Meerschwein Nele Weisste was ... den Active Dispens stellt bei uns der Arzt aus.
Wie gesagt. "Sport muss sein, weil Gründe und überhaupt, Härte und Pflicht und so" ist das, was ich als archaische Relikte der schlechten alten Zeit sehe. Wie so viele andere alte, üble Praktiken der Schule, die nichts mit wirklicher Bildung zu tun haben, und ausgemerzt gehören.
Bei vielen KollegInnen sehe ich nun einmal leider, dass sie nicht in der Lage sind, eine gehobene Perspektive auf den Sinn ihres beruflichen Handelns einzunehmen und die Langzeitfolgen im statistischen Mittel zu beurteilen. Und da kommt so ein Gedanke intuitiv und unreflektiert leider sehr oft auf.
Sicherlich bin ich da auch durch meine eigene Schulerfahrung geprägt. Bei einer Gymnastik/Handarbeits-"Lehrerin", die in Lehrerknappheit eingestellt wurde und die man deshalb trotz kompetenter späterer Bewerber nicht ersetzen konnte, habe ich den dümmstmöglichen Sportunterricht erhalten, der mir u.a. einen Bänderriss im Knie beschert hat, an dem ich heute, mit Anfang 50, noch leide. Die Frau konnte nichts dafür, die war einfach dumm wie Bohnenstroh. Diese Erfahrung macht mich allerdings sensibel für ähnliche Symptome in heutigen LuL solcher Fächer und ich muss leider sagen, dass solche Sensibilität nicht immer irrational ist...
Was mich auf den Punkt zurück bringt. Es gibt einen Unterschied zwischen Schulfächern, die kognitiv und bildungsrelevant schulen und dringend notwendige Kompetenzen für eine rational-kritische Gesellschaft vermitteln. Und es gibt andere Fächer, die eher eine emotionale Zugewandetheit zu körperlich, sinnlich, emotionalen Lerngelegenheiten geben. Kunst gehört dazu, Musik gehört dazu, Sport gehört dazu.
Aber was kommt dabei raus, wenn ich den Sport zu einer "Demonstration spartanischer Härte" stilisiere? Habe ich einen Bildungseffekt? Nein. Habe ich eine pädagogische Langzeitwirkung? Nein. Zerstöre ich ggf. das Bewusstsein für die körperliche Befindlichkeit? Definitiv ja!
Sportunterricht ist Randunterricht in der Schule und sollte sich auch nicht wichtiger nehmen als das. Wenn jemand körperliches Unbehangen verspürt, sollte er oder sie eben sich nicht sportlich betätigen müssen. So wie wirkliche Leute in der wirklichen Welt. Wenn ich krank bin und jemand verlangt von mir Liegestütze, trete ich dem in den Arsch. Und wenn er dann dann jammert, dass ich doch zumindest Hanteln stemmen könne, trete ich ihm aus prinzipiellen Gründen noch einmal doppelt in den Arsch!
Diese menschlichen und ethischen Prinzipien gelten auch für SchülerInnen. Deshalb gehören defizitäre SportlehrerInnen eingefangen und geregelt. Anscheinend sind auch heutige SportlehrerInnen dazu oft nicht in der Lage, das heißt aber nur, dass die Ausbildung dieser Leute entsprechend verbessert werden muss bzw. sie möglichst aus den Bereichen gedrängt werden müssen, in denen sie Schaden anrichten können.
P.S. Ja, wer sich angesprochen fühlt, darf sich angesprochen fühlen...