Beiträge von plattyplus

    Bei 3000-4000 netto ist man in der von euch so schwachsinnigerweise vergötterten freien Wirtschaft fast immer AT

    Also ich bin bei 2400,- € netto (nach Krankenkasse).
    Wo krieg ich an der Schule wirklich 4.000,- € netto (nach Krankenkasse)? Etwa als Schulleiter a16 mit entsprechend hoher Erfahrungsstufe?

    Und man kann als Schulleitung dem Referendar einiges zwischen die Beine werfen...unsere Schulleitung lässt sich bei Neueinstellungen z.B. immer auch das Schulleitergutachten vorlegen, man kann den Stundenplan ordentlich versauen, einfach mal so in einer bekannten Chaotenklasse zu Besuch kommen...

    Oh ja,


    das Theater kenne ich selber auch viel zu gut. Gottseidank war mein Schulleitergutachten dermaßen grottig und garniert mit dutzenden Rechtschreibfehlern, daß mein aktueller Chef nur noch gesagt hat: "Das kann nur aus Boshaftigkeit verfaßt worden sein." Damit war das Gutachten dann vom Tisch. :)
    Die hatten damals halt einen Quereinsteiger an der Hand und wollten den unbedingt einstellen, als ich ihnen mit genau den passenden Fakulten zugeteilt wurde. Dank der paar Stunden BdU hatten sie dann auch keine Stelle mehr frei, um den Quereinsteiger einzustellen. Das fing damals an der Ausbildungsschule schon so an, daß mir bei der ersten Begrüßung von Seiten der Schulleitung gesagt wurde, daß ich es sowieso nicht schaffen werde. Da war ich als Referendar noch nicht einmal vereidigt.
    Die haben auch versucht mich durch die Nichtzulassung zum BdU nach den ersten Monaten wieder loszuwerden. Über die Zulassung entscheidet alleinig die Schulleitung. Ohne zuvor abgeleisteten BdU wird man aber gar nicht erst zur UPP zugelassen und ist damit draußen. Hab damals zu den Extra-Besuchsterminen der Schulleitung dann meine Fachseminarleiter dazu eingeladen. Da konnte mir die SL nicht mehr so wirklich die Zulassung zum BdU verweigern, weil der Fachseminarleiter ordentlich auf den Tisch gehauen hat.


    Was die SL damals auch gerne gemacht hat: Wenn das Seminar in der 2. Stunde zu Besuch war und in der 3. und 4. Stunde die nachbesprechung stattfand, ist sie in der 5. Stunde gekommen und wollte meinen Unterricht beurteilen. Also zwei Lehrproben an einem Tag. Natürlich wurde der Termin mir durch die SL schriftlich eine Woche vorher angekündigt und es war ein kompletter Stundenentwurf gewünscht. Das volle Programm halt.

    Vorstellungsgespräch für eine feste Stelle. Referendare werden zugeteilt. Da können sie nix machen außer mit schlechten Noten für die SL-Beurteilung.

    Den Ref. kann eine Schule spätestens nach 6 Monaten abschießen. Als Schulleitung mußt ihm einfach die Zulassung zum Bedarfsdeckenden Unterricht (kurz: BdU) verweigern. Damit ist er dann aus dem Referendariat raus, ohne das es überhaupt zur UPP kommt und ohne das das Seminar etwas machen kann.


    Die Zulassung zum BdU ist die einzige Klippe, an der einem die Schule, an die man zugeteilt wurde, richtig in die Suppe spucken kann. Ausbildung beendet.

    Hihi, mal möchtest du zur Uni, dann dich entfristen lassen ...

    Sieh es doch mal so: Er will endlich auch mal sein Leben solide planen können, wie wir es auch machen. Wo es dan nweitergeht, ist zweitrangig. Versuch doch mal mit befristeten Arbeitsverträgen einen Bausparvertrag abzuschließen... viel Spaß.

    Mit dem Urlaub ist es ähnlich, während meine Nachbarn ausserhalb der Saison fahren können und jeder investierte Euro zu wirklichem Luxus im Urlaub wird, bin ich an die Hauptsaison gebunden und müsste für Vergleichbares sehr sehr viel mehr zahlen.

