Quatsch! Wozu hat es in den letzten dreißig(!) Jahren Modellschulen für Inklusion (damals noch: "Integration") gegeben? Die sind in den ersten Jahren sogar wissenschaftlich begleitet worden, so dass die Ergebnisse dieser Studien abrufbar sind.
Wenn Ihr wissen wollt, wie es geht und was man dafür braucht, geht in diese Schulen und fragt die erfahrenen Lehrkräfte, die die Bedingungen der Modellschule noch kennen. Und wenn Ihr dann noch die dortigen Berufsanfänger fragt, was sie in der Ausbildung gebraucht hätten, dann sind Eure Ergebnisse um ein vielfaches brauchbarer als diese schwammige Online-Befragung.
Quatsch! Wozu hat es in den letzten dreißig(!) Jahren Modellschulen für Inklusion (damals noch: "Integration") gegeben? Die sind in den ersten Jahren sogar wissenschaftlich begleitet worden, so dass die Ergebnisse dieser Studien abrufbar sind.
Wenn Ihr wissen wollt, wie es geht und was man dafür braucht, geht in diese Schulen und fragt die erfahrenen Lehrkräfte, die die Bedingungen der Modellschule noch kennen. Und wenn Ihr dann noch die dortigen Berufsanfänger fragt, was sie in der Ausbildung gebraucht hätten, dann sind Eure Ergebnisse um ein vielfaches brauchbarer als diese schwammige Online-Befragung.
Liebe Jule13,
eventuell wird es durch die Forschungsfragen nun ein wenig klarer. Uns ging es bei der Erhebung vordergründig um konkrete Wissensinhalte im Sinne eines deklarativen Wissens, welches bedeutsam bei der Ausbildung von Lehrkräften sein könnte. Sozusagen das Grundgerüst für das Wissen über Hochbegabung und den Förderschwerpunkten Lernen, sowie emotionale und soziale Entwicklung. Es liegen hier Wissen und Überzeugungen, als psychologische Konstrukte im Fokus und insbesondere auch, wie diese zusammenhängen. So gibt es z.B. Studien, die zeigen, dass lerntheoretische Überzeugungen von Lehrkräften, vermittelt über das Fachwissen und fachdidaktische Wissen mit Unterrichtsqualitätsaspekten einhergehen (z.B. Dubberke et al., 2008; Korneck et al., 2013). Eine Art Vorannahme in dieser Richtung ist hier mit Euch getestet worden.
Ich zitere hier einmal von der Homepage des DO-Profil:
"Auf dieser Basis sollen Curricula, Methoden, Lehr-/Lernarrangements, Kulturen und Strukturen sowie Verknüpfungen zwischen Theorie und Praxis der Lehrer/-innenbildung befragt, überprüft und neu entwickelt werden. Inklusion wird dabei als Querschnittsthema verstanden, welches sowohl in der ersten als auch in der zweiten und dritten Phase der Lehrer/-innenbildung Schwerpunkte und Verknüpfungen schafft, sodass Schüler/-innen, Studierende, Lehrende und in der Praxis tätige Lehrkräfte einbezogen werden."
Denn es ist vollkommen richtig: anhand einer solchen Online-Befragung lässt sich gewiss kein Kriterienkatolog für die Verbesserung von Rahmenbedingungen in der inklusiven Beschulung ableiten (Auch wenn Eure angeführten Kommentare zu einem solchen Schritt viel beitragen würden). Gerne kann dazu, die im vorherigen Beitrag genannte Literatur herangezogen werden, die sich damit tiefer auseinandersetzt. Der zitierte Satz ist dahingehend wohl etwas irreführend, weil zu pauschal formuliert. Diese Kritik nehmen wir gerne an.
Falls hier aber das Interesse an andwenungsbezogenem Wissen besteht, dazu gibt es richtig angemerkt, schon eine Reihe von Empfehlungen und das auch schon länger! Allem voran durch die Kultusministerkonferenz (alle online erhältlich):
KMK - Kultusministerkonferenz (1999). Empfehlungen zum Förderschwerpunkt Lernen.
KMK – Kultusministerkonferenz (2000). Empfehlungen zum Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.03.2000.
KMK - Kultusministerkonferenz (2015). Förderstrategien für leistungsstarke Kinder.
Darüber hinaus gibt es noch Handreichungen von vielen Bundesländern zur sonderpädagogischen Förderung im gemeinsamen Unterricht.
Ich hoffe die Frage ist zufriedenstellend beantwortet und ich bedanke mich noch einmal stellvertretend für Eure Mühen. Zudem eine große Entschuldigung für die späte Antwort und Auflösung. Ein gutes und gelingendes zweites Halbjahr!
Beste Grüße,
Zimmermann
Literatur:
Do-Profil (2017). http://www.doprofil.tu-dortmund.de/cms/de/DoProfiL/
Dubberke, T., Kunter, M., McElvany, N., Brunner, M. & Baumert, J. (2008). Lerntheoretische Überzeugungen von Mathematiklehrkräften. Einflüsse auf die Unterrichtsgestaltung und den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 22 (3-4), 193-206)
Korneck, F., Kohlenberger, M., Oettinghaus, L., Kunter, M., & Lamprecht, J. (2013). Lehrerüberzeugungen und Unterrichtshandeln im Fach Physik. Didaktik der Physik. Frühjahrestagung – Jena 2013.