrerforen.de/inde…on-wieder-falsch-gemacht/


    Warum ich das alles schreibe? Nun, ich bilde mir ein beurteilen zu können wie das in der Regelschule aus Sicht eines Behinderten läuft. Und da muß ich rückblickend feststellen, daß es mir gut getan hat im Hinblick auf "Rückschläge ertragen lernen". Insb. die Grundschul- und Sek. I-Zeit war heftig. Ja, Kinder können grausam sein und glaubt mir, alle Vergünstigungen, die da der Behinderte bekommt, kriegt er in durch die Lehrkräfte unbeobachteten Momenten wieder reingewürgt. Ab der Sek. II wurde es dann besser. Wenn da aber dann noch das Gefühl dazu kommt komplett zu versagen, weil man die Schulabschlüsse der anderen Schüler aber auch nicht bekommt sondern da nur als Punching-Ball in der Klasse sitzt, quasi wie ein Anschauungsobjekt im Zoo, ist der Regelschulbetrieb eigentlich nur noch negativ.


    Dann lieber die 5 in Sport kassieren, auch im Abitur, als eine Freistellung, die dann dazu führt, daß man im Schulleben eh nur der Aussetzige ist, auf dem alle rumhacken können. Und je mehr Lehrer meinen in diese schülerinternen Streitigkeiten eingreifen zu müssen, desto schlimmer wird es, weil sie den Ärger, der von den Lehrern kommt, quasi weitergeben.


    Aber nun zum Positiven: Nachdem ich all die Jahre durch diese "Schule" gegangen war, konnte mich auch das Referendariat und die Widrigkeiten (angedrohte Nichtzulassung zum BDU usw.) nicht mehr schocken. Wenn sie mich da fertig machen wollten, kam bei mir immer nur der Gedanke hoch: "Was bilden sich die da (Schulleiterin, Seminar, ...) eigentlich ein, wer sie sind? Meinen die, daß sie alles mit dir machen können? Du hast schon ganz andere Schlachten geschlagen! Jetzt erst Recht! Sollen sie dch rauswerfen, freiwillig weichst du nicht, nicht einen Millimeter!" ... oder, um Churchill zu zitieren: "We shall never surrender!"... und mit dem Zitat habe ich dann auch das Referendariat durchgestanden.


    Zusammenfassend würde ich sagen:
    Wollt ihr Behinderte, die sich später auch durchsetzen können, schickt sie in die Regelschule. Beschwert euch aber nicht, daß dabei einige auf der Strecke bleiben werden. Wollt ihr sie vor dem Terror der Mitschüler (und ja, der ist bereits am Ende der Grundschule extrem ausgeprägt, eben genau dann, wenn kein Lehrer hinguckt) bewahren, kommt nur eine Beschulung in Sonder- bzw. Förderschulen in Betracht.


    Und ja, Churchill hatte doch Recht: "What is our aim? [...] Victory at all costs and in spite of all terrors; victory, however long and hard the road may be, for without victory there is no survival." :victory:

    Denn gerne gehe ich auch noch auf die rechtlichen Aspekte ein

    Nur zu,
    in der UN-Behindertenkonvention steht nämlich in Artikel 24, daß sich die Mitgliedsstaaten verpflichten "ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen" zu schaffen. Da steht "integrativ" und nicht "inkludiert"! Integrativ bedeutet für mich, daß es eben auch für diese Schülergruppe eine Schule im Bildungssystem geben muß. Das muß aber nicht die Regelschule sein.


    Hier mal der Unterschied zwischen integrativ und inkludiert: https://www.behindertenrechtskonvention.info/inklusion-3693/
    Integration wäre dann auch das, was bei mir am Heimatort gemacht wird. Da ist die Sonderschule mit ins Gebäude der Realschule eingezogen. Die Klassen sind aber komplett getrennt und werden auch von komplett anders ausgebildeten Kollegen unterrichtet.


    Dazu gab es nämlich ein Gutachten in dem es klar heißt: ...

    Wer hat die Gutachten in Auftrag gegeben und bezahlt?

