denn man muss mal die Frage stellen, wie diese Kinder derart seltsam "sozialisiert" (oder eben nicht) worden sind
Sexualisiertes Imitationsverhalten ist durchaus ein typischer Bestandteil der psychosexuellen Entwicklung im Kindesalter. Früher nannte man das "Doktorspiele". Neu ist, dass das, offenbar von den Kindern selbst, filmisch dokumentiert wird. Das wiederum ist hängt mit der heutzutage außerordentlich leicht verfügbaren Videotechnik auch schon für Kinder zusammen. Beide Phänomene für sich genommen sind gut und wünschenswert, die Kombination birgt aber tatsächlich erhebliche Gefahren.
Aber was genau ist hier der Fall? Handelt es sich überhaupt um einen "Porno", also einer Erzählung, die zum Ziel der sexuellen Stimulation des Betrachters oder Lesers hergestellt wird? Ich halte das für unwahrscheinlich, denn das wäre doch eine sehr "erwachsene" Herangehensweise bei der Produktion. Dazu müsste man sich ein eigenes Urteil bilden, aber ich hoffe doch ganz außerordentlich, dass sich diese Gelegenheit in der Öffentlichkeit NICHT geben wird! Handelt es sich um eine Verletzung der Aufsichtspflicht? Dazu müsste man die Umstände kennen - aber eine prinzipielle, völlige Kontrolle kindlichen Spiels aus Gründen der "Prophylaxe" kann und darf nicht die Antwort sein.
Was man sagen kann, ist, dass der Artikel sich dieses Themas keinesfalls sensibel und rational annimmt, sondern mit der üblich hechendeln Gier nach Klickzahlen. Unterscheidet sich der "Focus" dabei von der Bild-"Zeitung"? Meiner Einschätzung nach schon immer bestenfalls graduell.