Du beschreibst das System als schlecht, weil du persönlich darunter gelitten hast. Das ist verständlich, aber sollte doch nicht zur Verallgemeinerung führen. Du bist doch auch an einem BK und hast vermutlich richtig viele Kollegen, die OBASler sind. Du weißt selbst, dass das System ohne OBASler nicht funktioniert. Und du kennst vermutlich OBAS-Kollegen, die besseren Unterricht machen als Lehrämtler (und genauso auch anders herum). Ich finde es schade, wenn man alles über einen Kamm schert. Sissy hats (wie üblich) schön zusammengefasst.
Ich beschriebe das System als schlecht, weil es schlecht ist. Es ist nämlich einfach unfair. Das ist genauso wie bei der Diskussion über Grundschulgehälter an anderer Stelle hier im Forum, wo die neuen Grundschullehrer mit a13 gelockt und die alten Lehrer schön mit a12 abgespeist werden sollen.
--> NRW: A13 nur für neu ausgebildetet Grundschullehrer?
Die Refis bekommen als Anwärter 850,- € monatlich netto und die OBASler gut das Doppelte. Außerdem haben sie die Stelle sicher, wenn sie nur mit 4,0 bestehen.
Jetzt könnte man zwar argumentieren, daß der OBASler ja auch mehr Stunden macht als ein Refi, aber der Refi muß sich ja nach Beendigung des Refs. noch auf eine Stelle bewerben und macht entsprechend viele Dinge zusätzlich, bloß um bei der Schulleitung in einem guten Licht zu stehen. Das Schulleitergutachten zählt ja auch. Das endete dann regelmäßig darin, daß es zwei verschiedene Einsatzpläne gab, einen fürs Seminar und die Akten und einen tatsächlichen. Das die tatsächliche Planung etwas umfangreicher war, kann man sich ja denken. Jedenfalls war das an meiner Ausbildungsschule bei allen Refis so usus.
Und ja, ich kenne sehr viele OBASler und da ich keine Anstrengungen vom Land sehe die OBASler-Quote wieder zurückzudrängen, sollte man vielleicht mal darüber nachdenken die klassische Lehramtsausbildung komplett einzustampfen und OBAS als den Standard-Weg zu etablieren. Dann wären die Zugangsvoraussetzungen für alle jedenfalls gleich und damit fair.
Außerdem wage ich zu bezweifeln, daß es wirklich immer der Fall ist, daß es keinen originären fertig ausbegildeten Lehrer für die Stelle gibt. So habe ich es selber in den paar Jahren jetzt schon zweimal miterlebt, daß wir unsere Schulleitung gebeten haben doch die Stellen wirklich mal auszuschreiben und nicht vorher gleich schon mit "wir finden eh keinen" abzuwinken. Und oh Wunder, beide Male haben wir einen fertigen originären Lehrer gefunden, selbst in Fächerkombinationen wie Maschinen- und Fertigungstechnik. Der kam nämlich an seinem BK auch nicht unter, weil sie parallel zu seinem Referendariat einen OBASler hatten. Der OBASler hatte die Stelle fest, er war arbeitslos. Scheint also gar nicht so selten zu sein meine Situation.
Mir ging es zudem auf die Nerven, daß die letzten OBASler, die bei uns fertig wurden, gleich mal genölt haben, warum sie mit a13 in Erfahrungsstufe 5 eingestuft wurden, wie alle anderen Berufseinsteiger nach dem Ref. auch. Die meinten, daß man ihre Zeit im Betrieb doch als Erfahrung hätte anrechnen müssen, so daß sie gleich in Erfahrungsstufe 6 oder gar 7 gestartet wären.