    Wenn ich das richtig lese, dann steht da explizit nur ABC-Tauchen - also Schnorcheln...

    Ok, also Schnorchel, Flossen und Taucherbrille.
    Und komme mir bitte niemand mit den blöden Schwimmbrillen, die sind zum Tauchen absolut unbrauchbar bzw. sogar gefährlich, weil man keinen Druckausgleich beim Abtauchen für die Augen hinbekommen kann. Taucherbrillen haben ja nicht umsonst die Nasenausformung.


    Aber ok, ich drifte schon wieder ab.

    Bei uns ändern gerade viele weiterführende Schulen das Prinzip, dass der Klassenlehrer nach Klasse 6/8/10 usw. ausgewechselt wird eben weil es viel mehr Sinn macht, dass Kinder die eh gerade in die Pubertät kommen, eine Konstante haben, die sie schon von "vor der Pubertät" kennen.

    Mmh,
    also als ich noch Schüler war, waren wir in der Sek 1 alle heilfroh, daß es alle 2 Jahre neue Lehrer gab. So wußte man wenigstens, daß man Lehrer, mit denen man nicht zurecht kommt, irgendwann mal wieder loswird. :zungeraus:
    Bei uns an der Berufsschule haben wir dann bei den Vollzeitklassen mitunter das andere Extrem. Da hat meine Klasse im nächsten Jahr insg. 32 Wochenstunden Unterricht, aufgeteilt in 18 Fächer und unterrichtet von 15 Kollegen. Ich bin da am Ende Klassenlehrer mit einer Wochenstunde. Auf diese extrem vielgliedrige Welt sollte man die SuS in der Sek 1 schon einmal langsam vorbereiten.

    Ich würde eher sagen, sie halten in NRW das Rad an. Die Frage ist, ob man das rollende Rad überhaupt noch aufhalten kann. Prinzipiell hat durch die Behindertenrechtskonvention jedes Kind ein Recht auf den Zugang zu einer Regelschule. Man kann davon ausgehen, dass ein guter Teil der Eltern und Kinder dieses Recht in Anspruch nehmen wird.

    Also so wie ich die Behindertenrechtskonvention der UN lese, geht daraus hervor, daß die Behinderten das Recht auf einen Zugang zum Schulsystem haben müssen. Es steht aber nicht ausdrücklich darin, daß dies an einer Regelschule geschehen soll. Da bin ich ganz bei Valerianus.
    Der Passus "Regelschule" ist doch nur reingekommen, weil es den Politikern gelegen kam, um Geld zu sparen. Bei den kleinen Klassenstärken in den Sonderschulen ist ein Schulplatz dort nämlich wesentlich teurer als in der Regelschule.


    Außerdem reden alle Politiker rdavon, daß die Eltern die Möglichkeit haben sollen ihre Kinder zur Regelschule zu schicken. Dies schließt aber auch ein, daß sie die Möglichkeit haben müssen, eben dies nicht zu tun. Durch die Schließung der Sonderschulen wird ihnen diese Wahlmöglichkeit de facto genommen, weil es keine Sonderschulen in halbwegs vertretbarer Entfernung zum Wohnort mehr gibt.


    Es ist aber auch wenig relevant für mein Argument für die Inklusion, dass nämlich Inklusion eine Förderung aller Kinder bedeutet und für mich damit auch die Förderung besonders begabter Kinder einhergeht, die Wertschätzung für diese Förderung für alle also steigt. Korrigier mich bitte, wenn ich dein Gegenargument nicht gefunden / verstanden habe.

    Klar bin ich eindeutig für die Begabtenförderung, aber diese Förderung muß sich dann auch irgendwie in Ergebnissen niederschlagen können. Dadurch, daß die Schulabschlüsse aber inflationär verteilt werden, haben die besonders Guten keine Möglichkeit mehr sich nach oben auszudifferenzieren, also das Ergebnis der Förderung auch irgendwie für zukünftige Arbeitgeber etc. zu dokumentieren. Selbst innerhalb der Abschlüsse gelingt dies nicht mehr, wenn das Abitur mit der Note 1,0 in jedem Bundesland zu hunderten verteilt wird und es jedes Jahr ein Ranking gibt wie häufig diese Note verteilt wurde. Das Schulsystem arbeitet gut, wenn es in jedem Jahr mehr 1,0er Abis gibt als im Vorjahr.