    Da sagste was. Erinnert mich irgendwie an meinen Urlaub in Neuseeland vor einiger Zeit. Merke: Auf der Südhalbkugel sind die Jahreszeiten genau um 6 Monate verschoben. Um Weihnachten rum ist dort Sommer. Da Neuseeland im Winter echt ekelig werden kann, so wie der November bei uns, bin ich einmal über die Weihnachtsferien dorthin geflogen. Mich haben zwar alle für wahnsinnig erklärt, daß ich für so eine kurze Zeit soweit fliege, aber meine Überlegung war ganz einfach:

    • Du brauchst ein Ziel, um nach dem Unfall im Krankenhaus liegend wieder auf die Beine zu kommen
    • Neuseeland macht nur im dortigen Sommer Sinn
    • Soll ich etwa 35 Jahre warten, bis ich Pensionär bin? Ich werde doch nie im Januar länger Urlaub haben. Wer weiß, ob ich als Pensionär überhaupt noch fit genug bin, um so eine Tour de Tortur durchzustehen?

    Der Knüller war, daß meine Bekannten aus der "freien Wirtschaft" mir empfohlen haben die Tour zu verschieben (um ein Jahr oder so), bis ich mehr Urlaub zusammen hätte. Die konnten sich gar nicht vorstellen, daß ich jetzt schon weiß, daß es bis zum Pensionseintritt bei mir nicht besser werden wird und die Ferientermine praktisch schon komplett feststehen bis zum Ende hin.


    Bin echt am Überlegen, ob ich mal ein Sabbatjahr beantragen sollte, um zur jeweils passenden Jahreszeit um die Welt zu gondeln. Was mich daran aber hindert sind meine Eltern. Die werden ja auch nicht jünger und wenn ich jetzt über Jahre die Arbeitszeit anspare, werde ich wahrscheinlich nachher doch nicht fahren können, weil ich dann zwei Pflegefälle versorgen muß und nicht über Monate weg bleiben kann. :(

    muss keine Sitzheizung oder viel PS haben, Hauptsache es fährt und kann einen Hund transportieren

    Guck...


    und bei mir galt:

    • muß langstreckentauglich sein, also derzeit noch Diesel
    • bitte Handschaltung (keine Automatik, die ewig nervend in den Kick down geht, obwohl ich das gar nicht will)
    • Anhängerkupplung mit 1,5 Tonnen Anhängelast
    • Xenon-Scheinwerfer, etwas Luxus muß bei der ewigen Gurkerei ja auch sein


    @chilipaprika:
    Was Euren Gedanken an Leasing angeht: Vergeßt es. Es rechnet sich nicht. Die Rückkaufwerkte sind meist utopisch hoch angesetzt und entsprechend wird die Schlußrechnung verdammt teuer. Leasing lohnt sich nur für Firmen, die dadurch die Leasing-Prämien jährlich abschreiben können und wenn du ein Auto zum Angucken aber nicht zum Fahren haben willst.
    Mir wollten sie auch ein LEasing-Angebot geben. Als ich gesagt habe: Jahresfahrleistung: 70.000km, hat derVerkäufer geschluckt. Die Software, die die Leasingrate ausrechnet, hat die Eingabe schlichtweg nicht akzeptiert. Bei 50km täglich (einfache Strecke) wird dein Mann auch so auf 20.000km im Jahr kommen, wenn ihr dann noch mit den anderen Auto weiter fahrt und da lohnt sich das mit dem Leasing einfach nicht.

    Hätte ich 50.000 Euro zur freien Verfügung, würde ich dafür kein teures Auto kaufen.

    Sondern?
    Ich meine, irgendwann liegen wir alle in der Kiste und mitnehmen kann man da auch nichts mehr.


    Wäre die Frage, die sich für mich daraus automatisch ergibt: Worin versenkt Ihr Euer Geld, wenn es nicht das Auto ist?


    Ach und: Kann mir jemand ein Fahrzeug für Langstrecke empfehlen? Also welcher PKW kann am Meisten km abspulen bevor der nächste Wagen her muß? Also: Welche Kiste schafft heute noch die 1 Mio. km, wie damals der Mercedes w123 200d?

    Zwar sind die Mieten hier deutlich höher als auf dem Land, die Ersparnis eines Autos gleicht das aber wieder aus.

    Ich würde nie in die Nähe der Schule ziehen. Dafür hatte ich schon zu viele Schüler vor der Nase, die mich mit "Wir wissen wo sie wohnen!" aus der Reserve locken wollten. Meine Antwort ist immer nur: Ist ja schön, findet ihr sowieso nicht hin. :zungeraus:
    Oder: "Wir wissen wo dein Auto steht!" ... auch schön, jetzt könnt ihr ja drauf aufpassen. Wenn der Karre was passiert, weiß ich ja wers war. ;)


    Wobei die Schüler schon einmal bei meiner Abteilungsleiterin die Radbolzen am Auto gelockert haben, so daß sie nach wenigen hundert Metern mit schräg stehendem Rad anhalten durfte. Gottseidank war das noch in der 30er Zone und nicht auf der Autobahn. Das ist dann kein Spaß mehr. Hätten sie die Räder ganz abgeschraubt, hätte ich es ja noch als üblen Scherz verstehen können, aber wenn KFZ-Azubis die Radbolzen lockern, kennen die die Folgen. :sauer:

    Was fahrt ihr für ein Auto und wie sind die Kollegen so motorisiert?

    Moin,
    ich fahr mit einem Audi a3 durch die Gegend. Ist schon mein dritter a3.


    Der erste Wagen hat bei mir ca. 10 jahre und 530.000km durchgehalten, der zweite Wagen hat nach 9,5 Jahren und 500.000km auf der Uhr auf der Autobahn das Getriebe verloren und der dritte a3 hat jetzt nach 2 Jahren auch schon wieder 130.000km auf der Uhr.


    Ich muß aber auch gestehen, daß ich Autos immer neu kaufe und dann fahre bis sie wirklich platt sind. Mit Rost habe ich kein Problem, aber bei der Laufleistung sind die Fahrzeuge einfach mechanisch fertig. Nach meinen Erfahrungen mit den Fahrzeugen würde ich nie einen Gebrauchtwagen kaufen. Die beiden ehemaligen Fahrzeuge habe ich biem VW-Händler auf den Hof gestellt, als der nächste Wagen herkam. Wenige Wochen später tauchten meine Autos irgendwo in Deutschland wieder auf mit frisierten km-Ständen. Zwischendirn wurden die Fahrzeuge mehrmals weiterverkauft aber nie zugelassen, so daß nicht mehr nachweisbar war, wer bei der ganzen Kaufer- und Verkauferei am Tacho gedreht hatte, zumal bei den Verkäufen zwischendrin keine km-Stände in den Verträgen standen.


    Da die Fahrzeuge nie zwischendrin zugelassen wurden, stand ich noch als letzter Eigentümer im Fahrzeugbrief und der neue Eigentümer hat mich angerufen und fiel aus allen Wolken, als ich ihn über die Geschichte des Fahrzeugs aufgeklärt habe. Den letzten Wagen haben sie innerhalb von 5 Wochen nachdem ich ihn abgegeben habe, von 500.000km auf 136.000km runtergedreht und ein billigst Getriebe (auch noch das falsche mit nur 5 statt 6 Gängen) vom Schrottplatz eingebaut. Parkrempler hatte er ja keine... langstrecken Autobahn-Fahrzeug halt.


    Wenn ich die Kollegen sehe, ist das an der Berufsschule aber eher so, daß die alle größere Karren fahren, so BMW x3, x5 und so. Nur mein Chef fährt ne kleinere Kiste.. einen BMW 135i. So ein 1er BMW braucht ja auch 300PS... Understatement halt. ;)

    Sowas Ähnliches hatte mein Kommilitone an der Uni auch. Die Dipl.-Arbeit war schon geschrieben und es stand noch ein Schein aus dem 1. Semester aus. Den Schein hatte er immer weiter vor sich her geschoben. Eine Klausur durfte man vom Grund- ins Hauptstudium schieben und eine Klausur durfte man auch nach der Dipl.-Arbeit nachreichen.
    War eigentlich dafür gedacht, damit man schon einmal weitermachen kann, während man auf den nächsten Prüfungstermin für den einen Schein wartet.