    Hier mal ein Beispiel, interessant ist der letzte Absatz:
    --> http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1589701



    Oder hier:
    --> https://www.tag24.de/nachricht…ngssystem-erneuern-294979



    Das führt doch nur dazu, daß im vorauseilendem Gehorsam immer bessere Noten für die gleiche Leistung vergeben werden. Erinnert irgendwie an die 5-Jahres Pläne in der DDR. Alles wurde immer besser. An der Uni kommt dann das große Erwachen.

    Was sind GTAs?
    Den Eltern würde ich raten, wenn sie es unentgeldlich machen mal ihre Privathaftpflicht daraufhin abzuklopfen. Sollten sie Geld bekommen, müßten sie wohl ein Gewerbe anmelden und dann die Betriebs-Haftpflicht...

    Meiner Meinung nach, auch wenn es zugegebenermaßen eine Floskel ist, sollten wir uns weniger über das ob als viel mehr um das wie streiten.

    Ich denke schon, daß wir über das "Ob" diskutieren sollten, schließlich dreht NRW nicht umsonst gerade das Rad wieder zurück.



    Bestes Beispiel dafür ist das Konzept der Leichten Sprache. Dieses ist im Fachgebiet Behinderungen entstanden und kann gerade in der Grundschule Schüler*innen mit Sprachschwierigkeiten (zum Beispiel Kindern, denen nicht irgendetwas diagnostiziert wurde, sondern die kleinere Probleme mit Sprache haben, oder auch geflüchteten Kindern) helfen.

    Das Konzept sollte man dann aber bitte auch bis zum Ende der schulischen Ausbildung durchziehen. Ich habe bei den Azubis häufiger das Problem, daß sie die Fragestellungen gar nicht verstehen. So hieß es früher z.B. Lehrling und Meister, dann kam irgendwann Auszubildender und Ausbilder. Damit haben viele Schüler schon Probleme, weil die Wörter so ähnlich sind. Heute steht in den Aufgaben dann Lernender und Lehrender, noch schlimmer! Diese ausufernde Political Correctness führt dazu, daß viele im Prüfungsstreß die Fragen gar nicht mehr richtig lesen bzw. verstehen und entsprechend falsch antworten.
    Ähnlich ist es mit den heute geforderten Lernsituationen. Wo es früher für den Elektriker in der Prüfung hieß: "Wie installieren sie eine AP-Steckdose an einer gemauerten Wand?" steht heute erst einmal eine ewig lange Erklärung über Familie X, die in Y ein Einfamilienhaus bewohnt, ... bis dann irgendwann die Aufgabe kommt: "Installieren sie eine Steckdose im Heizungskeller". Weil das inzw. ganze Aufsätze in der Aufgabenstellung sind, wurde die Bearbeitungszeit schon verlängert, weil selbst Durchschnitts-Elektriker das nicht schaffen das alles so schnell zu lesen.
    Und jetzt komme mir bitte keiner mit dem ewigen "Schülerinnen und Schüler". Erstens müßte dann jede Lehrerin "Schüler und Schülerinnen" schreiben, weil ich damals schon beim Briefeschreiben in der Grundschule gelernt habe, daß immer das jeweils andere Geschlecht vorne steht (das war in den 1980ern, da hieß es dann immer "Sehr geehrte Herren und Damen", wenn eine Frau den Brief schreibt) und zweitens habe ich unter meinen Schülern in all den Jahren nie mehr als 2% Schülerinnen gehabt. Als ich vor Jahren meine Unterrichtsentwürfe abgegeben habe, in denen "Schüler" stand, gabs deswegen auch schon Ärger, interessierte auch niemanden, daß es in der Klasse gar keine Schülerinnen gab. Political Correctness! :daumenrunter:


    Gleichzeitig bedeutet das natürlich, dass alle Kinder gefördert und gefordert werden sollen, womit auch die Notwendigkeit einer Begabtenförderung (und alles was in diese Richtung geht) einen höheren Stellenwert bekommen sollte.

    Also ich sehe das aktuelle Problem der Begabtenförderung darin, daß die Schulabschlüsse irgendwie alle nichts mehr Wert sind. Die Begabten können sich gar nicht mehr nach oben ausdifferenzieren, weil das Abitur oder zumindest die Fachhochschulreife irgendwie zum Standard wird. Gleichzeitig zeigen die Durchfallzahlen an den Universitäten in den ersten Semestern, daß die Leute mit Allgemeiner Hochschulreife irgendwie wohl doch nicht reif sind den Lehrbetrieb an einer Universität durchzustehen.
    Entsprechend müßte man an der Stelle wieder für eine Aufwertung der Abschlüsse sorgen, auf das dann auch in der Industrie klar wird, daß ein Realschulabschluß wieder was Wert ist und als Zugangsvoraussetzung für eine Lehre nicht mehr das Abitur gefordert wird, wie es inzw. bei vielen Betrieben die Realität ist, leider.

    Moin,
    ich denke mal, daß es davon abhängt in welchem Rahmen Du die AG laufen läßt. Ist es nur innerhalb der Schule, dann würde ich mir mal genau die Bedingungen meiner Dinst-Haftpflicht-Versicherung ansehen. Du hast doch eine?


    Läuft das Ganze über einen Sportverein, frag doch mal beim Deutschen Sportbund oder anderen entsprechend zuständigen Verbänden an.

    P.S Was für Kosten wären auf die Interessenten zugekommen?

    Moin,


    für Erwachsene sieht es bei uns so aus, daß man jährlich 200,- € Vereinsbeitrag zahlt und zusätzlich 20 Baustunden ableisten muß. Bekommt man die 20 Stunden nicht zusammen, muß man für jede fehlende Stunde 15,- € zusätzlich zahlen. Maximal werden da also jährlich 500,- € fällig.


    Für Jugendliche gibt es da noch die Sonderregel, daß sie auch die 200,- € Basisbeitrag über Baustunden abtragen können. Die Stunden werden wieder mit 15,- € /Std. abgerechnet. Bringt ein Jugendlicher also im Jahr 33,5 Stunden zusammen, zahlt er gar nichts.


    Da der Jugendabteilung vor einigen Jahren die Arbeit ausgegangen ist, haben sie eine alte ka8 komplett restauriert. Die wollten noch Baustunden ableisten, es gab aber nichts mehr zutun.
    --> http://www.flyingoerlies.de/up…ugzeuge-O8/D-5802_003.JPG


    Der Vogel hing früher unter an der Decke des Heimatmuseums, heute fliegt er wieder. :)
    Die Stadt spendete den Vogel, die örtliche Brauerei das Material (neue Bespannung und so) und die Jugendabteilung die Arbeitszeit. Dann gabs klassischen Flugzeugbau wie im 1. Weltkrieg, die Bespannung mußte komplett erneuert und auf dem Rumpfgerüst aus Aluminium-Rohren vernäht werden, dazu noch Lager erneuern, Korrosion bekämpfen... und alles so gut machen, daß der alte Vogel Baujahr 1960 nachher wieder durch die Zulassung kam.


    Das Design war so durchschlagend, daß schon Revell und Co. angefragt haben, ob sie ihre Modelle genauso anpinseln dürfen. :top:


    Evtl. sollte man den Schwerpunkt anders legen und z.B. "nur" ein Modellflugzeug bauen. Da braucht man dann wesentlich weniger Zeit für Theorie und Praxis und käme mit den "üblichen" 1-2 Schulstunden pro Woche aus.

    Mmh,
    also im Bezug auf den Bau mag Modellflug einfacher sein, aber was die Praxis angeht, muß ich zugeben, daß sich ein "richtiges" Flugzeug einfacher fliegen läßt. Da sitzt man nämlich in der Kiste drin und braucht nicht umzudenken, wenn der Vogel auf einen zu fliegt.

    im Sinne von "Das ist unser Klassenraum und wir wollen uns darin wohlfühlen und jeder ist dafür (für das Wohlfühlen!) mitverantwortlich.