    Ende vom Lied war, daß er auch im 3. Versuch den Schein aus dem 1. Semester nicht bestanden hat und damit ohne Dipl. zwangsexmatrikuliert wurde. Warum sollte es beim Staatsexamen anders sein?

    irgendwie scheint es gedanklich noch sehr verbreitet zu sein, dass Lehrerkinder immer privat versichert sein dürfen, müssen, können...

    Nicht nur deren Kinder, auch Lehrer selber. Beamter und dann in der GKV. Was meinst, wie sie mich da alle schief angucken, egal ob beim Arzt oder beim Schulleiter. :ohh:

    Eher das: Wir bilden dieses Jahr gar nicht aus, weil wir keinen passenden Bewerber gefunden haben. Die beherrschen zT nicht mal die Bruchrechnung geschweige denn die Arbeitsmarkt-wichtigen Fähigkeiten wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.

    Das haben sie bei uns vor ein paar Jahren auch erzählt. Inzw. sind sie soweit, daß sie doch wieder ausbilden, weil die Alten einfach irgendwann in Rente gehen und wenn sie nicht ausbilden, eben gar keiner mehr nachkommt und die Arbeit macht. Und dabei rede ich von Einfach-Ausbildungen, also von 2-jährigen:

    • Fachlagerist (werden immer mehr gebraucht, der Online-Handel nimmt ja zu)
    • Maschinen- und Anlagenführer
    • Industrieelektriker
    • Produktionsfachkraft (das sind die, die am Band stehen und "den rechten Außenspiegel anschrauben")
    • ...

    Bei vielen Azubis sind eher wir in der Berufsschule es, die sagen: Die sind nicht beschulbar.

    Was ich bisher mitbekam, ist dass es bei vielen ehemaligen Hauptschülern nicht bei der Etablierung auf dem Arbeitsmarkt daran scheitert, dass sie zu wenig wissen, sondern dass ihnen teilweise die Fähigkeiten fehlen, die als absolute Grundlage für eine Berufsaufnahme sind: Höflichkeit, Zuverlässigkeit, Interesse, Sprache.

    Das muß ich leider bestätigen. Das Problem der Jugendlichen sind weniger die Schulabschlüsse als viel mehr ihr Auftreten. Seitdem die Wirtschaft den Azubi-Mangel beklagt, haben auch wieder ehem. Hauptschüler eine Chance, aber dazu müßten sie wenigstens mal täglich pünktlich erscheinen. Mathematisch reichen für manche Jobs auch heute noch die vier Grundrechenarten und auf Deutsch lesen und (irgendwie) schreiben zu können.


    So habe ich z.B. Maschinen- und Anlagenführer. Das ist eine 2-jährige Kurzausbildung, die nur deswegen eingeführt wurde, weil heute die Teilzeitschulpflicht bis zum 18. Geburtstag besteht. Früher wurde man bei der Arbeit über einen Monat angelernt und gut. Fragt man die Azubis, wie ihr Brutto-Lohn nach abgeschlossener Lehre aussieht, kommen als Antwort: 1500,- € netto, wenn man nur Frühschicht macht und 1800,- € netto in Wechselschicht. Also so schlecht finde ich den Lohn nicht. Nach Abzug der Krankenkasse bin ich als a13 Beamter auch "nur" mit 1950,- € angefangen. Und da sie dieses Gehalt bereits ab dem 18. Lebensjahr einstreichen, der normale Pauker aber erst mit 30 so richtig ans Verdienen kommt, muß man deren Gehaltsvorsprung aus den 12 Jahren erst einmal aufholen... so von wegen Lebenszeit-Gehalt.