    Ich verweise beim Aufräumen im eigenen Klassenraum immer auf den Werkstattunterricht: "Da fegt ihr nach der Arbeit doch auch die Werkstatt aus" und bei den Azubis verweise ich halt auf den Betrieb: "da müßt ihr auch ausfegen".
    Also warum kommt ihr überhaupt auf die Idee, daß das hier im 2. Stock anders laufen soll als unten im Erdgeschoß? ;)

    Also ersteinmal muss ich sagen, was für eine GEILE IDEE ich das finde!!! Hätte es so eine AG bei uns damals gegeben, ich hätts sofort gemacht. Find ich echt klasse!
    [...]
    Mach dir keine Sorgen, vielleicht finden sich ja noch engagierte Personen, ansonsten bleibt es halt eine Idee, aber eine wirklich tolle!

    Moin,


    also mit dem örtlichen Gymnasium machen wir das schon seit Jahren. Deren AG hängt sich an den Sportverein mit dran. Und da habe ich, als meine Schüler aus dem Berufskolleg fragten, einfach mal deren Regelungen als Vorlage genommen, um ihnen zu erklären wie der Laden laufen muß. Wie gesagt kenne ich diese AG am Gymnasium aus Vereinsperspektive.


    Das mit dem Führungszeugnis ist nicht unsere Idee, die kommt vom Luftfahrtbundesamt bzw. den Landesämtern. Seit dem 11. September 2001, an dem zwei Flugschüler nach nur wenigen Stunden Training zwei Passagierflugzeuge kaperten (kennt sicher jeder die Geschichte), gucken die da halt besonders genau hin wer ins Cockpit kommt.


    Die Arbeiten, die neben dem reinen Flugbetrieb anfallen, sind z.B.:

    • Mähen der Landewiese (800m*100m)
    • Flugzeugwartung und -reparatur bzw. bei unserem Oldtimer war sogar eine Restaurierung fällig, haben die aber auch hinbekommen :)
    • Putzen, putzen, putzen! Ja, jede Mückenleiche auf der Tragfläche kostet Flugleistung
    • hier brauchts mal Farbe, da muß man ein Anhänger zum TÜV gebracht werden, ...
    • die Akkus der Golf-Karren, mit denen auf dem Flugplatz rumgegurkt wird, wollen regelmäßig geladen werden
    • ...

    Der Flugbetrieb und die Hilfsarbeiten dabei werden nicht als Baustunden abgerechnet. Da wird davon ausgegangen, daß die Schüler dafür ja auch ins Cockpit kommen.
    Da gibt es dann noch folgende Arbeiten:

    • Tragfläche zu Beginn des Starts festhalten, damit die nicht über den Boden schleift während die Ruder noch keine Wirkung haben, weil der Vogel noch zu langsam ist
    • Gelandetes Flugzeug mit Golf-Karre zum Start zurück ziehen, wieder muß einer dabei einer die Tragfläche halten und nebenherlaufen, damit die Fläche nicht übern Boden schleift, während der andere die Golf-Karre fährt
    • Schleppseile neu ausziehen
    • Startleiter: Segelflieger am Start wieder ins Schleppseil einhängen, Kontrolle ob Luftraum hinterm Flugzeug frei, Funk
    • Buchführung wer wann gestartet und gelandet ist
    • Helfer für das Aus- und Einsteigen und dem damit verbundenen Anlegen des Rettungsfallschirms

    Ach ja, ab dem Alter von 14 kann man mit der Ausbildung anfangen. Das Alter ist also für alle kein Problem. Eine Bushaltestelle direkt am Flugplatz haben wir auch.


    Und was die IDEE angeht: Die Fliegerei ist bei uns halt Lokalsport, nicht umsonst haben wir hier den weltweit zweitgrößten Segelflugplatz, was die Anzahl der Starts angeht und das Stadtwappen bzw. der komplette Briefkopf der Stadtverwaltung sprechen doch wohl auch Bände, oder?
    --> Briefkopf


    :gruss: Plattyplus

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