    Wenn man da allerdings auf der Weihnachtsfeier dem Abteilungsleiter das Nasenbein bricht, wird das natürlich nichts mit solchen Jobs. Einer meiner ehem. Azubis hat das jedenfalls wenige Tage nach der Freisprechung (= feierliche Übergabe der Facharbeiter-Zeugnisse bzw. Gesellenbriefe) gemacht. Er hatte den Arbeitsvertrag schon in der Tasche.

    Weil bei mir so ziemlich alles, was ich anleiere, im Sande verläuft und das schon nach der ersten Bewährungsprobe. Die Kollegen geben mir solche Sachen schon gar nicht mehr in die Hand, weil ich es doch eh wieder vergeigen würde, so deren Ansicht.


    Aber ok, vielleicht ist meine Herangehensweise auch zu unkonventioenll, zu hemdsärmelig oder sonstwie einfach untypisch für einen Beamten. :stumm:


    Also unkonventionelle Lösungen sind irgendwie mein Markenzeichen. Wie damals schon im Referendariat, als ich einer Schülerin mit türkischem Migatrionshintergrund geraten habe zur Marine zu gehen, weil sie Angst hatte von ihrer Familie nach der Schule in Anatolien zwangsverheiratet zu werden. An der Wache am Kasernentor kommt auch eine Großfamilie nicht vorbei, für den Notfall gibt es da noch eine Nahkampfausbildung und Geld verdient man bei der Aktion auch noch. Ist jedenfalls besser als sich sein Leben lang im Frauenhaus zu verstecken...


    Den Brief aus Wilhelmshaven, der mich zieg Jahre später von ihr erreichte, habe ich aufbewahrt. :top:

    Sind dies alles nur deine Befürchtungen, dass so etwas bald passiert oder ist dies wirklich die derzeitige Situation an eurer Schule?
    So ist es etwas schwierig, mit dir zu diskutieren bzw. dir wirklich Antworten zu geben.

    Also das da Schüler mit oder ohne festgestelltem Förderbedarf von mir in der Ausbildungsvorbereitung oder in der 2-jährigen Lehre unterrichtet werden, ist Standard. Ich nenne sie immer "verhaltensoriginell". Die Grenze zwischen schwachem Hauptschüler und starkem Förderschüler ist da ja auch echt fließend. Schließlich gilt in Deutschland die Teilzeitschulpflicht ja bis zum Ende des Schuljahres, in dem sie 18 werden. Früher ging die Schulpflicht nur bis 16, da gab es das "Problem" nicht. Das man in solchen Klassen allerdings 30 Schüler vor der Nase hat und nicht 18, macht das ganze natürlich schon anstrengend.


    Aber was wirkliche Inklusionsschüler angeht, die also in Klassen bzw. Ausbildungsgänge gesteckt werden, in der gar nicht geplant ist, daß sie irgendwie einen Abschluß dort bekommen, da habe ich nur wenig Erfahrung. Konkret hatte ich da selber im Unterricht bisher nur drei "Test-Kandidaten". Da ging es darum zu evaluieren, ob das überhaupt irgendwie funktionieren kann. Und die wenigen Erfahrungen, die ich in dem Bereich sammeln konnte, sind eher negativ. Förderkraft nicht da, Förderkraft kennt sich zwar pädagogisch bestens aus, aber hat keine Ahnung von den besonderen Gefahren in der Werkstatt oder im Labor. es wäre eigentlich auch kein Problem, wenn sie die Gefahren nicht kennt, wenn sie denn regelmäßig da wäre. Die Schüler bekommen ja auch eine intensive Gefahreneinweisung.


    Sollte es um die letzte Art der Inklusion gehen, so kann dies in meinen Augen nicht funktioneren. Es ist für mich auch vollkommen sinnlos. Da kommen die Inkludierten nämlich am Ende mit 18 aus der Schule, haben ihre Schulpflicht abgesessen und nichts in der Tasche.
    Also wenn schon, dann die erste Variante und die machen wir eh schon seit Ewigkeiten. Wir müssen ja alle Azubis nehmen, die die Betriebe einstellen, auch wenn der "Betrieb" eine Behindertenwerkstatt ist. Und ja, wenn die dann im Alter von 20 oder 23 ihren Gesellenbrief in Händen halten, auch wenn es nur ein Maschinen- und Anlagenführer, ein Fahrradmechaniker oder eine Produktionsfachkraft (Industrie, Fließbandarbeit) ist, ist mir das wesentlich lieber.

    Aber Golum,


    gerade das ist doch nach dem, was ich von Inklusion weiß, eben keine Inklusion. Bei der Inklusion geht es doch darum einen Schüler, den wir eigentlich in die Ausbildungsvorbereitung stecken würden, auf das er evtl. doch noch die Biege zum ersten Arbeitsmarkt bekommt, in die Höhere Berufsfachschule stecken müssen und da noch in die Klasse, die mit Abitur abschließt, weil er ja an dem ganzen Theater teilhaben soll.


    Genau wegen diesem Unsinn (einen Schüler in einen Kurs schicken, der mit mit einem Abschluß endet, den er sowieso nicht erreichen kann, bloß damit er da sitzt) laufe ich ja gegen diese Inklusion dermaßen gegen an. Das wir auch die Verhaltensoriginellen irgendwie beschulen können in den entsprechenden Klassen (siehe AV) steht ja außer Frage.


    Bei der Inklusion geht es doch eher darum, daß ein Kind mit Down-Syndrom in schwerster Form aufs Gymnasium geschickt wird, damit die Eltern sagen können "es geht zum Gymnasium". Das das aber die totale Sackgasse für den NAchwuchs ist, das ist dann egal. Und nach ein paar Jahren kommt dann das große Erwachen.


    Meiner Meinung muß es ganz klar das Ziel einer Ausbildung sein (egal welcher) die Kinder bzw. Jugendlichen zu Abschlüssen zu bringen. Und da ist es mir lieber ein Behinderter bekommt irgendwann bei uns in der ausbildungsvorbereitung die FOR und später evtl. eine verlägerte Lehre (siehe oben) als ihn da ein paar Jahre in der Abiturklasse zu parken, bis die Schulpflicht rum ist und sich dann eh niemand mehr zuständig fühlt.


    Aber dieses Vorgehen ist natürlich ganz böse, weil dabei separieren wir ja wieder (diesmal eben innerhalb der Schule) und die Inklusions-Propheten wollen das da alle in einer Klasse irgendwas lernen. Nur was sie lernen, weiß dann auch niemand so ganz genau.

    Mmh,


    also das Problem haben wir an der Berufsschule auch. Da hast dann aber die ganzen "Begabten" in einer Klasse, weil bei manchen Ausbildungsberufen nur Abiturienten von den Betrieben ein Lehrvertrag angeboten wird. Da hast dann echt das Problem, daß die schlechteste Note in der Klausur eine 2 ist. Aber jetzt die Aufgaben schwerer machen, um wieder die Gauß-Verteilung hinzubekommen, wäre ja auch unfair. Schließlich müssen sie alle nachher die gleichschwere Lehrabschlußprüfung bestehen. In anderen Klassen gibt es dafür dann nur die Noten 4-6, da bringt es aber auch nichts die Bewertung hochzusetzen, eben aus genau dem gleichen Grund.


    Meine Begabtenförderung sieht so aus, daß ich den guten Schülern rate sich während der Lehre schon zur Techniker-Schule anzumelden. Die Ausbildung findet abends statt (18-21 Uhr), drei Abende / Woche und dauert 4 Jahre. Bei der Anmeldung zur Abschlußprüfung zum Staatlichen Techniker müssen 5 Jahre Berufserfahrung nachgewiesen werden, wobei die Ausbildungszeit ausdrück dazu zählt.
    So kann ein Azubi nach dem 2. Lehrjahr schon parallel mit der Techniker-Schule anfangen. Nach 3,5 Jahren Abendschule, wenn er sich dann für die Abschlußprüfung anmelden muß, hat er dann die geforderten 5 Jahre Berufserfahrung zusammen.

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